Papst Franziskus hat einen Brief an katholische Familien geschrieben. Der Vatikan veröffentlichte das Schreiben an diesem Dienstag, datiert ist es auf den 2. Februar 2014, das Fest der Darstellung des Herrn. Mit zwei Weltbischofssynoden 2014 und 2015 zum Thema Familienpastoral hat der Papst die Familie für die nächsten Jahr zu einem Leitthema gemacht. Auch Papst Johannes Paul II. hatte sich mit einem Schreiben an Familien gewandt.
Er ist überschaubar, der Papstbrief, und doch ist die Botschaft klar: Ohne euch geht es nicht, wir brauchen euer Gebet, wendet sich Franziskus an katholische Familien. Den Familien stellt sich der Papst in dem Brief dabei wie ein Wanderpilger vor; so beginnt sein Brief mit den Worten: „Liebe Familien, ich komme an eure Haustür, um über ein Ereignis mit euch zu sprechen, das bekanntlich im kommenden Oktober im Vatikan stattfinden wird.“ Ein Ereignis, das euch betrifft, betont der Papst im Brief an die Familien mit Blick auf die Weltbischofssynode zum Thema Familienpastoral:
„Diese Synodenversammlung ist ja in besonderer Weise euch gewidmet, eurer Berufung und Sendung in der Kirche und in der Gesellschaft, den Fragen der Ehe, des Familienlebens, der Erziehung der Kinder und der Rolle der Familien in der Sendung der Kirche. Daher bitte ich euch, inständig zum Heiligen Geist zu beten, dass er die Synodenväter erleuchte und sie in ihrer wichtigen Aufgabe leite.“
Nach der Außerordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode vom Oktober 2014 sollen auf der ordentlichen Vollversammlung ein Jahr später Themen weitergedacht und in pastorale Ansätze übersetzt werden. Im September 2015 findet dann ein Welttreffen der Familien in Philadelphia statt. Franziskus erhofft sich von diesen Ereignissen eine konkrete Stärkung der Familien. Dass die Kirche hier noch mehr tun kann, dürfte dem Papst nicht zuletzt aus den Ergebnissen der Vatikanfragebögen zu Ehe und Familie bekannt sein, die ihm laut Kardinal Baldisseri am Montag vorgestellt worden sein dürften.
„Beten wir also alle gemeinsam, dass die Kirche durch diese Ereignisse einen wirklichen Weg der Unterscheidung zurücklege und geeignete pastorale Mittel ergreife, um den Familien zu helfen, die heutigen Herausforderungen mit dem Licht und der Kraft zu bewältigen, die aus dem Evangelium kommen.“
Die Familie sei eine Kraftquelle und der Ort, wo sich die Generationen in besonderer Weise bereichern, betont der Papst in seinem Brief weiter. Diesen Aspekt verdeutlicht er anhand einer Passage des Lukasevangeliums: Im Tempel treffen Jesus und seine Eltern zwei alte Menschen, Simeon und Hanna, die den Messias erkennen. Simeon nimmt ihn in die Arme und dankt Gott, weil er endlich das Heil schaut; Hanna findet trotz ihres hohen Alters neue Kraft und spricht zu allen über das Kind. Das sei ein „schönes Bild“, so der Papst: „zwei junge Eltern und zwei alte Menschen, von Jesus zusammengeführt“:
„Jesus lässt die Generationen einander begegnen und vereint sie! Er ist die unerschöpfliche Quelle jener Liebe, die alle Verschlossenheit, alle Einsamkeit, alle Traurigkeit überwindet. Auf eurem Weg als Familie teilt ihr viele schöne Momente miteinander: die Mahlzeiten, die Ruhe, die Arbeit im Hause, die Vergnügungen, das Gebet, die Reisen und die Wallfahrten, die Taten der Solidarität… Doch wenn die Liebe fehlt, fehlt die Freude, und die echte Liebe wird uns von Jesus geschenkt: Er bietet uns sein Wort an, das unseren Weg erleuchtet; er gibt uns das Brot des Lebens, das die tägliche Mühe unseres Weges unterstützt.“
Der Papstbrief endet mit einem Segen für die Familien und dem Appell an sie, für ihn zu beten - „dass ich dem Volk Gottes in Wahrheit und Liebe dienen kann“.
Radio Vatikan >>
Der Papstbrief an Familien im Volltext >>
Freitag, 28. Februar 2014
Donnerstag, 27. Februar 2014
Tebartz-van Elst: Papst Franziskus will Limburger Bischof absetzen
Papst Franziskus will Ruhe in die Katholische Kirche bringen – und deshalb den umstrittenen Limburger Bischof loswerden. Aus dem Umkreis von Franziskus ist zu hören, der Papst beabsichtige, Franz-Peter Tebartz-van Elst abzusetzen. Das berichtet die ZEIT in ihrer neuen Ausgabe.
Die Zeit-Online >>
Aktuell:
Vorwürfe gegen Tebartz strafrechtlich irrelevant
Im Prüfbericht zum Limburger Bauskandal wird Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst keine Verletzung staatlicher Gesetze vorgeworfen. Ein Prüfer sagt, es sei "ausschließlich das Kirchenrecht betroffen".
Welt-Online >>
Rückendeckung von Kardinal Müller und Erzbischof Gänswein:
Vatikan-Vertreter nehmen Tebartz-van Elst in Schutz
"Das hat der Mann nicht verdient", hat Erzbischof Georg Gänswein laut tagesschau.de über den Limburger Bischof Tebartz-van Elst gesagt. Kardinal Müller mahnte an, "erst einmal über die Faktenlage" zu sprechen.
domradio.de >>
Prüfbericht über Tebartz-van Elsts Bischofssitz
Jetzt muss der Vatikan entscheiden
Das wichtigste Papier für eine Entscheidung über die Zukunft des Limburger Bischofs Tebartz-van Elst liegt nun im Vatikan. In dem Dossier geht es um die hohen Baukosten für seinen Bischofssitz. Für eine mögliche Amtsenthebung gibt es hohe Hürden.
Tagesschau.de >>
Gänswein in der Sackgasse
Seit Benedikt XVI. zurückgetreten ist, stockt die Karriere seines einstigen ersten Sekretärs. Der neue Papst Franziskus redet lieber mit anderen.
FAZ >>
Mittwoch, 26. Februar 2014
600.000 Seitenaufrufe für "Begegnung und Dialog"
Heute wurde die 600.000er Marke bei den Seitenaufrufen meines Blogs übersprungen. Ein herzliches Dankeschön an alle meine Leser_innen, Freund_innen und Kritiker_innen.
Euer Edi Posch
Euer Edi Posch
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Dienstag, 25. Februar 2014
Großwarasdorf: "Wollen unseren Pfarrer zurück"
Wie berichtet, wurde Pfarrmoderator Ivan Jelic am 17. Feber seines Amtes enthoben. Seither kämpfen die Gläubigen in Großwarasdorf und Nebersdorf um den beliebten Priester. Dieser versteht seine Amtsenthebung nicht. "Die Entscheidung, die dazu geführt hat, überraschte mich selbst, denn gemäß dem Vertrag zwischen der Diözese Eisenstadt und der Franziskanerprovinz Bosna Srebrena aus Sarajevo hätte ich bis 2016 bleiben sollen. Aber mein bosnischer Provinzial und der Eisenstädter Bischof haben aus nur ihnen bekannten Gründen beschlossen, mich meiner Ämter zu entheben. Weder der eine, noch der andere haben in ihren Dekreten die Gründe angeführt, wegen derer ich abberufen wurde. Mit mir wurde im Vorfeld auch nicht darüber gesprochen."
Probleme
Über die Gründe seiner Abberufung kann Jelic nur mutmaßen. "Es gab Meinungsverschiedenheiten bzw. Unterschiede bei der Auffassung, welche Aufgaben die Klosterschwestern, die mir als Pastoralassistenten zugeteilt wurden, haben. Ich bin der Meinung, dass dies kein Grund für meine Abberufung war und finde die Entscheidung ungerecht und unkorrekt. Dennoch akzeptiere ich sie und möchte die Probleme nicht weiter vertiefen." Trotz intensiver Vermittlungsversuche auf Dekanats- und Diözesanebene sei es leider nicht möglich gewesen, einen seit längerem bestehenden persönlichen Konflikt zwischen Ivan Jelic und den geistlichen Schwestern im Kloster Großwarasdorf zu entschärfen, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme seitens der Diözese.
Eklat am Flughafen
"Die Beschwerden über das Zerwürfnis haben sich gehäuft, so dass eine Zusammenarbeit der Ordensleute auf beiden Seiten nicht mehr möglich war." Um für die Zukunft eine ungestörte Zusammenarbeit und eine unbelastete Seelsorge zu ermöglichen, wurde Jelic von seinem Provinzial und Oberen in Bosnien aus der Diözese Eisenstadt wieder abberufen, heißt es weiter.
Kirchenaustritte
Kein Trost für die zahlreichen Gläubigen, die mit einigen Aktionen ihren Pfarrer den Rücken stärken wollen. An die 100 Personen haben ihren Austritt aus der Kirche in einer Petition angekündigt, diese wurde dem Bischof am Flughafen übergeben. Eine Abordnung von Gläubigen, darunter die 75-jährige Hildegard Oszvald, stellte Bischof Ägidius Zsifkovics dort zur Rede. Darauf soll dieser geantwortet haben: "Gehen Sie nach Hause und bereiten Sie sich auf etwas anderes vor." Dann hat er mir geraten, ich soll schauen, dass ich die Hl. Sakramente bekomme", ist Frau Oszvald entsetzt. Auch die Aussage, es sei ihm egal, ob die Leute aus der Kirche austreten, steht im Raum.
Personalentscheidung
Die Diözese bestreitet diese Aussagen. "Betreffend der Vorfälle am Flughafen ist Folgendes festzuhalten: Bischof Zsifkovics ist offen auf die kleine Gruppe zugegangen, hat den Teilnehmern der Kundgebung bewusst Segensgrüße aus dem Hl. Land überbracht und dabei an einen vernünftigen Umgang mit der Personalentscheidung appelliert. Es wurde niemand vom Bischof beleidigt, die Aussage, derzufolge es "ihm egal wäre, wenn Leute aus der Kirche austreten", ist aufs Schärfste zurückzuweisen und widerspricht der inneren Grundeinstellung eines jeden Bischofs", so die Stellungnahme der Diözese.
"Ich bin als Priester stolz, dass die Gläubigen hinter mir stehen. Als Mensch bin ich von Pater Vukits und dem Bischof enttäuscht und traurig über ihre Vorgehensweise", so Ivan Jelic.
