Freitag, 29. Juni 2012

Personelle Verfügungen in der Diözese Eisenstadt im Juni 2012

Personalnachrichten

29. Juni 2012

Diözese Eisenstadt

Änderungen mit  30. Juni bzw. 1. Juli 2012

Msgr. Mag. LLic. Dr. Johannes SALZL
Enthebung  als Offizial (Gerichtsvikar) des Bischöflichen Diözesangerichts
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Lic. Dr. Petar IVANDIĆ Moderator der Diözesankurie
Enthebung als Leiter des Bischöflichen Sekretariates
Ernennung zum Offizial (Gerichtsvikar) des Bischöflichen Diözesangerichts
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Mag. Dr. Dominik ORIESCHNIG           
Dienstverwendung;
Ernennung zum Leiter des Bischöflichen Sekretariates und zum persönlichen Referenten des hochwst. Herrn Diözesanbischofs
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Kan. Prälat Kons.Rat Mag. Dr. Hans TRINKO
Enthebung als Promotor iustitiae  (Kirchenanwalt) am Bischöflichen Diözesangericht
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Patrick DIVOS Bisher Mitarbeiter im Bischöflichen Sekretariat
Wechsel in das Büro für Kommunikation und Information
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Agnes MALESCHITS Bisher Mitarbeiterin im Büro für Kommunikation und Information
Wechsel in den Bereich Diözesanarchiv-Diözesanbibliothek-Diözesanmuseum
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Karin MATKOVITS Bisher Mitarbeiterin in der Kroatischen Sektion und beim Glasnik
Wechsel als Redaktionssekretärin zum „martinus“ – Kirchenzeitung der Diözese Eisenstadt, verbunden mit der Mitarbeit beim Burgenländischen Jahrbuch


Änderungen mit  31. August bzw. 1. September 2012


Kan. Prälat Kons.Rat Mag. Dr. Hans TRINKO
Enthebung als Dompropst und Kanoniker des Kathedralkapitels zum hl. Martin in Eisenstadt  (nunmehr „Canonicus emeritus“) - Rektor des Bildungshauses „Haus der Begegnung“
Versetzung in den dauernden Ruhestand
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Mag. Werner O. RIEGLER Pfarrer in Schützen am Geb. und Donnerskirchen
Enthebung als Seelsorger für die burgenländischen Theologiestudierenden
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Mag. Hubert A. WIEDER Regens des Bischöflichen Priesterseminars
Enthebung als Pfarrmoderator der Pfarre Oggau a. N. und der Stadtpfarre Rust sowie als Pfarrprovisor der Pfarre Mörbisch a. S.

Ernennung zum Kanoniker und Dompropst des Kathedralkapitels zum hl. Martin
und zum Seelsorger für die burgenländischen Theologiestudierenden
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Lic. Dr. Petar IVANDIĆ Moderator der Diözesankurie, ernannter Offizial (Gerichtsvikar) des Bischöflichen Diözesangerichts
Zusätzliche Ernennung zum Rektor des Bildungshauses „Haus der Begegnung“ in Eisenstadt
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Msgr. Mag. LLic. Dr. Johannes SALZL
Enthebung  als Pfarrer der Pfarren Stotzing und Leithaprodersdorf

Ernennung zum Pfarrer der Pfarre Oggau a. N. und der Stadtpfarre Rust sowie zum Pfarrprovisor der Pfarre Mörbisch a. S.
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Patres Oblaten der Jungfrau Maria (OMV),
Betrauung mit der Leitung der Loretto Pfarren Stotzing und Leithaprodersdorf
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Msgr. Ehrenkons.Rat Alois LUISSER
Enthebung als Stadtpfarrer der Stadtpfarre Jennersdorf und als Kreisdechant des Dekanatskreises Süd
Versetzung in den dauernden Ruhestand
(wohnhaft Mutter Teresa Haus, Eisenstädter Straße 3, 8380 Jennersdorf )
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Lic. Mag. Norbert FILIPITSCH MAS
Enthebung als Dechant des Dekanates Mat-tersburg und als Pfarrer der Pfarren Pöttsching, Bad Sauerbrunn, Krensdorf und Neudörfl a. d. L. und damit als Leiter des Seelsorgeraumes Mattersburg III (Mattersburg-Nordwest)

Ernennung um Stadtpfarrer der Stadtpfarre Jennersdorf
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Mag. Josef M. GIEFING Pfarrer in Marz und Rohrbach b. M., bisher Dechant-Stellvertreter
Ernennung zum Dekanatsleiter des Dekanates Mattersburg
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Mag. Lic. Jacek Jachowicz
Enthebung als Pfarrmoderator der Pfarren Unterrabnitz, Piringsdorf, Pilgersdorf und Kogl
Ernennung  zum Pfarrmoderator der Pfarren Pöttsching, Bad Sauerbrunn, Krensdorf und Neudörfl a. d. L. und damit als Leiter des  Seelsorgeraumes Mattersburg III (Mattersburg-Nordwest)
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P. Stephen Marayikulam MSFS Bisher Aushilfspriester, Pilgersdorf
Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarren Unterrabnitz, Piringsdorf, Pilgersdorf und Kogl, die er gemeinsam mit P. Salu Mathew MSFS solidarisch leitet, wobei dieser wie bisher die Oberleitung inne hat.
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Mag. Burghard LANG
Enthebung als Pfarrer der Pfarren Heiligenbrunn und Hagensdorf
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Walter A. RUDY
Enthebung als Kaplan der Pfarre Oggau a. N., der Stadtpfarre Rust und  der Pfarre Mörbisch a. S.
Ernennung zum Pfarrer der Pfarren Heiligenbrunn und Hagensdorf
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Geistl.Rat Franz GROZAJ Pfarrer i. R., Urbersdorf
Enthebung von der Mithilfe in der Pfarre Olbendorf
Betrauung mit der Mithilfe in den Pfarrverbänden Eberau-Gaas-Bildein und  Heiligenbrunn-Hagensdorf sowie in der Pfarre Großmürbisch
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Mag. Andrzej NOCÓŃ Priester der Diözese Świdnica, Polen; zuletzt in der Erzdiözese Wien tätig gewesen
Aufnahme in den Dienst der Diözese Eisenstadt
Ernennung zum Pfarrvikar der Stadtpfarre Rust und der Pfarren Oggau a. N. und Mörbisch a. S. mit Sitz in Rust
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Mag. Branko KORNFEIND
Enthebung als Dechant des Dekanates Neusiedl a. S. und als Pfarrer der Pfarren Parndorf und Neudorf b. P.

Gewährung Sonderurlaub bis 30. November 2012
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Grzegorz ZIARNOWSKI Stadtpfarrer in Neusiedl a. S. und Pfarrer in Weiden a. S., bisher Dechant-Stellvertreter
Ernennung zum Dekanatsleiter des Dekanates Neusiedl a. S.
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MMag. Franz BORENITSCH
Enthebung als Pfarrer der Trausdorf a. d. W. und Oslip

Ernennung zum Pfarrer der Pfarren Parndorf und Neudorf b. P.
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Mag. Željko Odobašić Dechant des Dekanates Rust
Enthebung als Pfarrer der Pfarren Zagersdorf und Antau.

