Zsifkovics-Appell an Mitarbeitende: "Mut zum Wagnis"
Eisenstädter Bischof bei Messe zum Start ins neue Arbeitsjahr: Nicht Rückgang verwalten, sondern neue Aufbrüche in der Kirche voranbringen - Bischof kritisiert öffentlich Verhalten einiger kirchlicher Mitarbeitender im Blick auf Demonstrationen von ehemaligen Pächtern gegen Diözese
Für Aufbruchsstimmung hat der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics hat bei einer gemeinsamen Messe mit den an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diözese Eisenstadt geworben. In seiner Predigt schlug der Bischof kritische Töne an und rief zugleich zum "Mut zum Wagnis" auf. Zum Gottesdienst am Dienstag im Martinsdom zum Beginn des neuen Arbeitsjahres waren alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Bereichen der Diözese und der Caritas Burgenland geladen.
Wörtlich sagte Bischof Zsifkovics: "Zu lange schon verwalten wir nur unsere Kirche, beschäftigen wir uns nur mit uns selbst und mit unseren hausgemachten 'Spielwiesen', verschließen wir uns Neuem und Ungewohntem, lassen wir uns von Gleichgültigkeit, Frustration und Resignation treiben und leiten."
Der "Mut zum Wagnis" scheine verloren gegangen zu sein, so der Eisenstädter Bischof: "Wir jammern und klagen und stimmen gerne in das Untergangslied vieler über die Kirche ein. Wir beten die Asche an und sind nicht mehr fähig, die Glut des Evangeliums neu zu entfachen."
Mut zu Wagnis, Neuaufbruch und Neuevangelisierung
Zsifkovics wolle sich als Bischof und Hirte nicht mit dem "Verwalten unserer Diözese, dem Rückgang, Abbruch und Umbruch in vielen Bereichen" zufriedengeben. Und weiter: "Ich möchte daran nicht frustriert zerbrechen und meine Hoffnung aufgeben, sondern mit Euch gestalten." Er ermutige alle in der Diözese - Klerus und Gläubige - besonders die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pfarren "zum Wagnis, zum Neuaufbruch, zur Neuevangelisierung". Das kommende Heilige Jahr und die Synode in Rom seien ein guter Zeitpunkt, damit ernsthaft zu beginnen. "Wir als Diözesanleitung und die Mitarbeiter in unserer Diözese sind dabei besonders gefordert" so der Bischof.
Der Bischof rief zur Schärfung des eigenen christlichen Profils auf: "Schämen wir uns nicht unseres Christ-Seins, zeigen wir Profil, erkennen und leben wir aus unseren geistlichen Wurzeln, besonders wir als Mitarbeiter unserer Diözese." Zsifkovics plädierte zudem für Qualität, Professionalität, Authentizität und Glaubwürdigkeit. Und er mahnte Zusammenarbeit und Zusammenhalt in der Diözese ein. "Wie eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen pastorale Initiativen in ungeahnte Höhen zu katapultieren vermag, so können Risse in dieser Zusammenarbeit auch die beste Idee und die aufwendigste Planung gnadenlos zugrunde richten." Für eine echte Zusammenarbeit brauche es Vertrauen, Beteiligung, Netzwerke, Lerngemeinschaften, ein Gleichgewicht von Fürsorge und Selbstsorge, sowie Loyalität und Zusammenhalt."
"Anstand und Loyalität auf Sommerurlaub"
Der Bischof verwies auch auf die Demonstrationen einiger "Wutbauern" gegen die Diözese bzw. den Bischof. Wörtlich sagte Zsifkovics dazu: "Danke allen für ihren Einsatz und für das Zusammenhalten! Leider gibt es auch Mitarbeiter unter uns - Priester und Laien - die zu Schaulustigen wurden und sich an diesem inszenierten Spiel ergötzten. Dabei waren Anstand, Loyalität und Zusammenhalt auf Sommerurlaub - traurig und beschämend!"
Der Hintergrund: Die Diözese Eisenstadt hatte in den vergangenen Monaten die Neuvergabe kirchlicher Pachtgründe abgewickelt. Nicht mehr zum Zug gekommene Pächter protestierten daraufhin gegen das Vorgehen der Diözese, zuletzt Mitte August sogar vor dem Bischofshaus in Eisenstadt. Die Diözese wies alle Anschuldigungen stets zurück. Insgesamt hatten sich 1.600 Landwirte um die 1.200 Hektar Pachtflächen in 105 Pfarren beworben. Die Gründe wurden bislang von 300 Pächtern oft seit Jahrzehnten bewirtschaftet. Die Diözese machte u.a. schlagend, dass die Pachtpreise seien über Jahrzehnte meist unverändert gelassen und nur in wenigen Fällen angepasst worden waren.
