Bischof sprach von "skandalösem Verhalten"
Keine Aussprache zur Frauenfrage bei Weltsynode
Enttäuschte Gesichter nach einem verfehlten Austausch zum Thema Frauenweihe bei der im Vatikan tagenden Weltsynode: Statt einem von vielen erhofften Dialog gab es lediglich die Möglichkeit, Eingaben zu machen.
Bei der in Rom tagenden Weltsynode über neue Mitwirkungsmöglichkeiten in der katholischen Kirche bleibt der Umgang des Vatikans mit dem Thema Frauenweihe ein Stein des Anstoßes. Wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) aus Synodenkreisen erfuhr, verlief ein für Freitagnachmittag anberaumtes Treffen mit Vertretern der vatikanischen Studiengruppe zum Diakonat der Frau gänzlich ohne Informationen und ohne Debatten. Die Synodalen seien lediglich aufgefordert worden, mündliche oder schriftliche Eingaben zu machen.
Katholisch.de, 19.10.2024
Synode mit Söding - Tag 17
Studiengruppe 5 (Über kirchliches Amt und speziell über Frauendiakonat)
Wegen der großen Nachfrage wurde die alte „neue Aula“ genutzt, in der früher die Synoden untergekommen sind. Sie ist wie ein altertümlicher Vorlesungssaal mit stark ansteigenden Reihen und engen Sitzen gestaltet. An die 300 Personen finden Platz, 90 waren angemeldet und ca. 80 waren anwesend. Vorne ein archaisch gebautes Pult (von dem aus ich vor ein paar Jahren selbst einmal referiert habe). Dort saß bei früheren Synoden der Papst. Jetzt waren zwei Personen anwesend, die sich mit Vornamen vorstellten. Beide gehören der untersten Ebene des Dikasteriums an. Ihre Botschaft: Wir wollen zuhören. Und: Bitte, schreibt uns eine E-Mail. Die Namen der Studiengruppenmitglieder waren, entgegen der Praxis anderer Gruppen, nicht bekanntgegeben worden. Sie blieben auch jetzt geheim. Es wurden viele kritische Fragen gestellt – ohne Antwort. Der Präfekt war nicht da. Warum fehlten auch andere Mitglieder aus der Leitung?
Kardinal Fernandez äußert Bedauern über Abwesenheit
Glaubenspräfekt lenkt ein: Debatte um Frauenfrage geht weiter
Fehlender Dialog und Abwesenheit des Hauptverantwortlichen: Ein Treffen zur Frauenfrage am Freitag im Vatikan sorgte unter Synodenteilnehmern für Unmut und Irritationen. Nun soll das Thema erneut auf den Tisch.
In seiner Nachricht äußerte Fernandez Bedauern über "das Missverständnis". Nicht aus Unwillen sei er abwesend gewesen, sondern "weil ich objektiv nicht in der Lage war, am vorgesehenen Tag zur vorgesehenen Zeit teilzunehmen". Bereits in seiner Mitteilung an die Versammlung zu mehr Mitwirkungsmöglichkeiten in der katholischen Kirche vom 9. Oktober habe er darauf hingewiesen, dass zwei Beamte seines Dikasteriums an dem Treffen teilnehmen würden.
Katholisch.de, 19.10.2024
Stimmen zur Synode: Berufung und ausbaufähige Beteiligung Alle Katholiken haben eine missionarische Berufung, erinnert die laufende Synode im Vatikan. Der dort für Freitagnachmittag angesetzte Austausch zwischen den ausgelagerten Studiengruppen und den Synodenmitgliedern sorgte bei Synodalen teils für Enttäuschung.
VaticanNews, 19.10.2024
AKTUALISIERUNG:
Standpunkt
Zuhören allein reicht nicht
Die Weltsynode weckte viele Erwartungen, doch drängende Fragen wie die Rolle der Frauen werden kaum bewegt, kommentiert Claudia Pfrang. Trotz Laienbeteiligung zeigt sich: Der Weg zu einer synodalen Kirche ist noch sehr weit.
