Samstag, 29. Juni 2019

Personalnachrichten 2019 (am Hochfest der hll. Apostelfürsten Petrus und Paulus)

Der hochwst. Herr Diözesanbischof bzw. das Bischöfliche Ordinariat haben am Hochfest der hll. Apostelfürsten Petrus und Paulus folgende personelle Dispositionen getroffen, die – sofern nicht ein anderes Datum angegeben ist – mit Rechtswirksamkeit vom 31. August bzw. 1. September 2019 in Kraft treten:
siehe martinus.at >>

Freitag, 28. Juni 2019

Bistum Basel schafft Begriff "Laientheologe" ab


Weg vom "Nicht-Fachmann"
Sie haben Theologie studiert und arbeiten im kirchlichen Dienst. Bezeichnet werden die Mitarbeiter dennoch als "Laien". Das stört das Bistum Basel bereits seit vielen Jahren. Daher hat das Bistum nun eine Entscheidung getroffen.

Das Bistum Basel schafft die Berufsbezeichnungen "Laientheologe/Laientheologin" und "Pastoralassistent/Pastoralassistentin" ab. Zum 1. August werden stattdessen die Begriffe "Theologe/Theologin" sowie "Pfarreiseelsorger" und "Pfarreiseelsorgerin" eingeführt, wie aus einem Schreiben von Generalvikar Markus Thürig an die Seelsorger und Katecheten hervorgeht, aus dem das Portal kath.ch zitiert.

Seit vielen Jahren störe das Element "Laie", das in der Gesellschaft als "Nicht-Fachmann/-frau" verstanden werde, begründete Thürig auf kath.ch-Anfrage die Entscheidung. Dabei habe diese Personengruppe ein abgeschlossenes Theologiestudium.

Seit den 1970er Jahren verwendet
Laientheologen haben nicht die Weihe zum Diakon oder Priester empfangen. Auch Frauen mit Theologiestudium, die ohnehin von den Weihen ausgeschlossen sind, wurden als Laientheologinnen bezeichnet. Das Element "Laie" habe sich damit auf den Stand bezogen und nicht auf eine fehlende Fachkompetenz, erklärte Thürig.

Seit den 1970er Jahren, als die ersten Theologen in den kirchlichen Dienst traten, sei im Bistum Basel die Berufsbezeichnung "Laientheologe" verwendet worden, so der Generalvikar. Die betreffenden Personen wurden etwa als Pastoralassistent, Spezialseelsorgerin, Stellenleiter, später auch als Gemeindeleiterin eingesetzt. Bei dem Begriff "Pastoralassistent/Pastoralassistentin" störe, dass "jemand beruflich immer Assistent beziehungsweise Assistentin bleibt", so der Generalvikar.
Domradio.de


Schweizer Diözese schafft Begriff "Laientheologe" ab
Weil "Laie" in der Gesellschaft als "Nicht-Fachmann/-frau" verstanden werde, begründet Basler Generalvikar die Entscheidung - Aus "Pastoralassistenten" werden zudem "Pfarrseelsorger"
Kathpress


Begriff sei gleichzusetzen mit "Nicht-Fachmann"
Bistum Basel schafft Berufsbezeichnung "Laientheologe" ab
Weder "Laientheologen" noch "Pastoralassistenten" wird es künftig mehr im Bistum Basel geben. Der Begriff "Laie" sei missverständlich und werde studierten Theologen nicht gerecht, hieß es zur Begründung.
Katholisch.de

Dienstag, 25. Juni 2019

Offener Brief von Schaffelhofer zur Causa Schwarz an den neuen Nuntius


"Nichts ist witzig an der Causa Schwarz"

Die langjährige Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich, Gerda Schaffelhofer,  kritisiert in einem offenen Brief die Aussagen des neuen apostolischen Nuntius, Pedro López Quintana, zur Causa Bischof Schwarz scharf.


Hochwürdiger Herr Nuntius,

vor Kurzem haben Sie Ihren Dienst in Österreich angetreten. Wir Gläubige sind Ihnen in unserem Land mit Offenheit und ohne Vorbehalte begegnet. Und wir waren auch bereit, Ihnen die nötige Zeit zur Einarbeitung zuzugestehen. Nun aber veranlasst mich Ihr Interview in der Sonntagsausgabe der Tageszeitung "Die Presse" vom 23. Juni, mich mit diesem öffentlichen Brief an Sie zu wenden.

