Worüber die römisch-katholische Kirche nachdenken müsste, sagt Bert Brandstetter im OÖNachrichten-Gespräch. Der neue Präsident der Katholischen Aktion OÖ erklärt auch, warum Kardinal Schönborn mit seiner Kritik an der Pfarrer-Initiative übertreibt.
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Freitag, 30. Dezember 2011
Mittwoch, 28. Dezember 2011
Große Worte, wo bleiben die Konsequenzen?
Österreichs Bischöfe verweisen in ihren Weihnachtspredigten auf die Botschaft Jesu: Ludwig Schwarz: "Nicht Schweigen angesichts der Not und Ausbeutung von Menschen" – Manfred Scheuer: "Mensch weiß sich von Gott erwünscht" – Klaus Küng: "Gott begibt sich auf die Suche nach dem Menschen" – Ägidius Zsifkovics: "Gott spannt Rettungsschirm" – Christoph Schönborn: "Gott ist keine Illusion"- Egon Kapellari: "Gott ist auch heute erfahrbar" - Alois Kothgasser: „Weihnachten ist Beziehung" und Alois Schwarz: „Gott geht den Menschen bis ins Menschsein entgegen".
Die Worte der Bischöfe unterstreichen die Botschaft Jesu. Nur - wo bleibt das Handeln?
Es braucht eine Kongruenz zwischen Wort und Tat. Im Kirchenalltag wird die rettende Gegenwart Gottes immer schwerer vermittelbar, wenn die Kirchenleitungen den Reform-Dialog mit den Menschen verweigern und unbarmherzig an Lösungen festhalten, welche die Fragen unserer Zeit nicht mehr beantworten können. Um die Glaubwürdigkeit der Botschaft zu erhöhen verlangt „Wir sind Kirche“ Mitbestimmung und dieselben Rechte für Frauen und Männer, die Freistellung der Entscheidung der Priester über ihre Lebensform und eine menschenwürdige Sexualität, die volle Integration von Geschiedenen und wieder Verheirateten, von Lesben und Schwulen in die Gemeinden, die Eucharistiefähigkeit aller Gemeinden und die Achtung der Menschenrechte in der Kirche. Nur dort, wo die Botschaft Jesu verständlich und spürbar erlebt wird, kann sie als Frohbotschaft angenommen werden.
„Wir sind Kirche“ wünscht allen Menschen ein gesegnetes Jahr 2012 und ruft die Gläubigen auf, sich weiterhin für eigenverantwortliches Handeln und die Menschenrechte in der Kirche in der Nachfolge dieses Jesus von Nazareth einzusetzen.
Quelle: Plattform Wir-sind-Kirche
Die Worte der Bischöfe unterstreichen die Botschaft Jesu. Nur - wo bleibt das Handeln?
Es braucht eine Kongruenz zwischen Wort und Tat. Im Kirchenalltag wird die rettende Gegenwart Gottes immer schwerer vermittelbar, wenn die Kirchenleitungen den Reform-Dialog mit den Menschen verweigern und unbarmherzig an Lösungen festhalten, welche die Fragen unserer Zeit nicht mehr beantworten können. Um die Glaubwürdigkeit der Botschaft zu erhöhen verlangt „Wir sind Kirche“ Mitbestimmung und dieselben Rechte für Frauen und Männer, die Freistellung der Entscheidung der Priester über ihre Lebensform und eine menschenwürdige Sexualität, die volle Integration von Geschiedenen und wieder Verheirateten, von Lesben und Schwulen in die Gemeinden, die Eucharistiefähigkeit aller Gemeinden und die Achtung der Menschenrechte in der Kirche. Nur dort, wo die Botschaft Jesu verständlich und spürbar erlebt wird, kann sie als Frohbotschaft angenommen werden.
„Wir sind Kirche“ wünscht allen Menschen ein gesegnetes Jahr 2012 und ruft die Gläubigen auf, sich weiterhin für eigenverantwortliches Handeln und die Menschenrechte in der Kirche in der Nachfolge dieses Jesus von Nazareth einzusetzen.
Für den Vorstand der Plattform „Wir sind Kirche“: Hans Peter Hurka & Martha Heizer
Quelle: Plattform Wir-sind-Kirche
Dienstag, 27. Dezember 2011
Orientierung: Gedanken von Altbischof Reinhold Stecher zu den Naturelementen
Wasser – Feuer – Erde – Luft: Gedanken von Altbischof Reinhold Stecher
Nachzusehen auf TVthek >>
Einer der profiliertesten Kirchenmänner Österreichs feiert seinen 90. Geburtstag: der Altbischof von Innsbruck, Reinhold Stecher. 16 Jahre lang hat er die Geschicke der Diözese geleitet und war dabei immer eine Art „moralische Instanz“. Stecher hat sich stets für eine offene Kirche eingesetzt, den Traditionalismus in der römisch-katholischen Kirche, der seiner Meinung nach die Fortschritte des Zweiten Vatikanischen Konzils untergräbt, hat er öffentlich kritisiert. 1988 setzte er dem judenfeindlichen Anderl-von-Rinn-Kult in seiner Diözese ein Ende. Auch als Caritas-Bischof setzte er Zeichen. Er machte sich zum Beispiel in den 1990er Jahren für Kirchenasyl stark; von der Abschiebung bedrohte Ausländer konnten auf Grund seiner Initiative in Klöstern und anderen kirchlichen Einrichtungen unterkommen.
Reinhold Stechers Engagement als Seelsorger, Pädagoge, Autor und Maler ist ungebrochen; dabei war und ist ihm die Natur eine stete Kraft- und Inspirationsquelle. Im ORIENTIERUNG-Film nimmt er die vier Elemente Wasser, Feuer, Erde, Luft – Grundvoraussetzungen allen Lebens – zum Ausgangspunkt für Gedanken, die einen Bogen spannen von der Bibel zu den drängenden Problemen der Menschen von heute.
Monica Ladurner hat mit Altbischof Reinhold Stecher wichtige Schauplätze seines Lebens besucht und ein sehr persönliches Portrait gestaltet.
Drewermann: "Jesus von Nazareth und die Botschaft des Friedens"
Ö1: Motive - Glauben und Zweifeln
"Jesus von Nazareth und die Botschaft des Friedens" - ein Vortrag von Eugen Drewermann. Gestaltung: Martin Gross
Wenn in der Nacht der Geburt des kleinen Jesus ein Engelschor in Bethlehem zitiert wird, "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden", dann gibt das schon manchen zu denken. Und was meinte der erwachsen gewordene Jesus von Nazareth mit seinem Aufruf: "Selig, die Frieden stiften ..."?
Der Psychoanalytiker, Schriftsteller, Theologe und suspendierte katholische Priester Eugen Drewermann geht in einem seiner zahlreichen Vorträge der Frage nach Frieden nach. Dazu gehört auch, wie die "Entschuldung" des Menschen in der Botschaft von Jesus die Strukturen des gegenwärtigen Geld- und Wirtschaftssystems verändern - und wie eine Pädagogik des Friedens für die Kinder aussehen könnte. "Durch Jesus von Nazareth haben Menschen die Hemmnisse ihres Lebens überwunden und gelernt, auf Gewalt mit Güte zu antworten, auf das Verbrechen mit Verstehen und auf Hass mit noch vermehrter Liebe."
Sendung zum Nachhören auf Ö1 >>
Montag, 26. Dezember 2011
FeierAbend: Coraggio - Habt Mut!
Am 25. Dezember vor genau 50 Jahren wurde von Papst Johannes XXIII. das Zweite Vatikanische Konzil einberufen. Eine neue Ära der römisch-katholischen Kirche sollte damit beginnen - eine Ära der Weltoffenheit, Dialogbereitschaft und Toleranz. Walter Kirchschläger - Sohn des ehemaligen österreichischen Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger - ist Theologe und lehrt heute an der Universität in Luzern. Das Zweite Vatikanische Konzil ist bis heute für ihn richtungsweisend und in einer Zeit, in der der Kirchenkurs wieder in Richtung "zurück hinters Konzil" zu gehen scheint, herausfordernd. Ein Porträt über den österreichischen Theologen, über seine Prägung durch seinen Vater, und über sein Festhalten an den Weichenstellungen des Zweiten Vatikanischen Konzils.