Begegnung & Dialog
Mittwoch, 4. September 2024
Bischof kritisiert öffentlich Verhalten einiger kirchlicher Mitarbeiter
Dienstag, 3. September 2024
Regina Petrik neue Generalsekretärin der KAÖ
Regina Petrik ist seit 1. September neue Generalsekretärin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ). „Mit Regina Petrik steht uns eine Persönlichkeit zur Verfügung, die eine profunde Kennerin der kirchlichen und gesellschaftlichen Entwicklung und Vorgänge ist. Sie wird mithelfen, eine weltoffene, sozial engagierte und spirituell tief verankerte Kirche Wirklichkeit werden zu lassen“, begrüßte das KAÖ-PräsidentInnen-Team die neue Generalsekretärin.
kaö, 2.9.2024
Freitag, 30. August 2024
Vor 50 Jahren begann das "Konzil der Jugend" in Taizé
Noch ist das Erbe des kirchlichen Aufbruchs bei Jugendtreffen spürbar
Vor 50 Jahren begann das "Konzil der Jugend" in Taizé
Das "Konzil der Jugend" war eine geistliche Initiative der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé in den 1970er Jahren. Sie zielte darauf ab, Lebensweisen der modernen Gesellschaft zu überdenken und zu verändern. Vor 50 Jahren begann es.
Katholisch.de, 30.8.2024
Konzil der Jugend von Taizé
Das "Konzil der Jugend" war eine geistliche Initiative der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé in den 1970er Jahren. Sie lief über mehrere Jahre und zielte darauf ab, Lebensweisen der modernen Gesellschaft zu überdenken und zu verändern.
Domradio.de
Die Communauté von Taizé
„Jene Eingebung hat mich seit meiner Jugend wohl nie mehr verlassen: Ein Leben in Gemeinschaft kann ein Zeichen dafür sein, dass Gott Liebe und nur Liebe ist. Allmählich reifte in mir die Überzeugung, dass es darauf ankam, eine Gemeinschaft ins Leben zu rufen, eine Gemeinschaft von Männern, die entschlossen sind, ihr ganzes Leben zu geben, und die versuchen, sich stets zu verstehen und zu versöhnen. Eine Gemeinschaft, in der es im Letzten um die Güte des Herzens und die Einfachheit geht.“
Frère Roger in: „Gott kann nur lieben”
Taizé.fr >>
Freitag, 23. August 2024
Baptistin Harris kandidert für die US-Präsidentschaft
Baptistin kandidert für die US-Präsidentschaft
Kamala Harris und die Religion: "Glaube ist eigentlich ein Verb"
Die Kandidatin der Demokraten hält sich mit öffentlicher Glaubensbekundung zurück. Zum Parteitag der Demokraten in Chicago bekommen die Wähler dennoch Einblicke in ihre Spiritualität. Die ist mindestens indirekt von Martin Luther King geprägt.
Katholisch.de, 22.8.2024
„Neuer Weg voran“ und Warnung vor Trump
US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat ihre Nominierung als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten offiziell angenommen. Sie kämpfe für einen neuen Weg nach vorne und wolle die „Präsidentin aller Amerikaner“ werden, sagte die 59-Jährige am Donnerstagabend (Ortszeit) am Parteitag in Chicago. Eindringlich warnte Harris vor ihrem republikanischen Herausforderer Ex-Präsident Donald Trump und sprach in diesem Zusammenhang von der „wichtigsten Wahl unseres Lebens“.
orf.at, 23.8.2024
Mittwoch, 21. August 2024
Absichtwerklärung für Pflegekräfte aus Indien
Burgenland und indische Diözese Kanjirapally begründen Pflege-Partnerschaft
Das Land Burgenland, die Diözese Eisenstadt sowie ihre indische Partnerdiözese Kanjirapally verbindet seit langer Zeit eine gute Zusammenarbeit. Daraus entstand die Idee, im Bereich der Pflege die Kräfte zu bündeln. Landesrat Leonhard Schneemann, der Bischof der indischen Diözese Kanjirapally, Jose Pulickal, und der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics unterzeichneten heute, Mittwoch, im Landhaus in Eisenstadt eine gemeinsame Absichtserklärung.
Land Burgenland, 13.3.2024
Pflegerinnen kommen aus nah und fern
Selbst
Bischöfe sind eingespannt, um den Bedarf an Pflegepersonal zu decken:
Ägidius Zsifkovics und Jose Pulickal (Kanjirapally) sowie
Soziallandesrat Leo Schneemann unterfertigten Pflegepakt
Die Sozialen Dienste Burgenland haben 50 Pflegekräfte für Kliniken und Pflegewohnhäuser von den Philippinen
rekrutiert. Bis Ende des Jahres sollten sie das erforderliche
Sprachniveau erreicht haben, auch die Anerkennung ihrer Ausbildung im
Heimatland sollte bis dahin abgeschlossen sein.