Ich widerspreche Ihrer Darstellung der Causa Schwarz auf das Entschiedenste und bedaure, dass Sie - durch welche Einflüsterer auch immer -zu dieser groben Fehleinschätzung gelangt sind. Die Versetzung von Bischof Schwarz nach St. Pölten als Beförderung darzustellen, in der Abhängigkeitsbeziehung zu einer Frau nichts Unmoralisches zu sehen und den Machtmissbrauch dieser Frau als etwas dazulegen, das aus Ihrer Sicht "witziger Weise kritisiert wird", ist ungeheuerlich und ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich in den letzten Monaten um eine verantwortungsbewusste Aufarbeitung der Ära Schwarz in Kärnten bemüht haben. Ich möchte darauf hinweisen, dass nichts, aber schon gar nichts "witzig" ist an dieser Causa Schwarz, die sich immer mehr zu einem Prüfstein für die Glaubwürdigkeit der Kirche auswächst.

Die Zeiten, in der bestimmte klerikale Kreise in selbstherrlicher Weise über die Köpfe der Gläubigen hinweg entschieden haben, was zu vertuschen und wer zu schützen ist, sind vorbei. Wir Gläubige sind keine unmündigen Befehlsempfänger Roms, die man nach der alten Gepflogenheit "Roma locuta causa finita" zum Schweigen bringen kann. Die Causa Schwarz lässt sich durch kein römisches Machtwort aus der Welt schaffen. Sie lässt sich nur aufarbeiten. Doch daran scheinen bestimmte Kreise -und seit Ihren Aussagen in der Presse, muss ich auch Sie zu diesen Kreisen zählen -kein Interesse zu haben. Ihre Aussage "Rom befasst sich nicht mit Gerüchten" zeigt, wie groß Ihre Fehleinschätzung ist. Diese Aussage lässt zudem jede Wertschätzung für die vielen vermissen, die den Scherbenhaufen in Kärnten nach der Ära Schwarz aufgeräumt haben, und ist geradezu eine Beleidigung für alle, die immer noch mit diesen Aufräumungsarbeiten beschäftigt sind.

Dass der Gerechte nicht als "Sieger" hervorgehen muss, wissen wir seit den Anfängen der Kirche. Dass wir aber in 2.000 Jahren so wenig gelernt haben und die Glaubwürdigkeit der Kirche nicht als deren höchstes Gut verteidigen, sondern geradezu mit Füßen treten, ist schon eine echte Schuldgeschichte, für die wir uns eines Tages werden verantworten müssen. Wenn immer mehr Menschen dieser Kirche den Rücken zuwenden, nichts mehr von ihr erwarten, ihr nicht mehr zutrauen, dass sie eigene Fehlentwicklungen zu korrigieren imstande ist, dann können wir unsere Kirchentore schließen und unsere Kirchenzelte abbrechen, dann haben wir in der Nachfolge Jesu Christi versagt.

Spätestens seit dem Missbrauchsskandal wissen wir, Lüge, Ignoranz, Überheblichkeit, Selbstherrlichkeit und eine Schein-Gerechtigkeit werden von den Gläubigen des 3. Jahrtausends durchaus als solche erkannt und sind völlig untaugliche Instrumente in dem so dringend gebotenen Selbstreinigungsprozess der Kirche; sie haben das Antlitz der Kirche immer schon zu einer hässlichen Fratze verzerrt, für sie darf in der Kirche Jesu Christi kein Platz sein. Gefordert sind Offenheit und der Mut zur Wahrheit, auch wenn diese schmerzlich ist. Wenn sich Rom in der Causa Schwarz nicht zu dieser Wahrheit durchringt, was nach Ihren Worten in der Presse eine Denkvariante ist, dann wird die Kirche einen hohen Preis dafür bezahlen. Wir Gläubige in Kärnten lassen uns weder beirren noch zum Schweigen bringen, wir haben vieles gesehen, bezeugt, und unser Zeugnis ist wahr!