FeierAbend in der ORF TVthek >>
Weihnachtliche Seligpreisungen
Selig, wer sich von der Ohnmacht
der Liebe Jesu in der Krippe und später
am Holz des Kreuzes mehr leiten lässt
als von allen anderen Machtansprüchen.
Selig, wer dem Wunder der Weihnacht mehr traut
als den Berechnungen, Statistiken,
Prognosen und Prophezeiungen unserer Zeit.
Selig, wer sich mehr vom Stern
des neu geborenen Königs leiten lässt
als von den geheimen Verlockungen
der Selbstbeweihräucherung.
(Paul Weismantel, Wache und warte! Abendlicher Adventkalender 2011, Kemmern 2011)
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Weihnachtliche Seligpreisungen
Selig, wer sich von der Ohnmacht
der Liebe Jesu in der Krippe und später
am Holz des Kreuzes mehr leiten lässt
als von allen anderen Machtansprüchen.
Selig, wer dem Wunder der Weihnacht mehr traut
als den Berechnungen, Statistiken,
Prognosen und Prophezeiungen unserer Zeit.
Selig, wer sich mehr vom Stern
des neu geborenen Königs leiten lässt
als von den geheimen Verlockungen
der Selbstbeweihräucherung.
(Paul Weismantel, Wache und warte! Abendlicher Adventkalender 2011, Kemmern 2011)
Sonntag, 25. Dezember 2011
Möge Gott neu in dir zur Welt kommen
Möge Gott neu in dir zur Welt kommen.
Möge Gottes Wort bei dir ankommen
und in dir Hand und Fuß bekommen.
Möge Gottes Nähe dein Leben hell machen.
Möge aus Gottes Botschaft die Kraft entstehen,
mehr und mehr Mensch zu werden.
Möge deine Liebe dich
mit Gott und den Menschen verbinden.
Roland Breitenbach, Sechs-Minuten-Predigten,
Herder-Verlag 2004, 33.
Samstag, 24. Dezember 2011
Gesegnete Weihnachten!
Liebe Leser/innen und Freund/innen!
Ich wünsche euch und uns allen, dass der Geist dieses Jesus,
dessen Geburt in Bethlehem
dessen Geburt in Bethlehem
wir heute feiern,
in unserer Kirche wieder lebendig werde.
Gesegnete und friedvolle Weihnachten!
pax et bonum
Euer Edi Posch
in unserer Kirche wieder lebendig werde.
Gesegnete und friedvolle Weihnachten!
pax et bonum
Euer Edi Posch
Freitag, 23. Dezember 2011
Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils jährt sich zum 50. Mal
Mit einer Einladung von Papst Johannes XXIII. an alle Bischöfe der Weltkirche erfolgte zu Weihnachten vor fünfzig Jahren die Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils.
„Wir hielten die Zeit für reif“, schrieb der Papst in seiner Konstitution „Humanae salutis“ vom 25. Dezember 1961, „der katholischen Kirche und der Menschheitsfamilie die Möglichkeit eines neuen Ökumenischen Konzils zu schenken“. Damit realisierte der Papst den Plan eines Konzils, den er im Jänner 1959 erstmals angekündigt hatte. Schließlich eröffnete Johannes XXIII. am 11. Oktober 1962 die bisher letzte beschlussfassende Versammlung der rund 2.800 katholischen Bischöfe, die nach seinem Tod 1963 durch seinen Nachfolger Papst Paul VI. fortgesetzt und am 8. Dezember 1965 abgeschlossen wurde.
„Mutter Kirche in immerwährender Lebenskraft und Jugend“
Der Papst fand zu Weihnachten 1961 noch nicht so prägnante Worte wie bei seiner Konzilseröffnung knapp zehn Monate später, wo er erklärte, er wolle den „Unglückpropheten“ der Zeit „entschieden widersprechen“ und sich furchtlos an die Aufgaben begeben, die das Jahrhundert an die Kirche stelle. In „Humanae salutis“ heißt es, das Konzil werde „die Mutter Kirche in immerwährender Lebenskraft und Jugend zeigen“, so dass die Kirche „neues Licht ausstrahlt“. Am 2. Februar 1962 legte Johannes XXIII. schließlich den Beginn auf den 11. Oktober fest.
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Was der Freiburger Moraltheologe Eberhard Schockenhoff über die katholische Kirche sagt
Eberhard Schockenhoff ist Professor für Moraltheologie in Freiburg und einer der renommiertesten Vertreter seines Fachs. Johannes Adam hat mit ihm über Erscheinungsbild und Außenwirkung der katholischen Kirche gesprochen.
Interview in der Badischen Zeitung >>
Donnerstag, 22. Dezember 2011
Bischof Stecher: Ein Kirchenmann der nicht zu bremsen ist
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Alles Gute und Gottes Segen zu diesem schönen Geburtstag, lieber Bischof Reinhold!
Hie und da ein bisschen unangenehm
Am 22. Dezember wird Altbischof Reinhold Stecher 90 Jahre alt. Pensionsschock hat er keinen erlebt, auf die Seite der Unglückspropheten schlägt er sich nicht und für den Ungehorsam der Priester hat er Verständnis.
Interview in der Tiroler Tageszeitung >>
Altbischof Reinhold Stecher auf Ö1:
Gedanken für den Tag
von Reinhold Stecher: "Weihnachten kann man riechen"
Logos - Theologie und Leben
"Was glauben Sie?" - der Tiroler Altbischof Reinhold Stecher.
Audio als mp3 und Sendungsübersicht
Die weibliche Botschaft der Weihnacht
Marias Revolte für das Leben
Von Peter Bürger
Ob es am Ende dieses Jahrtausends noch eine Erde gibt, auf der ein Engel den Menschen Frieden verkünden kann, ist keineswegs gewiss. Fest steht, dass die von Männern gemachte und gelenkte Zivilisation das Überleben auf der Erde ernsthaft bedroht. Das Lied der Weihnacht ist kein süßer Schlafgesang, sondern ein weiblicher Aufstand gegen die Welt der Todesanbeter.
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Von Peter Bürger
Ob es am Ende dieses Jahrtausends noch eine Erde gibt, auf der ein Engel den Menschen Frieden verkünden kann, ist keineswegs gewiss. Fest steht, dass die von Männern gemachte und gelenkte Zivilisation das Überleben auf der Erde ernsthaft bedroht. Das Lied der Weihnacht ist kein süßer Schlafgesang, sondern ein weiblicher Aufstand gegen die Welt der Todesanbeter.
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Mittwoch, 21. Dezember 2011
Oberösterreichs KA-Präsident Brandstetter möchte "Diözesankonzil"
Der neue Präsident der Katholischen Aktion Oberösterreich, Bert Brandstetter, beginnt sein neues Amt mit einem Aufsehen erregenden Vorschlag. Bei einem „Kamingespräch“ für Medienvertreter sprach sich der ehemalige Journalist für ein „Diözesankonzil“ aus, im Zuge dessen versucht werden solle, „die Kirche in der Gegenwart zu verankern“. „Die Vielfalt muss in der Katholischen Kirche Platz haben, sonst wäre sie nicht katholisch. Ich finde, dass eine gute Streitkultur in der Kirche fehlt.“
Beitrag auf religion.orf.at >>
Katholische Aktion fordert Reformen
Der Wechsel an der Spitze der Katholischen Aktion in OÖ ist von Bischof Ludwig Schwarz bestätigt worden. Der neue Präsident der größten katholischen Laienorganisation der Diözese Linz, Bert Brandstetter, spart nicht mit Kritik an der Kirche.
