Der Streit um die Segnung eines lesbischen Paares in Bürglen (UR) offenbart Gräben innerhalb der katholischen Kirche. Der Engelberger Abt Christian Meyer greift den Churer Bischof Vitus Huonder in der «Rundschau» frontal an.
Weil er ein lesbisches Paar gesegnet hat, soll Pfarrer Wendelin Bucheli seine Gemeinde in Bürglen (UR) verlassen. So will es der Churer Bischof Vitus Huonder. Nachdem sich bereits die Menschen in Bürglen hinter ihren Pfarrer gestellt hatten, bekommt dieser nun weitere Rückendeckung. Bischof Huonder muss heftige Kritik aus den eigenen Reihen einstecken.
In der «Rundschau» griff der Engelberger Abt Christian Meyer Huonder frontal an: «Es ist für mich nicht akzeptabel, wie man mit einem Seelsorger, der gute Arbeit geleistet hat, umgeht und ihm wie im Fussball einen Tritt gibt. Das hat mir den Deckel gelupft.»
Die Kommunikation des Bistums Chur bezeichnet Meyer als peinlich und lächerlich. Bischof Huonders Sprecher Giuseppe Garcia hatte in einem Interview gesagt, die Lesben-Segnung habe über die Landesgrenzen hinaus Aufsehen erregt und bei vielen Gläubigen Ärgernis ausgelöst. Wäre dies ein Kriterium, hätte Huonder bereits mehrfach zurücktreten müssen, meint Meyer: «Mit seinen Hirtenschreiben und Personalentscheiden hat er selbst Ärgernis über die Landesgrenzen hinaus ausgelöst, das ist ganz klar.»
Kirchenrechtlich sei die Segnung eines lesbischen Paares tatsächlich nicht zugelassen, räumt der Abt des Benediktinerklosters von Engelberg ein. «Es gibt aber auch das Kirchenrecht, das vom Seelenheil redet, wo ein Seelsorger auch über das Gesetz hinausgehen darf.» Er selbst habe schon homosexuelle Paare auf einem Weg begleitet und gesegnet.
Im Bezug auf das Bild von homosexuellen Menschen müsse ein Wandel stattfinden, fordert Meyer: «Wir stellen uns vor, Homosexuelle liegen den ganzen Tag im Bett und machen irgendwas miteinander».
Für den Ausgang der Affäre Bürglen hofft Abt Meyer, dass es keine Verlierer geben wird. Dafür müsse Bischof Huonder mit Pfarrer Wendelin Bucheli reden und eine Versöhnung ermöglichen. Müsse Bucheli dagegen tatsächlich demissionieren, gebe es nur Verlierer: «Dann gewinnt wieder die Scheinheiligkeit in unserer Kirche».
SRF >>
In der «Rundschau» griff der Engelberger Abt Christian Meyer Huonder frontal an: «Es ist für mich nicht akzeptabel, wie man mit einem Seelsorger, der gute Arbeit geleistet hat, umgeht und ihm wie im Fussball einen Tritt gibt. Das hat mir den Deckel gelupft.»
Die Kommunikation des Bistums Chur bezeichnet Meyer als peinlich und lächerlich. Bischof Huonders Sprecher Giuseppe Garcia hatte in einem Interview gesagt, die Lesben-Segnung habe über die Landesgrenzen hinaus Aufsehen erregt und bei vielen Gläubigen Ärgernis ausgelöst. Wäre dies ein Kriterium, hätte Huonder bereits mehrfach zurücktreten müssen, meint Meyer: «Mit seinen Hirtenschreiben und Personalentscheiden hat er selbst Ärgernis über die Landesgrenzen hinaus ausgelöst, das ist ganz klar.»
Kirchenrechtlich sei die Segnung eines lesbischen Paares tatsächlich nicht zugelassen, räumt der Abt des Benediktinerklosters von Engelberg ein. «Es gibt aber auch das Kirchenrecht, das vom Seelenheil redet, wo ein Seelsorger auch über das Gesetz hinausgehen darf.» Er selbst habe schon homosexuelle Paare auf einem Weg begleitet und gesegnet.
Im Bezug auf das Bild von homosexuellen Menschen müsse ein Wandel stattfinden, fordert Meyer: «Wir stellen uns vor, Homosexuelle liegen den ganzen Tag im Bett und machen irgendwas miteinander».