Ich kann Sie abschließend nur ersuchen, alles zu unternehmen, um zu einer qualifizierteren Sicht in dieser Causa zu gelangen und Rom eine große Blamage zu ersparen. Sollten Sie dazu einen erweiterten Gesprächskreis als hilfreich empfinden, stehen Ihnen glaubwürdige Gesprächspartner aus Kärnten gerne zur Verfügung.

PS: Sollte hingegen Rom - was ich gar nicht zu Ende denken möchte -doch schon mit der Aufarbeitung der Causa Schwarz überfordert sein, stellt sich die Frage, welcher Beitrag von Rom für die Lösung der Probleme der Weltkirche überhaupt noch erwartet werden darf?
Quelle: News, 6.7.2019


Hintergrund: Interview in der Tageszeitung "Die Presse"

Nuntius sieht Glaubenskrise in Kirche
Von Jänner bis Ende Mai dieses Jahres haben 3.370 Kärntner der katholischen Kirche den Rücken gekehrt, das sind um 115 Prozent mehr, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Unterdessen sorgte ein Interview des Apostolischen Nuntius Pedro Lopez Quintana für Aufregung und Verwunderung.
Kärnten.orf.at >>


Nuntius Lopez fordert mehr Präsenz der Katholiken in Gesellschaft
Vatikan-Diplomat sieht im "Presse"-Interview echte Kirchenkrise in Österreich - "Wir müssen nicht die Struktur der Kirche retten, sondern den Glauben in der Kirche retten" - Bischof Schwarz hat sich in Kärnten offenbar "nichts zuschulden kommen lassen"
Erzdiözese Wien >>

Montag, 17. Juni 2019

Kritik am vatikanischen Gender-Dokument


Analyse: Weder Dialog noch Wissenschaft
Das sind die Hauptprobleme des vatikanischen Gender-Dokuments
"Der Mensch hat eine Natur und die kann er nicht beliebig manipulieren." Das an Pfingstmontag veröffentlichte Schreiben des Vatikan zur Genderthematik sollte eigentlich ein Beitrag zum Dialog werden. Stattdessen löste es große Empörung aus. Das sind die Gründe dafür.
Katholisch.de >>


Schreiben zur katholischen Geschlechtervorstellung
Vatikan veröffentlicht kritische Stellungnahme zu Gender-Theorie
"Als Mann und Frau schuf er sie" – so der Titel des heute veröffentlichten Dokuments. Die Autoren sehen einen "wahrhaftigen Bildungsnotstand" was die Themen Geschlecht und Sexualität angehen. Deshalb wollen sie Familien und Bildungseinrichtungen in die Pflicht nehmen.

Vatikan warnt vor "Gender-Ideologie"
Das kirchliche Dokument namens "Als Mann und Frau schuf er sie" wendet sich gegen eine vermeintliche Tendenz, "die Unterschiede zwischen Mann und Frau auszulöschen, indem man sie als bloße historisch-kulturelle Konditionierung versteht".
Süddeutsche Zeitung >>


Was es mit dem Reizthema "Gender" auf sich hat
Gleichstellungsgarantie oder Ideologie?
Für die einen ist es ein Instrument der Gleichstellung, für die anderen Teufelswerk: das Konzept "Gender". Der Papst bezeichnete "Gender" als "dämonische Ideologie". Fest steht: "Gender" erregt die Gemüter. Was steckt hinter dem Begriff?
Katholisch.de >>

Sonntag, 16. Juni 2019

Msgr. Alois Luisser verstorben

Msgr. Luisser bei der Heiligsprechung von Mutter Teresa am 6.9.2016
Früherer Jennersdorfer Stadtpfarrer Luisser gestorben
Monsignore Alois Luisser, der langjährige Stadtpfarrer von Jennersdorf, ist am Samstag im Alter von 79 Jahren gestorben. Luisser leitete die Pfarre von 1977 bis 2017 und viele Jahre auch das Dekanat Jennersdorf.
Seine Priesterweihe empfing der gebürtige Hagensdorfer im Jahr 1967. Österreichweit bekannt wurde Luisser als Radiopfarrer und durch seine Freundschaft mit Ordensgründerin Mutter Teresa, die Jennersdorf 1982 besuchte. Nach ihr wurde auch das Jennersdorfer Alten- und Pflegeheim benannt, das Luisser 1992 gründete.
Mein Bezirk.at >>


