Geistliche müssen nach den Worten von Papst Franziskus konsequent dem Gebot der Armut folgen. In einer Welt, in der so viele Übel durch Reichtum erzeugt würden, müssten sie das Vorbild der Armut glaubwürdig vorleben, sagte er bei einem Treffen mit 6.000 Seminaristen, Novizinnen und Novizen am Samstagabend im Vatikan.
«Es tut mir weh, wenn ich einen Priester oder eine Nonne in einem nagelneuen Auto sehe. So etwas geht nicht!» Natürlich seien Autos notwendig, «doch es reicht auch ein demütigeres, nicht wahr? Denkt daran, wie viele Kinder verhungern». Was man dabei eingespart habe, könne man diesen Kindern zukommen lassen. Denn nur ein «kurzer Nervenkitzel kann uns nicht wirklich glücklich machen», betonte Franziskus und warnte davor, die Freude der Welt „im modernsten Smartphone und im schnellsten Auto» zu suchen.
Mittwoch, 31. Juli 2013
Reaktionen auf Papst-Äußerung zu Schwulen
Das Blatt resümiert: „Für die Kirche selbst ist es am wichtigsten, dass Papst Franziskus im Unterschied zu seinem Vorgänger Benedikt XVI. nichts dagegen hat, dass Schwule Priester werden.
Religion ORF.at >>
Frauenpriestertum, Lobby Gay, Reisepläne:
Die fliegende Pressekonferenz des Papstes
120 Minuten Papst: Während seines Rückfluges von Rio de Janeiro nach Rom stellte sich Papst Franziskus zwei Stunden lang den Fragen der mitreisenden Journalisten. Es kamen viele der in der Kirchen strittigen Themen auf den Tisch, gleich in der ersten Frage ging es um die vom Papst angestrebte Kurienreform, danach um das Frauenpriestertum und um die Gerüchte um eine Lobby von Homosexuellen im Vatikan.
Die deutschsprachige Redaktion von Radio Vatikan macht diese Pressekonferenz anhand des Mitschnittes zugänglich, teils als Arbeitsübersetzung, teils aber auch zusammen gefasst.
Radio Vatikan >>
Dienstag, 30. Juli 2013
Schwestern verabschiedet - oder doch abserviert?
In der Kirchenzeitung "martinus" vom 28. Juli 2013 steht auf Seite 16 folgender Artikel:
Jahrzente lang dienten Schwestern aus Kroatien unserer Diözese: im Bischofshof, in Pfarren und auch im Haus der Begegnung. So mancher bekäme dafür eine diözesane Auszeichnung. Nicht aber die Schwestern. Bei der aktuellen Verabschiedung wird Bischof Zsifkovics mit keinem Wort erwähnt. Das gibt zu denken!
Angeblich beendeten die beiden nicht ihren Dienst, um in ihr Ordenshaus in Split zurückzukehren, sondern weil sie abserviert wurden und die Zimmer räumen mussten - noch vor ihrem Urlaub!
Im Leserbrief vom 19. Juli war bereits die Rede davon, dass der Bischof alle Schwestern aus Kroatien ganz einfach von heute auf morgen nach Hause (Split) geschickt hat.
Sestra Franka djela 20 ljet u Gradišću
Sestra Franka Odrljin je predstojnica milosrdnic u "Domu susretov". Ona 20 ljet dugo posluje u stanu obrazovanja i podvara ondešnju kapelu.
ORF-Hrvati >>
Jahrzente lang dienten Schwestern aus Kroatien unserer Diözese: im Bischofshof, in Pfarren und auch im Haus der Begegnung. So mancher bekäme dafür eine diözesane Auszeichnung. Nicht aber die Schwestern. Bei der aktuellen Verabschiedung wird Bischof Zsifkovics mit keinem Wort erwähnt. Das gibt zu denken!
Angeblich beendeten die beiden nicht ihren Dienst, um in ihr Ordenshaus in Split zurückzukehren, sondern weil sie abserviert wurden und die Zimmer räumen mussten - noch vor ihrem Urlaub!