Katholisch.de, 21.10.2024
Glaubenspräfekt hatte bei Weltsynode durch Abwesenheit für Unmut gesorgt
Kardinal Fernandez versucht Klärung zur Frauenfrage
Sollen Frauen in der katholischen Kirche Weiheämter übernehmen oder nicht? Bei der Weltsynode im Vatikan spielt das Thema weiterhin eine herausragende Rolle. Glaubenspräfekt Victor Fernandez bemüht sich um Klarstellungen.
Das Thema einer möglichen Frauenweihe in der katholischen Kirche ist in den Beratungen der Weltsynode im Vatikan weiterhin virulent. Der oberste Glaubenshüter der Kirche, Kardinal Victor Fernandez, erinnerte an den früher bereits mehrfach geäußerten Standpunkt des Papstes in dieser Frage. Zugleich entschuldigte er sich am Montagvormittag in einer Erklärung vor den rund 350 Synodalen, darunter knapp 50 Frauen, für seine Abwesenheit bei einem Treffen am Freitagnachmittag im Vatikan.
Dort hatten etwa 100 Synodenteilnehmer, unter ihnen viele Frauen, mit Fernandez über die Zulassung von Frauen zum Diakonat sprechen wollen. Der Kardinal verantwortet eine Arbeitsgruppe, die parallel zur Synode Vorschläge zum Thema Frauen in der Kirche erarbeiten soll. Der von ihm für diesen Austausch beauftragte koordinierende Sekretär des Glaubensdikasteriums sei jedoch wegen eines ärztlichen Eingriffs nicht bei dem Treffen gewesen und habe den Termin seinerseits an zwei andere Personen delegiert, so der Kardinal. Als er, Fernandez, erfahren habe, dass seine Gegenwart erwünscht gewesen sei, habe er ein neues Treffen mit den Synodalen für kommenden Donnerstag um 16:30 Uhr angeboten. Die Abwesenheit des Kardinals am Freitag hatte zahlreiche Unmutsäußerungen unter Synodalen ausgelöst.
Katholisch.de, 21.10.2024
"Wir haben ihnen eine Stunde lang erklärt, warum das so nicht geht"
Jeppesen-Spuhler: Akzeptieren Schweigen in Frauenfrage nicht
Die Aussprache der Synode mit der Studiengruppe zur Frauenweihe lief aus Sicht vieler Synodaler enttäuschend ab. Auch Helena Jeppesen-Spuhler kritisiert den Auftritt des Glaubensdikasteriums. Andere Studiengruppen seien anders aufgetreten.
Katholisch.de, 21.10.2024
Helena Jeppesen-Spuhler: «Die Synode wurde nicht respektiert»
Das «no basta» zur Frauenweihe ist ein Affront. Der Vatikan «handelt ohne Respekt für die Synode», sagt Helena Jeppesen-Spuhler. Aber noch sei das letzte Wort nicht gesprochen. Annalena Müller
Pfarrblatt Bern, 23.10.2024
«Es braucht viel, bis sich der Koloss katholische Kirche bewegt»
Helena Jeppesen-Spuhler wurde von Papst Franziskus als eine von 54 Frauen an die Weltsynode in Rom berufen. Vor Ort stellte sich heraus: Ausgerechnet die Arbeitsgruppe zur Frauenfrage scheint es nie gegeben zu haben. Das sei ein Affront, sagt Jeppesen Spuhler im Tagesgespräch.
SRF, 23.10.2024
"Koloss Kirche bewegt sich nur langsam und nur auf großen Druck"
Jeppesen-Spuhler: Vatikan hat keinen Respekt für Weltsynode
Helena Jeppesen-Spuhler hat bereits Anfang der Woche das Treffen der Studiengruppe zur Frauenfrage bei der Weltsynode kritisiert. Nun legt die Schweizer Synodale nach und wirft dem Vatikan fehlenden Respekt für die Synode vor.