Ernennung zum Pfarrer der Pfarren Trausdorf a. d. W. und Oslip
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Mag. Lic. Roman Frydrich Pfarrmoderator in Wulkaprodersdorf
Zusätzliche Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarren Zagersdorf und Antau.

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Geistl.Rat Mag. Valentin ZSIFKOVITS
Enthebung als Pfarrer der Pfarren Kittsee, Pama und Edelstal

Gewährung eines „Sabbatjahres“
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Dipl. Theol. Zdravko Gašparić
Enthebung als Pfarrmoderator der Pfarren Rechnitz, Weiden b. R. und Markt Neuhodis

Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarren Kittsee, Pama und Edelstal
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Mag. Josip TOLIĆ Pfarrmoderator in Dürnbach, Schachendorf und Schandorf
ernennung auch zum Pfarrmoderator der Pfarren Rechnitz, Weiden b. R. und Markt Neuhodis
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Stipe MLIKOTIĆ Pfarrmoderator in Kleinwarasdorf
Enthebung als Pfarrmoderator der Pfarre Kroatisch Geresdorf
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Mag. Johannes VERTESICH Pfarrer in Nikitsch und Kroatisch Minihof
zusätzliche Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarre Kroatisch Geresdorf
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P. Ivan JELIĆ OFM Pfarrmoderator in Großwarasdorf und Nebersdorf
Betrauung mit der Mithilfe in der Pfarre Kroatisch Geresdorf
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Ehrenkons.Rat Karl HIRTENFELDER Pfarrer in Stegersbach und Ollersdorf
Enthebung als Pfarrer der Pfarre Olbendorf
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Stanisław SWIECA Pfarrmoderator in Bocksdorf
Zusätzliche Ernennung auch zum Pfarrmoderator der Pfarre Olbendorf
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Leopold HELLER Pfarrassistent in Ollersdorf
enthebung von seinen Aufgaben als Pfarrassistent der Pfarre Olbendorf
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ROL Mag. Renate HELLER Fachinspektorin und Pastoralassistentin in Stegersbach
enthebung von ihren Aufgaben als Pastoralassistentin in der Pfarre Olbendorf
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Mag. Franz KALLINGER Tit.Pfarrer, Religionsprofessor i. R., Horitschon
Verlängerung seiner Bestellung als Pfarrprovisor der Pfarre Neckenmarkt
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MMag. Dr. Matthias PLATZER
Enthebung als Kaplan der Stadtpfarre Pinkafeld und der Pfarre Grafenschachen sowie von der Mithilfe in der Lokalseelsorgestelle Sinnersdorf

Ernennung zum Kaplan der Pfarren Großpetersdorf, Jabing und Neumarkt i. T.
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Mag. Thorsten CARICH
Enthebung als Kaplan der Pfarren Großpetersdorf, Jabing und Neumarkt i. T.

Ernennung zum Kaplan der Stadtpfarre Pinkafeld und der Pfarre Grafenschachen sowie mit der Mithilfe in der Lokalseelsorgestelle Sinnersdorf

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Mag. Gustav KRAMMER Pastoralassistent im Pfarrverband Bad Tatzmannsdorf-Mariasdorf-Bernstein
Enthebung als Leiter des Bildungs- und Seelsorgezentrums Christophorus-Haus” in Oberschützen im Hinblick auf dessen Auflösung

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GR P. Lic. Anton Ratelis OMV, Pfarrer in Loretto
Ernennung zusätzlich zum Pfarrmoderator der Pfarren Stotzing und Leithaprodersdorf

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P. Stefan Vukits OMV, Bischofsvikar, Delegat der Oblaten der Jungfrau Maria, Leiter der Kroatischen Sektion, bisher Pfarrvikar in Loretto
Ernennug zum Pfarrvikar der Pfarre Leithaprodersdorf

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P. Thomas G. Kleinschmidt OMV,  Loretto
Ernennung zum Kaplan der Pfarre Stotzing

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Geistl.Rat Janusz Jamróz, Dechant, Pfarrer in Unterfrauenhaid und Raiding
Ernennung zusätzlich zum Pfarrprovisor der Pfarre  Ritzing

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Mag. Karl Heinz Mück, Pfarrer in Kobersdorf und Weppersdorf 
Ernennung zusätzlich zum Pfarrprovisor der Pfarre Lackenbach

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 Änderungen mit  31. Oktober bzw. 1. November 2012

Kons.Rat Mathias REINER Pfarrer von Sigleß
Enthebung als Diözesandirektor der Päpstlichen Missionswerke (Missio Austria)
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Mag. Lic. Norbert FILIPITSCH Ernannter Stadtpfarrer der Stadtpfarre Jennersdorf
Ernennung zum Diözesandirektor der Päpstlichen Missionswerke


Änderungen mit  30. November bzw. 1. Dezember 2012

Mag. Josip TOLIĆ Pfarrmoderator in Rechnitz, Markt Neuhodis und Weiden b. R.
Enthebung als Pfarrmoderator der Pfarren Dürnbach, Schachendorf und Schandorf
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Mag. Branko KORNFEIND
Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarren Dürnbach, Schachendorf  und Schandorf

Erstmals in der Geschichte der Diözese Eisenstadt wurde bei Dekreten, die gemischtsprachige Pfarren betreffen, eine Ausfertigung in deutscher und eine in kroatischer Sprache erlassen.
Dies soll ein Zeichen der Wertschätzung der Volksgruppen in der Diözese sein. 

Aufgaben von Priestern und Laien: dem Reich Gottes dienen

Die Neupriester von 1987: Franz Horvath, Ägidius Zsifkovics und Werner Gruber
Anlässlich des 25-jährigen Priesterjubiläums von Ägidius J. Zsifkovics, dritter Bischof der Diözese Eisenstadt, veröffentlichte martinus.at erfreulicher Weise die Originalberichte zur Priesterweihe 1987 aus der Eisenstädter Kirchenzeitung und dem Glasnik.
Beim Lesen bekomme ich wieder einmal den Eindruck als wäre in der Kirche die Zeit stehen geblieben.  Die "kalten Eisen" -  als Kontrapunkt zu den "heißen Eisen" - sind nach wie vor dieselben: die Verteidigung des "wesensmäßigen Unterschieds" zwischen Priestern und Laien sowie das Gebet der Laien um (wesensmäßig zu unterscheidende) Priester.
Eines kann ich sagen: in den letzten 25 Jahre hat diese Strategie nicht zum gewünschten Erfolg geführt.