Beitrag auf ORF-OÖ >>
TV LT1, 23.11.2011
Die Akte: Bert Brandstetter, Präsident Katholische Aktion
Beitrag auf religion.orf.at >>
Katholische Aktion fordert Reformen
Der Wechsel an der Spitze der Katholischen Aktion in OÖ ist von Bischof Ludwig Schwarz bestätigt worden. Der neue Präsident der größten katholischen Laienorganisation der Diözese Linz, Bert Brandstetter, spart nicht mit Kritik an der Kirche.
Beitrag auf ORF-OÖ >>
TV LT1, 23.11.2011
Die Akte: Bert Brandstetter, Präsident Katholische Aktion
Dienstag, 20. Dezember 2011
"Jeder Reformer muss Angst vor Rom haben"
Zehntausende Katholiken kehren der Kirche den Rücken, junge Männer wollen kaum noch Priester werden. Woran liegt das? In einem neuen SPIEGEL-ONLINE-Taschenbuch spricht der Papstkritiker Hans Küng über römischen Klüngel, sein Kirchen-Ideal und den Kontakt zu Papst Benedikt.
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Montag, 19. Dezember 2011
Kirche, Sensibilität Kommunikation, Verfassung, Reformen....
Lothar Müller 2011-12-17
Herrn Magister
Edi Posch
Begegnung & Dialog
An die Herren Bischöfe
DDr. Klaus Küng und
Dr. Stephan Turnovszky
Lieber Edi, liebe Herren Bischöfe!
Wir haben in letzter Zeit über die verdienstvolle Plattform „Begegnung & Dialog“ miteinander „ein Hühnchen gerupft“.
Wie sehr „sowas“ in weiten Teilen der Kirche aufmerksam verfolgt wird, habe ich in den letzten Tagen anhand der Reaktionen auf die Stellungnahme des Herrn Weihbischofs Stephan auf meine Aussagen erfahren: „Da hat sogar der Bischof geantwortet…“.
Ohne meine innerkirchliche Bedeutung zu überschätzen oder diese Antwort nur „als Zeichen von Höflichkeit“ zu schubladisieren möchte ich schon einmal festhalten, dass zumindest die innerkirchliche Kommunikation schon in Richtung einer neuen Qualität befindlich ist! Und dass das nicht überall so ist. Ich erinnere mich da sehr gut an das Verhalten der Regierungsspitze auf zahlreiche Einwendungen gegen den Umgang mit der Bundesverfassung anlässlich der Budgetvorlage. Eine Verfassung ist zwar keine „Heilige Schrift“, aber immerhin die höchstmögliche „Instanz“ für die betroffenen StaatsbürgerInnen. Und das ist auch „etwas Heiliges“ – innerweltlich halt!
Ich darf noch zwei Punkte anfügen.
Zum einen – auf meine z.T. etwas sarkastischen „Texte“ - haben neben Weihbischof Stephan auch Bischof Klaus, Kardinal Christoph Schönborn und – sehr intensiv – Weihbischof Andreas Laun geantwortet. Also es ist nicht so, dass man nur eine Empfangsbestätigung oder einen Rückruf einer „generell zuständigen“ Serviceeinrichtung bekäme. Dafür danke ich als Mitglied dieser unserer Kirche ausdrücklich!
Der zweite Punkt: Der steht unter dem sinngem. „Spruch“ von Leopold Kohr: „Macht, die keine Gegenmacht zu fürchten hat, wird immer missbraucht“. Das gilt selbstverständlich auch für unsere Kirche – die Geschichte ist leidvoll genug und die Verluste sind entsetzlich! Und deshalb müssen die Organisationsstrukturen diesem Prinzip unterworfen werden! Es muss – und es wird – zu einklagbarer Subsidiarität, zu transparent begründeten Entscheidungen, zu (auch menschlich ertrag- und managebaren) Teilungen kirchlicher „Macht“ kommen. Unter dem Motto – jetzt „weltlich“: Selbst wenn mein bester Freund eine hohe Funktion erhält, auch er muss in dieser Rolle demokratischen Mitwirkungs- und auch Kontrollanforderungen unterworfen werden. Auch der beste Freund!
Die Antworten der „Brüder Bischöfe“ (ernst gemeint!!) sind ein nicht unwichtiger Schritt in Richtung der Meinungsbildung in diese (halt nochmals) Richtung. Vergelts Gott! Aber sie werden verstehen, dass es noch viel weitergehen muss – und angesichts des „Katholischen Engagements“ sehr vieler – auch wird. Und – auch mit etwas Stolz: die Sensibilität ist bei uns durchaus da und hält – wenn auch nicht formell – manchem Vergleich stand.
Mit herzlichen und katholischen Grüßen – der „Heilige Geist“ mag uns!
Dein/Ihr Lothar Müller, Theologe.
Herrn Magister
Edi Posch
Begegnung & Dialog
An die Herren Bischöfe
DDr. Klaus Küng und
Dr. Stephan Turnovszky
Lieber Edi, liebe Herren Bischöfe!
Wir haben in letzter Zeit über die verdienstvolle Plattform „Begegnung & Dialog“ miteinander „ein Hühnchen gerupft“.
Wie sehr „sowas“ in weiten Teilen der Kirche aufmerksam verfolgt wird, habe ich in den letzten Tagen anhand der Reaktionen auf die Stellungnahme des Herrn Weihbischofs Stephan auf meine Aussagen erfahren: „Da hat sogar der Bischof geantwortet…“.
Ohne meine innerkirchliche Bedeutung zu überschätzen oder diese Antwort nur „als Zeichen von Höflichkeit“ zu schubladisieren möchte ich schon einmal festhalten, dass zumindest die innerkirchliche Kommunikation schon in Richtung einer neuen Qualität befindlich ist! Und dass das nicht überall so ist. Ich erinnere mich da sehr gut an das Verhalten der Regierungsspitze auf zahlreiche Einwendungen gegen den Umgang mit der Bundesverfassung anlässlich der Budgetvorlage. Eine Verfassung ist zwar keine „Heilige Schrift“, aber immerhin die höchstmögliche „Instanz“ für die betroffenen StaatsbürgerInnen. Und das ist auch „etwas Heiliges“ – innerweltlich halt!
Ich darf noch zwei Punkte anfügen.
Zum einen – auf meine z.T. etwas sarkastischen „Texte“ - haben neben Weihbischof Stephan auch Bischof Klaus, Kardinal Christoph Schönborn und – sehr intensiv – Weihbischof Andreas Laun geantwortet. Also es ist nicht so, dass man nur eine Empfangsbestätigung oder einen Rückruf einer „generell zuständigen“ Serviceeinrichtung bekäme. Dafür danke ich als Mitglied dieser unserer Kirche ausdrücklich!
Der zweite Punkt: Der steht unter dem sinngem. „Spruch“ von Leopold Kohr: „Macht, die keine Gegenmacht zu fürchten hat, wird immer missbraucht“. Das gilt selbstverständlich auch für unsere Kirche – die Geschichte ist leidvoll genug und die Verluste sind entsetzlich! Und deshalb müssen die Organisationsstrukturen diesem Prinzip unterworfen werden! Es muss – und es wird – zu einklagbarer Subsidiarität, zu transparent begründeten Entscheidungen, zu (auch menschlich ertrag- und managebaren) Teilungen kirchlicher „Macht“ kommen. Unter dem Motto – jetzt „weltlich“: Selbst wenn mein bester Freund eine hohe Funktion erhält, auch er muss in dieser Rolle demokratischen Mitwirkungs- und auch Kontrollanforderungen unterworfen werden. Auch der beste Freund!
