Montag, 28. Februar 2011
Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien
Kirchenkritische Organisationen sammeln ab 15. März Unterschriften. Sie wollen etwa ein Ende des Konkordats und eine staatliche Untersuchung der Missbrauchsfälle in kirchlichen Einrichtungen.
Zum gesamten Artikel >> (Dort steht auch das Volksbegehren im Wortlaut)
"Wir sind Kirche" auf Distanz zu Kirchenvolksbegehren
28.02.2011 | 11:55 | (DiePresse.com)
Das Volksbegehren "gegen Kirchenprivilegien" werde man vorerst nicht unterstützen, sagt der Organisator des Kirchenvolks-Begehrens von 1995. Einige der Vorwürfe würden nicht den Tatsachen entsprechen.
„Wir sind Kirche“ unterstützt nicht das „Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien“
28.02.2011, Hans Peter Hurka (Wir-sind-Kirche.at)
Auch wenn „Wir sind Kirche“ deutliche Änderungen im Kirchenrecht verlangt und demokratische Strukturen in der Kirche – insbesondere Mitbestimmung, z.B.: bei Bischofsernennungen - einfordert oder einzelne Änderungen im Konkordat für wünschenswert erachtet, wollen wir keinen Kahlschlag sondern eine geordnete und zügige Umsetzung Schritt für Schritt.
Vorarlberger im Vatikanischen Staatssekretariat
Ende Jänner haben die Vorarlberger Nachrichten den konservativen Priestern der geistlichen Familie "Das Werk" gute Chancen als Nachfolger auf Bischof Elmar Fischer eingeräumt. Unter dem Titel Wer wird in Vorarlberg Bischof? haben wir davon berichtet.
Nun ist einer vom "Werk", P. Burkhard Feuerstein, Mitarbeiter in der deutschsprachigen Sektion des Vatikanischen Staatssekretariats geworden und darf dem Papst bei Generalaudienzen die Pilger des deutschsprachigen Raumes präsentieren. Dadurch steigen leider auch andere Chancen...
Weiter zum Beitrag auf Kathpress>>
Aus dem geistlichen Leben der Bregenzer St. Antonius-Kirche, Mitglied vom "Werk":
Wie man sich vor den Löwen schützt
Missbrauch in der Kirche
Die spirituellen Fallschirmspringer des Vatikan
Eine Frau sucht im Kloster des Ordens "Das Werk" Geborgenheit. Sie findet sektenartige Strukturen, wird sexuell missbraucht und ein Opfer religiösen Fundamentalismus.
Zeit-Online >>
Sonntag, 27. Februar 2011
Heute musst du glücklich sein
Heute musst du glücklich sein.
Blase nicht Trübsal über das,
was gestern passiert ist.
Daran kannst du doch nichts mehr ändern.
Quäle dein Herz
nicht mit lauter Angst vor morgen,
mit übertriebenen Sorgen um das,
was kommt.
Mach dein Herz frei, um heute zu leben,
um jetzt, in diesem Augenblick glücklich zu sein.
Das ist nicht einfach, vor allem,
wenn dich das Leben schwer getroffen hat,
wenn deine Liebe enttäuscht wurde,
wenn sich deine Erwartungen zerschlagen haben.
Lass deine Lebensfreude und dein Glück
nicht abhängig sein vom Urlaub, der vorbei ist;
von der Arbeit, die wieder anfängt;
vom Geldbeutel, von der Verdauung, vom Wetter,
von hundert Lappalien.
Nimm dein Los selbst in die Hand.
Alles hängt davon ab, wie du innen bist,
in deinen Gedanken und Gefühlen.
Suche immer das Licht,
und das Dunkle lass liegen.
Und wenn es dir trotzdem mal
zu schwer werden sollte,
dann versuche ein bisschen
wie der Clown zu sein.
Er weint in seinem Herzen
und spielt dennoch mit einem lachenden Gesicht
für ein Kind auf der Geige.
So wird sein eigenes Herz von Traurigkeit geheilt.
Phil Bosmans, Lebe jeden Tag. 365 Vitamine für das Herz,
Verlag Herder, Freiburg i. Br., 2008, 148.
Samstag, 26. Februar 2011
Wem haben Katholiken Gehorsam zu leisten!
Wem haben Katholiken Gehorsam zu leisten?
Gott, der durch Jesus Christus und die Bibel zu uns spricht?
Oder der kirchlichen Führung?
Freitag, 25. Februar 2011
Bistum Chur: Regens und Generalvikar zurückgetreten
Nach Regens Ernst Fuchs in der Vorwoche hat jetzt auch Generalvikar (Anm.: eigentlich Bischofsvikar von Graubünden) Andreas Rellstab "vorsorglich" demissioniert und ist ihm zuvor gekommen. Es darf davon ausgegangen werden, dass weitere Kandidaten auf der Abschussliste von Bischof Vitus Huonder stehen. Die Romtreuen verstehen offensichtlich unter Neuevangelisierung vor allem Personalrochaden.
Medienberichte dazu:
Bistum Chur: Generalvikar für Graubünden nimmt den Hut
Chur, 24.2.11 (Kipa) Andreas Rellstab (44), Generalvikar für Graubünden im Bistum Chur, hat seine Demission eingereicht. Er habe Bischof Vitus Huonder am Donnerstag seinen Rücktritt vorgelegt und komme damit seiner Entlassung zuvor, teilte Rellstab gleichentags in einem Communiqué mit.
Andreas Rellstab beklagte gegenüber der Presseagentur Kipa das Denunziantentum, das im Ordinariat in Chur aktiv gepflegt werde. Kleinlich werde zudem nach Fehlern gesucht, die dann den Priestern vorgehalten würden.
Es bestehe ein Klima der Ängstlichkeit und des Misstrauens. Für Rellstab ist es zudem problematisch, wenn der Diözesanbischof einen Teil der Priester und Pfarrer und auch die Kirche in Zürich "als nicht mehr katholisch" bezeichne.
Wie sich doch gewisse Dinge gleichen. Das wird hoffentlich so manchen unserer Priester und ChristInnen Mut machen, sich gegebenenfalls dem Druck des Systems nicht zu beugen und einem möglichen Denunziantentum die Stirn zu bieten.
Für Mehrsprachige auch zum Anhören auf "Schwitzr-Dütsch":
Der Churer Generalvikar Andreas Rellstab gibt sein Amt ab. Der Grund: Im Bistum Chur herrsche eine Kultur von Ängstlichkeit und Misstrauen. Schon letzte Woche ist der Leiter des Priesterseminars Chur zurückgetreten.
Andreas Rellstab reicht Demission ein
Es handelt sich um die zweite Demission einer Führungskraft in der Diözese innert einer Woche wegen Differenzen mit Bischof Vitus Huonder.
Mit Ernst Fuchs und Andreas Rellstab seien «zwei unserer besten Leute in kurzer Zeit verheizt» worden, heisst es in der Mitteilung (zweier Bischofsvikare). Eigenständige und bestqualifizierte Priester hätten kein gedeihliches Zusammenwirken mit Bischof Vitus Huonder erreicht.
Regens Ernst Fuchs verlässt das Churer Priesterseminar
Der Leiter des Churer Priesterseminars, Regens Ernst Fuchs, hat demissioniert. Fuchs spricht von «schwerwiegenden sachlichen Differenzen» mit Bischof Vitus Huonder.