"So einen Pfarrer werden wir nicht mehr kriegen." Davon ist nicht nur Hildegard Oszvald überzeugt.
Bezirksblätter >>
Hintergrund zu Frau Hildegard Oszvald:
Ehrung der Vorbeterinnen
Anlässlich der Feierlichkeiten 150 Jahre Kirche Großwarasdorf wurden unsere zwei Vorbeterinnen Hildegard Oszvald und Theresia Kuzmits von Diözesanbischof Dr. Paul Iby ausgezeichnet. Sie erhielten dabei die goldene Medaille der Diözese. Im Namen der Pfarrgemeinde gratulieren wir ihnen sehr herzlich und bedanken uns für ihren langjährigen Dienst während der Feier der hl. Messen, den hl. Andachten und in den Gebetsstunden für unsere Verstorbenen. Liebe Vorbeterinnen! Als Vikar unserer Pfarre hoffe ich zusammen mit unserem Pfarrmoderator fra Ivan, dass ihr uns noch viele Jahre erhalten bleibt und zu Ehren Gottes dient. Der Herr möge euch noch für viele Jahre Gesundheit, Freude und seinen Segen schenken. (T.P.)
Pfarre Nebersdorf, 26.10.2009 >>
Gläubige protestieren: "Wir wollen unseren Pfarrer zurück"
Die Absetzung ihres Pfarrers lässt bei den Katholiken in einer Gemeinde die Wogen hochgehen.
Sieben Jahre lang war Ivan Jélic als Pfarrmoderator in der rund 1400-Seelen-Gemeinde Großwarasdorf im Mittelburgenland tätig. Ende Jänner wurde er seines Amtes enthoben, am 16. Februar hielt Jélic die letzte Sonntagsmesse. Seither herrscht in der kleinen Gemeinde Aufruhr
Kurier >>
Probleme
Über die Gründe seiner Abberufung kann Jelic nur mutmaßen. "Es gab Meinungsverschiedenheiten bzw. Unterschiede bei der Auffassung, welche Aufgaben die Klosterschwestern, die mir als Pastoralassistenten zugeteilt wurden, haben. Ich bin der Meinung, dass dies kein Grund für meine Abberufung war und finde die Entscheidung ungerecht und unkorrekt. Dennoch akzeptiere ich sie und möchte die Probleme nicht weiter vertiefen." Trotz intensiver Vermittlungsversuche auf Dekanats- und Diözesanebene sei es leider nicht möglich gewesen, einen seit längerem bestehenden persönlichen Konflikt zwischen Ivan Jelic und den geistlichen Schwestern im Kloster Großwarasdorf zu entschärfen, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme seitens der Diözese.
Eklat am Flughafen
"Die Beschwerden über das Zerwürfnis haben sich gehäuft, so dass eine Zusammenarbeit der Ordensleute auf beiden Seiten nicht mehr möglich war." Um für die Zukunft eine ungestörte Zusammenarbeit und eine unbelastete Seelsorge zu ermöglichen, wurde Jelic von seinem Provinzial und Oberen in Bosnien aus der Diözese Eisenstadt wieder abberufen, heißt es weiter.
Kirchenaustritte
Kein Trost für die zahlreichen Gläubigen, die mit einigen Aktionen ihren Pfarrer den Rücken stärken wollen. An die 100 Personen haben ihren Austritt aus der Kirche in einer Petition angekündigt, diese wurde dem Bischof am Flughafen übergeben. Eine Abordnung von Gläubigen, darunter die 75-jährige Hildegard Oszvald, stellte Bischof Ägidius Zsifkovics dort zur Rede. Darauf soll dieser geantwortet haben: "Gehen Sie nach Hause und bereiten Sie sich auf etwas anderes vor." Dann hat er mir geraten, ich soll schauen, dass ich die Hl. Sakramente bekomme", ist Frau Oszvald entsetzt. Auch die Aussage, es sei ihm egal, ob die Leute aus der Kirche austreten, steht im Raum.
Personalentscheidung
Die Diözese bestreitet diese Aussagen. "Betreffend der Vorfälle am Flughafen ist Folgendes festzuhalten: Bischof Zsifkovics ist offen auf die kleine Gruppe zugegangen, hat den Teilnehmern der Kundgebung bewusst Segensgrüße aus dem Hl. Land überbracht und dabei an einen vernünftigen Umgang mit der Personalentscheidung appelliert. Es wurde niemand vom Bischof beleidigt, die Aussage, derzufolge es "ihm egal wäre, wenn Leute aus der Kirche austreten", ist aufs Schärfste zurückzuweisen und widerspricht der inneren Grundeinstellung eines jeden Bischofs", so die Stellungnahme der Diözese.
"Ich bin als Priester stolz, dass die Gläubigen hinter mir stehen. Als Mensch bin ich von Pater Vukits und dem Bischof enttäuscht und traurig über ihre Vorgehensweise", so Ivan Jelic.
"So einen Pfarrer werden wir nicht mehr kriegen." Davon ist nicht nur Hildegard Oszvald überzeugt.
Bezirksblätter >>
Hintergrund zu Frau Hildegard Oszvald:
Ehrung der Vorbeterinnen
Pfarre Nebersdorf, 26.10.2009 >>
Gläubige protestieren: "Wir wollen unseren Pfarrer zurück"
Die Absetzung ihres Pfarrers lässt bei den Katholiken in einer Gemeinde die Wogen hochgehen.
Sieben Jahre lang war Ivan Jélic als Pfarrmoderator in der rund 1400-Seelen-Gemeinde Großwarasdorf im Mittelburgenland tätig. Ende Jänner wurde er seines Amtes enthoben, am 16. Februar hielt Jélic die letzte Sonntagsmesse. Seither herrscht in der kleinen Gemeinde Aufruhr
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Bischof Ägidius,
Personalveränderung
Skandalbischof glaubt an Rückkehr nach Limburg
Seit letzter Woche liegt Papst Franziskus der Abschlussbericht zum Prunkbau vom Limburger Bischof vor. Eigentlich Grund zur Sorge für Tebartz-van Elst, doch der glaubt fest an eine Rückkehr ins Bistum. Derweil richtet Papst Franziskus deutliche Worte an die neuen Kardinäle.
Video-Beitrag auf n-TV >>
Tebartz-van Elst gut gelaunt in Rom
Ein Selfie mit dem Skandalbischof
Plötzlich steht er neben mir. Der Mann, auf den wir schon eine Woche in Rom und vor seiner Gästewohnung im deutschen Kolleg gewartet haben. Nun steht er da, zum Greifen nah: Franz Peter Tebartz-van Elst, der Noch-Bischof von Limburg. Schulter an Schulter stehen wir im Garten der deutschen Vatikanbotschaft von Rom, es gibt einen Empfang zu Ehren des zum Kardinal ernannten Präfekten der Glaubenskongregation Gerhard Ludwig Müller.
"Darf ich mit Ihnen ein Selfie machen?" Tebartz-van Elst weiß nicht, was das ist. "Das ist ein gemeinsames Foto per Selbstauslöser, so wie es Präsident Barack Obama mit der dänischen Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt gemacht hat, und dann hat sich seine Frau Michelle darüber furchtbar aufgeregt." Die Umstehenden lachen, der Bischof von Limburg ist dabei. Wir machen ein Selfie.
n-TV >>
Benedikt, Gloria und Tebartz-van Elst kamen:
Müllers Kardinalsernennung gefeiert
Interessant war natürlich, wer sonst noch so alles auftauchte bei der Kardinalsernennung. Der derzeit beurlaubte Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst beispielsweise führte viele, viele Gespräche – unter anderem auch mit Fürst Albert von Thurn und Taxis und Fürstin Gloria. Doch die Gespräche mit kirchlichen Würdenträgern nutzte Tebartz-van Elst offenbar, um auch ein wenig PR in eigener Sache zu machen. Kein Wunder, bald soll der Abschlussbericht veröffentlicht werden, ob er nun Geld verschwendet hat oder nicht. Fakt ist, es wird schwierig sein, ihn wieder nach Limburg zu schicken. Aber was macht man dann mit ihm?
Vielleicht wird es ihm so ergehen wie Walter Mixa, den früheren Bischof von Augsburg. Der saß recht relaxt unter den Arcaden der Glaubenskongregation und trank ein Gläschen Wein. Schon bald gesellte sich Kardinal Joachim Meisner dazu, ein Mann, der auch schon so manches mediale Erdbeben erlebt hat.
Wochenblatt >>
Franziskus ruft Kardinäle zu Einheit und Bescheidenheit auf
"Vermeiden wir alle höfischen Gewohnheiten und Verhaltensweisen wie Intrigen, Tratsch, Seilschaften, Günstlingswirtschaft, Bevorzugungen, und helfen wir uns gegenseitig, sie zu vermeiden", sagte Papst Franziskus. Von einem Kardinal werde Güte, Verzeihen, Dienen bis hin zur Feindesliebe und Barmherzigkeit verlangt. Egoismus und Stolz dürfe es nicht geben.
"Lieben wir darum diejenigen, die uns feindlich gesonnen sind; segnen wir, die schlecht über uns sprechen; grüßen wir mit einem Lächeln, die es vielleicht nicht verdienen", sagte Franziskus. "Heilig zu sein ist kein Luxus", so der Papst. Jesus sei nicht gekommen, um "gutes Benehmen, das Benehmen der feinen Gesellschaft zu lehren", sondern um "den einzigen Ausweg aus dem Treibsand der Sünde zu zeigen, und dieser Weg ist die Barmherzigkeit".
Kathpress >>
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Tebartz-van Elst gut gelaunt in Rom
Ein Selfie mit dem Skandalbischof
Plötzlich steht er neben mir. Der Mann, auf den wir schon eine Woche in Rom und vor seiner Gästewohnung im deutschen Kolleg gewartet haben. Nun steht er da, zum Greifen nah: Franz Peter Tebartz-van Elst, der Noch-Bischof von Limburg. Schulter an Schulter stehen wir im Garten der deutschen Vatikanbotschaft von Rom, es gibt einen Empfang zu Ehren des zum Kardinal ernannten Präfekten der Glaubenskongregation Gerhard Ludwig Müller.
"Darf ich mit Ihnen ein Selfie machen?" Tebartz-van Elst weiß nicht, was das ist. "Das ist ein gemeinsames Foto per Selbstauslöser, so wie es Präsident Barack Obama mit der dänischen Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt gemacht hat, und dann hat sich seine Frau Michelle darüber furchtbar aufgeregt." Die Umstehenden lachen, der Bischof von Limburg ist dabei. Wir machen ein Selfie.