Für den Ausgang der Affäre Bürglen hofft Abt Meyer, dass es keine Verlierer geben wird. Dafür müsse Bischof Huonder mit Pfarrer Wendelin Bucheli reden und eine Versöhnung ermöglichen. Müsse Bucheli dagegen tatsächlich demissionieren, gebe es nur Verlierer: «Dann gewinnt wieder die Scheinheiligkeit in unserer Kirche».
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Streit um Pfarrer Bucheli:
«Niemand will ein zweites Röschenz»
Nach Segnung eines lesbischen Paares: Bischof Huonder vom Bistum Chur fordert, dass Pfarrer Bucheli abtritt. Doch der denkt nicht daran. Kirchenrechtsprofessor René Pahud de Mortanges sagt, theoretisch müsse der Pfarrer zwar Folge leisten, praktisch seien dem Bischof aber die Hände gebunden.
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Fall Bürglen
Bischof von Chur wehrt sich gegen Vorwürfe
Das Bistum Chur bestreitet im Fall des Pfarrers von Bürglen zu schnell oder zu hart gehandelt zu haben. Noch gibt es aber in dieser Angelegenheit einige Ungereimtheiten.
NZZ >>
Kirchenrat Bürglen kontert:
«Chur stellt Bucheli als Lügner dar»
Bürglen UR, 20.2.15 (kath.ch) Der Kirchenrat Bürglen ist irritiert über das «Fact sheet», welches das Bistum Chur am Donnerstag, 19. Februar, in der Sache Bucheli verschickte. Darin hiess es, Pfarrer Wendelin Bucheli sei bereit, Bürglen zu verlassen. Damit werde Bucheli indirekt als Lügner dargestellt, schreibt der Kirchenrat in seiner Medienmitteilung vom 20. Februar.
Im Factsheet aus Chur hiess es, Pfarrer Wendelin Bucheli habe im Gespräch mit Bischof Vitus Huonder vom 2. Februar eingeräumt, den Bischof in eine schwierige Lage gebracht zu haben, weshalb er nicht in Bürglen bleiben könne. «Diese Aussage deckt sich zwar mit dem Brief, den Bischof Vitus Huonder am 4. Februar an Wendelin Bucheli geschrieben hatte», so der Bürgler Kirchenrat. Bucheli habe dieses Schreiben und die darin erhaltenen Aussagen aber umgehend zurückgewiesen, «weil es nicht seinen Aussagen im Gespräch mit dem Bischof entspreche». Er habe stattdessen um ein weiteres Gespräch ersucht.
«Eines bischöflichen Ordinariats unwürdig»
Für den Kirchenrat besteht der Verdacht, dass es sich beim Fact sheet aus Chur um eine «kommunikative Offensive» handle, «um das angeschlagene öffentliche Image des Bistums Chur wieder herzurichten». Dass das Bistum Chur das Ansehen Buchelis nun öffentlich in Frage stelle und «ihn indirekt gar als Lügner hinstellt», befremdet den Kirchenrat. Dies sei «eines bischöflichen Ordinariats nicht würdig».
Der Kirchenrat steht weiterhin vorbehaltslos hinter Bucheli und hofft auf ein klärendes Gespräch zwischen Bucheli und Vitus Huonder. Bis anhin sei aus Chur noch kein Terminvorschlag für dieses Gespräch eingetroffen.
«Wir kommentieren keine Stellungnahme des Bürgler Kirchenrats», liess Giuseppe Gracia, Sprecher des Bistums Chur, auf Anfrage von kath.ch verlauten. Man warte als nächsten Schritt das Gespräch zwischen Bucheli und Charles Morerod, Bischof von Lausanne, Genf, Freiburg ab. Laure-Christine Grandjean, die Sprecherin dieses Bistums, bestätigte gegenüber kath.ch, dass man für dieses Gespräch derzeit nach einem Termin suche. (sys)
Quelle: Kath.ch
Schweizer Bischofskonferenz gegen Segnung von Lesben
Die Schweizer Bischofskonferenz hat sich gegen die Segnung eines lesbischen Paares im vergangenen Jahr ausgesprochen. Die Segnung habe gegen die katholische Lehre verstoßen.
Religion.orf.at >>