Für die Rekrutierung von Pflegekräften aus Indien wurde im März eine Absichtserklärung zwischen den Diözesen Eisenstadt, Kanjirapally (Indien) und dem Land Burgenland unterzeichnet.
Insgesamt 15 diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen wurden in Ungarn angeworben, davon arbeiten bereits vier. Die elf anderen büffeln noch die deutsche Sprache.
Kurier, 21.8.2024
Bis zu 50 Pflegekräfte pro Jahr fürs Burgenland aus Indien
Das Land Burgenland, die Diözese Eisenstadt sowie ihre indische Partnerdiözese Kanjirapally verbindet seit langer Zeit eine gute Zusammenarbeit. Daraus entstand die Idee, im Bereich der Pflege die Kräfte zu bündeln. Am Mittwoch wurde im Landhaus in Eisenstadt die gemeinsame Absichtserklärung unterschrieben.
MeinBezirk.at, 14. März 2024
Burgenland: Abkommen über Pflegekräfte aus Indien unterzeichnet
Künftig sollen bis zu 50 ausgebildete Pflegekräfte aus Indien jährlich ins Burgenland kommen - Diözesen Eisenstadt, Kanjirapally und Land Burgendland unterzeichnen entsprechende Vereinbarung - Diözese Eisenstadt seit 40 Jahren in Kooperation mit indischer Diözese Kanjirapally
Katholisch.at, 14.3.2024
Samstag, 17. August 2024
Bücherverbote in US-Schulbibliotheken
Foto: Artie Walker/ap/picture alliance
Bücherverbote in den USA:
Amerikas schlechte Seiten
Immer häufiger werden in den USA missliebige Inhalte aus Bibliotheken und Schulen entfernt. Auch die „Moms for Liberty“ wollen einiges verbieten.
taz, 18.6.2024
USA verbietet immer mehr Bücher
Laut dem US-Autorenverband
Pen wurden allein 2023 mehr als 4'000 Bücher in Schulbibliotheken
verboten. Das ist ein Höchststand. Betroffen sind Werke, in denen es um
Rassismus oder queere Menschen geht. Es trifft aber auch Bücher wie das
Tagebuch der Anne Frank oder einen Comic über den Holocaust.
Literaturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen ordnet ein, was da
passiert.
SRF, 16.8.2024
USA: Debatte um Bücherverbot lockt Leser
In den USA wollen konservative Elternverbände und Politiker zunehmend Bücher über Rassismus und LGBTQ+-Themen verbieten. Gleichzeitig werden betroffene Werke immer beliebter.
zdf, 16.11.2023
Diese 12 Bücher sollen in den USA verboten werden
Erotik, vulgäre Sprache, rassistische Ausdrücke oder Transgender-Protagonisten: Jedes Jahr verlangen zehntausende US-Amerikaner die Verbannung bestimmter Bücher aus den Lehrplänen und Schulbibliotheken. Der Bibliothekenverband verwandelt das in einen Vorteil.
stern >>
Freitag, 16. August 2024
Das Kirchenrecht schreibt nur den Priesterrat als beratendes Gremium vor
Kirchenrecht schreibt nur Priesterrat vor
Priester, Diakone und Pastoralreferenten: So beraten sie ihren Bischof
Wer könnte die Bischöfe besser bei ihrer Arbeit beraten als die Seelsorger an der kirchlichen Basis? Deshalb gibt es in vielen Diözesen Gremien der Priester und Diakone, die diese Aufgabe übernehmen. Bei den Räten der weiteren Seelsorger ist die Situation jedoch etwas anders.
Katholisch.de, 16.8.2024
Und wie sind die Priester, die eventuell beraten?
Mehrheit der Geistlichen repräsentiere immer weniger die Mitte der Gesellschaft
Sozialwissenschaftler: Priesterstudie bestätigt Stereotype
Priester sind konservativ und kommen aus gut katholischen Familien – soweit das Klischee. Das stimmt auch, sagt der Bochumer Sozialwissenschaftler Nikita Katsuba. Er sieht eine wachsende Lücke zur gesellschaftlichen Mitte.
Katholisch.de, 16.8.2024
Eine neue Priesterstudie zeigt: Junge Priester sind überwiegend konservativ und fremdeln mit Kirchenreformen. Es braucht eine «neue Art» Priester, um die derzeitige komplexe Lage der Kirche zu bewältigen, sagt der Sozialwissenschaftler Nikita Katsuba.
Kath.ch, 16.8.2024