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Benedikt, Gloria und Tebartz-van Elst kamen:
Müllers Kardinalsernennung gefeiert
Interessant war natürlich, wer sonst noch so alles auftauchte bei der Kardinalsernennung. Der derzeit beurlaubte Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst beispielsweise führte viele, viele Gespräche – unter anderem auch mit Fürst Albert von Thurn und Taxis und Fürstin Gloria. Doch die Gespräche mit kirchlichen Würdenträgern nutzte Tebartz-van Elst offenbar, um auch ein wenig PR in eigener Sache zu machen. Kein Wunder, bald soll der Abschlussbericht veröffentlicht werden, ob er nun Geld verschwendet hat oder nicht. Fakt ist, es wird schwierig sein, ihn wieder nach Limburg zu schicken. Aber was macht man dann mit ihm?
Vielleicht wird es ihm so ergehen wie Walter Mixa, den früheren Bischof von Augsburg. Der saß recht relaxt unter den Arcaden der Glaubenskongregation und trank ein Gläschen Wein. Schon bald gesellte sich Kardinal Joachim Meisner dazu, ein Mann, der auch schon so manches mediale Erdbeben erlebt hat.
Wochenblatt >>
Franziskus ruft Kardinäle zu Einheit und Bescheidenheit auf
"Vermeiden wir alle höfischen Gewohnheiten und Verhaltensweisen wie Intrigen, Tratsch, Seilschaften, Günstlingswirtschaft, Bevorzugungen, und helfen wir uns gegenseitig, sie zu vermeiden", sagte Papst Franziskus. Von einem Kardinal werde Güte, Verzeihen, Dienen bis hin zur Feindesliebe und Barmherzigkeit verlangt. Egoismus und Stolz dürfe es nicht geben.
"Lieben wir darum diejenigen, die uns feindlich gesonnen sind; segnen wir, die schlecht über uns sprechen; grüßen wir mit einem Lächeln, die es vielleicht nicht verdienen", sagte Franziskus. "Heilig zu sein ist kein Luxus", so der Papst. Jesus sei nicht gekommen, um "gutes Benehmen, das Benehmen der feinen Gesellschaft zu lehren", sondern um "den einzigen Ausweg aus dem Treibsand der Sünde zu zeigen, und dieser Weg ist die Barmherzigkeit".
Kathpress >>
Montag, 24. Februar 2014
Pfarrer-Streit: Wieder Demo gegen Absetzung
Rund 40 Gläubige haben sich wieder zu einer Demo gegen die Absetzung von Jelic gerüstet. Es hätte am Freitagnachmittag ein Dekanatstreffen zwischen Bischof Ägidius Zsifkovics und dem Pastoralrat geben sollen, es wurde aber vom Bischof kurzfristig abgesagt.
Gegen neuen Pfarrer
Die Demonstranten wollen erneut damit die Übergabe der Amtsgeschäfte an den neuen Pfarrer Bozidar Blazevic verhindern. Der bosnische Franziskaner tritt die Nachfolge von Pater Ivan Jelic an, der vom Bischofshof seiner Aufgaben entbunden wurde. Der Grund für Jelics Absetzung sollen Zerwürfnisse mit den Ordensschwestern in Großwaradorf gewesen sein. Jelic war sieben Jahre lang in der Gemeinde tätig.
Quelle: Burgenland ORF
Absetzung: Gläubige wollen mit Bischof reden
Mit einer kleinen Demonstration wollten die Gläubigen Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics am Freitag in Kroatisch Geresdorf (Bezirk Oberpullendorf) empfangen und ihrem Anliegen Nachdruck verleihen - mehr dazu in Pfarrer-Streit: Wieder Demo gegen Absetzung.
Als das Treffen kurzfristig abgesagt wurde und der Bischof nicht kam, waren viele enttäuscht, darunter die Nebersdorferin Monika Bingler. „Ich sage, dass er feige ist, dass er sich nicht stellen will. Ich will, dass er sich zu den Leuten stellt und spricht, warum und wieso er das getan hat“, so Bingler.
„Wollen Pfarrer nach wie vor zurück“
Doch etliche Gläubige der Großwarasdorfer Pfarre wollen nicht klein beigeben. Stefan Ratasich aus Nebersdorf etwa sagt, was er erhofft und fordert. „Ich erhoffe mir, dass der Bischof doch einlenkt und dass er, was er verursacht hat, wieder in Ordnung bringt. Und das heißt, wir wollen unseren Pfarrer nach wie vor zurück. Egal, wie er das macht“, so Ratasich.
Hoffen auf Gespräch mit Bischof
Am Sonntag wollen die Großwarasdorfer einen neuen Versuch unternehmen, mit dem Bischof zu reden. Sie wollen ins südburgenländische Eberau pilgern, wo der Bischof nach der Messe im Gasthaus mit den Gläubigen schnapsen will.
Quelle: Burgenland ORF
Pfarrer-Absetzung: Termin für Gespräch
Eine Gruppe aufgebrachter Katholiken setzt sich seit Tagen für die Rückkehr des abgesetzten Pfarrers Ivan Jelic ein. Am Freitag hätte es ein Treffen mit Bischof Zifkovics stattfinden sollen. Es wurde kurzfristig abgesagt.
Termin am 5. März
Daraufhin hatten die Gläubigen angekündigt, nach Eberau pilgern zu wollen, um Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics im Rahmen seines dortigen Pfarrbesuchs zu sprechen. Nun haben sie einen Termin im Bischofshof bekommen. Der Bischof lädt die Mitglieder der Pfarre Großwarasdorf am 5. März zum Gespräch.
Quelle: Burgenland ORF
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Bischof Ägidius,
Personalveränderung
Sonntag, 23. Februar 2014
Sag uns Gutes zu
Segne du uns, Gott
damit wir Mensch sein und werden können
segne du uns, Herr,
damit wir frei werden von all dem,
was uns beherrscht
segne du uns, Vater,
damit wir uns von dir herausfordern lassen
segne du uns, Mutter,
damit wir uns in deinen Schutz stellen können
segne du uns, Freund,
damit wir uns riskieren können
und vertrauen lernen
segne du uns, Geliebter,
damit wir sehnsüchtig bleiben
und die Liebe leben
Andrea Schwarz, Du Gott des Weges segne uns.
Gebete und Meditationen. Verlag Herder, Freiburg i. Br. 2008, 64.
damit wir Mensch sein und werden können
segne du uns, Herr,
damit wir frei werden von all dem,
was uns beherrscht
segne du uns, Vater,
damit wir uns von dir herausfordern lassen
segne du uns, Mutter,
damit wir uns in deinen Schutz stellen können
segne du uns, Freund,
damit wir uns riskieren können
und vertrauen lernen
segne du uns, Geliebter,
damit wir sehnsüchtig bleiben
und die Liebe leben
Andrea Schwarz, Du Gott des Weges segne uns.
Gebete und Meditationen. Verlag Herder, Freiburg i. Br. 2008, 64.
Freitag, 21. Februar 2014
Kapellari-Nachfolge in Warteschleife
Ränkespiele rund um die nächste Bischofsernennung für Österreich: Zuletzt hatten Medien berichtet, die Entscheidung sei bereits gefallen, wer dem Grazer Bischof Egon Kapellari nachfolgen soll. Tatsächlich ist die Personalakte zwar weitgehend entscheidungsreif. Die Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.
Diese Liste soll von der vatikanischen Bischofskongregation schon unter Benedikt XVI. erstellt worden sein. Aber: Dieser habe in bester Kenntnis Österreichs und der handelnden Personen die Liste abgelehnt, wie gut Informierte berichten. Bei Franziskus, der die Kirche in Österreich kaum kannte, sei ein neuer, diesmal erfolgreicher Versuch gestartet worden. Es gilt als sicher, dass der Vorfall beim einwöchigen Vatikan-Besuch der Bischöfe im Jänner zur Sprache gekommen ist. Und dass auch die Nachfolge für Graz beraten wurde. Auch, wenn Bischof Kapellari selbst wegen gesundheitlicher Probleme infolge einer Meniskusoperation nicht in Rom dabei sein konnte.
Künstlerpfarrer? Weihbischof?
Zuletzt wurde für Graz häufig ein Name genannt: Hermann Glettler (49), Künstlerpfarrer in der Landeshauptstadt und 2013 als bester steirischer Prediger ausgezeichnet. Aber auch dem Ende 2006 ernannten St.Pöltner Weihbischof, Anton Leichtfried (46), werden Chancen eingeräumt. Sein nicht zu unterschätzender Vorteil: Er verfügt als Bischof bereits über Erfahrungen in der Leitung einer Diözese.
Quelle: DiePresse
DiePresse: Künstlerpfarrer Glettler Favorit für Diözese Graz >>
Donnerstag, 20. Februar 2014
Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst soll Geld aus Stiftung abgezweigt haben
Treibende Kraft ... der Generalvikar ... mit Unterschrift des Bischofs...
System der Vertuschung und Verschleierung: Der Bericht der kirchlichen Untersuchungskommision belastet den ehemaligen Bischof Tebartz-van Elst schwer. So soll er Geld aus einer mildtätigen Stiftung zweckentfremdet haben, um die tatsächliche Höhe der Baukosten zu verheimlichen.Es wird eng für Franz-Peter Tebartz-van Elst, den von Papst Franziskus beurlaubten Bischof von Limburg. Der Bericht der kirchlichen Untersuchungskommission über den Bau der Bischofsresidenz in Limburg, der am Mittwoch dem Bischofskonferenzvorsitzenden Robert Zollitsch übergeben werden soll, dürfte ihn zwar nicht vor ein weltliches Gericht bringen, doch enthält er nach Informationen der Süddeutschen Zeitung Erkenntnisse, die den Bischof schwer belasten.
So sollen er - und als treibende Kraft sein Generalvikar Franz Kaspar - Millionen Euro Stiftungsgeld zweckentfremdet haben, um die Rechnungen für den Bau des Diözesanen Zentrums Sankt Nikolaus zu bezahlen, weil außerhalb eines Kreises von Eingeweihten niemand erfahren sollte, dass das Vorhaben ein Vielfaches der öffentlich kommunizierten fünf bis sechs Millionen Euro kosten würde.