Jennersdorf trauert
Früherer Stadtpfarrer Alois Luisser gestorben
Monsignore Alois Luisser, der langjährige Stadtpfarrer von Jennersdorf, ist am Samstag verstorben. Der gebürtige Hagensdorfer leitete die Stadtpfarre Jennersdorf von 1977 bis 2012 und war Kreisdechant vom südlichen Burgenland.
Österreichweit bekannt wurde Luisser als Radiopfarrer und durch seine Freundschaft mit Ordensgründerin Mutter Teresa, die Jennersdorf 1982 besuchte. Nach ihr wurde auch das Jennersdorfer Alten- und Pflegeheim benannt, das Luisser 1992 gründete.
bvz.at >>


Alois Luisser ist tot
Der langjährige Stadtpfarrer von Jennersdorf, Monsignore Alois Luisser, ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 79 Jahren. Luisser war nicht nur als Radio-Pfarrer bekannt, sondern auch wegen seiner guten Kontakte zu Mutter Teresa.
Burgenland.Orf.at >>

Blog-Archiv:

24. August 2012
Verabschiedung von Stadtseelsorger Alois Luisser

März 2013
Alois Luisser zur Wahl von Papst Franziskus




Samstag, 15. Juni 2019

Bischof Kräutler erwartet Diakonweihe für Frauen bei Amazonas-Synode


Kräutler: „Frauen zur Diakonweihe zulassen“
Dass Frauen endlich als Diakoninnen zugelassen werden - das erwartet sich der katholische Altbischof Erwin Kräutler als ein Ergebnis der Amazonas-Synode. Kräutler lebt in Brasilien und warnt davor, dass die christlichen Gemeinden im Amazonien-Gebiet aussterben, sollte Frauen weiterhin das Diakoninnen-Amt verwehrt bleiben.
Religion.orf.at >>


Kirche muss bei wichtigen Themen "intervenieren"
Innsbrucker Bischof bei "Dies facultatis" und Diözesantag: Kirche soll "sympathische und unaufdringliche" Präsenz zeigen
Bischof Kräutler: Frauen als Diakoninnen
Veränderungen wünscht sich Bischof Kräutler auch im Blick auf die Zugangsmöglichkeiten von Frauen zum Amt in der Kirche: "Warum kann eine Frau nicht Diakonin werden? Warum können sie nicht die Krankensalbung spenden?" Mit Blick auf die kommende Amazonas-Synode im Herbst in Rom appellierte Bischof Kräutler an die Teilnehmer: "Beten wir, dass die Synode Wunder wirkt. Es ist an der Zeit!"
Mein Bezirk >>

Freitag, 14. Juni 2019

Treffen zwischen Bischöfen und Priesterkindern in Frankreich

Es dürfte 10.000 geben
Priester-Kinder sind Tabu in katholischer Kirche
In der Kirche gibt es viele Tabus. Missbrauch an Kindern, Missbrauch an Nonnen. Ein weiteres Geheimnis sind Kinder, die von Priestern stammen. Einige von ihnen versuchen, das Schweigen zu brechen.
Focus-Online >>

Treffen zwischen Bischöfen und Priesterkindern in Frankreich
"Der Verantwortung als Vater nicht nachgekommen"
Kinder von Priestern wurden lange von der katholischen Kirche ignoriert, es durfte sie nicht geben. Am Donnerstag treffen sich in Frankreich Bischöfe mit Kindern von Geistlichen. Das Treffen wurde lange erwartet – ist es eine erste Annäherung?
Domradio.de >>

Priesterkinder
Vatikan räumt Existenz eines geheimen Regelwerks ein
Priester sind der Keuschheit verpflichtet. Doch trotz des Zölibats zeugen manche von ihnen Kinder. Jetzt hat ein Vatikansprecher erstmals zugegeben, dass es im Vatikan Richtlinien für solche Fälle gibt.
Spiegel-Online >>

Montag, 10. Juni 2019

Bischof Krautwaschl: Frauen als Kardinäle vorstellbar


Für Bischof Wilhelm Krautwaschl sind Frauen an bisher Männern vorbehaltenen Schlüsselpositionen der katholischen Kirche durchaus vorstellbar. "Ein Kardinal muss ja nicht unbedingt Bischof sein. Es kann auch eine Frau sein", sagte der Grazer Diözesanbischof im Interview mit der Tageszeitung "Die Presse". Diese Ansicht sei allerdings "wahrscheinlich noch nicht mehrheitsfähig", fügte er hinzu.