Die Antworten der „Brüder Bischöfe“ (ernst gemeint!!) sind ein nicht unwichtiger Schritt in Richtung der Meinungsbildung in diese (halt nochmals) Richtung. Vergelts Gott! Aber sie werden verstehen, dass es noch viel weitergehen muss – und angesichts des „Katholischen Engagements“ sehr vieler – auch wird. Und – auch mit etwas Stolz: die Sensibilität ist bei uns durchaus da und hält – wenn auch nicht formell – manchem Vergleich stand.
Mit herzlichen und katholischen Grüßen – der „Heilige Geist“ mag uns!
Dein/Ihr Lothar Müller, Theologe.
Freitag, 16. Dezember 2011
Symposium zu 50 Jahre II. Vatikanisches Konzil in Wien
Ganz im Zeichen des Konzilsjubiläums steht das von der Katholisch-Theologischen Fakultät Wien organisierte Symposium, welches von 11. bis 13. Jänner 2012 an der Universität Wien stattfinden wird. Zahlreiche Vorträge und Diskussionen bieten die Möglichkeit, sich die programmatische Weichenstellung des Konzils (1962-1965) neu ins Bewusstsein zu rufen und die Konzilstexte nach ihrem bleibenden Gehalt zu befragen.
Programm
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte der Homepage.
Anmeldung bis 4. Jänner 2012 unter folgendem Link erbeten: http://ktf.univie.ac.at/vatikanum.
Programm
11.01.2012, 18.00 Uhr: | Eröffnungsvortrag: Peter Hünermann (Tübingen), anschließend Empfang |
12.01.2012, 9.00-18.00 Uhr: | Vorträge von Albert Gerhards (Bonn), Christoph Theobald (Paris), Statements und Diskussion |
13.01.2012, 9.00-18.00 Uhr: | Vorträge von Thomas Söding (Bochum), Ottmar Fuchs (Tübingen), Statements und Diskussion |
13.01.2012, 19.00 Uhr: | Abschlussvortrag von Eberhard Schockenhoff (Freiburg), anschließend Empfang |
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte der Homepage.
Anmeldung bis 4. Jänner 2012 unter folgendem Link erbeten: http://ktf.univie.ac.at/vatikanum.
Donnerstag, 15. Dezember 2011
Leserbrief zur Plakataktion der Diözese
Leserbrief aus dem Bezirk Güssing:
Servus Edi!
Als gelegentlicher Leser deines Blogs: Ein Foto der Adventplakataktion aus Güssing im Anhang.
Auf dem Foto sind drei Plakate zu sehen. Die Plakate sind durch ein hohes Gestell einige Meter über dem Ackerboden erhöht.
Auf dem ersten Plakat ist eine aktuelle Preisangabe der Werbeagentur zu sehen. Auf dem zweiten, nicht ganz so aktuellem Plakat steht die Einladung zu einem laut Zeitungsnachrichten eher unglücklich verlaufenem Fest in Wien. Auf dem dritten Plakat, das wie eine "Power Point" Folie aussieht, die Worte "Einer wird kommen. Advent ist die Zeit der Erwartung."
Handelt es sich bei der Werbeagentur um eine für die Diözesanleitung ausreichend katholische?
Dass in der Politik viel Geld in Werbung investiert wird ist leider bekannt. Die Einladung zu diesem Burgenlandfest in Wien ist ein Zeichen dafür. Aber irgendeine wechselwirksame Beziehung zwischen Auftraggeber und nicht nur Auftragnehmer gibt es meistens.
Welche wechselwirksamen Beziehungen gibt es bei dieser öffentlichen Plakataktion?
Wieviele Plakate wurden um Kirchenbeitragsgelder angebracht?
Auf dem Foto sind drei Plakate zu sehen. Die Plakate sind durch ein hohes Gestell einige Meter über dem Ackerboden erhöht.
Auf dem ersten Plakat ist eine aktuelle Preisangabe der Werbeagentur zu sehen. Auf dem zweiten, nicht ganz so aktuellem Plakat steht die Einladung zu einem laut Zeitungsnachrichten eher unglücklich verlaufenem Fest in Wien. Auf dem dritten Plakat, das wie eine "Power Point" Folie aussieht, die Worte "Einer wird kommen. Advent ist die Zeit der Erwartung."
Handelt es sich bei der Werbeagentur um eine für die Diözesanleitung ausreichend katholische?
Dass in der Politik viel Geld in Werbung investiert wird ist leider bekannt. Die Einladung zu diesem Burgenlandfest in Wien ist ein Zeichen dafür. Aber irgendeine wechselwirksame Beziehung zwischen Auftraggeber und nicht nur Auftragnehmer gibt es meistens.
Welche wechselwirksamen Beziehungen gibt es bei dieser öffentlichen Plakataktion?
Wieviele Plakate wurden um Kirchenbeitragsgelder angebracht?
Die kostenlosen Schaukästen der Pfarren und die kostenlosen Pfarrblätter wurden dabei nur sehr spät oder gar nicht bedacht.
Mit adventlichen Grüßen
Mittwoch, 14. Dezember 2011
Newsletter 10 der Laieninitiative
12. Dezember 2011
Laieninitiative >>
Erfolg in Linz: Studientag in großer Einmütigkeit / Bischofskonferenz blockiert Reformen / St. Pölten: 350 Pfarren schließen? / Sieben Thesen zur Eucharistiefeier in den Gemeinden
Linz: Frauen und Männer – eine „königliche Priesterschaft“
Über 100 Teilnehmer/innen hatten sich zum Studientag in Linz am 5. November angemeldet. Die Frage, wie es beim zunehmenden Priestermangel weitergehen würde, bewegt heute alle, die sich in der Kirche engagieren. Die beiden Referate der Professoren Franz Nikolasch und Peter Trummer zeigten Wege auf, wie die Eucharistiefeier in den Gemeinden sichergestellt werden kann, auch wenn kein Priester zur Verfügung steht. Schon heute stehen viele Priester wieder am Altar, die wegen Heirat laiisiert wurden – was im Übrigen ein irreführender Vorgang ist, weil die Priesterweihe nach gut katholischem Verständnis gar nicht verloren gehen kann. Aber auch Laien, Frauen wie Männer, sind in der Taufe mit der „königlichen Priesterschaft“ Christi ausgestattet worden. Da die Gemeinde Trägerin der Eucharistiefeier ist, müssen die Mitglieder der Gemeinde auch dann für eine Eucharistiefeier sorgen, wenn der zuständige Bischof seiner Verpflichtung nicht nachkommt, einen Leiter oder eine Leiterin für die Eucharistiefeier in der Gemeinde zu beauftragen.
Die Teilnehmer/innen des Studientags stimmten den Überlegungen mit großer Einmütigkeit zu und beauftragten ein kleines Redaktionskomitee, das Ergebnis schriftlich zusammenzufassen (siehe nächste Seite). Wir werden die Referate von Nikolasch und Trummer, sowie Tagungsergebnis mit ausführlichen Begründungen Anfang nächsten Jahres in einer eigenen Broschüre veröffentlichen.
Bischofskonferenz blockiert Reformen
Am Tag nach dem Studientag versammelten sich die Mitglieder der Pfarrer-Initiative und beschlossen, die Ankündigungen und Forderungen im „Aufruf zum Ungehorsam“ nicht zurückzuziehen. Die in den Tagen darauf zusammengetretene Bischofskonferenz befasste sich, wie es heißt, gründlich mit den Reformforderungen der Pfarrer und der Laien, war aber nicht imstande, sich auf einen Reformprozess zu einigen. Zwar ist von Gesprächen die Rede, doch einem österreichweiten Reformdialog erteilten sie eine klare Absage. Es hat sich wieder einmal herausgestellt, dass die Bischöfe nicht wagen, in Rom für die Interessen ihrer Diözesen einzutreten. Statt einen Schritt in die Zukunft zu tun, hungern sie ihre Pfarren aus.
St. Pölten: Dürfen 350 Pfarren geschlossen werden?