Vgl. dazu den Blog-Beitrag vom 12.2.: Dogmatischer Gehorsam statt Gewissensfreiheit
Mit diesem Artikel aus dem Februar 2008 wird die Unterscheidung von Generalvikar und Bischofsvikaren deutlicher:
Informationen zu den Ernennungen in der Diözesanleitung von Chur:
Mit der Ernennung eines einzigen Generalvikars und verschiedener Bischofsvikare gleicht sich das Bistum Chur der weltweit üblichen Praxis an. In der Regel gibt es in einer Diözese einen Generalvikar...
Dekan lic. theol. Andreas Rellstab, der bisherige Pfarrer von St. Moritz, wird Bischofsvikar mit der Personalverantwortung für die Region Graubünden...
Caritas-Jugendarbeit regionalisieren
Die Caritas möchte die Jugendarbeit im Burgenland regionalisieren. In jedem größeren Bezirksschulort soll laut Caritas-Direktorin Edith Pinter ein Jugendzentrum errichtet werden.
Zum ganzen Beitrag >>
Donnerstag, 24. Februar 2011
Zu spät! Schade um einen jungen Bischof.
Zu spät! Schade um einen jungen Bischof.
Soeben werde ich über die sehr verdienstvolle und unverzichtbare „Blog – Seite“ von Herrn Mag. Edi Posch (Martinsdiözese – Burgenland) auf den Standard – Artikel des jungen Eisenstädter Bischofs Bruder Ägidius Zsifkovics aufmerksam gemacht. (Zum Standard - Artikel>>)
So weit ich weiß hat es Bruder Bischof ja nicht ganz einfach – auch seine Weihe hat offensichtlich keinen „Return“ bei den Austrittszahlen bewirkt.
Bruder Bischof Ägidius will nach „Standard“ „keine eigenen Wege gehen“. Frauen seien „eigentlich Substanz und Großteil“ der Kirche, aber beim Nein zum Frauenpriestertum sieht sich Zsifkovics „auf dem Boden der kirchlichen Lehre“.
Tut mir echt leid, Bruder Bischof Ägidius. Damit hast Du die Zukunft versäumt! Schon in wenigen Jahren wird Dein Chef im Vatikan die erste Entschuldigung dafür aussprechen. Für den Umgang mit den Frauen, der „eigentlichen Substanz“. Du weißt, Bruder Bischof, daß der Vatikan ja in den letzten Jahren „entschuldigungsgewöhnt“ wurde. Weil`s einfach nicht mehr anders ging.
Unter der auch mir bekannten Wucht der vatikanischen Architektur und der Erhabenheit etlicher dort -im vatikanischen „Weinberg“ - Arbeitender dürfte Bruder Bischof wohl etwas zu abgehoben – zentralistisch geworden zu sein. Probleme der Diözese, Vereinsamung von Priestern, letztlich Geringschätzung der Frauen usw. – das wird unter dieser Wucht relativiert.
Mag sich auch der Geist noch so sehr bemühen! Der Heilige Geist. Er unterliegt dem eigentlich sehr säkularen Eindruck Roms. Keine Chance!
Auch Bruder Bischof Ägidius soll eines, nein zweierlei wissen und bedenken: was macht er – als noch junger Bischof – nach der – derzeit noch nicht terminisierbaren aber sicher kommenden – Entschuldigung gegenüber den Frauen? Da hat er ja noch etwas Zeit. Keine hat er aber mehr bei den „Viri Probati“! Ja, wer glaubt denn noch, die wirklich Engagierten und Fähigen warten jahrelang auf einen „Ruf“ aus Rom? Auf die Herablassung „Ihr dürfte auch eine Gemeinde und einen Gottesdienst leiten“. Bruder Bischof – diese „Viri“ sind schon längst weg.
Höchst engagiert in verschiedensten Einrichtungen. Höchst gottgefällig. Das Leben ist zu kurz, um auf „Herablassungen“ zu warten.
Es ist sicher: Im Gegensatz zum Spruch „Wer zu spät kommt, den bestraft die Geschichte“ wird der wirklich liebe Gott keinen bestrafen, der zu spät kommt. Er wird ihn aber schon sehr eingehend danach fragen, ob er die Gaben des von Ihm gesandeten Geistes benützt hat.
Könnte peinlich werden. Und da gibt es kein „Bischofsprivileg“. Richtig so.
Mit herzlichem Gruß ins Burgenland
Lothar Müller, Tirol
Mittwoch, 23. Februar 2011
Priester und Diakone unterstützen Anliegen "Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch"
Priester und Diakone der Erzdiözese Freiburg unterstützen das Memorandum "Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch":
"...Als Priester und Diakone in der Erzdiözese Freiburg bekunden wir unsere Solidarität mit den Unterzeichnern des Memorandums. Wir unterstützen die Forderung nach einem wirklich breiten und offenen Dialog, um damit die bundesweite Dialoginitiative fruchtbar werden zu lassen und stellen uns damit auch hinter unseren Erzbischof und die von ihm maßgeblich eingeleitete Initiative.
Wir laden alle Priester und Diakone der Erzdiözese Freiburg ein, sich mit ihrer Unterschrift hinter das Memorandum der Professorinnen und Professoren zu stellen. Wir tun dies im Vertrauen darauf, dass der Herr unserer Kirche Wege aus der Krise zeigen wird, wenn wir auch selbst etwas dazu beitragen, bereit sind, zu „hören, was der Geist den Gemeinden eingibt“ und so auch selbst einen neuen Aufbruch wagen...."
Zur Homepage der Unterstützungsinitiative der Priester und Diakone >>
Dienstag, 22. Februar 2011
Dechant sorgt für Aufregung
In der Volksschule Pama soll ein Religionslehrer einen Schüler aufgefordert haben, einen Hausschuh mit dem Mund aus einem Mistkübel zu holen. Der Lehrer, der Pfarrer von Parndorf, äußerte sich dazu exklusiv gegenüber dem ORF Burgenland und betont, den Schüler nicht berührt zu haben.
Dem widersprechen die Eltern in einer Sachverhaltsdarstellung, basierend auf Aussagen der Schüler.
Das Schulamt spricht von einem verdienten Mann, dem einmal ein Ausrutscher passiert sei.
Weiter zum Artikel auf burgenland.orf.at>>
Der ausführlichere Video-Beitrag auf Burgenland-Heute vom 21.2. >>
Neue Eltern-Vorwürfe gegen Pfarrer Branko
Nach dem Bericht über den angeblichen Übergriff des Parndorfer Pfarrers Branko Kornfeind auf einen Volksschüler in Pama haben sich mittlerweile weitere Eltern von betroffenen Kindern beim ORF Burgenland gemeldet.
Weiter zum Artikel>>
Fachinspektor will Fall Kornfeind prüfen
Nach dem Vorwürfen gegen den Pfarrer Branko Kornfeind, hat Stefan Bubich vom Schulamt der Diözese Eisenstadt in der Sendung Burgenland heute zu den Vorwürfen der Eltern Stellung genommen. Er kündigte eine Prüfung an.
Weiter zum Artikel>>
„Hätte man damals auf Ratzinger gehört …“
Der auch in Österreich geschätzte Religionspädagoge Albert Biesinger hat das Memorandum unterzeichnet, weil „ich nicht durch Schweigen schuldig werden will.“ In einem Interview in der Kirchenzeitung "martinus" der Diözese Eisenstadt nimmt Biesinger dazu Stellung.
Es ist erfreulich, dass sich unsere Kirchenzeitung so ausführlich mit dem Memorandum befasst.