Katholisch.de, 24.10.2024
Fernández: Konkrete Beispiele für Leitungsfunktionen von Frauen bringenDer Präfekt des Glaubensdikasteriums, Kardinal Víctor Manuel Fernández, hat auf den Unmut reagiert, den sein Fernbleiben bei einer Begegnung mit Synodalen am letzten Freitag ausgelöst hatte: Der zuständige Sekretär habe zwar einen wichtigen Arzttermin gehabt, er selbst habe gleichwohl erst später erfahren, dass seine Anwesenheit gewünscht worden wäre.
VaticanNews, 24.10.2024
Vatikan erntet Kritik für Umgang mit Frauenfrage
Ein fahler Nachgeschmack
Bei der Synode soll es nicht um die Frauenweihe gehen. Trotzdem wird kaum ein Thema so viel diskutiert. Von liberaler wie konservativer Seite erntet der Heilige Stuhl Kritik. DOMRADIO.DE-Chefredakteur Renardo Schlegelmilch ordnet ein.
Domradio, 24.10.2024
"Hochherrschaftliches Ausüben seines unkonditionierten Jurisdiktionsprimates"
Kirchenrechtler Schüller: Papst verhält sich in Frauenfrage unsynodal
Der
Papst hat die Welt zur Synode über das Thema Synodalität geladen. Doch
sein eigenes Verhalten passt nicht dazu, meint Kirchenrechtler Thomas
Schüller. Er verweist dafür auf die Diskussion über die Rolle von
Frauen.
Katholisch.de, 25.10.2024
Glaubenspräfekt dementiert Medienberichte
Kardinal Fernandez: Papst hält Tür für Frauendiakonat offen
Dürfen Frauen in der katholischen Kirche das Diakonenamt übernehmen oder nicht? Diese Frage bewegt aktuell die Gemüter im Vatikan. Nun kommt von oben die Ansage, dass es nicht um das "Ob" geht, sondern um das "Wann".
Katholisch.de, 25.10.2024
„Wir arbeiten daran, Frauen mehr Raum und Macht zu geben“
Der
Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, Kardinal Fernández, hat
bei einem Treffen mit Teilnehmenden der Synode am Donnerstagnachmittag
geklärt: Die Tatsache, dass er die Entscheidung über den weiblichen
Diakonat nicht für „reif“ halte, bedeute nicht, dass er die Möglichkeit
ausschließe.
VaticanNews, 25.10.2024
Die vollständige Audio-Aufzeichnung des Treffens mit Kardinal Fernández:
VaticanNews-Italienisch, 25.10.2025
Diakonats-Netzwerkerinnen knüpfen weltkirchliche Kontakte
"Wir werden international weitergehen"
Verfechterinnen von Weiheämtern für Frauen haben im Umfeld der Weltsynode für ihr Anliegen geworben. Welche Reaktionen es gab und warum ihre Erwartungen ans Abschlusspapier zwiespältig sind, erklärt die Theologin Jutta Mader-Schömer.
Domradio, 25.10.2024
Glaubenspräfekt nennt Namen von Mitgliedern der Studiengruppe
Kardinal Fernández: Kirche muss Stereotype über Frauen abbauen
Der vatikanische Glaubenspräfekt Kardinal Víctor Manuel Fernández
hat die Kirche dazu aufgefordert, Stereotype über das Wesen der Frau
abzubauen. Als Beispiel nannte Fernández am Donnerstag bei einem Treffen
mit knapp 100 Teilnehmern der aktuellen Weltsynode Attribute wie eine
besondere "Lieblichkeit" oder "Einfühlsamkeit". Solche Zuschreibungen
seien wirkmächtig in der Kirche und müssten ein Ende haben.
Katholisch.de, 26.10.2024