Es handelt sich um das 1949 von Bischof Ferdinand Dirichs gegründete St. Georgswerk, dessen Erträge für arme, kinderreiche Familien verwendet werden sollten. Jeder katholische Arbeitnehmer des Bistums war damals aufgerufen, den Lohn einer Arbeitsstunde für das Georgswerk zu spenden. Die Stiftung ist heute nicht mehr aktiv.
Sonderwünsche des Bischofs inklusive
Insgesamt offenbart der Bericht nach den Informationen der SZ und auch den bisherigen Medienberichten zufolge, dass die Führungsriege im Bistum Limburg ein System der Vertuschung und Verschleierung aufbaute, um möglichst ungestört von Kontrolle und Kritik aufwendig auf dem Domberg bauen zu können, zahlreiche Sonderwünsche des Bischofs inklusive.
Die Unterlagen über die Finanzierung seien in eine Geheimregistratur ausgelagert worden; immer wieder habe Geld zur Zwischenfinanzierung beschafft werden müssen. Mitarbeiter seien unter Druck gesetzt worden, damit sie nichts verraten. Treibende Kraft sei in der Regel Generalvikar Kaspar gewesen, alle entscheidenden Dokumente trügen aber auch die Unterschrift des Bischofs. Insidern zufolge soll der Bau deutlich mehr als die inzwischen angegebenen 31 Millionen Euro kosten, die Rede ist von bis zu 40 Millionen Euro.
In den Bewertungen und der Antwort auf die Frage, ob Tebartz-van Elst als Bischof in sein Bistum zurückkehren sollte, hält der Bericht sich offenbar zurück - letztlich muss darüber Papst Franziskus entscheiden. Tebartz-van Elst selber ist offenbar nach wie vor der Überzeugung, keinen so gravierenden Fehler gemacht zu haben, dass er seinen Rücktritt anbieten müsse.
Süddeutsche Zeitung >>
Tebartz-van Elst
Limburger Enten
Stiftungen, die keine sind, Geheimregistraturen, die es gar nicht gibt: In der Berichterstattung über dem Neubau auf dem Limburger Domberg wimmelt es von Unrichtigem, Ungereimtem – und frei Erfundenem.
FAZ >>
Erlös von Georgswerk brachte 13 Millionen Euro
Nun ist die Summe bekannt: Der Vermögenswert des St. Georgswerks beträgt 13 Millionen Euro. Der inzwischen beurlaubte Bischof Tebarzt-van Elst soll damit den umstrittenen Bischofssitz finanziert haben.
Die Welt >>
Bistum Limburg
„Moralisch fragwürdige“ Transaktion rund um Bischofssitz
Tebartz-van Elst und das Georgswerk: Der Oberhirte soll Geldanlagen in Millionenhöhe verkauft haben. Schon länger untersucht das Bistum intern diese „moralisch fragwürdige“ Transaktion.
FAZ >>
Neue Details in Bistums-Affäre
Tebartz zapfte mehrere Quellen an
Zur Finanzierung seiner Residenz soll der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst nach einem Bericht des WDR Anteile an einer Immobilienfirma deutlich unter Wert verkauft haben. Zudem gewährte ihm die Commerzbank einen großzügigen Kredit.
hr-Online >>
Mittwoch, 19. Februar 2014
Die Errettung des Glaubens
Gestern bin ich auf den interessanten Blog "Aus dem Leben eines Vereinsmeiers" von Konstantin Vlasich aufmerksam gemacht worden. Der ambitionierte Nachwuchsjournalist aus Großwarasdorf ist auch Vorsitzender des kroatischen Akademikerklubs in Wien.
Zur Abberufung des beliebten Pfarrer Ivan Jelic schreibt er:
Die Errettung des Glaubens
Ich habe meinen Pfarrer schon nackt gesehen. Mehrmals.
Das ist nicht das einzig Unübliche. Ich hab’ mit ihm schon gesoffen, hab’ für ihn Lieder gesungen, war mit ihm im Ausland und dennoch wurde ich nie misshandelt.
Was der katholischen Kirche fehlt sind Prediger, die sich einbringen. Man solle sich ein Beispiel am Ivan nehmen, dem rebellischen Pfarrer der Gemeinde Großwarasdorf, der so manches Wochenende in der B-Mannschaft des Fußballvereines eigensinnig aufs Tor ballert oder sich gern mit Glaubensbrüdern und Ordensschwestern auf Streitereien einlässt. Ivan, von dem sogar der VP-Bürgermeister weiß, dass er nicht zu seinem Wählerkreis zählt, ist ein bosnischer Franziskaner und engagiert. Nicht zu verwechseln mit dem englischen „engaged“, das so viel wie verlobt bedeutet. Die Meinung, Geistliche mögen den Bund der Ehe eingehen, weil sie dadurch näher ans wahre Leben rankommen, trifft sicherlich auf einige Diener Gottes zu, Ivan braucht keine Frau auf seinem Diwan, er ist höchstens mit seinem Beruf verlobt. Neben seinen Gottesdiensten lässt er sich vielerorts blicken, nimmt mit Vergnügen an einer Vielzahl von Veranstaltungen teil, egal ob seine Anwesenheit den Altersdurchschnitt hebt oder senkt, und sucht dort den Dialog, selbst wenn es sich um politische Diskussionen handelt – das schätzen die Großwarasdorfer auch jenseits der Kirchenpforten.
Vielleicht fängt die Errettung des Glaubens nach dem Fußballmatch unter Dusche an, vielleicht würden gute Kopien von Don Camillo der katholischen Kirche nicht schaden, vielleicht sollte es Pfarrer nicht nur am Sonntag geben – oder steht es so in der Bibel?
(*bis hierher ist dieser Text aus 2012, aber es gibt Neuigkeiten)
Mit dem gestrigen Gottesdienst (16.2.2014) endet die Zeit von Ivan in Großwarasdorf. Wegen der Ungereimtheiten mit den Ordensschwestern, muss er zurück nach Bosnien. Vor der Pfarre Großwarasdorf protestierten heute einige aufgebrachte Kirchgängerinnen und Kirchgänger gegen den äußert ungewöhnlichen “Rückzugsbefehl”, ihre Drohung: “Fra. Ivan muss bleiben, Kirchenaustritt jetzt!” Es war die erste mir bekannte Demonstration in Großwarasdorf seit meiner Geburt – und das wegen eines Pfarrers! Ob wir je wieder eine erleben werden?
Zur Abberufung des beliebten Pfarrer Ivan Jelic schreibt er:
Die Errettung des Glaubens
Ich habe meinen Pfarrer schon nackt gesehen. Mehrmals.
Das ist nicht das einzig Unübliche. Ich hab’ mit ihm schon gesoffen, hab’ für ihn Lieder gesungen, war mit ihm im Ausland und dennoch wurde ich nie misshandelt.
Was der katholischen Kirche fehlt sind Prediger, die sich einbringen. Man solle sich ein Beispiel am Ivan nehmen, dem rebellischen Pfarrer der Gemeinde Großwarasdorf, der so manches Wochenende in der B-Mannschaft des Fußballvereines eigensinnig aufs Tor ballert oder sich gern mit Glaubensbrüdern und Ordensschwestern auf Streitereien einlässt. Ivan, von dem sogar der VP-Bürgermeister weiß, dass er nicht zu seinem Wählerkreis zählt, ist ein bosnischer Franziskaner und engagiert. Nicht zu verwechseln mit dem englischen „engaged“, das so viel wie verlobt bedeutet. Die Meinung, Geistliche mögen den Bund der Ehe eingehen, weil sie dadurch näher ans wahre Leben rankommen, trifft sicherlich auf einige Diener Gottes zu, Ivan braucht keine Frau auf seinem Diwan, er ist höchstens mit seinem Beruf verlobt. Neben seinen Gottesdiensten lässt er sich vielerorts blicken, nimmt mit Vergnügen an einer Vielzahl von Veranstaltungen teil, egal ob seine Anwesenheit den Altersdurchschnitt hebt oder senkt, und sucht dort den Dialog, selbst wenn es sich um politische Diskussionen handelt – das schätzen die Großwarasdorfer auch jenseits der Kirchenpforten.
Vielleicht fängt die Errettung des Glaubens nach dem Fußballmatch unter Dusche an, vielleicht würden gute Kopien von Don Camillo der katholischen Kirche nicht schaden, vielleicht sollte es Pfarrer nicht nur am Sonntag geben – oder steht es so in der Bibel?
(*bis hierher ist dieser Text aus 2012, aber es gibt Neuigkeiten)
Mit dem gestrigen Gottesdienst (16.2.2014) endet die Zeit von Ivan in Großwarasdorf. Wegen der Ungereimtheiten mit den Ordensschwestern, muss er zurück nach Bosnien. Vor der Pfarre Großwarasdorf protestierten heute einige aufgebrachte Kirchgängerinnen und Kirchgänger gegen den äußert ungewöhnlichen “Rückzugsbefehl”, ihre Drohung: “Fra. Ivan muss bleiben, Kirchenaustritt jetzt!” Es war die erste mir bekannte Demonstration in Großwarasdorf seit meiner Geburt – und das wegen eines Pfarrers! Ob wir je wieder eine erleben werden?
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Dienstag, 18. Februar 2014
Bürger versperrten Pfarrhof
Montag Nachmittag vor dem Pfarrheim in Großwarasdorf. Rund 150 Menschen aus der Pfarre haben sich versammelt. Sie wollten ihren Protest über die Abberufung ihres beliebten Pfarrers Ivan Jelic kundtun, während im Inneren des Pfarrhofs die Übergabe der Pfarre an den neuen Pfarrer Božidar Blaževic über die Bühne gehen sollte.
Der 53-jährige wird Pfarrmoderator in Großwarasdorf, Nebersdorf und Langental sowie Pfarradministrator in Kleinwarasdorf.
Die Übergabe versuchte man zu verhindern, indem man dem kroatischen Bischofsvikar Stefan Vukits den Zutritt zum Pfarrhof versperrte. Augenzeugen zufolge soll dieser dann aufgrund des Aufruhrs mit Dechant Ivan Vertesich abgefahren sein. „Wir haben die beiden vertrieben“, meinte ein verärgerter Protestteilnehmer.
Bischof sollte umgestimmt werden
Die Übergabe versuchte man zu verhindern, indem man dem kroatischen Bischofsvikar Stefan Vukits den Zutritt zum Pfarrhof versperrte. Augenzeugen zufolge soll dieser dann aufgrund des Aufruhrs mit Dechant Ivan Vertesich abgefahren sein. „Wir haben die beiden vertrieben“, meinte ein verärgerter Protestteilnehmer.