Ähnlich aufgeschlossen zeigte sich Krautwaschl für die derzeit diskutierte Weihe von Diakoninnen. Er sei sich sicher, dass Papst Franziskus mit den Bischöfen darüber ins Gespräch kommen werde, sagte er. In der österreichischen Bischofskonferenz sei das Thema bereits intensiv diskutiert worden. Krautwaschl: "Wenn Kardinal Schönborn gesagt hat, dass er sich Diakoninnen vorstellen kann, dann stimme ich ihm zu." Dass sich der Papst bei diesem Thema allerdings Zeit nehme, gehe auf die nötige Einbindung der Bischöfe der Welt zurück. "Er kann sich selbst ja nicht untreu werden", so der Bischof über Franziskus.

Durchaus gebe es hinsichtlich einer neuen Rolle der Frauen bereits jetzt "zarte Pflänzchen, wo etwas weiter geht", fuhr der Bischof fort. Ähnlich wie schon im Mittelalter, wo Äbtissinnen Jurisdiktionsgewalt über Priester gehabt hätten, habe er vor seiner Bischofszeit auch selbst der Fokolarbewegung angehört, "wo immer eine Frau laut Statut Chefin ist, auch über Priester", so Krautwaschl.

Eine neue Sichtweise forderte der Grazer Bischof hinsichtlich des Priestermangels in Österreich ein. Zu wenig werde über die Bezugsgröße für diesen Mangel debattiert, befand er. Weltweit betrachtet "muss man sagen: Wir haben zu viele Priester". In anderen Ländern - Krautwaschl verwies hier auf einen Besuch in Guatemala - seien die Verhältnisse drastisch anders. "Dort kommen auf einen Priester 32.000 Katholiken, bei uns 2500. Wer hat das Recht von Mangel zu reden?"

Trotz anderer Geschichte, Voraussetzungen und Strukturen bleibe der Auftrag Jesu an die Kirche immer derselbe, betonte der Bischof. "Geht hinaus und verkündet das Evangelium. Es stellt sich die Frage: Leben wir den Auftrag Jesu wirklich gut?" In Österreich müsse die Seelsorge etwa Antworten auf die demografische Entwicklung finden und Anforderungen der Menschen heute ernst nehmen statt weiterhin ungültig gewordene Bilder aus vergangenen Zeiten zu verfolgen. Dies betreffe etwa die zunehmende Mobilität in den Städten: In Graz gingen die Leute "dort in die Kirche, wo sie sich wohl fühlen und nicht unbedingt in die Wohnsitzpfarre".
Quelle: Kathpress

Samstag, 8. Juni 2019

Reformen: Kircheninitiativen verlieren Geduld


Vier katholische Initiativen haben sich mit der Frage an die österreichischen Bischöfe gewandt, welche Vorschläge diese machen, um Reformen einzuleiten (Stichwort Missbrauchskrise). Mehr als zwei Monate erhielten sie keine Antwort, jetzt gehen sie damit an die Öffentlichkeit.

Die Reformbewegungen Wir sind Kirche, Priester ohne Amt, die Laieninitiative und die Pfarrerinitiative kämpfen seit Jahren für Änderungen in der Kirche, die sie für nötig halten, um eine Kirche für alle zu sein und das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit in die römisch-katholische Kirche wiederherzustellen. Ausgangspunkt ist die massive weltweite Missbrauchskrise, die auch strukturelle Ursachen hat - mehr dazu in Missbrauch: Schönborn kritisiert kirchliche Strukturen und: Missbrauchsvertuschung: „Klerikale Kultur“ schuld.

„Mit der Ausrede, es handle sich um einzelne Entgleisungen, ist die Krise nicht mehr zu bewältigen. Wir wissen längst, dass tiefgreifende Reformen notwendig sein werden, um die Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche wieder zu gewinnen“, schrieben die Unterzeichnenden in einem dem ORF vorliegenden Brief am 25. März an jeden österreichischen Bischof. „Was gedenken Sie nun zu tun? ... Papst Franziskus hat schon vor langer Zeit um mutige Vorschläge der Bischöfe gebeten: Wie sehen Ihre Vorschläge aus?“, lautete die Frage.