Bischof Stefan László in der Eisenstädter Kirchenzeitung vom Juli 1987:
Das Weihepriestertum und das Priestertum der Laien: ein wesentlicher Unterschied

"Seit dem II. Vatikanum ist uns die Tatsache des allgemeinen Priestertums aller Getauften auch wieder deutlicher ins Bewußtsein gerückt worden.
Freilich muß, wie es im Konzil klar und deutlich gesagt wird, der wesentliche - nicht nur der graduelle - Unterschied zwischen Weihepriestertum und allgemeinem Priestertum gewahrt bleiben.
Eine der wesentlichen Aufgaben der Laien sieht Bischof László gerade in der heutigen Zeit, da Not an Priestern herrscht, darin, mitzuhelfen, daß uns Gott  mehr Priester sende..."

Bischof Ägidius Zsifkovics im "Martinus"-Interview zu seinem silbernen Priesterjubiläum 2012:
"Ich weiß, niemand kann Priesterberufungen „machen“, aber sie können den Boden, das Umfeld dafür bereiten. Dazu muss man nicht geweiht sein, das kann ein jeder. Jeder Getaufte und Gefirmte hat dafür die Verantwortung, dass ein Klima des guten Umgangs miteinander und ein Klima des Gebetes und Eingebundenseins in die vielfältigen Tätigkeiten der Pfarrgemeinde herrscht. Wenn das glaubwürdig gelebt wird, bin ich überzeugt, dass es auch junge Menschen gibt, die Interesse zeigen und aufmerksam werden auf diesen Ruf."

Vor kurzem veröffentlichte der Vatikan die "neuen" Leitlinien zur Priesterberufung

Aufgaben von Priestern und Laien "klar trennen"
Bei der Vorstellung der neuen Leitlinien mahnte Kardinal Zenon Grocholewski eine deutlichere Trennung der Zuständigkeiten von Priestern und Laien in der katholischen Kirche ein. Häufig würden die Grenzen zwischen beiden Bereichen verwischt, weil Laien nach priesterlichen Aufgaben strebten oder Priester im wachsenden Umfang weltliche Verpflichtungen wahrnehmen würden, sagte der Präfekt der vatikanischen Bildungskongregation am Montag im Vatikan. Eine solche Vermengung der Aufgaben sei eine maßgebliche Ursache für die rückläufige Zahl von Priesteramtskandidaten in Europa. Sie habe eine "Krise der priesterlichen Identität" ausgelöst, so der aus Polen stammende Kardinal.
Es bestehe ein "wesensmäßiger" Unterschied zwischen Priestern und Laien, hob Grocholewski hervor. Die Aussage des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965), dass alle Gläubigen eine Berufung hätten, bedeute keineswegs, dass das Amtspriestertum nur eine Berufung unter anderen sei. Allerdings folge daraus auch nicht, das Priester höhergestellt oder "heiliger" seien als Laien.
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Donnerstag, 28. Juni 2012

Schönborns Kreuzzug gegen die Reformer

Erstmals wurde ein Dechant, der für Reformen kämpft, von Kardinal Schönborn abgesetzt. Ein Zeichen für die Zukunft?

Für Helmut Schüller, den Initiator der Initiative, stellt der Fall "eine klare Sanktion gegen uns" dar: "Jetzt zeigt es sich noch deutlicher, wie begründet unser Aufruf zum Ungehorsam ist."
"Diese Vorgangsweise bestätigt: Die Kirchenleitung ist zu keinen lösungsorientierten Gesprächen bereit", meint auch Vorsitzender Hans Peter Hurka am Mittwoch in einer Aussendung. "Wir sind Kirche" rief das Kirchenvolk auch auf, Schönborn und den betroffenen Pfarrer Peter Meidinger "ihre Meinung zu dieser Vorgangsweise mitzuteilen".

Mit der Verweigerung Meidinger zu bestätigen, zeige Schönborn auf, wie er Dialog verstehe, so Hurka. "Ja-Sager sind gesucht, keine kritischen Geister, welche die stillen, von den Bischöfen gewussten und geduldeten, den Menschen geschuldeten `Ungehorsamstaten` nach jahrzehntelangen fruchtlosen Debatten endlich klären wollen." Schönborn scheine ein "Pluspunkt in Rom" wichtiger zu sein als das Einvernehmen mit seinen Priestern und eine gute Arbeit in der Diözese.
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Wir sind Kirche: Kirchenleitung will Jasager statt menschenfreundliche Priester
Christoph SchönbornMit der Verweigerung Peter Meidinger für weitere fünf Jahre als Dechant zu bestätigen zeigt Kardinal Christoph Schönborn wie er Dialog versteht. Ja-Sager sind gesucht, keine kritischen Geister, welche die stillen, von den Bischöfen gewussten und geduldeten, den Menschen geschuldeten "Ungehorsamstaten" nach Jahrzehntelangen fruchtlosen Debatten endlich klären wollen.
Die Aussagen der Bischöfe, sie teilen die Analyse mit den Reformbewegungen nicht jedoch die Lösungsansätze, werden mit dieser Entscheidung entlarvtgenauso wie ihre Wertschätzung den Menschen gegenüber in Frage gestellt wird. Diese Vorgangsweise bestätigt: Die Kirchenleitung ist zu keinen lösungsorientierten Gesprächen bereit.
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Pfarrer Meidinger:
"Habe mich von Kardinal Schönborn genötigt gefühlt"
Der von Kardinal Schönborn abgesetzte Dechant Peter Meidinger kündigt an, dass sich die Ungehorsamen jetzt "sicher nicht einschüchtern lassen"
Pfarrer Peter Meidinger, bislang Dechant des Dekanats Piesting im südlichen Niederösterreich, übergibt dieser Tage seine Agenden. Kardinal Christoph Schönborn habe ihn vor die Wahl gestellt, seinen "Ungehorsam" oder sein Amt aufzugeben (derStandard.at berichtete). Meidinger zeigt sich nun von Schönborn "enttäuscht". Dass das harte Durchgreifen des Kardinals die "Ungehorsamen" jetzt "gehorsamer" macht, glaubt Meidinger nicht. "In Wahrheit macht er mehr Werbung für uns, als er eigentlich wollte."
Interview in Der Standard >>

Pfarrer-Initiative: „Bestrafungsaktion hilft uns mehr, als sie uns schadet“

Genau ein Jahr nachdem die reformorientierte Pfarrer-Initiative mit ihrem „Aufruf zum Ungehorsam“ an die Öffentlichkeit gegangen ist, hat Kardinal Christoph Schönborn – wie berichtet – die erste Disziplinierungsmaßnahme gesetzt: Peter Meidinger, langjähriger Dechant in Niederösterreich, wurde als solcher nicht wiederbestellt, weil er sich weigerte, dem „Ungehorsam“ abzuschwören. Dennoch hält Helmut Schüller, Sprecher der Pfarrer-Initiative, am Begriff „Ungehorsam“ fest. Dieser habe erst ausgedient, „wenn das System der Kirche das Thema Recht und Grundrechte kennt“, sagt Schüller

 