Wohin das führt, demonstriert die Diözese St. Pölten unter dem Opus-Dei-Bischof Klaus Küng. Er will 350 der 424 Pfarren seiner Diözese schließen. Die Sonntagsmesse wird dann nur mehr in Zentralpfarren gefeiert, in den verwaisten „Filialkirchen“ dürfe weiterhin Rosenkranz gebetet werden. Die Bischöfe scheinen völlig vergessen zu haben, dass das Konzil die Eucharistiefeier als Zentrum christlichen Lebensvollzugs festgeschrieben hat. Im Gegenteil: Sie erklären neuerdings, sie seien die wahren Reformer, und es sei konservativ und rückständig, an der Forderung einer Eucharistiefeier in jeder Gemeinde festzuhalten. Um ein elitäres Priesterbild aufrecht zu erhalten, verweigern sie den Gläubigen die Feier des Todes und der Auferstehung des Herrn.
Unter diesen Umständen darf man sich nicht wundern, wenn die Gemeinden zur Selbsthilfe greifen. Immerhin hat eine andere Diözese, nämlich Linz, beschlossen, dass Pfarr-Zusammenlegungen nur stattfinden werden, wenn die Betroffenen zustimmen.
Laieninitiative >>
Dienstag, 13. Dezember 2011
Reaktion von Lothmar Müller auf Bischof Turnovszkys Aussagen zum Zölibat
Der – unser – Jugendbischof Stephan Turnovszky – müht sich wirklich redlichst, Argumente für den Zölibat zu finden (KATHPRESS 8.12.2011).
Zuerst wird von einem „wunderbaren Abenteuer mit Gott“ gesprochen. Ich bin erschüttert, in der Kirchensprache „tremendiert“, „fasciniert“. Tremendum et fascinosum. Doch: wer von uns „Nicht – Zölibatären“ hatte noch nie so ein wunderbares Abenteuer mit Gott? Jeden Tag ein Abenteuer - und er hat mir noch nie gesagt, daß mir das wegen des fehlenden Zölibats eigentlich gar nicht zustehe!
Dann – nächster Absatz – kommt die „tiefe Gottesbeziehung“. Die Definition „der Tiefe“ überlassen wir – getrost – lieber dem lieben Gott. Das Bemühen darum dürfte aber nicht mit dem Zölibat zusammenhängen.
Dritter Absatz: bei einem „priesterlichen Leben“…“bliebe zu wenig Zeit und Energie für die Anforderungen in einem familiären Umfeld“. Also: diese Exklusivität und diese berufliche Selbst – erhöhung ist mir zutiefst zuwider. Dazu kenne ich genug „Leben“! ÄrztInnen, SozialarbeiterInnen, LehrerInnen, PolitikerInnen usw. Die haben auch nicht weniger zu tun.
So geht’s nicht! Das ist schon nahezu beleidigend!
Im vierten Absatz – da hat er wirklich recht und gibt auch zu denken! „Man könne es so sehen, daß dies „ein Luxus sei, den sich die Kirche bewußt leiste“. Weitergedacht: ein „Luxus“, der auf Kosten der Seelsorge und der Gemeinden geht. Und auch auf Kosten vieler betroffener Menschen.
Beim fünften – nächsten – Absatz – da kommen mir wiedereinmal die Tränen! „Größere Erfüllung im Himmelreich“, "heilige Wunde" usf. Leiden also „in dieser Welt“, um einen Emporeplatz „dort drüben“ zu erhalten. O.K. Wir Nichtzölibatären werdens auch „drüben“ überleben! Der wirklich liebe Gott hat mir zugeflüstert: „Laß ihnen das, sie brauchen es halt“.
Nochmals: „O.K. Du bist der Chef“!
Gruß Lothar
Montag, 12. Dezember 2011
"Kirchen-Rebell" verspricht für 2012 Offensive
Monsignore Helmut Schüller will die Kirche modernisieren. 400 Pfarrer und Tausende Gläubige sind seiner Meinung.
Bis Jahresende bleibt der Weihnachtsfriede aufrecht. Für 2012 kündigt "Kirchen-Rebell" Helmut Schüller – er ist auch Pfarrer in Probstdorf – eine breite Info-Kampagne an. Monsignore Schüller rief im Sommer mit der Pfarrer-Initiative "zum Ungehorsam" auf. Ziel: Kirche und Glaube zu modernisieren. Seitdem prallen Reformer und Konservative immer wieder aufeinander.
KURIER >>
Bis Jahresende bleibt der Weihnachtsfriede aufrecht. Für 2012 kündigt "Kirchen-Rebell" Helmut Schüller – er ist auch Pfarrer in Probstdorf – eine breite Info-Kampagne an. Monsignore Schüller rief im Sommer mit der Pfarrer-Initiative "zum Ungehorsam" auf. Ziel: Kirche und Glaube zu modernisieren. Seitdem prallen Reformer und Konservative immer wieder aufeinander.
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Freitag, 9. Dezember 2011
Ende der Kirchenkrise durch Menschwerdung
Soll und darf man im Advent, in der Weihnachtszeit von einer Kirchenkrise und deren Bewältigung reden oder schreiben? Stört man damit nicht den Frieden und den Sinn von Weihnachten?
Gott ist Mensch geworden. Christus ist ein menschlicher Gott. Er ist „in Güte und Menschenfreundlichkeit“ erschienen, um „ein Gnadenjahr des Herrn“ auszurufen, um uns Frieden, Freiheit und Hoffnung zu bringen. Sind der Papst und die Bischöfe, die uns seine frohe Botschaft verkünden (sollen), sein „Ebenbild“, sind sie menschlich, mitmenschlich, gütig, bringen sie Frieden, Freiheit und Hoffnung? Die Kirchenleitung, die Kirche, wir alle werden den Frieden nicht finden ohne die Mit-Menschen, die anderen, die Mehrheit der Gläubigen, die aufgeschlossen und reformwillig ist. Es gibt keinen (Weihnachts-)Frieden ohne Mit-Menschlichkeit, ohne Barmherzigkeit, ohne Solidarität, ohne Gerechtigkeit. Christus ist „zur Welt gekommen“. Ohne Welt gibt es keinen Christus, keine Menschwerdung, keine Erlösung, keine Realität. Alles andere ist eine unbiblische „Entweltlichung“, fauler Friede, Selbsttäuschung und Schein.
Nicht die Kirche, sondern die Kirchenleitung befindet sich in einer Krise. Wenn sie keine „Menschwerdung“ vollzieht, hat sie den Sinn von Weihnachten, ihre Aufgabe verfehlt. Mit Verboten, mit Ausschluss, mit bloßen Aus- und Abgrenzungen, mit dem Allein- und Vollbesitz sowie mit dem Absolutheitsanspruch von Wahrheit und Moral, mit „Unfehlbarkeit“ wird man die (eigene) Identität, die Kirche, die Gläubigen nicht retten, die Ökumene aber töten. Alle sollen eins sein. Die Identität ist nur durch Differenz zu erkennen und aufrecht zu erhalten. Identität und Selbsterhaltung sind ohne die anderen, ohne das Andere nicht möglich. Selbsterhaltung gibt es nicht ohne Fremderhaltung. Gott entäußerte sich selbst. Erlösung besteht in der Entäußerung.
Der Papst und die Bischöfe wollen den Gläubigen Zäune, Ordnung und Halt bieten. Die diesbezügliche derzeitige Überdosis aber wird alle haltlos machen, bewirkt das Gegenteil, ist tödlich. Zuviel Determination bedeutet Negation. Unveränderlichkeit verhindert jede Reform, jeden Fortschritt, die Aufgeschlossenheit, die Zukunft. Nicht „homo homini lupus“ (Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, ein Feind; Th. Hobbes), sondern homo homini homo. (Der Mensch sei dem Menschen ein Mensch) Das gilt im besonderen Maße für die Christen, für die Gläubigen.