Bischof sollte umgestimmt werden
Der Protestkundgebung am Montag waren – wie die BVZ berichtete – weitere Protestaktionen im Kampf um den beliebten Pfarrer vorangegangen. Eine Abordnung aus Nebersdorf und Langental fuhr dazu nicht nur nach Eisenstadt, um vor dem Bischofshof zu demonstrieren, sondern reiste Bischof Ägidius Zsifkovics sogar bis zum Flughafen nach, da dieser ins Heilige Land reiste.
Während man ihn beim Abflug verpasst hatte, gelang es den verärgerten Vertretern der Pfarre den Bischof nach seiner Ankunft in Schwechat abzupassen. Jelic’ Befürworter wollten versuchen, den Bischof umzustimmen und ihm eine Petition übergeben. Im Rahmen dieser Petition kündigten 67 Menschen per Unterschrift ihren Kirchenaustritt an, sollte sich nichts ändern.
Konflikt konnte nicht entschärft werden
Nur einen Tag später, am Sonntag, hielt Pater Ivan Jelic dann aber doch seine letzte Predigt in der Pfarre. „Die Ministranten und fast alle Kirchenbesucher weinten bei der letzten Messe“, schildert Nebersdorfs Ortsvorsteher Stefan Bantsich. Seitens der Diözese hatte man indes wiederholt darauf hingewiesen, dass Jelic von seinem Provinzial aus Bosnien abberufen worden sei. „Trotz intensiver Vermittlungsversuche auf Dekanats- und Diözesenebene, in die auch Stefan Vukits eingebunden war, ist es leider nicht möglich gewesen, einen seit längerem bestehenden persönlichen Konflikt zwischen Ivan Jelic und den geistlichen Schwestern im Kloster Großwarasdorf zu entschärfen. Um für die Zukunft eine ungestörte Zusammenarbeit und eine unbelastete Seelsorge in Pfarre und Dekanat zu ermöglichen, wurde Jelic, der dem Franziskanerorden angehört, von seinem Provinzial und Oberen in Bosnien aus der Diözese Eisenstadt wieder abberufen“, hieß es von Seiten der Diözese.
„Legen neuem Pfarrer keine Steine in Weg“
In der Pfarre selbst wird man die Protestaktionen nun einstellen. „Wir wollen dem neuen Pfarrer keine Steine in den Weg legen. Er kann nichts dafür. Er ist nur zur falschen Zeit am falschen Ort“, meint Bantsich.
Der Unmut gegenüber der Diözese ist aber noch lange nicht verraucht. Die Vorbeterinnen und der Glockenläuter von Nebersdorf legten ihre Aktivitäten in der Pfarre zurück, Kirchenzeitungs-Abos wurden gekündigt und etliche Gläubige planen, die Zahlung der Kirchensteuer einzustellen. Sogar der Rücktritt von Bischof Ägidius Zsifkovics wird gefordert.
Konflikt konnte nicht entschärft werden
Nur einen Tag später, am Sonntag, hielt Pater Ivan Jelic dann aber doch seine letzte Predigt in der Pfarre. „Die Ministranten und fast alle Kirchenbesucher weinten bei der letzten Messe“, schildert Nebersdorfs Ortsvorsteher Stefan Bantsich. Seitens der Diözese hatte man indes wiederholt darauf hingewiesen, dass Jelic von seinem Provinzial aus Bosnien abberufen worden sei. „Trotz intensiver Vermittlungsversuche auf Dekanats- und Diözesenebene, in die auch Stefan Vukits eingebunden war, ist es leider nicht möglich gewesen, einen seit längerem bestehenden persönlichen Konflikt zwischen Ivan Jelic und den geistlichen Schwestern im Kloster Großwarasdorf zu entschärfen. Um für die Zukunft eine ungestörte Zusammenarbeit und eine unbelastete Seelsorge in Pfarre und Dekanat zu ermöglichen, wurde Jelic, der dem Franziskanerorden angehört, von seinem Provinzial und Oberen in Bosnien aus der Diözese Eisenstadt wieder abberufen“, hieß es von Seiten der Diözese.
„Legen neuem Pfarrer keine Steine in Weg“
In der Pfarre selbst wird man die Protestaktionen nun einstellen. „Wir wollen dem neuen Pfarrer keine Steine in den Weg legen. Er kann nichts dafür. Er ist nur zur falschen Zeit am falschen Ort“, meint Bantsich.
Der Unmut gegenüber der Diözese ist aber noch lange nicht verraucht. Die Vorbeterinnen und der Glockenläuter von Nebersdorf legten ihre Aktivitäten in der Pfarre zurück, Kirchenzeitungs-Abos wurden gekündigt und etliche Gläubige planen, die Zahlung der Kirchensteuer einzustellen. Sogar der Rücktritt von Bischof Ägidius Zsifkovics wird gefordert.
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Personalveränderung
Montag, 17. Februar 2014
Einnahmenverteilung Katholische Kirche Österreich, 2012
In der Kirchenzeitung "martinus" der Diözese Eisenstadt vom 16. Feber 2016 (Seite 15) wurde folgende Übersicht veröffentlicht:
Einnahmen davon Kirchenbeitrag Kirchenbeitrag
(in Mio.) (in Mio.) in % der Einnahmen
Erzdiözese Wien 128,0 95,5 74,6
Diözese Linz 93,1 81,1 87,1
Diözese Graz-Seckau 89,1 62,5 70,1
Diözese St. Pölten 54,6 45,5 83,3
Erzdiözese Salzburg 48,4 41,0 84,7
Diözese Innsbruck 43,6 30,5 70,0
Diözese Gurk 32,5 24,6 75,7
Diözese Eisenstadt 24,6 16,7 67,9
Diözese Feldkirch 24,3 21,1 86,8
Einnahmen davon Kirchenbeitrag Kirchenbeitrag
(in Mio.) (in Mio.) in % der Einnahmen
Erzdiözese Wien 128,0 95,5 74,6
Diözese Linz 93,1 81,1 87,1
Diözese Graz-Seckau 89,1 62,5 70,1
Diözese St. Pölten 54,6 45,5 83,3
Erzdiözese Salzburg 48,4 41,0 84,7
Diözese Innsbruck 43,6 30,5 70,0
Diözese Gurk 32,5 24,6 75,7
Diözese Eisenstadt 24,6 16,7 67,9
Diözese Feldkirch 24,3 21,1 86,8
Sonntag, 16. Februar 2014
Zusage
du brauchst nicht
das Unmögliche
möglich zu machen
du brauchst nicht
über deine Möglichkeiten zu leben
du brauchst dich nicht
zu ängstigen
du brauchst nicht
alles zu tun
du brauchst
keine Wunder zu vollbringen
du brauchst dich nicht
zu schämen
du brauchst nicht
zu genügen
du brauchst Erwartungen an dich
nicht zu entsprechen
du brauchst
keine Rolle zu spielen
du brauchst nicht immer
kraftvoll sein
und du brauchst nicht
alleine zu gehen
Andrea Schwarz, Du Gott des Weges segne uns.
Gebete und Meditationen.Verlag Herder, Freiburg i. Br. 2008, 100.
das Unmögliche
möglich zu machen
du brauchst nicht
über deine Möglichkeiten zu leben
du brauchst dich nicht
zu ängstigen
du brauchst nicht
alles zu tun
du brauchst
keine Wunder zu vollbringen
du brauchst dich nicht
zu schämen
du brauchst nicht
zu genügen
du brauchst Erwartungen an dich
nicht zu entsprechen
du brauchst
keine Rolle zu spielen
du brauchst nicht immer
kraftvoll sein
und du brauchst nicht
alleine zu gehen
Andrea Schwarz, Du Gott des Weges segne uns.
Gebete und Meditationen.Verlag Herder, Freiburg i. Br. 2008, 100.
Freitag, 14. Februar 2014
Gedanken zu den Gedanken von Erzbischof Franz Lackner: Frauenpriestertum „als schwerer Bruch“ für Kirche.
Gedanken zu den
Gedanken von Erzbischof Franz Lackner, Kathpress 10.2.2014, Frauenpriestertum„als schwerer Bruch“ für Kirche.
Man
merkt es, wie schwer sich der neue Salzburger Erzbischof mit einer wirklich
verständlichen und überzeugenden Argumentation hinsichtlich der beiden offenen
Fragen Frauenpriestertum und Zölibat tut. Das macht ihn (mir) durchaus
sympathisch.
Nur
zwei Punkte zum KATHPRESS – Bericht:
1. „Anders wäre
für Lackner die Situation (Priesterweihe von Frauen, m.E.), lebte Jesus
heute…“. Aber ER lebt doch auch heute! Und wenn eine Änderung hin zur
Frauenordination „für die katholische Theologie ein schwerer Bruch“ sein
sollte: naja, diese Anstrengung ist den TheologInnen durchaus zuzumuten! Und
sie werden es auch schaffen. Ansonsten werden sie in spätestens 20 Jahren mehr
Arbeit bekommen: mit der Konzeption einer neuerlichen Entschuldigung der
Kirche: nach Galilei, dem Judentum usw. dann auch bei den Frauen. Was ist das
für eine Kirche, die sich dauernd nur entschuldigen muss? Für hausgemachte (und
verhinderbare) Fehler?
2.
Wenn die Kirche ihre „Eucharistische Mitte“ nicht verlieren will, dann hat sie die
Verpflichtung, den – gegenüber dieser sekundären oder tertiären - Wert der Tradition
Zölibat zu überdenken. Ansonsten macht sie sich schuldig! Gegenüber dem
sakramentalen Auftrag und den Gläubigen. „Sakrament sticht Tradition“ – man
verzeihe diese zwar profane, aber dafür hoffentlich verständliche Kurzformulierung.
Nur Jammern über einen Priestermangel oder gar der Vorwurf, die Welt sei halt
so schlecht – das sind keine Gründe! Denk- und Veränderungsleistung sind
gefragt! „Lebte Jesus heute…“ – der würde, nein wird – uns die Leviten lesen.
Zuerst ganz kräftig den Leitungsorganen. Aber dann schon auch „der Basis“. Weil
sie sich zu wenig rührt.
Lothar
Müller, Theologe
PS:
habe heute in „Menschen und Mächte“ (ORF) den Bericht über das Jahr 1934 gesehen.
Mit einem die kurzfristigen „Sieger“ weihwasserbesprengenden Kardinal Innitzer.
Aus sehr vielen, tiefgehenden Gesprächen mit „ZeitzeugInnen“ des Jahres 1934
weiß ich, wie tief diese Wunden bei den noch lebenden SozialdemokratInnen sind.