Mittwoch, 27. Juni 2012

Bischof Kräutler: Anliegen der Pfarrer-Initiative betreffen die Weltkirche

Bischof Kräutler unterstützt Pfarrer-Initiative
Die Anliegen der Pfarrer-Initiative von der Laienpredigt bis zur Weihe von Verheirateten sind Anliegen der gesamten Weltkirche. Das sagt der aus Österreich stammende Bischof Erwin Kräutler, der in seiner brasilianischen Diözese im Amazonasgebiet für 900 Gemeinden 30 Priester hat.
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Bischof Kräutler: "Im Sinne des Konzils weitergehen"
Austro-brasilianischer Bischof betont bei Gesprächsabend in Salzburg Einsatz der Kirche für Menschen am Rande der Gesellschaft
Salzburg, 22.06.2012 (KAP) Die Kirche muss im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils ihren Weg weitergehen: Das hat der austro-brasilianische Bischof Erwin Kräutler bei einem Gesprächsabend zum Thema "Wege aus der Kirchenkrise. Kirche 50 Jahre nach dem Konzil" in Salzburg betont. "Angst vor Neuem" dürfe nicht dazu führen, dass man unfähig werde, neue Wege zu gehen. Das Konzil sei von einem "neuen Geist" getragen gewesen, der auch "an den Strukturen gerüttelt" habe. Sendung der Kirche sei es, "den Menschen die Liebe Gottes mitzuteilen", so der Bischof. Die Kirche müsse daher wieder stärker "eine samaritanische, eine prophetische, eine geschwisterliche Kirche" werden, die weiß, "wie es den Menschen geht".
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Bischof Erwin Kräutler fordert Bischofsbefragung zu Priestermangel
Trotz des akuten Priestermangels in der katholischen Kirche hätten die Menschen ein Recht auf die Eucharistiefeier. Das sagt Erwin Kräutler, der in Österreich geborene Bischof der Diözese Schingu, der flächenmäßig größten Diözese in Brasilien. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Universität Salzburg ist der Träger des alternativen Friedensnobelpreises derzeit in Österreich.
Gestaltung: Andreas Mittendorfer
Als Audio auf Religion aktuell vom 19.6.2012 >>

Dienstag, 26. Juni 2012

Transparenz bei Bischofsernennungen & Neuer Anlauf zum Dialog

Eine Stellungnahme des Katholischen Akademiker/innen-Verbandes Österreich (KAVÖ)
Wien, am 21. Juni 2012


Neuer Anlauf zum Dialog
Transparenz bei Bischofsernennungen


Aktuelle kirchliche Auseinandersetzungen führen in Österreich zu einer wachsenden Spirale der Entfremdung zwischen Kirchenvolk und Kirchenleitung. Dies gefährdet letztlich die Einheit unserer Kirche.

Der Katholische Akademiker/innenverband Österreichs (KAVÖ) tritt dafür ein, dass ein offener Dialog über alle strittigen Fragen aufgenommen wird, ohne Vorbedingungen seitens der Bischöfe, Priester und Laien.
Gemäß dem Wort von Papst Leo dem Großen ( 461) „wer allen vorstehen soll, muss auch von allen gewählt werden“, ist eine enge Verbindung zwischen Diözese und Bischof die Basis für eine glaubwürdige und missionarische Ausstrahlung kirchlichen Lebens.

Die katholische Kirche Österreichs erwartet in nächster Zeit drei neue Diözesanbischöfe. Der KAVÖ tritt dafür ein, dass die Auswahl der Kandidaten unter transparenter Mitwirkung der betroffenen Diözesen erfolgt. Nur so ist gewährleistet, dass die neuen Bischöfe in Einheit mit dem Kirchenvolk ein fruchtbares Wirken entfalten können.

KAVÖ-Präsidium, Wien am 19. Juni 2012

Homepage des KAVÖ

Montag, 25. Juni 2012

Ersatzvornahme

Ein Mann hatte ein großes und schönes Haus, in dem er gerne Gäste beherbergte. Er hielt die Türen immer offen und hatte für jeden, der vorbeikam ein gutes und fröhliches Wort.

Und weil das Haus so groß und der Herr des Hauses so beschäftigt war, bestellt er einen Hausverwalter und ein älteres Ehepaar, das ihn bei Reparaturarbeiten und beim Reinigen unterstützte. Sie alle kamen gut miteinander aus und arbeiteten fleißig für das Haus und seine Gäste.

Eines Tages rief der Herr die drei zusammen und sagte: „Ich muss jetzt für längere Zeit in ein fernes Land. Ich will dort meinen Sohn besuchen. Für diese Zeit vertraue ich Euch dreien mein Haus an. Achtet gut darauf und seht zu, dass sich meine Gäste und Freunde auch weiterhin wohl fühlen. Es wird euer Schaden nicht sein“. Dann packte er seine Koffer und ging.

Es dauerte nicht lange – und der Verwalter wurde irgendwie seltsam. Er sei jetzt der Herr, sagte er zu den beiden MitarbeiterInnen. Sie hätten jetzt zu tun was er befehle. Und damit sie sich das merkten verfertigte er allsogleich eine lange Liste mit Geboten und Verboten.

Ganz oben stand, dass ihm und nur ihm alles zu melden sei. Und dass es streng verboten sei, ohne sein Wissen mit dem Herrn zu telephonieren. Auch sei ab sofort die Eingangstür zu verschließen und das viele Reden mit Vorbeikommenden habe aufzuhören.

Und es dauerte wiederum nicht lange, da wurde es im Haus und um das Haus still. Aufgrund der vielen Gebote und Verbote wurde das Haus zwar erhalten und gerichtet, es war aber kein Leben mehr in ihm. Die Fassade wurde zwar gelegentlich geweißelt, aber das Haus wurde grauer und grauer.

Der Verwalter hielt die beiden alten Leute auch zu äußerster Sparsamkeit an. Der Gehsteig wurde kaum mehr gereinigt, die Gemeindeabgaben nur noch nach vielen Mahnungen bezahlt, der Schnee auf dem Dach nur ganz selten entfernt. Weil alles Kosten seien, zürnte der Hausverwalter.

Eines Tages – mitten im Winter – sagte der Alte zum Verwalter. „Sie sollten ganz dringend den Schnee und vor allem die langen Eiszapfen am Dach wegräumen lassen. Sonst kommt noch jemand zu Schaden. Und auch das Dach hält das nicht ewig aus“.

Da wurde der Hausverwalter zornig und schrie: „Hinaus mit euch, ich will euch hier nie wieder sehen. Ihr seid schon immer gegen mich als Chef gewesen. Seht, wo ihr hinkommt!“

Die beiden Alten packten ihre Koffer. Die Frau aber sagte: „Wir haben so viele Jahre lang unserem Herrn und seinem Haus treu gedient und selbst hier eine Heimat gefunden. Wir sollten schon den Herrn anrufen und ihm selber sagen, was hier los ist“.

Sie verständigten direkt den Herrn. Dieser fiel aus allen Wolken, als er den Bericht hörte. „Hättet ihr mir das früher gesagt, aber ich hätt es mir ja denken können. Er will an meiner Stelle der Herr sein“. Und er gebot den Alten, die Koffer sofort wieder auszupacken und auf ihn zu warten.

