Dienstag, 31. August 2010

Änderungen vorgesehener Veranstaltungen

Eisenstadt, 31. August 2010

Sehr geehrte Damen und Herren!

Im Zusammenhang mit dem Bischofswechsel in unserer Diözese teilt das Bischöfliche
Ordinariat zu den für die nächste Zeit vorgesehenen Veranstaltungen mit:

1. Der Seelsorgertag am 16. September 2010 wurde abgesagt.
2. Der ökumenische Pfarrertag, der für den 7. Oktober 2010 vorgesehen gewesen wäre, wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
3. Der Diözesantag anlässlich ,,50 Jahre Diözese Eisenstadt", angesetzt gewesen für den 23. Oktober 2010, wird abgesagt. Wir bitten, umso intensiver das St. Martins-Fest 2010 als offiziellen Abschluss des Jubiläumsjahres zu begehen.
4. Das Treffen der Ratsvikare am 30. Oktober 2010, das ebenfalls im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten vorgesehen war, wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Indem wir dies mitteilen, verbleiben wir mit herzlichen Grüßen

Ordinariatskanzler - Ständiger Vertreter des Apostolischen Administrators

Montag, 16. August 2010

Feier zum 50. Jahrestag der Diözese Eisenstadt

Quelle: www.martinus.at

Vigilfeier zum 50. Jahrestag der Gründung der Diözese Eisenstadt im Zeichen des Abschieds von Bischof Paul Iby
Rund 1.500 Menschen feiern den Geburtstag der Diözese mit einer Prozession durch die Landeshauptstadt und anschließendem Festgottesdienst im Dom St. Martin. Dort verabschiedet sich Bischof Paul Iby unter stehenden Ovationen und tosendem Applaus von den Gläubigen der Diözese.

Am 15. August 1960 hat der selige Papst Johannes XXIII. mit der Bulle „Magna quae“ die Diözese Eisenstadt errichtet. Am Vorabend des 50. Jahrestages dieses Ereignisses, haben sich ca. 1.500 Menschen vor der Gnadenkapelle Eisenstadt/Oberberg zusammengefunden, um gemeinsam in festlicher Prozession durch die Landeshauptstadt zu ziehen. An der Spitze der Prozession die Bischöfe Paul Iby und Ägidius Zsifkovics. Gefolgt vom Verteretern des Klerus, der Ordensleute, der evangelischen Kirche, der Grabesritter, Malteser, Esterhazy-Husaren und Verbände sowie Vertreter der Bundes- und Landesregierung mit Bundesminister Nikolaus Berlakovich, Landtagspräsident Gerhard Steier, Landeshauptmann-Stv. Franz Steindl und der Eisenstädter Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel.

Nach dem feierlichen Festgottesdienst im Dom St. Martin nimmt Bischof Paul Iby offiziell Abschied von den Gläubigen ‚seiner’ Diözese, „mit Dank und gutem Gefühl“. Nach 18 Jahren, wolle er nicht heimlich, still und leise durch die Sakristei verschwinden, sondern in aller Form danke und auf Wiedersehen sagen. Dabei erinnert er sich an sein erstes Jahr im Bischofsamt: „Auf die Frage, wie es mir gehe, habe ich geantwortet: Ich komme mir vor, als ob ich in einen Schnellzug eingestiegen wäre, der nicht zum stehen kommt.“ Es bedurfte des Hineinwachsens in die Aufgabe, die trotz aller Schwierigkeit schön und ermutigend war. Besonders dann, wenn das Mittun der Priester, der Laien, der Jugend und Kinder spürbar war. Sein Dank gilt auch den Amtsträgern, weil stets das Gemeinsame größer war als das Trennende. „Und ich sage mit überzeugender Stimme: Der Dialog für das Burgenland hat dazu viel beigetragen.“ Sein Kirchevolk empfiehlt Bischof Paul Iby dem Schutz der Gottesmutter Maria und dem Hl. Martin. Und übergibt es „mit den besten Wünschen an den neuen Oberhirten Ägidius.“ Mit stehenden Ovationen und minutenlangem tosenden Applaus danken und würdigen die Gläubigen der Diözese ihren scheidenden Bischof.

Auch der Bischof Ägidius Zsifkovics richtet ein Gruß- und Dankeswort an die TeilnehmerInnen. Dank besonders an jene Menschen, die am Werden und Bestehen der Diözese ihren Anteil haben. „Besonders an jene Mitarbeiter, die ehrenamtlich tätig sind und deren Arbeit oft unbelohnt oder gar unbeachtet bleibt.“ Dank aber auch an seine Vorgänger im Bischofsamt, Stefan Lászlo, „den Baumeister der Diözese“, und Paul Iby, „der dieses Werk 18 Jahre lang weitergeführt hat gemäß seinem Wahlspruch Omnia in caritate. Dafür ein aufrichtiges Vergelt’s Gott.“ Im Jubiläumsjahr sei ihm, so der ernannte Bischof, der Hirtendienst für die Diözese Eisenstadt anvertraut worden. Eine große Aufgabe, die er mit Gottes Hilfe und der Mitarbeit aller Priester, Laien sowie der politischen und gesellschaftlichen Kräfte ausüben möchte. „Ich lade alle mir Anvertrauten an, trotz der diözesanen Vielfalt, den Weg der Nachfolge Christi zu gehen und im Bewusstsein unserer Identität Brückenbauer mitten in Europa zu sein.“

Vigilfeier-Predigt von Bischof Iby (pdf)

Fotos von der Vigilfeier

ORF Burgenland, 15.8.2010
Bischof Iby feiert mit hunderten Gläubigen
Die Vigilfeier zum 50-Jahr-Jubiläum der Diözese Eisenstadt am Samstag war der letzte große Auftritt von Paul Iby als Bischof. Hunderte Menschen wollten mit dem scheidenden Bischof seinen Abschied feiern. Mit hunderten Gläubigen
Hunderte Gläubige hatten sich am späten Nachmittag vor der Bergkirche in Eisenstadt versammelt. Sie alle wollten mit Bischof Paul Iby das 50-jährige Gründungsjubiläum der Diözese feiern und bei der Prozession mitgehen.