Zum Interview in der Kirchenzeitung "martinus">>
Montag, 21. Februar 2011
Wieder viele Kirchenaustritte im Burgenland
Die Krise der katholischen Kirche dauert offenbar weiter an: Auch heuer im Jänner haben wieder 150 Burgenländer der Kirche den Rücken zugekehrt. Weiter auf burgenland.orf.at>> |
Sonntag, 20. Februar 2011
Sag uns Gutes zu
Segne du uns, Gott
damit wir Mensch sein und werden können
segne du uns, Herr,
damit wir frei werden von all dem,
was uns beherrscht
segne du uns, Vater,
damit wir uns von dir herausfordern lassen
segne du uns, Mutter,
damit wir uns in deinen Schutz stellen können
segne du uns, Freund,
damit wir uns riskieren können
und vertrauen lernen
segne du uns, Geliebter,
damit wir sehnsüchtig bleiben
und die Liebe leben
Andrea Schwarz, Du Gott des Weges segne uns. Gebete und Meditationen. Verlag Herder, Freiburg i. Br. 2008, 64.
Samstag, 19. Februar 2011
Die Angst der Kirche vor der Sexualität
Ein Beitrag von Arnold Angenendt in der Süddeutschen Zeitung >>
Die Enthaltsamkeit katholischer Priester ist keine Ausgeburt von Religionsfanatismus. Der Zölibat basiert auf einem archaischen Reinheitskult, den Jesus überwinden wollte.
Arnold Angenendt, geboren 1934, lehrte an der Universität Münster Kirchengeschichte und Liturgiewissenschaft. Er ist katholischer Priester.
Freitag, 18. Februar 2011
"Wir und der Islam"
Donnerstag, 17. Februar 2011
Bischof Zsifkovics über Frauenpriesterweihe
Frauenpriesterweihe
Eisenstädter Bischof will "keine eigenen Wege" gehen
Frauen seien laut Zsifkovics "eigentlich die Substanz und der Großteil, die diese Kirche auch tragen und prägen", aber zu kirchlichen Weiheämtern reicht es ob ihres Geschlechts dann doch nicht.
Frauen "eigentlich Substanz und Großteil" der Kirche, aber beim Nein zum Frauenpriestertum sieht sich Zsifkovics "auf dem Boden der kirchlichen Lehre"
Zwei Bischöfe - Ägidius Zsifkovics und seinen Vorgänger Paul Iby - sowie rund 140 Welt- und 27 Ordenspriester weist die Diözese Eisenstadt laut Statistik im Jahr 2010 aus. Verglichen mit der Weltkirche liege man damit "noch in einem guten und verkraftbaren Mittelfeld", so Bischof Ägidius Zsifkovics. "Wenn wir es auf unsere Diözese herabbrechen, dann sehen wir natürlich, dass der Priesternachwuchs wirklich ein großer Mangel ist. Vor allem, dass wir wenig Priester aus unserer eigenen Diözese und Heimat haben." Dies sei "schon ein großes Manko".
Öffnen des Priestertum nicht machbar
Trotz des Nachwuchsmangels stehe man auch in der Diözese Eisenstadt "auf dem Boden der kirchlichen Lehre", so Zsifkovics. Die Leitung der Katholische Kirche leht Frauen im Priesteramt kategorisch ab. "Wir wollen hier keine eigenen Wege gehen", als Bischof habe er sich auch an die Lehre der Kirche diesbezüglich zu halten. Diese sei "gut reflektiert, ist über die Jahrzehnte, vor allem in den letzten Jahrzehnten auch theologisch immer wieder befundet worden". Der Bischof verwies dabei auf Papst Johannes Paul II. Dieser haben in einem Schreiben festgestellt, die Katholische Kirche könne "für sich nicht in Anspruch nehmen, dass sie das Priestertum für die Frauen öffnet".
Stellung, die ihnen gebührt
Man müsse zwischen dem allgemeinen Priestertum und dem Priesteramt klar unterscheiden. In der Diözese seien "die Frauen in der Kirche nicht wegzudenken, sondern sie sind eigentlich die Substanz und der Großteil, die diese Kirche auch tragen und prägen. Und man soll ihnen diese Stellung geben, die wir als Kirche hier geben können". Er habe sich bisher bemüht und werde sich auch weiter bemühen, dass auch wichtige Ämter und Dienste in der Diözese von Frauen geleitet werden, so der Bischof. (APA)
Mittwoch, 16. Februar 2011
Ministrantinnen als Selbstverständlichkeit
Aus der Not wird offenbar eine Tugend gemacht: man ist froh, dass sich überhaupt jemand für diesen Dienst bereit erklärt.
So offen gestaltete sich der Ministrantendienst aber nicht immer. Ab den 1970er Jahren setzten einzelne Gemeinden auch Mädchen für den Altardienst ein - explizit gestattet hat dies die Kirchenleitung in Rom allerdings nicht. Erst 1994 hat der Papst den inzwischen vielerorts üblichen Einsatz von weiblichen Ministranten offiziell gutgeheissen. In manchen europäischen Ländern wie Polen oder Litauen sind Ministrantinnen allerdings bis heute rar.
Mädchen auf dem Vormarsch
Die Einwände konservativer Kreise, welche den Ministrantendienst als Vorbereitung auf das Priesteramt sehen, lässt Guiseppe Gracia, Pressesprecher des Bistums Chur, nicht gelten: «Da gibt es keinen Zusammenhang, es ist ein anderer Dienst.»
Nur Mädchen wollten dienen
Sie reiten, spielen Klavier und Querflöte - und sie ministrieren. Die drei neuen Ministrantinnen der Pfarrei St. Antonius sind heute keine Exotinnen mehr. Dies war nicht immer so.
Weiter im Zürcher Oberländer Anzeiger vom 2.2.2011>>
Dienstag, 15. Februar 2011
"Für eine Kirche mit Zukunft - Eckpunkte für eine menschenrechtskonforme Kirchenverfassung"
1. Gewaltenteilung
2. Subsidiarität
3. Repräsentanz
4. Mitwirkung
5. befristete Amtszeiten
6. Rechenschaftspflicht
7. Schriftlichkeit
Quelle: Batschunser Erklärung 2010 zur Notwendigkeit einer neuen Kirchenverfassung
„Für eine Kirche mit Zukunft - Eckpunkte für eine menschenrechtskonforme Kirchenverfassung“
Montag, 14. Februar 2011
Katholische Kirche verstösst gegen grundlegende Menschenrechte...
Beim Pflichtzölibat wird nämlich der Mann vor die Wahl "Ehe oder Priesteramt" gestellt, was die (im weltlichen Bereich so genannten) Rechte auf freie Berufswahl bzw. auf Ehe und Familie verletzt, beim Ausschluss der Frau geht es um die Verletztung des Verbots der Diskriminierung aus Gründen des Geschlechts.
Da das Recht auf freie Berufswahl bzw. auf Ehe und Familie und das Diskriminierungsverbot wie alle Menchenrechte naturrechtlicher Art sind und daher ihre Grundlage im göttlichen Recht haben, ist es logisch ausgeschlossen, dass ihnen Anordnungen aus der Offenbarung entgegenstehen.
Fazit: Die Kirche mit ihrem menschlichen Recht hat bisher gegen die Menschenrechte und damit gegen göttliches Recht verstoßen.
Sonntag, 13. Februar 2011
Woran mein Herz hängt
Nichts will Jesus aufheben, alles soll erfüllt werden – seine Zuhörer/innen werden es mit Erstaunen gehört haben. Und auch heute ist es eine Herausforderung, diese biblischen Passagen zu interpretieren. Die Versuchung ist groß, klare ethische Forderungen für Christinnen und Christen aus diesem Text herauszulesen. Schnell wäre dann geklärt, wer sich zu aller Zeit wie zu verhalten hätte und welches Los bei Verfehlung eine/n treffen würde. Aber damit wären wir in den Bereich einer Leistungsethik gerückt und stünden vor der bedeutsamen Frage, ob dies in jenem Sinn ist, in dem Jesus von Gott und dem Reich Gottes spricht. Welche Qualitäten weist aber ein Leben unter „einem neuen Himmel und einer neuen Erde“ (vgl. Jes 65, 17) auf?