Da sagte der Alte: „Herr, bis du wiederkommst, da kann es schon zu spät sein. Da können die Eiszapfen schon Menschen erschlagen haben und das Dach eingestürzt sein“. Da sagte der Herr aus der Ferne: „Tut sofort das, was notwendig ist. Wartet nicht! Es dürfen weder Menschen noch das Haus zu Schaden kommen. Ruft sofort an und holt Hilfe. Sofort. Und den Verwalter werde ich mir gleich vorknöpfen“.

„Aber wir dürfen schon seit deiner Abfahrt mit keinem mehr reden, der Hausverwalter hat uns besonders da absoluten Gehorsam abgefordert. Haben es sogar unterschreiben müssen“.

„Dann ruft in meinem Namen sofort den Bürgermeister an. Sagt ihm, er soll eine Ersatzvornahme machen. Die Kosten werde ich dann vom Verwalter einfordern. Cent um Cent. Der wird was erleben“.

„Wie heißt das Wort? Ersatz….? Was ist das?“

„Ersatzvornahme“. Die muss man machen, wenn die Zuständigen entweder zu langsam oder zu träge oder wenig verständig sind und es so zu großen Schäden kommt. Dann braucht es eine Ersatzvornahme. Ihr macht das sofort, euer Gehorsam gilt nur mir, nicht mehr diesem Verwalter“. Dann legte der Herr auf. Die beiden Alten taten wie ihnen geheißen.

Und als die Arbeiter den Schnee vom Dach schaufelten und die gefährlichen Eiszapfen wegschlugen, da hörte man etwas aus dem Büro des Verwalters. Es klang wie Weinen.

Lothar Müller

Sonntag, 24. Juni 2012

Fürchte dich nicht!

Fürchte dich nicht, sagt Gott,
ich bin bei dir!
Der dich schuf aus dem Nichts,
der dich birgt in seiner Nähe,
der dich ruft in sein Haus,
der dich führt in sein Reich.

Fürchte dich nicht,
ich bin bei dir!
Und müsstest du gehen
durch das Dunkel der Nacht,
durch weglose Wüste,
durch verzehrendes Feuer,
durch beißende Kälte.

Fürchte dich nicht,
ich bin bei dir!
Und müsstest du schauen
ins zerfallende Antlitz,
in traurige Augen,
in die Tiefen der Seele,
in den Abgrund der Welt.

Fürchte dich nicht,
ich bin bei dir!


Martin Gutl, Ich bin bei dir, Verlag Styria Graz 2001, 117f.

Freitag, 22. Juni 2012

Schönborn irritiert Klerus: Dechant das Vertrauen entzogen

GR Mag. Peter Meidinger bei der Erstkommunion im Mai 2012
Mag. Peter Meidinger (65) wurde nach 20-jähriger Tätigkeit als Dechant des Dekanats Piesting im südlichen Niederösterreich von Kardinal Christoph Schönborn vor die Wahl gestellt, sein Amt oder die Mitgliedschaft in der Pfarrer-Initiative aufzugeben.

Er hat sich charakterfest für ersteres entschieden und dies seinen Mitbrüdern so mitgeteilt:
„Ich hatte gestern (11. Juni 2012) ein Gespräch mit dem Herrn Erzbischof. Dabei habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass 20 Jahre gediegene Dekanats-, Vikariats und Diözesanarbeit nicht ausgereicht haben, das Vertrauen des Herrn Erzbischofs zu gewinnen. Vor die Wahl gestellt Amt oder die Pfarrer-Initiative zu verlassen, habe ich mich für die Initiative entschieden, weil mir dieser Vorschlag unmoralisch erscheint und mit meinem Gewissen nicht vereinbar ist.
Diese Latte war mir zu hoch, wie alle wissen bin ich Bergsteiger und kein Hochspringer. Ich habe daher für mich die Konsequenzen gezogen und heute Morgen (12. Juni 2012) dem Herrn Erzbischof mitgeteilt, dass ich für das Amt als Dechant nicht mehr zur Verfügung stehe.
Ich danke allen für die Zusammenarbeit und wünsche euch für eure weitere Arbeit Gottes Segen.“
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Homepage der Pfarre Piesting >>

Schönborn: „Aufruf zum Ungehorsam“ zersplittert Kirche
Kardinal Christoph Schönborn hat erneut vor den Folgen des „Aufrufs zum Ungehorsam“ der Pfarrerinitiative gewarnt. Der Aufruf sei „eine bleibende Wunde“, schreibt Schönborn in einem Beitrag für die neue Ausgabe des Mitarbeitermagazins der Erzdiözese Wien auf Seite 2.




Thema Kirche:
Sommerzeit gleich Urlaubszeit?
(28.06.2007) "Während des Jahres ist das Arbeitspensum sehr hoch. 80 Stunden pro Woche sind keine Seltenheit. Und oft gibt es monatelang keinen freien Tag", sagt Dechant Peter Meidinger. Den Sommer nutzt er zur Erholung. Was nicht heißt, dass seine Pfarre in dieser Zeit "herrenlos" ist.

Vier Wochen nutzt Peter Meiding, Pfarrer von Piesting und Dreistetten, im Sommer zur Erholung. Selbstverständlich steht dem "normalen" Pfarrleben in seiner Gemeinde in dieser Zeit nichts im Wege, denn für eine gute Aushilfe ist gesorgt: Zwei Wochen lang wird ein ungarischer Priester, die rstlichen beiden Wochen ein pensionierter Pfarrer die Dienste übernehmen. Und sollte ein großes Fest in der Pfarre statt finden, wird der Urlaub unterbrochen. Selbstverständlich. "Aber das alles wäre nicht möglich, wenn ich nicht so gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätte, die den Pfarrbetrieb aufrechterhalten", erklärt der 60-Jährige Dechant.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Bischofskonferenz: Keine Erklärung zur Pfarrerinitiative

EU-Bekenntnis: Bischöfe pilgern nach Brüssel
Ende der Sommerversammlung der Bischofskonferenz. Keine Erklärung zur Pfarrerinitiative. Stattdessen bekennt sich der Episkopat zum europäischen Einigungsprozess und zur EU.

Wien/Salzburg/D.n./C.l./Kap. Österreichs Bischöfe schweigen über den „Aufruf zum Ungehorsam“ der Pfarrerinitiative. Zumindest wird es keine einschlägige (neuerliche) Erklärung nach der Sommer-Vollversammlung in Mariazell geben, die am Mittwoch beendet wurde. Stattdessen bekennt sich der Episkopat zum europäischen Einigungsprozess und zur EU. So wurde vereinbart, die nächste Versammlung der Bischofskonferenz im Herbst in Brüssel stattfinden zu lassen.

Der Chef der Männerorden, Maximilian Fürnsinn, verlangt nun eine Rücknahme der „Ungehorsam-Ansage“. Er sehe die Auseinandersetzungen als „Zeichen der Sorge“. Und der Propst plädiert in den „Niederösterreichischen Nachrichten“ für einen Gesprächsprozess. Man dürfe die Dinge nicht treiben lassen.