Einer – er ist vor kurzem verstorben – hat mir geschildert, wie er als etwa
Siebenjähriger vom Kooperator aus der Kirche geworfen wurde. Er wollte nur –
wie seine Freunde – Ministrant werden. Das hinausgeworfene Kind Walter –
unehelich, Mutter Arbeiterin, ruht nun im Frieden des Herrn. Vom jenseitigen
Schicksal des damaligen Kooperators – später sehr anerkannt – habe ich keine
Kunde.
Donnerstag, 13. Februar 2014
Katholische Basis verlangt Absetzung von Bischof Huonder
Mit einer grossen Kundgebung in St. Gallen fordern die Basiskatholiken die Bischofskonferenz auf, in Chur für eine neue Bistumsleitung zu sorgen. Doch so einfach ist das nicht.
Einmal mehr unter Beschuss: Vitus Huonder.
«Es reicht!» Unter diesem prägnanten Motto steht die «Kundgebung für eine glaubwürdige und befreiende katholische Kirche Schweiz». Basiskatholiken wollen am 9. März, dem ersten Fastensonntag, in einem Demonstrationszug mit Transparenten und Plakaten vom St. Galler Bahnhof zum Klosterplatz ziehen: zum Sitz von Bischof Markus Büchel, dem Präsidenten der Schweizer Bischofskonferenz. Sie werden ihm einen Brief übergeben mit der Aufforderung, für eine neue Leitung des Bistums Chur zu sorgen. Will heissen: Bischof Vitus Huonder und sein Generalvikar Martin Grichting müssen weg.
In einem Flyer, der morgen veröffentlicht wird, heisst es: «Wir haben genug von Ausgrenzung, von Diskriminierung, von Feudalismus und systematischem Infragestellen wertvoller staatskirchlicher Strukturen». Und: «Wir haben genug von disziplinierender Haltung, von hartherziger Theologie und pessimistischen Bischöfen, die den Gläubigen misstrauen».
Sündenregister über Huonders Vefehlungen
Dass Büchel zugesagt hat, den Brief entgegenzunehmen und die Demonstranten zu empfangen, dürfen diese bereits als Erfolg verbuchen. Der Brief soll auch an den apostolischen Nuntius in Bern, Diego Causero, geschickt werden, wie Mitorganisator Willi Anderau erklärt. Man beabsichtige eine Art Sündenregister über Huonders Alleingänge und Brüskierungen der Bischofskonferenz und des Kirchenvolkes zu erstellen: Seine Ja-Parole zur Initiative über die Abtreibungsfinanzierung, die vorschnelle Veröffentlichung der Ergebnisse zum vatikanischen Fragebogen über Ehe und Familie, sein Bischofswort zu Genderfragen oder sein undurchsichtiges Verhalten im Blick auf die Kirchensteuerinitiativen.
Erwähnt werden sollen auch die Spannungen innerhalb der Churer Bistumsleitung. Sie führten dazu, dass Weihbischof Marian Eleganti seinen Posten als Leiter des Churer Priesterseminars räumen musste.
Weiterlesen im Tagesanzeiger >>
Katholische Organisationen planen Demonstration gegen Churer Bischof
Eine breite Allianz katholischer Organisationen unter Federführung des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes (SKF) will der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) Beine machen: Das Bistum Chur soll eine neue Leitung bekommen. Dafür solle sich die SBK einsetzen, forden die Organisationen. Ihr Anliegen wollen sie am Sonntag, 9. März, unter dem Motto «Es reicht» mit einer Demonstration in St. Gallen kundtun. Es reiche, wie Huonder «die katholische Kirche der Lächerlichkeit preisgibt», sagte Willi Anderau, Kapuziner und Mitglied der Organisationsgruppe, am Dienstag, 4. Februar, gegenüber der Presseagentur Kipa.
Kipa >>
Mittwoch, 12. Februar 2014
Laieninitiative befasst Parlament mit Bischofsernennungen
Wen vertreten die Bischöfe?
Die Ernennung von Bischöfen der römisch-katholischen Kirche ist nicht zur Gänze eine autonome innerkirchliche Angelegenheit. Nicht umsonst sieht das Konkordat vor, dass die Regierung Einwände gegen eine geplante Ernennung vorbringen kann. Die Tatsache, dass der Vatikan die Ernennung von Bischöfen ganz an sich gezogen hat, bedeutet, dass österreichische Staatsbürger in für unser Land wichtige öffentliche Positionen von einer ausländischen Instanz befördert werden, wobei ihnen von dieser eine absolute Gehorsamspflicht auferlegt wird. Es kann der Regierung nicht gleichgültig sein, wenn die Bischöfe in Verhandlungen mit dem Staat nicht die Interessen der österreichischen Katholikinnen und Katholiken, sondern jene des Vatikan zu vertreten haben.
Mitspracherecht nützen!
Die Laieninitiative versucht seit Jahren, die Bundesregierung darauf hinzuweisen, dass sie als Vertragspartner des so genannten „Heiligen Stuhls“ nach dem Konkordat ein Mitspracherecht bei Bischofsernennungen hat, welches sie aber nicht ausübt. Sie hätte daher die Möglichkeit, sich zu vergewissern, ob eine für die katholische Bevölkerung verträgliche Vorgangsweise eingehalten wurde. Fehlbesetzungen haben die Kirche nicht nur in unserem Land mehrfach vor große Belastungsproben gestellt. Immer wieder herrscht Verbitterung darüber, dass vor solchen Entscheidungen die Meinungen der Seelsorger und des Kirchenvolkes weder erforscht noch berücksichtigt werden. Auch unter dem neuen Papst ist bei den bevorstehenden Besetzungen von Diözesen eine Wiederholung dieses gravierenden Missstands zu befürchten.
Die Regierung ist untätig
Die Bundesregierung hat sich auf den Standpunkt zurückgezogen, dass auch die Nutzung des geltenden Konkordats einen Eingriff in die Religionsfreiheit bedeuten und dem Grundsatz der Trennung von Kirche und Staat widersprechen würde. Damit kann sich die Reformbewegung nicht abfinden und hat sich mit den beigeschlossenen Schreiben an den Nationalrat gewandt.
Hauft: Eine Grundsatzfrage von Rechtsstaat und Demokratie
Die Vorsitzende der Laieninitiative Margit Hauft erklärt dazu:
Fehlende Transparenz
„Die Religionsgemeinschaften spielen im öffentlichen Leben eine bedeutende Rolle. Sie haben von der Republik besondere Rechte und Vorteile erhalten. Wenn heute überall Transparenz und Teilnahme gefordert werden, kann davon eine so wichtige Entscheidung wie die über die Leitung von Diözesen nicht ausgenommen werden. Keinesfalls sollte da der Eindruck von Willkür entstehen.
Keine Einschränkung der kirchlichen Autonomie
Die Regierung hat die Verpflichtung, darauf zu achten, dass überall jene Regeln eingehalten werden, die inzwischen zum unverzichtbaren Standard heutiger Gemeinwesen geworden sind. Wo immer die Möglichkeit besteht, dies einzumahnen, muss es auch geschehen. Damit wird das garantierte Recht der Kirchen auf Autonomie in keiner Weise beeinträchtigt, zumal das Konkordat nur ein Recht auf Stellungnahme einräumt. Auf dessen Ausübung dürfte aber nicht einfach verzichtet werden. Wir wollen ganz bewusst mit diesem Problem die Volksvertretung befassen, deren Aufgabe es ist, Handeln oder Untätigkeit der Regierung zu beurteilen.“
Brief an die Parlamentsklubs als PDF >>
Die kirchlichen Reformbewegungen in Österreich bitten um Ihre Unterstützung:
Aktion Bischofsernennung >>
Online-Unterstützung >>
Brief an die Parlamentsklubs als PDF >>
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Dienstag, 11. Februar 2014
"Ihr habt auf Seiten Eurer Gläubigen zu stehen"
Par.emer. KsR. Willibald Eichinger, Pregarten
Danke für Deine Antwort auf mein Email vom 23. 6. 2013. Meine Botschaft an Dich hat fast zwei Seiten gehabt. Deine Antwort drei Zeilen, in denen Du die beleidigte Majestät spielst, weil ich Euch Bischöfe Hampelmänner und Radfahrer genannt habe. (Anm.: scherzhafte Redewendung mit der Bedeutung „nach oben buckeln,nach unten treten“) Ein Axiom in der Psychologie sagt: „Es trifft mich, was mich betrifft!“ Scheint’s haben Dich die zwei Wörter getroffen. Ich kann mir nur hoffen und wünschen, dass von Deiner Seite entsprechende Konsequenzen folgen.
Ich habe bis heute überlegt, ob ich es noch einmal unternehmen soll, Dir zu schreiben. Dein letzter Fernsehauftritt vorige Woche und ein Gespräch mit einem engagierten Laien, dem es ähnlich erging wie mir, hat mich bewogen, es noch einmal zu tun. Es ging um den päpstlichen Fragebogen und die österreichische Beantwortung. Ich habe bei Gott nicht das Gefühl gehabt, dass Du auch nur ein Bisschen hinter den Anliegen der österreichischen Katholiken stehst. Ihr Bischöfe habt die Antworten 1:1 dem Papst übergeben und seid froh gewesen, die heiße Kartoffel aus den Händen zu haben.