Welches Bild vom Menschen, von Mann, Frau und Kind, prägt ein Zusammenleben im Geiste Jesu, in der Gegenwart der Heiligen Ruach (hebräisch für Heiliger Geist), im Lichte Gottes?
Wir sind geschaffen als Abbild Gottes, als Töchter und Söhne eines fürsorgenden Vaters, einer barmherzigen Mutter mit der Zusage eines Lebens in Fülle für alle. Die Bergpredigt gipfelt in der Goldenen Regel: „Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten.“ (Mt 7, 12) Die Leserin und der Leser heute sind angesprochen auf ihr Ja oder sein Nein, auf das Gute und das Böse in ihrer Lebensgestaltung.
Ich sehe dies als Einladung zum Nachdenken, in wessen Sinn ich mein Leben gestalte, wie es um mein Vertrauen in meine Mitmenschen und Gottes Schöpfung steht und wie ich es mit der Frohen Botschaft, dem Evangelium, halte.
Zum Weiterdenken
Öffne mir die Augen, damit ich sehe.
Gott, weise mir den Weg deiner Gesetze!
Führe mich auf dem Pfad deiner Gebote!
Gott, zu dir dringe mein Rufen. Gib mir Einsicht, getreu deinem Wort! (nach Psalm 119)
Anita Schwantner
Theologin, Mitarbeiterin am Institut für Pastoraltheologie, KTU Linz; Redakteurin bei „Der Apfel. Zeitschrift des Österr. Frauenforums feministische Theologie“ in KIZ 20011/06
Samstag, 12. Februar 2011
Dogmatischer Gehorsam statt Gewissensfreiheit
Aber solange "Dialog" von "Logos" kommt und darauf Bezug nimmt, wird die "Menschwerdung Gottes im Dialog" nicht zu verhindern sein.
Weiterhin Streit im Bistum Chur um Bischofsernennung
Der an der Opus-Dei-Universität Santa Croce in Rom unterrichtende Grichting gilt als Gegner des "dualen" Schweizer Kirchensystems, in dem nach protestantischem Vorbild auch die katholischen Landeskirchen weitreichende Kompetenzen haben. Durch ihre Oberhoheit über die Finanzen sind die von den Laien dominierten Landessynoden ein starker Machtfaktor. Grichting ist nach Darstellung Schweizer Medien ein "Vordenker einer hierarchischen Kirche". Das Bistum Chur, das seit dem 5. Jahrhundert besteht und bis 1803 reichsständisches Fürstentum war, ist das zweitgrößte der Schweiz.
Weiter auf Religion.ORF>>
Neu-alte Spannungen im Bistum Chur
Bischof Vitus Huonder, vor drei Jahren vom Domkapitel aus einer Dreierliste des Vatikans ohne Begeisterung gewählt, akzentuiert nun (wieder) einen Pol in der Spannung zwischen der katholischen Hierarchie und den demokratischen staatskirchenrechtlichen Strukturen.
Weiter in der NZZ>>
Freitag, 11. Februar 2011
Das Geld wird weniger - und der Dialog?
Verkündigung ist wichtig - wenn sie als Dialog mit allen geschieht und die befreiende Botschaft Jesu vom Abnehmen der Lasten und Lösen der Fesseln sowie dem Aufrichten der Gebeugten zum Inhalt hat. (vgl. Lk 4,18)
Man wird sehen, wie in der Zentrale in Eisenstadt unter dem Eindruck sinkender Kirchenbeiträge mit dem Geld umgegangen wird - beispielsweise beim Umbau des Bischofshofes, Schaffung neuer Dienstposten wie jener für Moderator Ivandic ...
... und beim Dialog mit Gott und den Menschen...
Donnerstag, 10. Februar 2011
Mittwoch, 9. Februar 2011
Kapellari: "Offen über Kirche reden"
"Es gibt keine Alternative dazu, den begonnenen Weg weiter zu gehen. Der methodische Ansatz eines offenen Gesprächs hat sich bewährt," so Bischof Egon Kapellari!
Es bleibt zu hoffen, dass diese erfreuliche Initiative fortgesetzt wird, konkrete Früchte trägt und dass den Worten auch Taten folgen.
Als Burgenländer denkt man im Zusammenhang mit dieser steirischen Initiative an den "Dialog für Burgenland", den Bischof Paul Iby bereits 1999 initiierte.
Ich möchte das damalige Gebet für den Dialog für Burgenland in Erinnerung rufen und lade alle LeserInnen ein, dieses kraftvolle Gebet auch heute immer wieder zu beten. Sei es alleine oder in Gemeinschaft. Dieses Gebet um den Heiligen Geist und die Erneuerung der Kirche in unserer Diözese ist aktueller denn je.
Gott, wir sind deine Kirche.
Wir sind dein Volk, unterwegs in eine neue Zeit.
Unser Land hat seine Geschichte,
eine Vergangenheit mit Licht und Dunkel.
Doch immer bist du unser Gott.
Wir bitten dich um deinen Heiligen Geist.
Wir wollen unser Leben erneuern.
Wir wollen unsere Gemeinschaft stärken
durch Gebet, Arbeit und Gespräch.
Wir werden es aus eigener Kraft nicht schaffen.
Wir vertrauen auf deine Hilfe.
Erneuere unsere Kirche.
Lass uns auf dein Wort hören
und Jesus Christus nachfolgen.
Hilf, dass wir uns richtig einschätzen.
Lass uns zusammenwachsen zu einer Familie,
damit wir uns gemeinsam auf das
Kommen deines Reiches vorbereiten.
Der du lebst und unser Gott bist für immer.
Amen.
Mehr über die steirischen Regionalgespräche >>
Dienstag, 8. Februar 2011
Ansuchen um Pensionierung und Veränderungswünsche
"Um die Personalplanung für das kommende Arbeitsjahr rechtzeitig vornehmen zu können, ersucht das Bischöfliche Ordinariat alle Mitbrüder, Veränderungs- bzw. Pensionierungswünsche dem Herrn Diözesanbischof schriftlich bis zum 11. März 2011 bekanntzugeben...
Pfarrseelsorger, die das 75. Lebensjahr vollendet haben, werden gemäß ca. 538 § 3 CIC gebeten, dem Herrn Diözesanbischof mit Ende des Arbeitsjahres ihren Amtsverzicht zu erklären..."
Montag, 7. Februar 2011
Memorandum Freiheit - Ein notwendiger Aufbruch in der katholischen Kirche
Das "Memorandum Freiheit" wurde mittlerweile von 205 Theologieprofessoren und -professorinnen unterzeichnet.
Im Internet gibt es die Möglichkeit dieses Memorandum zu unterstützen:
Unterstützung auf Facebook >>
Unterzeichnung einer Online-Petition >>
Gebet
„Die Kirche ist kein Selbstzweck. Sie hat den Auftrag, den befreienden und liebenden Gott Jesu Christi allen Menschen zu verkünden. Das kann sie nur, wenn sie selbst ein Ort und eine glaubwürdige Zeugin der Freiheitsbotschaft des Evangeliums ist.“
Um dieses Anliegen zu stützen, lade ich Sie/Euch ein, einen Moment inne zu halten und dafür zu beten, dass die Botschaft des Evangeliums in unser Zeit durch uns und durch die Kirche noch besser erfahrbar wird.