Kräutler: Katholiken fragen

„Die Anliegen, die die Pfarrerinitiative vertritt, sind keine Anliegen der europäischen Kirche, sondern Anliegen der Weltkirche.“ Das erklärte Bischof Erwin Kräutler, der seit mehr als 30 Jahren der Diözese Xingu in Brasilien vorsteht, bei einem Besuch in Salzburg. Er schlug eine weltweite Befragung in den Diözesen vor, wie mit dem Priestermangel künftig umgegangen werden soll. „Das könnte einen Impuls geben, den man in der Weltkirche von Japan bis Feuerland spürt“, meinte Kräutler.
Beitrag in Die Presse >>

Bischof Kräutler im Interview auf Salzburg HEUTE, vom 19.6. (gegen Ende des Beitrags):

Mittwoch, 20. Juni 2012

Schulamt: Büroleiterin durch Sekretärin abgelöst



Personalnachrichten
19. Juni 2012
Diözese Eisenstadt

Diözesane Mitarbeiter/innen

Der hochwürdigste Herr Diözesanbischof hat am 6. Juni 2012 enthoben

Frau Veronika Altmann (L) als Büroleiterin des Schulamtes der Diözese im Hinblick auf ihren Eintritt in den dauernden Ruhestand. (30. Juni 2012)

Frau Michaela Hellmann (L) als Verantwortliche für den Bereich Marketing des „martinus“ – Kirchenzeitung der Diözese Eisenstadt im Hinblick auf ihre Bestellung zur Sekretärin des Schulamtes der Diözese. (1. Juli 2012)

Aus der Schule des Lebens

Lerne statt zu reden schweigen,
fällt es Dir auch noch so schwer,
ehe Dir die Anderen zeigen:
Deinen Rat braucht keiner mehr.

Lerne auf die Seite treten,
eh´ man Dich zur Seite schiebt,
gehe, eh´ man ungebeten,
lächelnd Dir den Abschied gibt.

Lerne ohne Grollen –
andere an Deiner Stelle sehen,
Ihre Zeit wird auch vergehen,
wieder andere folgen schnell.

Lern´ die größte Kunst auf Erden,
schafft es Dir auch noch so Pein,
lerne mit dem Älterwerden,
langsam wieder: nichts zu sein!

Dienstag, 19. Juni 2012

Einladung zum Treffen der kirchlichen Reformgruppen von Oberösterreich!


Am  Freitag, den 29. Juni 2012, dem Tag, an dem wieder kein Priester geweiht wird, findet ein Treffen der drei Reformgruppen in Linz statt, zu dem wir alle Oberösterreicher (und auch Nicht-Oberösterreicher) ganz herzlich einladen.

Thema :    “Die Kirche bleibt im Dorf“

Ort:
Pfarrheim der Pfarre Linz Hl.Familie in der Bürgerstraße 58
(für alle, die mit der Bahn kommen:
Straßenbahnhaltestelle Bürgerstr. und dann 500 Meter rechts an der Dinghoferstaße)

15.00  Eintreffen und gemütliches  Kaffeetrinken

15.30  Beginn der Tagung
           -Berichte über die aktuelle Zusammenarbeit der oö.. Reformgruppen
           - Vorstellen des Positionspapieres
           - Bericht von der Pressekonferenz
           -Stellungnahme eines Vertreters der Interessensgemeinschaft für
 Pastorale Berufe  
          -Diskussion zum Thema:
„Wie können die Punkte des Positionspapieres in den einzelnen Pfarrern verwirklicht werden?
            
          -Spiritueller Abschluss und anschl. noch gemütlicher Ausklang

Wir freuen uns auf einen bewegten und bewegenden Nachmittag und verbleiben mit freundlichen Grüßen:
        

Renate Bachinger (Laieninitiative)
         P. Arno Jungreithmair (Pfarrerinitiative)
Pf. Franz Salcher (Wir sind Kirche)

Sonntag, 17. Juni 2012

Gottes Saat


Gott
den Begriff des Guten
hast du gesät
in meinen Verstand
damit ich das Gute denke

den Begriff des Wahren
hast du gesät
in meinen Verstand
damit ich das Wahre erkenne

den Begriff des Schönen
hast du gesät
in meinen Verstand
damit ich das Schöne sehe

den Begriff der Liebe
hast du gesät
in meinen Verstand
damit ich die Liebe lebe

Lass wachsen
Gott
was du in mich gesät hast.


vgl. Anton Rotzetter, Gott, der mich atmen lässt.
Gebete des Lebens, Verlag Herder, Fr. i. Br. 31996, 240.

Freitag, 15. Juni 2012

Newsletter 13 der Pfarrerinitiative: Reformanliegen sind keine regionalen Fragen

Liebe Mitglieder, UnterstützerInnen und Unterstützer !

Beginnen wir gleich mit dem Aktuellsten. Bischof Erwin Kräutler, der aus Vorarlberg stammende Bischof von Xingu in Brasilien, hat vor kurzem in einem Interview für die Salzburger Nachrichten klargestellt, dass die Anliegen der Pfarrer-Initiative keine regional-europäische Frage sind, sondern die Weltkirche betreffen. Er wünscht sich eine weltweite Befragung der Bischöfe zu den Zulassungsbedingungen für das Priesteramt. Die Bischöfe sollen ihrerseits ihre Gemeinden befragen. Dann würde man den Puls der Weltkirche spüren. Bischof Kräutler hat für seine Diözese, die viereinhalb mal so groß ist wie Österreich, 30 Priester für 600.000 Menschen in 900 Gemeinden. Drei bis vier mal pro Jahr können diese Gemeinden mit einem Priester Eucharistie feiern.

Eine weitere Bestätigung dafür, dass wir keineswegs nur für unbedeutende Anliegen aus der Perspektive eines weltkirchlich kaum ins Gewicht fallenden Landes eintreten, war die Gründonnerstagsansprache des Papstes an die Priester. Ihr erinnert Euch: wir haben die Bezugnahme des Papstes auf uns grundsätzlich positiv bewertet und unser Interesse an einem direkten Gespräch zum Ausdruck gebracht, in dem wir auf die uns vom Papst gestellten Fragen direkt antworten wollen. Ein diesbezüglicher Brief an Papst Benedikt ist bereits abgeschickt. Darin haben wir auch darum gebeten, dass an einem solchen Gespräch auch mit uns verbundene Priester aus anderen Ländern teilnehmen können.

Ende Mai hat die „Arbeitsgemeinschaft von Priester- und Solidaritätsgruppen in Deutschland (AGP)“ eine Erklärung verabschiedet, in der sie ihre ausdrückliche Zustimmung zu unserem „Aufruf zum Ungehorsam“ erklären und ihre Solidarität mit uns bekunden. Die AGP hat ihre Basis in vielen Diözesen Deutschlands und setzt sich seit längerem für die auch von uns vertretenen Kirchenreformanliegen ein.