Mit welchem Engagement steht Ihr Bischöfe hinter den Anliegen Eurer Katholiken? Seid Ihr für Eure Katholiken da oder für die päpstliche Kurie? Euer Engagement in den letzten Jahrzehnten war enttäuschend. Ihr habt Eure Gläubigen verraten! Wo war Euer Engagement beim Kirchenvolksbegehren, wo beim Dialog für Österreich? Ihr werdet von den Gläubigen Eurer Diözesen bezahlt und nicht von der Kurie! Oder liege ich da falsch? Ein weises Sprichwort sagt: „Wes Brot ich ess´, des Lied ich sing!“
Als der Hl. Vater Dich bat, ihm beim IOR zu helfen (Anm.: Berufung in die Kardinalskommission zur Aufsicht über die Vatikanbank) , da hat im Fernsehen Dein Gesicht gestrahlt. „Gerne helfe ich dem Hl. Vater!“ Wie gerne hilfst Du deinen Gläubigen? Bei Deinem letzten Fernsehauftritt vorige Woche hat Dein Gesicht nicht so gestrahlt. Man merkte die Mühe, wie Du um Worte gerungen und Dich um klare Antworten gedrückt hast. Immer wieder hast Du – so war mein Eindruck und der meines oben zitierten Gesprächspartners – Mt 19,6 (wörtlich ident mit Mk 10,9) mit einer gewissen Schadensfreude wie eine Keule geschwungen gegen die Geschiedenen und Wiederverheirateten. Hast Du Dir einmal die Mühe genommen und Mt. 19,6 (Mk. 10,9) im offiziellen, vom Lehramt autorisierten lateinischen Text zu lesen? Dort steht: „Quod ergo Deus coniunxit, homo non separet!“ Als alter Lateiner weißt Du, dass „separet“ 3.P. Sg. Konjunktiv Präsens ist. Der Konjunktiv ist die Möglichkeits – oder Wunschform, aber niemals eine Befehlsform. Wenn der Übersetzer ein klares und eindeutiges Verbot mit dem „homo non separet“ zum Ausdruck hätte bringen wollen, hätte er drei andere Möglichkeiten gehabt:
a. „homo non separat“
b. „homini separare non licet“ (homini separare non licitum est)
c. „homini non separandum est“
Es ist schon richtig, dass es ein großes Ideal ist, dass der Mensch nicht trennen möge, was Gott verbunden hat. Aber wer hat das Recht fest zu stellen, wen Gott wann und wo und wie verbunden hat? Ist nur die Verbindung von einem Mann und einer Frau das einzige, wahre und sichtbare Zeichen für die liebevolle Zuwendung Gottes an uns Menschen? Ist nicht jede Zuwendung zu einem anderen Menschen ein sichtbares Zeichen? Zeichen sind Zeichen, die aus sich heraus wirken, und wenn Zeichen nicht mehr wirken, haben sie ihren Sinn verloren. In der Dogmatik haben wir beim Sakrament der Eucharistie gelernt, wenn das eucharistische Brot aufhört, Brot zu sein, und der Wein nicht mehr Wein ist, dann ist auch die Realpräsenz Gottes nicht mehr gegeben. Wenn eine Glühbirne ausgebrannt und somit kein leuchtendes Zeichen mehr ist, muss man sie durch eine neue ersetzen, damit sie wieder ein leuchtendes Zeichen sein kann. Analog müsste man beim Sakrament der Ehe sagen können und dürfen: wenn eine Ehe nicht mehr Zeichen der gegenseitigen Anerkennung, Wertschätzung, Zuwendung und Liebe ist, dann ist dieses Zeichen eo ipso kein Hl. Zeichen mehr, das etwas Positives sichtbar macht. Eine – aus welchen Gründen auch immer – gescheiterte und kaputte Beziehung ist kein Zeichen mehr für die liebevolle Zuwendung Gottes, sondern das Gegenteil: ein Zeichen für die Abwesenheit Gottes = die Hölle. Und kann es im Sinne einer Kirche sein, die dem Menschen Freude und Heil bringen soll, den Menschen zu einer Hölle auf Erden zu verdammen? Das ist sicher nicht im Sinne Jesu und schon gar nicht der Auftrag der Kirche!
Die Kirche hat den Auftrag, Heil zu vermitteln und nicht Unheil! Warum tut sich die Kirche so schwer mit Menschen, die atypisch sexuell veranlagt sind? Sind diese Menschen keine Geschöpfe – und eben Abbilder Gottes? Wenn Gott den Menschen asexuell, bisexuell, heterosexuell oder homosexuell geschaffen hat, dann ist es unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit, den Menschen so anzunehmen wie er ist, so wie Gott ihn geschaffen hat. Wir können Gott keine Vorschriften machen, wie er die Menschen auszustatten hat. Die zölibatäre Männergesellschaft der Kirchenführung nimmt sich das Recht heraus, sagen zu dürfen, wer wann, wo und wie leben darf und soll, damit er den Vorschriften der Kirche entspricht.
Das ist unchristliche, menschenverachtende Diskriminierung. (Das Gesetz ist für die Menschen da und nicht umgekehrt!) Und noch dazu ist es eine scheinheilige Doppelmoral, wenn Menschen „in der Welt“ (auch einfache und gewöhnliche Priester- siehe Z. B .Walhala!) so diskriminiert werden, während höhere Kleriker die Stufenleiter der Hierarchie mühelos und – vielleicht so gar noch unterstützt von oben – noch weiter nach oben klettern können. Scheinheiliger geht es wirklich nicht mehr! Es ist nicht zu verwundern, wenn normal denkende Menschen diese ganze scheinheilige Doppelmoral durchschauen und der Kirche den Rücken kehren. In Sachen Ehemoral hat die Kirche ohnehin schon jede Autorität verloren, sie steht ihr auch nicht zu. Die Kirche hat nicht das Recht von etwas zu reden, das sie selbst nicht lebt. Das macht sie unglaubwürdig.
Herr Kardinal, Du hast in Deiner kurzen Antwort den Wunsch geäußert, dass ich Euch Bischöfen Wohlwollen entgegenbringen soll. Ich bringe grundsätzlich jedem Menschen mein Wohlwollen entgegen. Ich wünsche mir von meinen Bischöfen, dass Ihr endlich begreift, dass Ihr auf Seiten Eurer Gläubigen zu stehen habt, sonst bleibt Ihr weiterhin Vasallen Roms (Hampelmänner und Radfahrer: bitte, beweist das Gegenteil!). Laut Oberösterreichische Nachrichten vom 31.1.2014 hat der Hl. Vater zu Euch Bischöfen gesagt: „Seid den Menschen nahe“ (nicht der Kurie!!!) Es wäre schön und befreiend, wenn wir Katholiken von Euch Bischöfen mit einem strahlenden Gesicht hören könnten: „Mit Freude unterstützen wir eure Anliegen und stehen voll und ganz auf eurer Seite!“
In Liebe und Sorge um die Kirche von heute verbunden verbleibe ich
Gott zum Gruß, Herr Kardinal!
Ihr habt auf Seiten Eurer Gläubigen zu stehen, sonst bleibt Ihr Vasallen Roms
Danke für Deine Antwort auf mein Email vom 23. 6. 2013. Meine Botschaft an Dich hat fast zwei Seiten gehabt. Deine Antwort drei Zeilen, in denen Du die beleidigte Majestät spielst, weil ich Euch Bischöfe Hampelmänner und Radfahrer genannt habe. (Anm.: scherzhafte Redewendung mit der Bedeutung „nach oben buckeln,nach unten treten“) Ein Axiom in der Psychologie sagt: „Es trifft mich, was mich betrifft!“ Scheint’s haben Dich die zwei Wörter getroffen. Ich kann mir nur hoffen und wünschen, dass von Deiner Seite entsprechende Konsequenzen folgen.
Ich habe bis heute überlegt, ob ich es noch einmal unternehmen soll, Dir zu schreiben. Dein letzter Fernsehauftritt vorige Woche und ein Gespräch mit einem engagierten Laien, dem es ähnlich erging wie mir, hat mich bewogen, es noch einmal zu tun. Es ging um den päpstlichen Fragebogen und die österreichische Beantwortung. Ich habe bei Gott nicht das Gefühl gehabt, dass Du auch nur ein Bisschen hinter den Anliegen der österreichischen Katholiken stehst. Ihr Bischöfe habt die Antworten 1:1 dem Papst übergeben und seid froh gewesen, die heiße Kartoffel aus den Händen zu haben.
Mit welchem Engagement steht Ihr Bischöfe hinter den Anliegen Eurer Katholiken? Seid Ihr für Eure Katholiken da oder für die päpstliche Kurie? Euer Engagement in den letzten Jahrzehnten war enttäuschend. Ihr habt Eure Gläubigen verraten! Wo war Euer Engagement beim Kirchenvolksbegehren, wo beim Dialog für Österreich? Ihr werdet von den Gläubigen Eurer Diözesen bezahlt und nicht von der Kurie! Oder liege ich da falsch? Ein weises Sprichwort sagt: „Wes Brot ich ess´, des Lied ich sing!“
Als der Hl. Vater Dich bat, ihm beim IOR zu helfen (Anm.: Berufung in die Kardinalskommission zur Aufsicht über die Vatikanbank) , da hat im Fernsehen Dein Gesicht gestrahlt. „Gerne helfe ich dem Hl. Vater!“ Wie gerne hilfst Du deinen Gläubigen? Bei Deinem letzten Fernsehauftritt vorige Woche hat Dein Gesicht nicht so gestrahlt. Man merkte die Mühe, wie Du um Worte gerungen und Dich um klare Antworten gedrückt hast. Immer wieder hast Du – so war mein Eindruck und der meines oben zitierten Gesprächspartners – Mt 19,6 (wörtlich ident mit Mk 10,9) mit einer gewissen Schadensfreude wie eine Keule geschwungen gegen die Geschiedenen und Wiederverheirateten. Hast Du Dir einmal die Mühe genommen und Mt. 19,6 (Mk. 10,9) im offiziellen, vom Lehramt autorisierten lateinischen Text zu lesen? Dort steht: „Quod ergo Deus coniunxit, homo non separet!“ Als alter Lateiner weißt Du, dass „separet“ 3.P. Sg. Konjunktiv Präsens ist. Der Konjunktiv ist die Möglichkeits – oder Wunschform, aber niemals eine Befehlsform. Wenn der Übersetzer ein klares und eindeutiges Verbot mit dem „homo non separet“ zum Ausdruck hätte bringen wollen, hätte er drei andere Möglichkeiten gehabt:
a. „homo non separat“
b. „homini separare non licet“ (homini separare non licitum est)
c. „homini non separandum est“
Es ist schon richtig, dass es ein großes Ideal ist, dass der Mensch nicht trennen möge, was Gott verbunden hat. Aber wer hat das Recht fest zu stellen, wen Gott wann und wo und wie verbunden hat? Ist nur die Verbindung von einem Mann und einer Frau das einzige, wahre und sichtbare Zeichen für die liebevolle Zuwendung Gottes an uns Menschen? Ist nicht jede Zuwendung zu einem anderen Menschen ein sichtbares Zeichen? Zeichen sind Zeichen, die aus sich heraus wirken, und wenn Zeichen nicht mehr wirken, haben sie ihren Sinn verloren. In der Dogmatik haben wir beim Sakrament der Eucharistie gelernt, wenn das eucharistische Brot aufhört, Brot zu sein, und der Wein nicht mehr Wein ist, dann ist auch die Realpräsenz Gottes nicht mehr gegeben. Wenn eine Glühbirne ausgebrannt und somit kein leuchtendes Zeichen mehr ist, muss man sie durch eine neue ersetzen, damit sie wieder ein leuchtendes Zeichen sein kann. Analog müsste man beim Sakrament der Ehe sagen können und dürfen: wenn eine Ehe nicht mehr Zeichen der gegenseitigen Anerkennung, Wertschätzung, Zuwendung und Liebe ist, dann ist dieses Zeichen eo ipso kein Hl. Zeichen mehr, das etwas Positives sichtbar macht. Eine – aus welchen Gründen auch immer – gescheiterte und kaputte Beziehung ist kein Zeichen mehr für die liebevolle Zuwendung Gottes, sondern das Gegenteil: ein Zeichen für die Abwesenheit Gottes = die Hölle. Und kann es im Sinne einer Kirche sein, die dem Menschen Freude und Heil bringen soll, den Menschen zu einer Hölle auf Erden zu verdammen? Das ist sicher nicht im Sinne Jesu und schon gar nicht der Auftrag der Kirche!