Herr Jesus Christus,
Du hast uns Deine Gegenwart zugesprochen und gesagt: “Ich bin bei Euch alle Tage bis ans Ende der Welt.”
Als Haupt Deiner Kirche wanderst Du so mit uns, ihren Gliedern, durch die Zeit.
Deshalb bitten wir Dich:
Behüte die Kirche in dieser Zeit des Aufbruchs und Wandels und bewahre uns vor Zwietracht und Spaltung.
Steh uns und Deiner ganzen Kirche bei, wenn wir darum ringen, Deine frohe Botschaft der Liebe in unserer Zeit überzeugend zu leben.
Mache uns zu einem Werkzeug deines Evangeliums, dass wir Dir und den Menschen dienen. Führe Deine Kirche auf dem Weg Deiner Wahrheit, dass die Menschen in ihr den Widerschein Deiner grenzenlosen Herrlichkeit und Liebe erfahren. Ja, Herr, lass Dein Reich durch uns in Deiner Kirche hier und heute anbrechen.
Amen.
Das Theologen-Memorandum:
Meine Unterschrift und meine noch größere Ratlosigkeit
237 TheologInnen aus dem deutschen Sprachraum haben bereits ein
Memorandum unterschrieben (Stand: 28.2.2011), das zu entschiedenen
Reformen in unserer Kirche aufruft.1 Es hat mitunter harten Widerspruch in Inhalt und Entstehensform gefunden2,
so dass ich mich gedrängt fühle, meine Motivation darzulegen, warum ich
dieses Memorandum unterschrieben habe. Motivationen sind immer
vielfältig, bisweilen unklar, und oft kommen wir uns selbst nicht immer
auf die Spur. Daher hat mich gerade die Kritik der letzten Tage zu einer
erneuten Prüfung meiner Motive herausgefordert. Es scheint mir wichtig
zu sein, auch auf dieser emotionalen, von Ängsten, Sorgen und
Enttäuschungen, aber vielleicht auch Wut und Resignation durchzogenen
Ebene miteinander zu sprechen, wenn ein Dialog gelingen sollte. Ein
Dialog in der Kirche spricht immer „von Herz zu Herz“, wie Newman es in
seinem Kardinalswappen ausdrückte. Beginnen aber kann ein solcher Dialog
nur, wenn jemand beginnt, etwas in sein Herz blicken zu lassen. Ich
hoffe, dass mir dies hier etwas gelingt. Sonst sprechen wir wie
rivalisierende Parteien im Kampf um Aufmerksamkeit und Quoten. Bei Euch
aber soll es nicht so sein, …!
Univ.Prof. Siebenrock Roman auf Uni Innsbruck >>
P. Alfons Jestl verlässt die Diözese Eisenstadt
Jahrelang leitete er zusätzlich mit Umsicht und großem Einfühlungsvermögen als Dechant das Dekanat Pinkafeld. Mit Ende Juni 2010 ist er von dieser Funktion zurückgetreten. Ich habe darüber bereits berichtet>>.
Nach mehr als sieben Monaten ist die Nachfolge im Dekanat noch immer nicht geregelt, obwohl P. Jestl mehrmals darum ersuchte.
Der beliebte und anerkannte Pfarrer wird uns in unserer Diözese fehlen. Der engagierte Priester wurde von Pfarrer Seifner (nunmehriger Schulamtsleiter) und Prof. Zsifkovics (Onkel des Bischofs) für von der Diözesanleitung gefällte Entscheidungen im Dekanat schärfstens angegriffen. In Konsequenz darauf reichte er seinen Rücktritt als Dechant ein. Jestl bat Generalvikar Georg Lang um ein Gespräch, um die Hintergründe seines Rücktrittes als Dechant darzustellen. Dieses fand im Oktober 2010 statt.
Von Bischof Zsifkovics wurde er nie zu einem Gespräch geladen und in der Sache bis Dato keine Entscheidung getroffen. Aufgrund der ORF-Sendung "Report" im November 2010 intervenierte der Bischof mehrmals bei der Ordensleitung der Redemptoristen, ihn u. a. aus der Diözese vor dem geplanten Termin seines Ausscheidens aus dieser "abzuziehen".
Jestl wurde beim jüngsten Kapitel der Wiener Provinz der Redemptoristen im Jänner 2011 zum Provinzvikar (=Stellvertreter des Provinzials) gewählt und wird neue Aufgaben im Orden übernehmen.
Sonntag, 6. Februar 2011
Salz und Licht haben Doppelcharakter
- Ihr seid das Salz der Erde. (Mt 5, 13)
- Ihr seid das Licht der Welt. (Mt 5,14)
Auslegung zum Sonntagsevangelium vom 06.02.2011 von Wilhelm Willms:
Salz hat Doppelcharakter. Wir wissen, zuviel Salz tötet ab - nicht nur schädliche Bazillen. Zuviel Salz kann auch gute Keime abtöten. Christliches Salz darf nicht zu dick gestreut werden. Ein wenig, eine Prise...das ist viel. Da brauchen wir Fingerspitzengefühl, damit wir nicht mit unserem Salz anderen das Leben versalzen.
So ist es auch mit dem Licht. Ein wenig Licht herausleuchten lassen aus unseren Augen ist mehr als zuviel Licht. Es gibt auch Licht, das weh tut oder gar tötet. So ist es aber bei jedem einzelnen und auch bei der Kirche insgesamt: Sie kann so strahlen, dass sie unglaubwürdig wird, wie eine Monstranz, die so übergewichtig wird, dass sie dem heiligen Brot, das sie in seiner Einfachheit zeigen soll, im Weg steht und es verdeckt.
Wilhelm Willms (1930-2002, Pfarrer und geistlicher Schriftsteller), aus: Magnificat, Feber 2011, Seite 72
Befrei mich!
du hast geträumt
von mir
und hast mich
werden lassen
ich bin eine Idee von dir
eine Facette deiner Unendlichkeit
und bin geschaffen
in aller Einzigartigkeit
du hast deinen Entwurf von mir
hast etwas vor mit mir
da gibt es etwas
was nur ich tun kann
davongestohlen
ausgebüchst
mich versteckt
erfolgreich getarnt
meine Sehnsucht gestillt
mit Geld Leistung Macht
mich selbst verloren
sesshaft geworden
zur Kopie geworden
und die Idee verraten
mich in den Mittelpunkt gestellt
und dich verleugnet
Gott
ich möchte die werden
die ich sein soll
befrei mich
zu mir
und zu dir
Andrea Schwarz, Und alles lassen, weil ER mich nicht lässt,
Herder-Verlag, Freiburg im Breisgau, 31996, 73f.
Samstag, 5. Februar 2011
Bestätigung der Forderungen der Laieninitiative
"Es ist geradezu sensationell – 143 Theologen und Theologinnen des deutschen Sprachraums verlangen „tiefgreifende Reformen“ der katholischen Kirche! Ihre Anliegen entsprechen ganz den Forderungen der Laieninitiative und bedeuten für uns eine großartige Bestätigung!
Was die an den Universitäten lehrenden Wissenschafter zum Ausdruck bringen, umfasst auf höchst eindrucksvolle Weise nicht nur die vordergründigen Diskussionspunkte wie Zölibat und Frauenweihe, sonder stellt auch das derzeitige Selbstverständnis der Kirchenleitung sowie die tradierte Ordnung grundsätzlich in Frage. Die Gläubigen sollen an der Bestellung wichtiger Amtsträger beteiligt werden – gerade das haben die österreichischen Reformbewegungen in letzter Zeit zum Mittelpunkt ihrer Bemühungen gemacht!