Meine Teilnahme am Deutschen Katholikentag in Mannheim Mitte Mai hat viele neue Kontakte zu Gleichgesinnten gebracht. Obwohl ich nur an einer Veranstaltung des kritischen Alternativprogramms der Reformbewegungen mitgewirkt habe, waren unsere Aktivitäten auch in vielen Veranstaltungen des Hauptprogramms Thema. Unzählige Menschen haben mir ihre Verbundenheit mit uns ausgedrückt. Auch das Interesse der Medien an unserer Pfarrer-Initiative war sehr groß.

Weniger positiv sind die Nachrichten aus der Slowakei. Dort hatte das „Theologische Forum“, eine Plattform für neue Theologie und Kirchenreform, am Beginn dieses Jahres ein Memorandum veröffentlicht. In diesem werden die auch von uns vertretenen Anliegen und der dringende Wunsch nach einer Reform der Kirche im Geist des II. Vaticanums artikuliert. Daraufhin wurde der Leiter des Forums von seinem Bischof vor die Wahl zwischen der Weiterarbeit für das Forum und dem Verbleib in seiner Pfarre gestellt. Er hat sich unter diesem Druck mittlerweile zugunsten seiner Weitearbeit als Pfarrer entschieden. Anzumerken ist hier, dass das „Theologische Forum“ in seinem Memorandum auf den Begriff des „Ungehorsams“ verzichtet und dennoch gemaßregelt wird. Ähnlich ergeht es der „Association of Catholic Priests (ACP)“ in Irland, die ähnlich uns zur Reform der Kirche aufruft, – übrigens ebenfalls ohne Verwendung des Begriffes „Ungehorsam“. Einige ihrer Vertreter wurden mit einem Schweigegebot belegt (Mittlerweile sind ein Viertel der Priester Irlands Mitglieder der ACP).

Weiterhin nehmen Priester und Priestergruppen aus verschiedenen Ländern mit uns Kontakt auf. Unsere Bemühungen, daraus ein immer größeres und dichteres Netz zu knüpfen, bleiben ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit. Zur Zeit ist Hans Bensdorp Gast bei der „Association of Catholic Priests“ in den USA.

Eine große Ermunterung ist für uns auch die Auszeichnung mit dem Herbert Haag-Preis für Freiheit in der Kirche. Er wurde uns am 22. April in Luzern durch Prof. Hans Küng überreicht. Ein Link zu den Ansprachen beim Festakt ist auf unserer Homepage zu finden. Das Preisgeld, € 10.000,-, haben wir vorerst auf ein Konto der Steyler Missionsbank gelegt, die im Süden der Erde Mikrokredite im Sinn der Entwicklungszusammenarbeit vergibt. Über eine endgültige Verwendung werden wir entscheiden, sobald wir einen Überblick haben, ob und welche Finanzmittel wir über die Mitgliedbeiträge hinaus für unsere weitere Arbeit benötigen.

Für den Herbst planen wir Zusammenkünfte mit interessierten PfarrgemeinderätInnen über Fragen zur Zukunft der Pfarrgemeinden. Informationen und Einladungen dazu werden wir Euch zukommen lassen, damit Ihr sie auch an Interessierte weitergeben könnt.

Kardinal Schönborn hatte den Vorstand der Pfarrer-Initiative für den 5. Mai zu einem Gespräch mit Vertretern der Bischofskonferenz eingeladen. Dieses Gespräch wurde von ihm dann aber wieder abgesagt, weil die anderen Bischöfe die ursprünglichen Zusagen nicht einhalten konnten. Ein neuer Termin wurde nicht genannt.

Anfang Juli werden wir, der Vorstand der Pfarrer-Initiative mit den Sprechern der nicht im Vorstand vertretenen Diözesen, eine gemeinsame Klausurtagung abhalten. Dabei wollen wir unsere weitere Vorgangsweise beraten und Fragen der Kommunikation und Organisation besprechen.

Unsere diesjährige Generalversammlung wird am Sonntag, 21.Oktober 2012, um 15.00 Uhr in Linz stattfinden. Den Ort sowie das Programm werden wir Euch noch bekanntgeben.

In letzter Zeit sind zwei Bücher über unsere Pfarrer-Initiative erschienen:

  • Jan Heiner Tück (Hg.), Risse im Fundament? Die Pfarrer-Initiative und der Streit um die Kirchenreform, HERDER 2012, ISBN: 978-3-451-30579-5
  • Paul M. Zulehner, Aufruf zum Un-Gehorsam. Taten, nicht Worte reformieren die Kirche, Schwabenverlag 2012, ISBN: 978-3-7966-1574-0

Alt-Bischof Reinhold Stecher hat sich in öffentlichen Stellungnahmen anlässlich seines 90. Geburtstages eindrucksvoll hinter unsere Anliegen gestellt. Wir haben ihm dafür ganz großen Dank ausgesprochen.

Ein Wort noch zur in letzter Zeit immer wieder geäußerten Meinung, „der Ungehorsam habe gedient, mittlerweile aber ausgedient“, wie es Paul Michael Zulehner formuliert hat. Das würde zutreffen, wenn wir mit diesem Begriff nur Aufmerksamkeit erregen hätten wollen. Ich gebe aber zu bedenken: hat dieser Begriff wirklich „ausgedient“, wenn wir auf die nach wie vor geltende Kirchenrechtsordnung schauen, die neuerdings wieder deutlich eingeschärft wird (vgl. die letzten Klarstellungen Kardinal Schönborns in der „Causa Stützenhofen)? Hat er „ausgedient“ angesichts der neuesten weltkirchlichen Weichenstellungen zugunsten der Gewinnung einer kleinen Minderheit und gegen den „sensus fidelium“ der überwiegenden Mehrheit ? Und hat er wirklich „ausgedient“ im Blick auf eine Kirche, in der es weiterhin keine Grundrechte gibt und „Dialoge“ nach wie vor einseitig ausgerufen oder verweigert werden? Wenn tatsächlich das „U-Wort“ Hindernis für alles ist: warum haben dann die Bischöfe und Rom bisher auch mit denen, die sich unserem Aufruf nicht angeschlossen haben, keinen umfassenden Reformdialog begonnen? Ich überlasse es der Phantasie eines jeden von Euch, was tatsächlich geschehen würde, wenn wir unser so hochproblematisches Wort „Ungehorsam“ in unserem Aufruf streichen würden…

Soweit einige Gedanken aus den laufenden Diskussionen und - in aller Kürze - die wichtigsten Neuigkeiten. Wir danken Euch für alle Unterstützung und allen Zusammenhalt und hoffen mit Euch auf Bewegung in unserer Kirche in den Fragen und Sorgen, die uns beschäftigen und bedrängen. Möge uns der Geist Gottes dazu einen sinnvollen Beitrag leisten lassen.