Auch die Bischöfe werden Weihnachten in festlichen Gewändern feiern. Sollen sie. Wir auch. Wenn diese aber nicht Gewänder des Heiles sind, haben sie ihren Zweck nicht erfüllt. Mögen Prunk und Pracht sowie äußerer Reichtum sie nicht ablenken und abhalten von den Zeichen der Zeit, von den derzeitigen inneren Armutszeichen der Kirche, von den Anliegen, den Sehnsüchten und Problemen der Menschen, der Gläubigen, der Mehrheit, der Einzelnen. Möge der Weihrauch nicht zu sehr in ihre Nasen, ihnen nicht zu Kopf steigen. Mögen sie nicht „glauben“, dass sie die Kirche sind. Der selig gesprochene Papst des Unfehlbarkeitsdogmas, Pius IX., sagte den unseligen Satz: „Ich, ich bin die Kirche.“
Die Laien sind längst nicht mehr laienhaft. Sie – insbesondere die Frauen – bedeuten und tragen in erheblichem Maße die Kirche. Ihnen gebühren alle „Menschenrechte“, alle Christenrechte in vollem und eingeschränktem Maß. Ohne Frau, ohne Maria, gäbe es keinen menschgewordenen Gottessohn. Christus ist nach seiner Auferstehung zuerst den Frauen erschienen. Die vielen Charismen von Laien, von Frauen werden das Antlitz der Kirche erneuern. Wir brauchen eine Kirche „mit menschlichem Antlitz“. Schenkt Kindern das Leben und behütet dasselbe! Es könnte ein „Christkind“ für Sie darunter sein. Das Leuchten der Kinderaugen möge auf die Eltern, die Erwachsenen, die Kirchenleitung übergreifen, damit alle sehen und verstehen, worauf es zu Weihnachten, in der Kirche ankommt.
Die Menschwerdung, ein Weihnachtswunder mögen geschehen. „Friede den Menschen auf Erden, die guten Willens sind“, allen Gruppierungen in der Kirche!
Graz, am 07.12.2011
Anton Kolb
Graz, am 07.12.2011
Anton Kolb
Donnerstag, 8. Dezember 2011
"Skoblicki soll in Polen bleiben"
Der 87-jährige Priester Josef Kammerer über die Drogensüchtigkeit der Kirche, den Panzer an der Spitze und die Zukunft der Gemeinden.
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Mittwoch, 7. Dezember 2011
Benno Elbs: Strafandrohung für Helmut Schüller "nicht hilfreich"
Der neue Diözesanadministrator Benno Elbs ist bis zur Ernennung eines Bischofs die Nummer eins in Vorarlbergs Kirche. Er hält der Pfarrerinitiative zugute, dass sie aus Sorge um das Leben der Pfarrgemeinden handle.
Interview mit Benno Elbs in Die Presse >>
Dienstag, 6. Dezember 2011
Innsbrucks Alt-Bischof Stecher für Verheiratete als Priester
Der frühere Innsbrucker Diözesanbischof Reinhold Stecher hat sich für Verheiratete als Priester ausgesprochen. Dennoch sei er nicht für die Abschaffung des Zölibats, beides solle möglich sein.
"Wenn es Jesus gemacht hat, kann es nicht so falsch sein. Unter seinen Aposteln gab es eine ganze Reihe Verheirateter", meinte er Mittwochabend beim sogenannten Zeitzeugengespräch von "ORF-Tirol" und der "Tiroler Tageszeitung" in Innsbruck anlässlich seines bevorstehenden 90. Geburtstags am 22. Dezember.
Montag, 5. Dezember 2011
Um welche Macht geht es denn eigentlich in der Kirche?
Ruf nach Reformen. Über die versteckten Rivalitäten zwischen den diversen Gruppen. Historisch waren die Erneuerer aber immer auch Heilige.
Worum geht es eigentlich bei der Kirchenreform, von der so viele reden? „Um die Macht“, antwortet die aus Deutschland kommende Generalsekretärin der Katholischen Frauenbewegung Österreichs ohne Umschweife. Für den Feminismus ist auch die Kirche ein Schauplatz des Gender-Kampfes. Von dieser Perspektive ist selbstverständlich auch die Frage nach dem Priestertum von Frauen schon geklärt. Es muss quasi nur noch kirchenamtlich nachvollzogen werden.
In Österreich ist eine so direkte Sprache nicht üblich, daher verpackt der Präsident der Katholischen Aktion der Steiermark dasselbe in eine rhetorische Frage: „Wo ist die Macht?“ „Wer hat die Deutungskompetenz?“ Für den Präsidenten wird die „Machtfrage“ in der Kirche durch demokratische Abstimmungen entschieden. Es sei nämlich die „Gretchenfrage für die Kirche im 21. Jahrhundert“, ob sie an die „demokratisch-partizipativen Entscheidungsfindungen“ Anschluss finde, die in der Gesellschaft selbstverständlich geworden sind.
Kommentar von Hans Winkler in "Die Presse" >>
Worum geht es eigentlich bei der Kirchenreform, von der so viele reden? „Um die Macht“, antwortet die aus Deutschland kommende Generalsekretärin der Katholischen Frauenbewegung Österreichs ohne Umschweife. Für den Feminismus ist auch die Kirche ein Schauplatz des Gender-Kampfes. Von dieser Perspektive ist selbstverständlich auch die Frage nach dem Priestertum von Frauen schon geklärt. Es muss quasi nur noch kirchenamtlich nachvollzogen werden.
In Österreich ist eine so direkte Sprache nicht üblich, daher verpackt der Präsident der Katholischen Aktion der Steiermark dasselbe in eine rhetorische Frage: „Wo ist die Macht?“ „Wer hat die Deutungskompetenz?“ Für den Präsidenten wird die „Machtfrage“ in der Kirche durch demokratische Abstimmungen entschieden. Es sei nämlich die „Gretchenfrage für die Kirche im 21. Jahrhundert“, ob sie an die „demokratisch-partizipativen Entscheidungsfindungen“ Anschluss finde, die in der Gesellschaft selbstverständlich geworden sind.
Kommentar von Hans Winkler in "Die Presse" >>
Samstag, 3. Dezember 2011
Papst Benedikt XVI. vor dem Bundestag: „Vergesst mir das Naturrecht nicht“
Papst Benedikt XVI. hat sich in seiner Rede vor dem Bundestag auf die Naturrechtslehre eines Salzburger Emeritus gestützt. Das Naturrecht a la Wolfgang Waldstein ist das als Intuition ausgegebene Vorurteil.
Von Stephan Rixen
Von Stephan Rixen
Die „Vergesst mir das Naturrecht nicht“-Rede Benedikts XVI. vor dem Bundestag hat nicht nur unter den Abgeordneten für Irritationen gesorgt. Wer der Rede auf den Grund gehen will, kann sie auf der Homepage des Parlaments nachlesen - leider nicht vollständig. Die fünf Fußnoten, die der Papst seiner schriftlichen Redevorlage angefügt hatte, sind bei der elektronischen Übermittlung von Rom nach Berlin offenbar verlorengegangen. Auf der Homepage des Vatikans aber sind sie verfügbar, und das ist gut so, denn sie geben Aufschluss über einen Eideshelfer, dem der Papst bei dem Versuch folgt, neue Aufmerksamkeit auf das katholische Naturrechtsdenken zu lenken.
Wie in diesem Feuilleton bemerkt wurde (F.A.Z. vom 27. September), folgen in Benedikts Rede auf ein Augustinus- und ein Origines-Zitat drei Verweise auf Wolfgang Waldsteins Buch „Ins Herz geschrieben - Das Naturrecht als Fundament einer menschlichen Gesellschaft“. Auf gut 170 Seiten wirbt Waldstein für seine Lesart des katholischen Naturrechts. Waldstein, geboren 1928, ist emeritierter Ordinarius für Römisches Recht an der Universität Salzburg und hat auch an der Päpstlichen Lateran-Universität gelehrt. Sein Werk ist 2010 im Augsburger Sankt Ulrich Verlag erschienen.