Die Kirche hat den Auftrag, Heil zu vermitteln und nicht Unheil! Warum tut sich die Kirche so schwer mit Menschen, die atypisch sexuell veranlagt sind? Sind diese Menschen keine Geschöpfe – und eben Abbilder Gottes? Wenn Gott den Menschen asexuell, bisexuell, heterosexuell oder homosexuell geschaffen hat, dann ist es unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit, den Menschen so anzunehmen wie er ist, so wie Gott ihn geschaffen hat. Wir können Gott keine Vorschriften machen, wie er die Menschen auszustatten hat. Die zölibatäre Männergesellschaft der Kirchenführung nimmt sich das Recht heraus, sagen zu dürfen, wer wann, wo und wie leben darf und soll, damit er den Vorschriften der Kirche entspricht.
Das ist unchristliche, menschenverachtende Diskriminierung. (Das Gesetz ist für die Menschen da und nicht umgekehrt!) Und noch dazu ist es eine scheinheilige Doppelmoral, wenn Menschen „in der Welt“ (auch einfache und gewöhnliche Priester- siehe Z. B .Walhala!) so diskriminiert werden, während höhere Kleriker die Stufenleiter der Hierarchie mühelos und – vielleicht so gar noch unterstützt von oben – noch weiter nach oben klettern können. Scheinheiliger geht es wirklich nicht mehr! Es ist nicht zu verwundern, wenn normal denkende Menschen diese ganze scheinheilige Doppelmoral durchschauen und der Kirche den Rücken kehren. In Sachen Ehemoral hat die Kirche ohnehin schon jede Autorität verloren, sie steht ihr auch nicht zu. Die Kirche hat nicht das Recht von etwas zu reden, das sie selbst nicht lebt. Das macht sie unglaubwürdig.
Herr Kardinal, Du hast in Deiner kurzen Antwort den Wunsch geäußert, dass ich Euch Bischöfen Wohlwollen entgegenbringen soll. Ich bringe grundsätzlich jedem Menschen mein Wohlwollen entgegen. Ich wünsche mir von meinen Bischöfen, dass Ihr endlich begreift, dass Ihr auf Seiten Eurer Gläubigen zu stehen habt, sonst bleibt Ihr weiterhin Vasallen Roms (Hampelmänner und Radfahrer: bitte, beweist das Gegenteil!). Laut Oberösterreichische Nachrichten vom 31.1.2014 hat der Hl. Vater zu Euch Bischöfen gesagt: „Seid den Menschen nahe“ (nicht der Kurie!!!) Es wäre schön und befreiend, wenn wir Katholiken von Euch Bischöfen mit einem strahlenden Gesicht hören könnten: „Mit Freude unterstützen wir eure Anliegen und stehen voll und ganz auf eurer Seite!“
In Liebe und Sorge um die Kirche von heute verbunden verbleibe ich
Montag, 10. Februar 2014
Gläubige demonstrieren für ihren Pfarrer
Bischof Ägidius Zsifkovics sollte diesen Protest noch mitbekommen, bevor er ins Heilige Land abreiste - doch obwohl ihm die Gläubigen sogar noch bis auf den Flughafen Schwechat nachfuhren, erwischten sie den Bischof nicht mehr und konnten ihm ihre Petition nicht mehr überreichen.
Pfarrer Ivan Jelic ist seit sieben Jahren im Mittelburgenland tätig und wird mit 17. Februar abgesetzt. Der Grund sollen Zerwürfnisse mit den Ordensschwestern in Großwaradorf sein - mehr dazu in Bischofshof bestätigt: Pfarrer muss gehen und Großwarasdorf: Pfarrer des Amtes enthoben.
burgenland.orf >>
Pfarrer muss gehen: Proteste
Für Wirbel bei den Pfarrgemeinderäten und in den Pfarren Großwarasdorf, Nebersdorf und Langental sorgt die Nachricht, dass Pfarrer Ivan Jelic mit 17. Feber die Pfarren verlassen muss.
Bereits im Jahr 2008 musste die Gemeinde um Jelic kämpfen. Nachdem die Bürger mit einer Unterschriftenliste und einer Solidaritätsaktion heftigst gegen die Versetzung ihres damaligen Kaplans protestiert hatten, kam es zu Gesprächen mit der Diözese und Jelic durfte als Pfarrmoderator die Pfarren Großwarasdorf und Nebersdorf übernehmen.
Um ihren Ärger über die Nachricht, dass Jelic die Pfarren nun verlassen muss, Luft zu machen, schrieben die Pfarrgemeinderäte einen Brief an den kroatischen Bischofsvikar Stefan Vukits, wo von „unmenschlichen und unchristlichen Handlungen“ die Rede ist und dass der Bischof den Pfarrer gefeuert habe.
„Sie nehmen uns einen Pfarrer und Freund“
„Die pastorale Arbeit und das Wirken von Ivan Jelic in den letzten sieben Jahren hat unsere Pfarren gestärkt und auf ein hohes Niveau gebracht“, heißt es. Und weiter: „Eines sollte Ihnen klar sein – sie nehmen uns nicht nur einen Pfarrer, sondern auch einen sehr guten Freund.“
Die Pfarrgemeinderäte hoffen auf einen schnellstmöglichen Termin mit Bischof Ägidius Zsifkovics. „Wir sind auf alle Fälle um den Verbleib unseres Pfarrers bemüht.“ Seitens der Diözese heißt es: „Trotz intensiver Vermittlungsversuche auf Dekanats- und Diözesenebene, in die auch Stefan Vukits eingebunden war, ist es leider nicht möglich gewesen, einen seit längerem bestehenden persönlichen Konflikt zwischen Ivan Jelic und den geistlichen Schwestern im Kloster Großwarasdorf zu entschärfen. Um für die Zukunft eine ungestörte Zusammenarbeit und eine unbelastete Seelsorge in Pfarre und Dekanat zu ermöglichen, wurde Jelic, der dem Franziskanerorden angehört, von seinem Provinzial und Oberen in Bosnien aus der Diözese Eisenstadt wieder abberufen.“
Daraufhin sprach die Diözese auf Vorschlag der Ordensleitung die Enthebung von Pater Jelic als Pfarrmoderator aus. „Die Diözesanleitung bedauert diese Entwicklung sehr und dankt Jelic für sein Wirken im Pfarrverband. Man hatte bis zuletzt große Hoffnung in ein doch noch gelingendes Zusammenwirken von Klostergemeinschaft und Pfarrleitung gesetzt. Ein Trostpflaster ist, dass der Franziskanerorden einen neuen Pater vorgesehen hat. Die Diözesananleitung ist zuversichtlich, dass damit die Seelsorge gesichert werden kann und für die betroffenen Pfarrmitglieder und die Schwesterngemeinschaft vor Ort ein positiver Neubeginn möglich sein wird.“
noen.at >>
Bereits im Jahr 2008 musste die Gemeinde um Jelic kämpfen. Nachdem die Bürger mit einer Unterschriftenliste und einer Solidaritätsaktion heftigst gegen die Versetzung ihres damaligen Kaplans protestiert hatten, kam es zu Gesprächen mit der Diözese und Jelic durfte als Pfarrmoderator die Pfarren Großwarasdorf und Nebersdorf übernehmen.
Um ihren Ärger über die Nachricht, dass Jelic die Pfarren nun verlassen muss, Luft zu machen, schrieben die Pfarrgemeinderäte einen Brief an den kroatischen Bischofsvikar Stefan Vukits, wo von „unmenschlichen und unchristlichen Handlungen“ die Rede ist und dass der Bischof den Pfarrer gefeuert habe.
„Sie nehmen uns einen Pfarrer und Freund“
„Die pastorale Arbeit und das Wirken von Ivan Jelic in den letzten sieben Jahren hat unsere Pfarren gestärkt und auf ein hohes Niveau gebracht“, heißt es. Und weiter: „Eines sollte Ihnen klar sein – sie nehmen uns nicht nur einen Pfarrer, sondern auch einen sehr guten Freund.“
Die Pfarrgemeinderäte hoffen auf einen schnellstmöglichen Termin mit Bischof Ägidius Zsifkovics. „Wir sind auf alle Fälle um den Verbleib unseres Pfarrers bemüht.“ Seitens der Diözese heißt es: „Trotz intensiver Vermittlungsversuche auf Dekanats- und Diözesenebene, in die auch Stefan Vukits eingebunden war, ist es leider nicht möglich gewesen, einen seit längerem bestehenden persönlichen Konflikt zwischen Ivan Jelic und den geistlichen Schwestern im Kloster Großwarasdorf zu entschärfen. Um für die Zukunft eine ungestörte Zusammenarbeit und eine unbelastete Seelsorge in Pfarre und Dekanat zu ermöglichen, wurde Jelic, der dem Franziskanerorden angehört, von seinem Provinzial und Oberen in Bosnien aus der Diözese Eisenstadt wieder abberufen.“
Daraufhin sprach die Diözese auf Vorschlag der Ordensleitung die Enthebung von Pater Jelic als Pfarrmoderator aus. „Die Diözesanleitung bedauert diese Entwicklung sehr und dankt Jelic für sein Wirken im Pfarrverband. Man hatte bis zuletzt große Hoffnung in ein doch noch gelingendes Zusammenwirken von Klostergemeinschaft und Pfarrleitung gesetzt. Ein Trostpflaster ist, dass der Franziskanerorden einen neuen Pater vorgesehen hat. Die Diözesananleitung ist zuversichtlich, dass damit die Seelsorge gesichert werden kann und für die betroffenen Pfarrmitglieder und die Schwesterngemeinschaft vor Ort ein positiver Neubeginn möglich sein wird.“
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