Im Namen des Vorstandes grüßt Euch herzlich
Helmut Schüller

Homepage der Pfarrer-Initiative Österreich
Pfarrer-Initiative Deutschland

Donnerstag, 14. Juni 2012

Kirchenstaat blockt Ermittlungen gegen Vatikanbank ab

Der gefeuerte Chef der päpstlichen Hausbank Ettore Gotti Tedeschi
Die Staatsanwaltschaft Rom will einen Geldwäscheverdacht gegen die päpstliche Hausbank, das sogenannte „Institut für Religiöse Werke“ (IOR), klären. Doch der Vatikan wehrt sich gegen eine "Einmischung".
Rom. Keine Schnüffeleien! Mit einer ebenso knappen wie entschiedenen Erklärung will der Vatikan verhindern, dass italienische Staatsanwälte intensiver gegen die päpstliche Hausbank, das sogenannte „Institut für Religiöse Werke“ (IOR), ermitteln. Man sei ein souveräner Staat, dessen international garantierte Rechte eingehalten werden müssten, stellt der Vatikan fest.
 Die Angst kommt nicht von ungefähr. Den italienischen Ermittlern nämlich hat sich eine einzigartige Informationsquelle aufgetan: Bei einer Durchsuchung von Haus und Büro des gefeuerten IOR-Chefs Ettore Gotti Tedeschi sind den Staatsanwälten 47 Ordner mit Material in die Hände gefallen, unter anderem ein etwa 200-seitiges Dossier, in dem der frustrierte Banker sein Wissen aus dem Inneren der Vatikanbank zusammengefasst hatte. Mit diesem Papier wollte Gotti Tedeschi sich gegen seine Entlassung vor drei Wochen wehren; es sollte an den Papst und – „für den Fall, dass mir etwas zustößt“ – an einen Zeitungsjournalisten gehen.
Weiterlesen - Die Presse >> 

Dubiose Geschäfte bei der Vatikanbank?
Geldwäsche, Indiskretion - oder war Ettore Gotti Tedeschi dem Vatikan einfach zu unbequem? Der Vatikan hält sich über die Gründe bedeckt. Fakt ist: Der Chef der Vatikanbank muss seinen Hut nehmen.
Deutsche Welle >>

Es geht um die offenen Wunden der Kirche
"Verräter" nennen ihn manche. Weil er mit seinem Buch "Sua Santità" Vorgänge publik gemacht hat, die der Heilige Stuhl lieber im Dunkeln gelassen hätte. Versäumnisse beim Umgang mit Fällen von sexuellem Missbrauch beispielsweise. In der SZ erklärt der Journalist und Autor Gianluigi Nuzzi, warum die Veröffentlichung der Vatikan-Interna die Kirche besser machen wird.
Weiterlesen in der Süddeutschen >>


"Vatileaks" (ORF-Orientierung 06:21)
Wer steckt hinter der Weitergabe vertraulicher Dokumente? Die "Vatileaks"-Affäre rund um vertrauliche Dokumente aus dem Vatikan, die an die Öffentlichkeit geraten sind, hat eine neue Dimension erreicht. Denn jetzt sind erstmals auch Papiere direkt vom Schreibtisch des Papstes, mit dessen Unterschrift, aufgetaucht. Während der Kammerdiener des Papstes im Gefängnis sitzt, geht es nun vor allem um die Hintermänner. Wer könnte massives Interesse haben, dem Papst zu schaden? Warum werden gerade sein Privatsekretär Georg Gänswein und Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone angegriffen? Kann das möglicherweise damit zusammenhängen, dass – hinter den Kulissen – Papst Benedikt XVI. heftiger "aufräumt", als dies den Anschein hat – und sich da nun Gegner formiert haben? Oder ist es doch ganz anders, nämlich so, wie es der Autor Gianluigi Nuzzi (Buch: "Seine Heiligkeit – Die geheimen Briefe Benedikt XVI.") von Informanten aus dem Vatikan gehört haben soll: "Wir tun dies, um den Papst zu schützen."
ORF-Orientierung >> vom 10.6.2012 (nur 1 Woche abrufbar)



Bertone: "Der Papst lässt sich nicht einschüchtern"
In der Affäre um gestohlene Dokumente aus dem Vatikan hat sich nun auch Kardinalstaatssekretär Bertone zu Wort gemeldet. Er sagte in einem Interview mit dem italienischen Fernsehsender RAI, Benedikt XVI. lasse sich durch die gezielte Indiskretion nicht einschüchtern.
und
Analyse des Theologen Hermann Häring zum "Vatileaks"-Skandal (Audio)
Auf tagesschau.de >>

Mittwoch, 13. Juni 2012

Deutsche Priester rebellieren gegen den Papst


Sie protestieren mit ihrer Unterschrift: 177 Priester und Diakone fordern in einer Erklärung die katholische Kirche auf, erneut verheirateten Geschiedenen künftig das Abendmahl zu gewähren. Deutschlands Katholikenchef Zollitsch droht den Rebellen mit harten Sanktionen.

Der deutsche Katholikenchef Robert Zollitsch droht, gegen mehr als 177 Priester und Diakone seines Erzbistums hart vorzugehen. Seine Untergebenen hatten sich erst vor wenigen Tagen in einer Erklärung offen zum Ungehorsam bekannt. Dabei geht es den rebellischen Priestern vor allem darum, dass sie Katholiken, die nach einer Scheidung erneut geheiratet haben, das Abendmahl austeilen wollen. Dies ist laut Kirchenrecht verboten, in Wahrheit jedoch gängige Praxis in vielen Gemeinden und nur eine von vielen Reformforderungen, die vom deutschen Papst Benedikt XVI. in Rom abgelehnt werden.

Die 177 Priester bezichtigen sich aber ausdrücklich, gegen die Order von oben zu handeln. Ein solches Bekenntnis hat es in dieser Dimension in Deutschland bislang noch nicht gegeben. Zollitsch und sein Generalvikar Fridolin Keck haben die Priester nun eindringlich ermahnt, ihre Unterschrift zurückzuziehen. In dem Schreiben an jeden einzelnen der 177 ungehorsamen Priester heißt es drohend: "Ausdrücklich muss ich Sie darauf hinweisen, dass unsere Erzdiözese keine generelle und undifferenzierte Praxis billigen kann, die eigenmächtig gegen Vorgaben der Weltkirche verstößt." Mit der Unterschrift unter das Memorandum hätten sich die Pfarrer "bewusst über das geltende Kirchenrecht hinweggesetzt", dies sei "unangemessen und nicht hilfreich".

"Unbarmherziges Verhalten gegenüber gutwilligen Katholiken"
Weiterlesen auf Spiegel.Online >>


Das Schrei­ben des Erz­bi­schöf­li­chen Ordi­na­ri­ats Frei­burg an alle Pries­ter und Dia­kone vom 8. Juni als PDF >>

Zur Freiburger Erklärung über wiederverheiratet Geschiedene >>

Zum Thema Geschieden-Wiederverheiratete:
Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), 12.2.2012
Rund 98.000 Unterschriften für Geschieden-Wiederverheiratete:
Betroffene nicht von den Sakramenten ausschließen