Es ist eindeutig: Die akademischen Lehrerinnen und Lehrer folgen nicht einem „Zeitgeist“ sondern bekunden ihre tiefe Sorge um den Bestand der Kirche angesichts der sichtbar gewordenen schweren Krise und der heutigen Anforderungen. Ein Neuanfang wird gefordert, der sich am Evangelium als Freiheitsbotschaft orientiert!
Immer mehr stellt sich die Frage, wie lange Rom noch dem immer stärker werdenden Druck standhalten und eine längst überfällige Erneuerung der Glaubensgemeinschaft uneinsichtig abwehren kann!"
Freitag, 4. Februar 2011
Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch
Die Kernthese des Memorandums lautet: Die katholische Kirche kann nur dann "den befreienden und liebenden Gott Jesu Christi" verkünden, "wenn sie selbst ein Ort und eine glaubwürdige Zeugin der Freiheitsbotschaft des Evangeliums ist". Sie müsse "die Freiheit der Menschen als Geschöpfe Gottes" anerkennen und fördern, das freie Gewissen achten, sich für Recht und Gerechtigkeit einsetzen, natürlich dort einen flachen Freiheitsbegriff kritisieren, wo "die Würde des Menschen missachtet wird".
Das Theologen-Memorandum
"Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch"
Gut ein Jahr ist vergangen, seit am Berliner Canisius-Kolleg Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen durch Priester und Ordensleute öffentlich gemacht wurden. Es folgte ein Jahr, das die katholische Kirche in Deutschland in eine beispiellose Krise gestürzt hat. Das Bild, das sich heute zeigt, ist zwiespältig: Vieles ist begonnen worden, um den Opfern gerecht zu werden, Unrecht aufzuarbeiten und den Ursachen von Missbrauch, Verschweigen und Doppelmoral in den eigenen Reihen auf die Spur zu kommen. Bei vielen verantwortlichen Christinnen und Christen mit und ohne Amt ist nach anfänglichem Entsetzen die Einsicht gewachsen, dass tief greifende Reformen notwendig sind.
Der Aufruf zu einem offenen Dialog über Macht- und Kommunikationsstrukturen, über die Gestalt des kirchlichen Amtes und die Beteiligung der Gläubigen an der Verantwortung, über Moral und Sexualität hat Erwartungen, aber auch Befürchtungen geweckt: Wird die vielleicht letzte Chance zu einem Aufbruch aus Lähmung und Resignation durch Aussitzen oder Kleinreden der Krise verspielt? Die Unruhe eines offenen Dialogs ohne Tabus ist nicht allen geheuer, schon gar nicht wenn ein Papstbesuch bevorsteht. Aber die Alternative: Grabesruhe, weil die letzten Hoffnungen zunichte gemacht wurden, kann es erst recht nicht sein.
Die tiefe Krise unserer Kirche fordert, auch jene Probleme anzusprechen, die auf den ersten Blick nicht unmittelbar etwas mit dem Missbrauchsskandal und seiner jahrzehntelangen Vertuschung zu tun haben. Als Theologieprofessorinnen und -professoren dürfen wir nicht länger schweigen. Wir sehen uns in der Verantwortung, zu einem echten Neuanfang beizutragen: 2011 muss ein Jahr des Aufbruchs für die Kirche werden.
Im vergangenen Jahr sind so viele Christen wie nie zuvor aus der katholischen Kirche ausgezogen; sie haben der Kirchenleitung ihre Gefolgschaft gekündigt oder haben ihr Glaubensleben privatisiert, um es vor der Institution zu schützen. Die Kirche muss diese Zeichen verstehen und selbst aus verknöcherten Strukturen ausziehen, um neue Lebenskraft und Glaubwürdigkeit zurück zu gewinnen.
Die Erneuerung kirchlicher Strukturen wird nicht in ängstlicher Abschottung von der Gesellschaft gelingen, sondern nur mit dem Mut zur Selbstkritik und zur Annahme kritischer Impulse - auch von außen. Das gehört zu den Lektionen des letzten Jahres: Die Missbrauchskrise wäre nicht so entschieden bearbeitet worden ohne die kritische Begleitung durch die Öffentlichkeit. Nur durch offene Kommunikation kann die Kirche Vertrauen zurückgewinnen. Nur wenn Selbst- und Fremdbild der Kirche nicht auseinanderklaffen, wird sie glaubwürdig sein.
Wir wenden uns an alle, die es noch nicht aufgegeben haben, auf einen Neuanfang in der Kirche zu hoffen und sich dafür einzusetzen. Signale zu Aufbruch und Dialog, die einige Bischöfe während der letzten Monate in Reden, Predigten und Interviews gesetzt haben, greifen wir auf.
Die Kirche ist kein Selbstzweck. Sie hat den Auftrag, den befreienden und liebenden Gott Jesu Christi allen Menschen zu verkünden. Das kann sie nur, wenn sie selbst ein Ort und eine glaubwürdige Zeugin der Freiheitsbotschaft des Evangeliums ist. Ihr Reden und Handeln, ihre Regeln und Strukturen - ihr ganzer Umgang mit den Menschen innerhalb und außerhalb der Kirche - stehen unter dem Anspruch, die Freiheit der Menschen als Geschöpfe Gottes anzuerkennen und zu fördern. Unbedingter Respekt vor jeder menschlichen Person, Achtung vor der Freiheit des Gewissens, Einsatz für Recht und Gerechtigkeit, Solidarität mit den Armen und Bedrängten: Das sind theologisch grundlegende Maßstäbe, die sich aus der Verpflichtung der Kirche auf das Evangelium ergeben. Darin wird die Liebe zu Gott und zum Nächsten konkret.
Die Orientierung an der biblischen Freiheitsbotschaft schließt ein differenziertes Verhältnis zur modernen Gesellschaft ein: In mancher Hinsicht ist sie der Kirche voraus, wenn es um die Anerkennung von Freiheit, Mündigkeit und Verantwortung der Einzelnen geht; davon kann die Kirche lernen, wie schon das Zweite Vatikanische Konzil betont hat. In anderer Hinsicht ist Kritik aus dem Geist des Evangeliums an dieser Gesellschaft unabdingbar, etwa wo Menschen nur nach ihrer Leistung beurteilt werden, wo wechselseitige Solidarität unter die Räder kommt oder die Würde des Menschen missachtet wird.
In jedem Fall aber gilt: Die Freiheitsbotschaft des Evangeliums bildet den Maßstab für eine glaubwürdige Kirche, für ihr Handeln und ihre Sozialgestalt. Die konkreten Herausforderungen, denen sich die Kirche stellen muss, sind keineswegs neu. Zukunftsweisende Reformen lassen sich trotzdem kaum erkennen. Der offene Dialog darüber muss in folgenden Handlungsfeldern geführt werden.
1. Strukturen der Beteiligung: In allen Feldern des kirchlichen Lebens ist die Beteiligung der Gläubigen ein Prüfstein für die Glaubwürdigkeit der Freiheitsbotschaft des Evangeliums. Gemäß dem alten Rechtsprinzip "Was alle angeht, soll von allen entschieden werden" braucht es mehr synodale Strukturen auf allen Ebenen der Kirche. Die Gläubigen sind an der Bestellung wichtiger Amtsträger (Bischof, Pfarrer) zu beteiligen. Was vor Ort entschieden werden kann, soll dort entschieden werden. Entscheidungen müssen transparent sein.