Bis Juni sei keine einzige Antwort, nicht einmal eine Empfangsbestätigung eingegangen, schrieb Peter Pawlowsky, aktiv in der Laieninitiative, in einer Information an die Medien.
Weiterlesen auf Religion.orf.at >>



„Macht, Kontrolle, Missbrauch – Zeit für eine systemische Neustrukturierung der Kirche“
Pressekonferenz der österreichischen Reformgruppen, Wien, 27. Februar 2019
Diözesane Aufräumarbeiten in Kärnten, Anti-Missbrauchs-Gipfel im Vatikan: Das System Kirche krankt immer offenkundiger an einem unzeitgemäßen Machtgefälle, fehlender Gewaltenteilung, nicht-vorhandenen Kontrollinstanzen und Intransparenz in der Leitungsstruktur. Mit Opferschutz alleine ist es nicht getan, wenn weitere Missbrauchsfälle – ob sexueller oder wirtschaftlicher Art – verhindert werden wollen. Not tut eine umfassende systemische Neustrukturierung der römisch-katholischen Kirche, einschließlich verbriefter Grundrechte für alle.
Die Pfarrer-Initiative, Priester ohne Amt, Laien-Initiative und Plattform „Wir sind Kirche“ luden zu einer gemeinsamen Pressekonferenz – mit konkreten Vorschlägen und Forderungen für eine tatsächlich am Menschen orientierte Kirche Jesu.
Wir-sind-kirche.at

Freitag, 7. Juni 2019

Therapeut: Fast alle Priester haben Probleme mit Zölibat


"95 Prozent halten sich nicht lebenslang an den Zölibat"
Therapeut: Fast alle Priester haben Probleme mit Enthaltsamkeit
Nach Einschätzung des Berliner Therapeuten Joachim Reich haben fast alle katholischen Priester Probleme mit sexueller Enthaltsamkeit. "Ich würde sagen: 95 Prozent halten sich nicht lebenslang an den Zölibat", sagte Reich im Interview der "Welt" (Mittwoch). "Zu welchem Grad und in welchen Phasen sie sexuell aktiv sind, ist aber unterschiedlich." Manche hätten Affären oder im Urlaub Sex und lebten dann wieder lange Zeit enthaltsam. "Andere führen konsequent ein Doppelleben."
Viele Priester seien "mit viel Idealismus" in ihr Amt gestartet, sagte Reich, der Priester berät. Dass sie Probleme mit dem Zölibat bekämen, dauere mitunter mehrere Jahre. Wer keine Beeinträchtigung erfahre, sei "zölibatär hochbegabt". Das sei eine "ganz kleine" Minderheit. Die Mehrheit werde oft allein gelassen: Beichtväter seien für solche Fragestellungen nicht ausgebildet, geistlichen Begleitern fehle "jeder sexualpsychologische Hintergrund". Seminaristen klagten über fehlende oder nicht ernsthafte Vorbereitung auf den Zölibat.
Katholisch.de >>


D: „Fast alle Priester haben Probleme mit Zölibat“
95 Prozent der Priester in Deutschland „halten sich nicht lebenslang an den Zölibat“. Das schätzt der Berliner Therapeut Joachim Reich in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“.
Vatican News >>


Enthaltsamkeit
Halten sich nur fünf Prozent der Priester lebenslang an den Zölibat?
Der Sexualtherapeut Joachim Reich (Berlin) schätzt, dass sich nur fünf Prozent der katholischen Priester lebenslang an den Zölibat halten. Das sagte er in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ (Ausgabe 5. Juni). Reich berät Geistliche, die Probleme damit haben, sexuell enthaltsam zu leben. Nach seinen Worten sind Kleriker sehr selten, die sagten: „Ich empfinde ab und zu sexuelles Verlangen, aber ich kann das schnell runterfahren, und es beeinträchtigt meine Lebensqualität auch nicht.“ Der Therapeut, der früher selbst Priester war, nennt diese Gruppe „zölibatär hochbegabt“. Das sei eine kleine Minderheit. Die Mehrheit leide irgendwann unter der verordneten und selbstgewählten Beziehungs- und Sexlosigkeit.
idea >>