Waldstein stellt schnell klar, wer sich im Irrtum befindet: Positivisten und Sozialisten, Anhänger der Fristenlösung, des Klonens und der „Euthanasie“, Befürworter des Adoptionsrechts gleichgeschlechtlicher Paare und jene, die nicht einsehen, dass aus „einer homosexuellen Verbindung natürlicherweise keine Familie hervorgehen“ könne. Er stellt Homosexualität mit „Päderastie oder Pädophilie auf eine Stufe. Es gelingt ihm, die Forderungen nach Gleichberechtigung homosexueller Menschen zu einem der wesentlichen Gründe für sexuelle Gewalt gegen Kinder umzudeuten. Es empört ihn, dass „längst vorliegende Forschungsergebnisse zur Homosexualität, die eine echte und humane Hilfe für Personen mit homosexuellen Neigungen möglich machen“, nicht hinreichend beachtet würden.
Wer Kritik an solchen Ansichten anmeldet, dem bescheinigt Waldstein eine „totalitäre“ Haltung. Sie passe zu einer in Europa verbreiteten „hedonistischen und marxistischen Ideologie“. „Parallelen zwischen der EU und der UdSSR“ sind für ihn, dessen Vater vor der Gewalt der Oktoberrevolution aus Russland fliehen musste, unverkennbar. Dass der seinerzeitige französische Europaminister Pierre Moscovici gegen eine Anrufung Gottes in der EU-Grundrechtecharta eingetreten sei, quittiert Waldstein, weil für ihn der Name „Moscovici“ nach Moskau klingt, mit der Bemerkung: „nomen est omen!“ Die „Tyrannei der Mehrheit“ führe zu einer „Diktatur des Pluralismus“, die mit Hilfe der Massenmedien die „Keule des Fundamentalismus“ schwinge, eine Formulierung, die Waldstein ausdrücklich von Joseph Ratzinger übernimmt.
Erkenntnistheorie sei etwas für Positivisten und Sozialisten
Hans Kelsen, dem großen Theoretiker des Rechtspositivismus, attestiert Waldstein, „dass er nicht weiß, wovon er spricht“. Gleichwohl holt ihn Waldstein heim ins Reich des Naturrechts, denn Kelsen habe im hohen Alter dem Dualismus zwischen Sein und Sollen abgeschworen. In einem Leserbrief in dieser Zeitung hat Waldstein vor wenigen Tagen (F.A.Z. vom 22. November) seine Kelsen-Interpretation gegen die Einwände Horst Dreiers (F.A.Z. vom 3. November) verteidigt.
Waldsteins Werbung für das Naturrecht ist eine unfreiwillige Warnung vor dessen Gefahren: erkenntnistheoretische Selbstentmündigung, eschatologisch aufgeladenes Freund-Feind-Denken, strukturelle politische Instrumentalisierbarkeit. Waldstein meint, allen Menschen, gleich ob katholisch oder nicht, sei es möglich, die Vernunft „in rechter Weise“ zu gebrauchen, nämlich durch „Intuition“, dann werde sich die Wahrheit des Naturrechts schon erschließen. Dass ein intuitiver Weltzugang beträchtliche erkenntnistheoretische Probleme aufwirft, ist für Waldstein kein Argument. Erkenntnistheorie ist etwas für Positivisten, Sozialisten und andere unsichere Kantonisten. Deshalb verwirft Waldstein das Denken am Leitfaden der erkenntnistheoretischen Unterscheidungen Kants, die uns darüber informieren, dass Begriffe unsere Wahrnehmungen prägen. Neukantianismus und kritischen Rationalismus identifiziert Waldstein ausdrücklich und aus seiner Sicht intuitiv als naturrechtswidrige Verirrungen. Dass die longue duree kultureller Überlieferung etwas über funktionierende Tradierungstechniken aussagt, nicht mehr und nicht weniger, ist für Waldstein bestenfalls „szientistische" Geistreichelei. Dass seit Jahrhunderten naturrechtlich gedacht wird, kann nur in der Natur des Menschen grundgelegt sein - basta!
Naturrecht ä la Waldstein ist konstitutiv polemogen, wie Niklas Luhmann das destruktiv-streitstiftende Potential ethischer Diskurse umschrieben hat. Naturrecht, wie Waldstein es versteht, ist im Kern eine ethische Position mit eingebautem Weltformelwahn. Eschatologisch überhitzt, verlangt sie, dass das Recht einer modernen Staatsgesellschaft letzte Fragen beantworten müsse, um vorletzte Fragen des Alltags bewältigen zu können. Sie neigt zur radikalen Verschärfung und gruppiert Menschen in gute und böse, in akzeptable und exkommunizierte, in gleiche und pastoral zu bemutternde. Dieser Hang zur Exklusivität, der die in staatlichen Gesetzen sich manifestierende Exklusion all derer verlangt, die anders sind, ist nicht weit entfernt von den totalitären Ideologien, gegen die Waldstein sich abgrenzt.
Naturrecht, wie Waldstein es propagiert, ist in besonderer Weise offen für politische Instrumentalisierung. Wer sich die Äußerungen der naturrechtlich inspirierten Bischöfe im französischen Vichy-Regime oder im Spanien der frühen Franco-Zeit vor Augen führt, wird sich intuitiv die Frage stellen, wo die Grenze zwischen ethischer Reflexion und politischer Korruption verläuft. Auch das Verhalten von Vertretern der akademischen, im traditionellen Naturrecht geschulten Theologie der Hitler-Zeit, die in der Lage waren, das Regime naturrechtlich gesundzubeten, wirft Fragen auf: weniger nach der Korruptionsanfälligkeit, wohl aber nach der Theoriefähigkeit des Naturrechts.
Mit der Rekatholisierung des Rechtes ist kein Staat zu machen
Wen also soll ein ethisches Konzept überzeugen, für das unverändert Konsenszonen zum autoritären, ja extremistischen politischen Denken charakteristisch sind? Wer will ein Naturrecht, vor dessen Tendenz zu „intolerant-perfektionistischer Verabsolutierung“ der frühere Richter des Bundesverfassungsgerichts und überzeugte Protestant Helmut Simon schon vor gut fünfzig Jahren in seiner berühmten Schrift über die „Katholisierung des Rechtes“ gewarnt hat? Staat ist mit einem solchen Naturrecht nicht zu machen, jedenfalls kein moderner Rechtsstaat der Inklusion, dem Phantasien der staatlich-rechtlich organisierten Abwertung anderer fremd sind.
Und umgekehrt ist zu fragen: Erschöpft sich in Waldsteins Werk das intellektuelle Niveau katholischen Naturrechtsdenkens? Wohl kaum, wenn man etwa im deutschen Sprachraum an die auch für Andersdenkende lehrreichen Studien des Tübinger Theologen Franz-Josef Bormann denkt, dem man wohl nicht zu nahe tritt, wenn man ihn nicht zu den üblichen Verdächtigen der akademischen Papstkritik zählt. Aber wieso kann dann Waldstein - neben Augustinus und Origines - zur Referenzgröße in der Rede des Papstes werden?