Kathpress, 16.8.2010
Eisenstadt: Iby verabschiedet sich "mit Dank und gutem Gefühl"

Die Presse, 16.8.2010
Burgenland: Applaus zum Abschied von Bischof Iby
Nach 18 Jahren an der Spitze der Diözese Eisenstadt hat sich Bischof Paul Iby am Samstag verabschiedet - er wollte nicht "heimlich verschwinden". Seine Zeit als Bischof sei "schön und ermutigend" gewesen.

Donnerstag, 12. August 2010

Bischof Iby möchte Reformvorschläge in größerem Rahmen diskutieren

ORF Religion, 12.8.2010
Iby: Kirchenleitung dürfe sich Reformanliegen nicht verschließen
Der Eisenstädter Bischof zieht in der katholischen Wochenzeitung "Furche" Bilanz über seine 18-jährigeAmtszeit. Reformvorschläge seien in einem größeren Rahmen zu diskutieren, etwa einer Bischofssynode oder einem Konzil.

Die Kirchenleitung dürfe sich den Reformanliegen der Basis nicht verschließen, sondern müsse den Dialog suchen. Wörtlich sagte der Apostolische Administrator der Diözese Eisenstadt, Bischof Paul Iby: "In den letzten Jahren haben hier Auseinandersetzungen begonnen, denen wir uns nicht verschließen können." Er glaube, "dass hier das Gespräch notwendig ist, und dass von der Basis auch an die Spitzen in Rom Anliegen vorgetragen werden, die einer Behandlung bedürfen.
"Bischofssynode oder auch Konzil"

"Die Reformvorschläge könnten freilich nicht "von einer Kongregation oder von einer einzelnen Person entschieden werden", so Iby: "Das ist in größerem Rahmen zu diskutieren, ich denke hier an eine Bischofssynode und vielleicht auch an ein weiteres Konzil. "Iby nahm in dem "Furche"-Interview auch zu jüngsten Vorschlägen des 91-jährigen brasilianischen Bischofs Dom Clemente Isnard Stellung, der im Wesentlichen drei Reformpunkte einmahnte: Erstens einen neuen Modus der Bischofsbestellungen und die Notwendigkeit, auch die Laien daran zu beteiligen; zweitens Änderungen hinsichtlich der Lebensform der Priester einschließlich des Pflichtzölibats; drittens die Stellung der Frau in der Kirche. Iby dazu wörtlich: "Dom Clementes Vorschläge sind mutig; ich glaube, dass dieser Bischof in seiner Weisheit des Alters nicht persönliche Probleme, sondern Probleme der Kirche, die ihn bewegen, formuliert hat."
"Sandwich-Position"

Angesprochen auf seine eigene jüngste Äußerung nach einer Lockerung des Pflichtzölibats meinte Iby: "Ich habe meine persönliche Meinung zum Ausdruck gebracht. Die Reaktionen darauf werte ich nicht als Beifall zu einer modernen Äußerung, sondern als Bestätigung: Ja, das sind Anliegen, die uns bewegen und wo wir von der Kirche Lösungen erwarten." Sein Amt als Bischof und die damit verbundene Mittlerrolle zwischen Rom und Heimatdiözese beschrieb Iby als "Sandwich-Position". Nachsatz: "Vor allem, wenn ich das Beharren auf Tradition von Rom, das sehr stark ist, hernehme, und auf der anderen Seite brodelt es an der Basis, wegen dieser Fragen." Aber es wäre schade, "wenn es hier zu Spaltungen käme".
Kirche viel Vertrauen verloren

Die auf dem Tisch liegenden Fragen und Anliegen der Basis "müssen bearbeitet, diskutiert und entschieden werden". Zum Thema Missbrauch räumte Iby ein, dass die Kirche viel Vertrauen verloren habe. "Das wiederzugewinnen bedarf vieler Arbeit." Zur Frage, was ihm in den 18 Jahren seiner Bischofszeit besonders wichtig gewesen sei, nannte Iby drei Punkte: "Das Erste war, überhaupt ein Zugehen auf die Menschen ohne Barrieren zu ermöglichen. Das war am Anfang nicht leicht." Zweitens sei er mit der Jugend "wirklich in Kontakt gekommen".
Bildungsauftrag der Kirche

Iby erinnerte an seine Jugendbriefe oder die Sozialaktion "72 Stunden ohne Kompromiss": "Das war ein Erfolgserlebnis." Drittens wolle er den Bildungsauftrag der Kirche hervorheben. Er sei stark in den Umbau der Pädagogischen Akademie Burgenland zur Pädagogischen Hochschule involviert gewesen. Es sei "auf mühsamem Weg" gelungen, einen Teil der Lehrerausbildung im Lande zu halten. Zudem habe die Diözese Eisenstadt "auch zeichenhaft vorbildliche konfessionelle Schulen". Das sei "ein wichtiger Aspekt der Präsenz der Kirche in der heutigen Zeit".