Mittwoch, 27. März 2019
Redakteurinnen des vatikanischen Frauenmagazins treten zurück
Redakteurinnen von Vatikan-Zeitschrift treten zurück
Die elf Redakteurinnen der vatikanischen Frauenzeitschrift „Donne Chiesa Mondo“ sind geschlossen zurückgetreten. Die Gründerin und Herausgeberin Lucetta Scaraffia begründete ihren Abgang mit einem angeblichen Klima „wachsenden Misstrauens“ gegen sie und ihre Redaktion.
In einem letzten Leitartikel beanstandete Lucetta Scaraffia die neue Praxis, journalistische Mitarbeiterinnen, die „Gehorsam garantieren“, „von oben“ auszuwählen. Dies eröffne keinen „echten, freien und mutigen Dialog zwischen Frauen, die die Kirche in Freiheit lieben, und Männern, die Teil derselben sind“. Papst Benedikt und Papst Franziskus hätten die Zeitschrift stets unterstützt.
Die 70-jährige Historikerin Scaraffia hatte die Zeitschrift als freie Publizistin koordiniert. „Donne Chiesa Mondo“ (Frau, Kirche, Welt) lag einmal im Monat dem Vatikanblatt „L´Osservatore Romano“ bei, genoss aber redaktionelle Unabhängigkeit. Im Januar 2019 übernahm mit Andrea Monda ein neuer Chefredakteur die Leitung des „Osservatore“. Monda wies die Anschuldigung zurück, er habe „irgendjemanden, ob Mann oder Frau, nach dem Kriterium des Gehorsams ausgewählt“. Er bekundete seine Absicht, die Frauenzeitschrift weiterzuführen, „ohne Klerikalismus jedweder Art“.
Keine Angst vor schwierigen Themen
Scaraffia tischte in der vatikanischen Frauenzeitschrift wiederholt schwierige Themen auf. Sie ließ über ausgebeutete Ordensfrauen in Haushalten von Kurienprälaten schreiben, kritisierte eine angeblich klerikale Attitüde der zweiten Familiensynode, an der sie „auf der hintersten Bank“, so ihr Buchtitel, teilnahm. Im Februar 2019 schließlich thematisierte sie in „Donne Chiesa Mondo“ den sexuellen Missbrauch von Ordensfrauen durch Priester, woraufhin Franziskus öffentlich zugab, dass das Problem existiert und im Vatikan bekannt ist.
Quelle: VaticanNews
Führung eines Frauenmagazins im Vatikan gibt auf
"Wir sehen uns unter Männer-Kontrolle"
Die Führung eines Frauenmagazins des Vatikans ist geschlossen zurückgetreten, weil sie sich unter "direkter Kontrolle von Männern" sieht. Die Zeitschrift hatte zuletzt den Missbrauch von Nonnen und die Unterdrückung von Frauen in der katholischen Kirche thematisiert.
Domradio.de
Frauenaufstand im Vatikan
Die vatikanische Frauenzeitschrift Donne Chiesa Mundo hat sexuelle Gewalt gegen Nonnen angeprangert.
Papst Franziskus hat daraufhin eingeräumt, dass dieses Problem existiert.
Nun ist die Redaktion zurückgetreten. Die Redakteurinnen werfen der Kirche vor, das Blatt auf Linie bringen zu wollen.
Sueddeutsche.de
Zur Zukunft des Vatikan-Frauenmagazins
Das Frauenmagazin "Donne Chiesa Mondo" ist ein Farbklecks in der Medienwelt des Vatikans, sagt Gudrun Seiler von Vatican News. Wie geht es nun weiter mit der Beilage des L'Osservatore Romano nach dem Protest-Rücktritt der Redaktion?
Ein Interview mit Gudrun Sailer (Redakteurin bei Vatican News) auf Domradio.de >>
Frauen im VatikanKapitulation mit Kampfansage
Die Redakteurinnen der Frauenzeitschrift „Donne Chiesa Mondo“ haben geschlossen ihre Kündigung eingereicht. Sie kritisieren männliche Kontrolle und Eingriffe in ihre journalistische Freiheit. Und es geht ums Grundsätzliche: „Die Kirche gibt Frauen keinen Platz“, sagt Chefautorin Lucetta Scaraffia.
Deutschlandfunk >
Hintergrund:
Vatikan-Frauenmagazin thematisiert Missbrauch von Ordensfrauen
Das Frauenmagazin der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“, „Donne, chiesa, mondo“ (Frauen, Kirche, Welt), hat in seiner Februar-Ausgabe ein Verschweigen des sexuellen Missbrauchs von Ordensfrauen kritisiert. Konkret nennt „Osservatore“-Autorin Lucetta Scaraffia in ihrem Artikel „Senza tatto“ (Deutsch etwa: ohne Taktgefühl) zwei Berichte aus den 1990er Jahren über sexuellen Missbrauch Geistlicher an Ordensfrauen.
VaticanNews vom 4.2.2019
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