2. Gemeinde: Christliche Gemeinden sollen Orte sein, an denen Menschen geistliche und materielle Güter miteinander teilen. Aber gegenwärtig erodiert das gemeindliche Leben. Unter dem Druck des Priestermangels werden immer größere Verwaltungseinheiten - "XXL-Pfarren" - konstruiert, in denen Nähe und Zugehörigkeit kaum mehr erfahren werden können. Historische Identitäten und gewachsene soziale Netze werden aufgegeben. Priester werden "verheizt" und brennen aus. Gläubige bleiben fern, wenn ihnen nicht zugetraut wird, Mitverantwortung zu übernehmen und sich in demokratischeren Strukturen an der Leitung ihrer Gemeinde zu beteiligen. Das kirchliche Amt muss dem Leben der Gemeinden dienen - nicht umgekehrt. Die Kirche braucht auch verheiratete Priester und Frauen im kirchlichen Amt.
3. Rechtskultur: Die Anerkennung von Würde und Freiheit jedes Menschen zeigt sich gerade dann, wenn Konflikte fair und mit gegenseitigem Respekt ausgetragen werden. Kirchliches Recht verdient diesen Namen nur, wenn die Gläubigen ihre Rechte tatsächlich geltend machen können. Rechtsschutz und Rechtskultur in der Kirche müssen dringend verbessert werden; ein erster Schritt dazu ist der Aufbau einer kirchlichen Verwaltungsgerichtsbarkeit.
4. Gewissensfreiheit: Der Respekt vor dem individuellen Gewissen bedeutet, Vertrauen in die Entscheidungs- und Verantwortungsfähigkeit der Menschen zu setzen. Diese Fähigkeit zu unterstützen, ist auch Aufgabe der Kirche; sie darf aber nicht in Bevormundung umschlagen. Damit ernst zu machen, betrifft besonders den Bereich persönlicher Lebensentscheidungen und individueller Lebensformen. Die kirchliche Hochschätzung der Ehe und der ehelosen Lebensform steht außer Frage. Aber sie gebietet nicht, Menschen auszuschließen, die Liebe, Treue und gegenseitige Sorge in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft oder als wiederverheiratete Geschiedene verantwortlich leben.
5. Versöhnung: Solidarität mit den "Sündern" setzt voraus, die Sünde in den eigenen Reihen ernst zu nehmen. Selbstgerechter moralischer Rigorismus steht der Kirche nicht gut an. Die Kirche kann nicht Versöhnung mit Gott predigen, ohne selbst in ihrem eigenen Handeln die Voraussetzung zur Versöhnung mit denen zu schaffen, an denen sie schuldig geworden ist: durch Gewalt, durch die Vorenthaltung von Recht, durch die Verkehrung der biblischen Freiheitsbotschaft in eine rigorose Moral ohne Barmherzigkeit.
6. Gottesdienst: Die Liturgie lebt von der aktiven Teilnahme aller Gläubigen. Erfahrungen und Ausdrucksformen der Gegenwart müssen in ihr einen Platz haben. Der Gottesdienst darf nicht in Traditionalismus erstarren. Kulturelle Vielfalt bereichert das gottesdienstliche Leben und verträgt sich nicht mit Tendenzen zur zentralistischen Vereinheitlichung. Nur wenn die Feier des Glaubens konkrete Lebenssituationen aufnimmt, wird die kirchliche Botschaft die Menschen erreichen.
Der begonnene kirchliche Dialogprozess kann zu Befreiung und Aufbruch führen, wenn alle Beteiligten bereit sind, die drängenden Fragen anzugehen. Es gilt, im freien und fairen Austausch von Argumenten nach Lösungen zu suchen, die die Kirche aus ihrer lähmenden Selbstbeschäftigung herausführen. Dem Sturm des letzten Jahres darf keine Ruhe folgen! In der gegenwärtigen Lage könnte das nur Grabesruhe sein. Angst war noch nie ein guter Ratgeber in Zeiten der Krise. Christinnen und Christen sind vom Evangelium dazu aufgefordert, mit Mut in die Zukunft zu blicken und - auf Jesu Wort hin - wie Petrus übers Wasser zu gehen: "Warum habt ihr solche Angst? Ist euer Glaube so klein?"
4. Februar 2011
www.memorandum-freiheit.de
als PDF auf Wir-sind-Kirche.at
Eine Liste der 311 Personen, die das Memorandum unterzeichnet haben, auf Wikipedia >>
Das Memorandum auf Spanisch:
Iglesia 2011: Un resurgimiento imprescindible
Rede Cristanas >>
Laicos.antropo.es >>
Eukleria >>
Reform von innen:
Theologen gegen den Zölibat
Ein kleines Redaktionsteam aus Theologen stellt einen Reformkatalog für die katholische Kirche auf und trifft damit einen Nerv: Bislang haben 144 Professoren die Schrift unterzeichnet - und verlangen darin unter anderem das Ende des Zölibats.
Süddeutschen Zeitung >>
Memorandum der Theologen:
"Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch"
143 Theologen haben den Reformkatalog unterzeichnet - bisher. Darin fordern die Theologen tiefgreifende Reformen der katholischen Kirche. Lesen Sie hier das Memorandum in voller Länge.
Süddeutsche Zeitung >>
Aufstand der Theologen : Weg mit dem Zölibat!
Der Missbrauchsskandal hat die katholische Kirche in die Krise gestürzt. Nun fordern mehr als 150 TheologInnen "tief greifende Reformen", etwa Frauen als Priesterinnen.
taz >>
Rückt das Ende des Zölibats näher?
Der heftige Schlagabtausch zwischen den Gegnern in der Zölibatsfrage geht weiter. Rechtfertigt der enorme Priestermangel die Weihe von verheirateten Männern? Oder ist der Zölibat generell nicht mehr zeitgemäß? Lesen Sie hier alle Entwicklungen und Nachrichten zur Debatte – und diskutieren Sie mit!
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Donnerstag, 3. Februar 2011
Nur mit Katechese zum Sakramentenempfang!?
Katechese - ein wichtiges Element der Evangelisierung
Darin meint der Schulamtsleiter, dass die "Spendung der Sakramente" (Anmerkung: Taufe, Buße, Eucharistie, Firmung, Ehe, Weihe(?)) nicht oberstes Ziel der Pastoral sein kann und dass anstelle einer flächendeckenden Sakramentenversorgung eine ganzheitliche Einführung in den Glauben, die Katechese, treten müsse.
Ich frage mich nur, WER WIE überprüfen soll/kann, dass der für den Sakramentenempfang notwendige Glaube vorhanden ist?
Erfreulich ist, dass Dr. Seifner auch die Begegnung mit (überzeugten?) Christen erwähnt. Eine Chance für den Dialog!
Anmerkung:
Von Lesern des Blogs wurde ich auf die "geistige Nähe" von Dr. Seifners Katechese-Plädoyer zu einem Interview des Münchner Pastoraltheologen Andreas Wollbold aufmerksam gemacht, wo es auch um Glaubensnotstand - Mängel in der Katechese - Vorbildwirkung (z.B. durch Priesterkleidung) geht. Nach Wollbold ist nicht der Priestermangel das Problem, sondern der Glaubensmangel...
Herbert Kohlmaier ergänzte das am 2.2.2011 in der Tagespost erschienene Interview "Der Zölibat ist der Schatz der Kirche" mit theologischen Gegenpositionen.
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Mittwoch, 2. Februar 2011
Kardinal Lehmann: "Offen über neue Zugangswege zum Priestertum nachdenken"
Auf ein Wort: Doppelte Dialogunfähigkeit
Gastkommentar von Kardinal Lehmann in der Kirchenzeitung "Glaube und Leben"
In seiner monatlichen Kolumne "Auf ein Wort" bezieht der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, Stellung zur aktuellen Debatte um die Zulassung verheirateter Männer zum Priestertum und beklagt bei der Diskussion über diese Themen eine "doppelte Dialogunfähigkeit". Er lädt ein, eine neue Mitte im Dialogprozess zu finden.