Spezifisch rechtswissenschaftliche Argumente, die für einen anderen Umgang mit dem katholischen Naturrecht sprechen, lassen sich im Werk Ernst-Wolfgang Böckenfördes finden, dem Benedikt XVI. nach seiner Rede im Freiburger Konzerthaus so lange und sichtlich berührt die Hand gereicht hat. Schon Ende der fünfziger Jahre ist Böckenförde für das „Ethos der modernen Demokratie“ und die „Bejahung der pluralistischen Gesellschaft“ durch die katholische Kirche eingetreten. Schon früh hat er die Auffassung zurückgewiesen, Katholiken könnten sich den verfassungsmäßigen Regeln der Demokratie durch Verweise auf das Naturrecht entziehen. In dem jüngst erschienenen langen biographischen Interview mit Dieter Gosewinkel (F.A.Z. vom 26. November) wird der große Beitrag Böckenfördes zur demokratieförderlichen Historisierung des katholischen Naturrechtsdenkens nochmals in Erinnerung gerufen. Naturrecht kann nicht mehr als eine philosophisch-politische Position unter vielen sein, die sich dem demokratischen Meinungsstreit stellen muss und nicht mit staatlichem Zwang als juristisch approbierte Rechtswahrheit aufgedrängt werden darf. Die Grundrechte des Grundgesetzes bringen die Pluralität der Menschen, nicht die Uniformität „des“ Menschen in Verfassungsform. Sie sperren sich gegen die Vereinnahmung durch ein einziges ethisches Vorverständnis,
Böckenförde hat in mehreren Beiträgen, die nach seiner Zeit als Richter des Bundesverfassungsgerichts entstanden sind, die manchmal nicht einfache Situation katholischer Juristen beschrieben, die ihren Glauben in einem freiheitlichen Verfassungsstaat zu leben versuchen. Das Leben mit all seinen Facetten erweist sich für den, dem katholisches Christsein am Herzen liegt und der doch Kind seiner Zeit ist, als complexio oppositorum. Das ist ohne verantwortliche Kompromisse nicht lebbar. Der vermeintlich naturrechtliche Hang zum unversöhnlichen Schwarzweißdenken kann hingegen nur in einer gesinnungsethisch reinen Parallelgesellschaft funktionieren, die sich sektenhaft von „der Welt“ abspaltet, statt sich ihr mit Gottes Hilfe tagtäglich neu auszusetzen.
Stephan Rixen lehrt Öffentliches Recht an der Universität Bayreuth.
FAZ Mittwoch, 30. November 2011S. 33
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Papst - Rede im Bundestag - komplett - 22.09.2011 live
Freitag, 2. Dezember 2011
Kardinal Ratzinger: Warum wiederverheiratete Geschiedene nicht zur Kommunion dürfen
Zur Vollversammlung des Päpstlichen Familienrates veröffentlicht die Vatikanzeitung Osservatore Romano einen kaum bekannten Text des heutigen Papstes zum Thema Seelsorge für Geschiedene und Wiederverheiratete. Darin geht er konkret auf Einwände gegen die kirchliche Vorschrift ein, dass Geschiedene, die eine neue Ehe eingegangen sind, nicht zur Kommunion gehen dürfen. Das Thema hat vor allem die deutschsprachige Kirche in den letzten Jahrzehnten immer wieder beschäftigt und war zuletzt beim Papstbesuch in Deutschland wieder benannt worden. Den Essay hatte Kardinal Joseph Ratzinger 1998 als Vorwort zu einem vom Vatikan veröffentlichten Buch beigesteuert; an diesem Mittwoch hob ihn der „Osservatore Romano“, zusammen mit einem Papst-Text zum selben Thema, auf die Doppelseite im Innenteil.
Beitrag auf Radio Vatikan >>
Dokumentation: Nur das Wahre kann auch pastoral sein
Zu einigen Einwänden gegen die kirchliche Lehre über den Kommunionempfang von wiederverheirateten geschiedenen Gläubigen. Von Joseph Kardinal Ratzinger
Bei dieser ausführlichen Behandlung der Einwände gegen die Haltung der katholischen Kirche zum Kommunion- empfang wiederverheirateter Geschie- dener handelt es sich um einen Text, den der damalige Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger, 1998 als dritten Teils der Einleitung zu Band 17 der von der Glaubenskongregation veröffentlichten Reihe „Documenti e Studi“: Sulla pastorale dei divorziati risposati. Documenti, commenti e studi, Citta del Vaticano 1998, 20–29, publiziert hatte. Die deutsche Originalfassung des Aufsatzes wurde diese Woche in Rom in mehreren Sprachen dokumentiert. Die Fußnoten wurden nachträglich von der Glaubenskongregation hinzugefügt.
Beitrag in der Tagespost >>
Durch diese Nachricht im „Osservatore Romano“ kommt aus dem Vatikan unmissverständlich eine klare Absage auf die durch den Aufruf der Pfarrer-Initiative in Gang gekommene Diskussion über den Kommunionempfang von wiederverheirateten Geschiedenen.
Aber wer hört noch auf den Vatikan!? Nicht einmal die Piusbrüder:
Piusbrüder verlangen Nachbesserungen vor Einigung mit Rom
Der Generalobere der lefebvrianischen Piusbruderschaft, Bernard Fellay, verlangt Nachbesserungen bei den römischen Vorschlägen für eine Einigung mit dem Vatikan. Die "lehrmäßige Präambel", die Rom vorgelegt habe, könne nicht die Zustimmung der Piusbruderschaft erhalten.
Beitrag auf religion.orf.at >>
Beitrag auf Radio Vatikan >>
Dokumentation: Nur das Wahre kann auch pastoral sein
Zu einigen Einwänden gegen die kirchliche Lehre über den Kommunionempfang von wiederverheirateten geschiedenen Gläubigen. Von Joseph Kardinal Ratzinger
Bei dieser ausführlichen Behandlung der Einwände gegen die Haltung der katholischen Kirche zum Kommunion- empfang wiederverheirateter Geschie- dener handelt es sich um einen Text, den der damalige Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger, 1998 als dritten Teils der Einleitung zu Band 17 der von der Glaubenskongregation veröffentlichten Reihe „Documenti e Studi“: Sulla pastorale dei divorziati risposati. Documenti, commenti e studi, Citta del Vaticano 1998, 20–29, publiziert hatte. Die deutsche Originalfassung des Aufsatzes wurde diese Woche in Rom in mehreren Sprachen dokumentiert. Die Fußnoten wurden nachträglich von der Glaubenskongregation hinzugefügt.
Beitrag in der Tagespost >>
Durch diese Nachricht im „Osservatore Romano“ kommt aus dem Vatikan unmissverständlich eine klare Absage auf die durch den Aufruf der Pfarrer-Initiative in Gang gekommene Diskussion über den Kommunionempfang von wiederverheirateten Geschiedenen.
Aber wer hört noch auf den Vatikan!? Nicht einmal die Piusbrüder:
Piusbrüder verlangen Nachbesserungen vor Einigung mit Rom
Der Generalobere der lefebvrianischen Piusbruderschaft, Bernard Fellay, verlangt Nachbesserungen bei den römischen Vorschlägen für eine Einigung mit dem Vatikan. Die "lehrmäßige Präambel", die Rom vorgelegt habe, könne nicht die Zustimmung der Piusbruderschaft erhalten.
Beitrag auf religion.orf.at >>
Donnerstag, 1. Dezember 2011
Bischof Erwin Kräutler kommt zur Firmung nach Pinkafeld
Am 16. Juni 2012 kommt Bischof Erwin Kräutler nach Pinkafeld und wird das Sakrament der Firmung spenden. Das wird sicher ein ganz besonderer Tag - nicht nur für die Firmlinge, sondern auch für die ganze Pfarrgemeinde.
Ich freue mich, dass dieser großartige Bischof, der 2010 für seinen Einsatz für die Menschenrechte und die Bewahrung der Umwelt mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde, zu uns kommt.
Als Vorbereitung darauf möchte ich auf Homepages hinweisen, die Einblick in Arbeit und Leben von Erwin Kräutler vermitteln:
Dom Erwin Kräutler - unterwegs mit dem Volk Gottes am Xingu
plattform belo monte - Solidarität mit den Menschen am Xingu und mit Dom Erwin Kräutler
Selbstbesteuerungsgruppe Bischof Kräutler
Koblach am Xingu
Buchtipp:
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