Anmerkung: Am 16. Mai 2011 erreicht Kardinal Lehmann sein 75. Lebensjahr. Er muss dann dem Papst in Rom seinen Rücktritt anbieten. Man darf gespannt sein, ob es aufgrund dieser Äußerungen des Kardinals zu einer "Lösung Iby" kommen wird, oder doch zu einer "Lösung Kapellari", wie es sich die Mainzer wünschen.
Kommentare und Infos:
Deutschland: Kontroverse zwischen Kardinälen wegen Zölibat
Eine "doppelte Dialogunfähigkeit" in der aktuellen Debatte um den Zölibat hat Kardinal Karl Lehmann beklagt. Manche Kommentatoren hätten kirchlichen Amtsträgern pauschal eine Unfähigkeit zur Erneuerung vorgeworfen, kritisiert Lehmann.
Zugleich schämt sich der langjährige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz nach eigenem Bekunden für den Ton, den der frühere Präsident der Historischen Kommission des Vatikan, Kardinal Walter Brandmüller, in seinem Brief gegen die Stellungnahme angeschlagen habe.
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Zölibat: Kontroverse zwischen Kardinälen Lehmann und Brandmüller
Lehmann übt scharfe Kritik am Brandmüller-Brief - "Dies ist in unserem Land nicht der Stil, mit dem wir bei Meinungsverschiedenheiten miteinander umgehen"
Weiter auf kathweb.at>>
Interview
Kardinal Brandmüller: "Zölibat ist keine Bürde"
Weiter zum Interview in der Augsburger Allgemeinen>>
Kardinal Brandmüller zur Zölibatsdebatte: „Zum Überdruss belästigt“
Mit scharfen Worten widerspricht Kardinal Walter Brandmüller deutschen CDU-Politikern, die letzte Woche schriftlich um die Weihe von „viri probati“ zu Priestern gebeten haben. In einer Stellungnahme für die „Frankfurter Allgemeine“ spricht der frühere Chef-Historiker des Vatikans von der Fortsetzung einer alten Kampagne.
Weiter auf Radio Vatikan>>
Der Brandmüller-Brief an die CDU-Politiker
Grünen-Politiker wirft Kardinal Brandmüller in Zölibatsdebatte ''Niveaulosigkeit'' vor
"Ich halte das für absolut niveaulos, was der Kardinal da von sich gegeben hat. Das ist eines Kardinals nicht würdig, aber er ist ja noch nicht so lange im Amt - vielleicht übt er noch", so Josef Winkler, kirchenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, mit Blick auf den 82-jährigen Kirchenhistoriker, der erst vor wenigen Monaten zum Kardinal ernannt wurde.
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Parlamentspräsident Norbert Lammert (CDU): Der Brief, den ich gemeinsam mit einigen anderen katholischen Christen an die deutschen Bischöfe geschrieben habe, erregt die Gemüter. Ich möchte unser Anliegen daher erläutern.
Lieber ein Priester mit Frau …
… als eine Gemeinde ohne Priester. Der Pflichtzölibat für katholische Geistliche muss abgeschafft werden.
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Bischofshof Eisenstadt: Umbau oder Sanierung?
Der ORF betitelt den Beitrag mit "Umbau ab Sommer", zitiert aber weiter unten die Sprecherin des Bischofshofes: "Wesentlich ist, dass der Bischofshof nicht umgebaut wird, sondern generalsaniert vom Keller bis zum Dach."
Soll diese Distanzierung vom "Umbauen" bedeuten, dass z.B. der geplante neue "Konsistoriensaal", für den Zwischenmauern abgerissen und Deckenträger eingezogen hätten werden müssen, nicht kommt?
Über die Kosten der Renovierungsarbeiten erfährt man von der Pressesprecherin nichts, die "von Anfang an eingebundenen und für das Projekt zuständigen diözesanen Gremien" werden mit keinem Wort erwähnt.
Eine Generalsanierung tut sicher gut. Auch im Hinblick auf den Dialog.
Bischofshof Eisenstadt: Umbau ab Sommer
Der Bischofshof in Eisenstadt soll renoviert werden. Von Summen in Millionenhöhe ist die Rede, was für Aufregung gesorgt hat. Die Diözese weist die Vorwürfe zurück. Doch in welchem Zustand ist der Bischofshof wirklich?
Weiterlesen auf ORF-Burgenland>>
Dienstag, 1. Februar 2011
"Endlich mal wieder setzt sich jemand ganz klar für die Gemeinden ein"
Es sind Politiker, die im Interesse der Gemeinden, der Laien in der katholischen Kirche sprechen.
So beginnt der Beitrag Wege gegen den Priestermangel auf "Deutschlandfunk" vom 30.01.2011, und er endet mit der Frage: "Was ist das nur für ein Dialog? Hirten, die die Herde lieber hungern lassen als andere, bewährte Hände mithelfen zu lassen..."
Ausgehend vom eklatanten Priestermangel und dem Vorstoß deutscher Politiker für die Weihe von "Viri Probati" heißt es in dem Beitrag unter anderem weiter: "Nur für jeden dritten Priester der in Ruhestand geht, kommt zur Zeit einer nach... Die ersten Verteilungskämpfe um die knappen Priester-Ressourcen sind spürbar. Und auch katholische Laien wollen nicht mehr einfach blind ihren Bischöfen folgen. Mehr und mehr verlangen sie, beteiligt zu werden an den Entscheidungen. Sie fordern Mitsprache!"
Zum ganzen Beitrag>>
Ich meine, dass viele der Inhalte in diesem Beitrag auch für Österreich und das Burgenland gelten.
In diesem Zusammenhang ist ein Offener Brief von Ilse Weiß aus Laa/Thaya an Kardinal Dr. Christoph Schönborn vom Juni 2002 zum Thema Zölibat interessant sowie
die Antwort von Kardinal Schönborn beim Gottesdienst am 19.10.2002, der in seiner Predigt die "Beständigkeit der Hoffnung" betonte.
Seither hat sich innerhalb der Amtskirche nichts geändert - sie beharrt auf "Beständigkeit".
Anders ist es beim Kirchenvolk, das unter dem Priestermangel immer mehr zu leiden hat: hier zeigen sich an vielen Orten ein "Aufbruch der Hoffnung" und die Bereitschaft zur Mitverantwortung, was neuen Mut macht!
Danke, wenn Sie sich daran beteiligen!
Grundregeln für Kommentare
Erfreulicherweise nutzen immer mehr LeserInnen die Möglichkeit, Kommentare auf meinem Blog zu schreiben. Das ist bereichernd und dafür danke ich sehr. Selbstverständlich werden unterschiedliche Standpunkte und Meinungen respektiert und auch veröffentlicht.
Es ergeht an alle meine Bitte:
- Beachten Sie die Grundregeln des Dialogs und der Auseinandersetzung.
- Bleiben Sie möglichst sachlich und konkret!
- Respektieren Sie auch eine andere Meinung. Da es mitunter um unterschiedliche "Positionen von Kirchenbildern" geht, ist das oft nicht einfach.
- Unterlassen Sie bitte Beschimpfungen und obszöne Kraftausdrücke.
- Wenn Sie Bezug auf andere Glaubens- und Religionsgemeinschaften nehmen, gehen Sie bitte respektvoll damit um.
- Grundsätzlich: Vergessen wir nicht auf die "Goldene Regel": „Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen.“
Ich möchte mit diesem Blog zu einem lebhaften Dialog im Sinn des Evangeliums beitragen und an einer glaubwürdige Kirche mitarbeiten, die offen ist für die Zeichen der Zeit.