Im Leserbrief vom 19. Juli war bereits die Rede davon, dass der Bischof alle Schwestern aus Kroatien ganz einfach von heute auf morgen nach Hause (Split) geschickt hat.
Sestra Franka djela 20 ljet u Gradišću
Sestra Franka Odrljin je predstojnica milosrdnic u "Domu susretov". Ona 20 ljet dugo posluje u stanu obrazovanja i podvara ondešnju kapelu.
ORF-Hrvati >>
Montag, 29. Juli 2013
Wie Franziskus die Machtachse der Kirche verschiebt
Franziskus' Brasilien-Reise steht für einen Kurswechsel des Vatikans: Lateinamerika könnte mehr Macht bekommen, konservative Bischöfe sind alarmiert.
Zeit Online >>
Zeit Online >>
Sonntag, 28. Juli 2013
Du bist bei mir
Du bist bei mir.
Du hörst mir zu.
Du nimmst mir die Angst.
Du schenkst mir Vertrauen.
Was ich auch tue,
du zeigst mir Verständnis.
Schrei ich auch oft:
„Du liebst mich nicht mehr!“,
du bleibst mir doch treu.
Ob ich bete oder grüble,
ob ich klage oder lobe,
bitte oder danke,
du bleibst bei mir,
mir näher,
als mein Herz mir sein kann.
Gutl M., Ich begann zu suchen, (SDB 20/127), 124.
Du hörst mir zu.
Du nimmst mir die Angst.
Du schenkst mir Vertrauen.
Was ich auch tue,
du zeigst mir Verständnis.
Schrei ich auch oft:
„Du liebst mich nicht mehr!“,
du bleibst mir doch treu.
Ob ich bete oder grüble,
ob ich klage oder lobe,
bitte oder danke,
du bleibst bei mir,
mir näher,
als mein Herz mir sein kann.
Gutl M., Ich begann zu suchen, (SDB 20/127), 124.
Freitag, 26. Juli 2013
Leserbrief: Bischof Zsifkovics und neue Autos
Aktualisiert am 11.9.
Neues, altes Auto für Franziskus
Eine alte Kuh für den Papst
Protz und Papst passen nicht zusammen, hat Franziskus immer wieder klar gemacht. Daher ist sein "neues" Auto auch weder eine glitzernde Limousine noch ein spritfressender SUV. Eine päpstliche Farbe hat "la mucca" aber allemal.
Tagesschau >>
Papst fährt gebrauchten Renault R4 - mit Schneeketten
Der Fuhrpark von Franziskus I. umfasst jetzt auch einen gebrauchten Renault Baujahr 1984. Ein italienischer Priester schenkte dem Papst den Wagen - vorsichtshalber mit Schneeketten im Kofferraum.
Weiterlesen >>
Ing. Ulrich Hantsch aus Siegendorf hat sich am 15.04.2013 mit einem Brief an Bischof Zsifkovics gewandt. Herr Hantsch hat bis heute (26.07.2013) keine Antwort auf sein Schreiben erhalten und mich gebeten, dass ich dieses als Leserbrief auf dem Blog veröffentliche.
Hier sein Brief an Bischof Zsifkovics im PDF-Format >>
Die aktuelle Ausgabe des Nachrichtenmagazins NEWS vom 25.07.2013 widmet sich auf den Seiten 16 und 17 den Autos der österreichischen Bischöfe:
Fahren wie Gott in Österreich. Der Papst fährt im gebrauchten Ford. Und unsere Bischöfe?
"Mir tut es weh, wenn ich einen Priester oder eine Schwester mit dem neuesten Automodell sehe: Das geht doch nicht!" erklärte Papst Franziskus vor wenigen Tagen in Rom angehenden Priestern: "Ich denke, wir brauchen Autos für die Arbeit, wenn wir unterwegs sind. Aber nehmt bitte ein bescheideneres Modell, ja?" Der Pontifex selbst geht mit gutem Beispiel voran und ließ sich jüngst in einem gebrauchten Ford Focus ablichten. NEWS hat nun bei Österreichs Bischöfen nachgefragt, welche Dienstautos sie verwenden. Viele Bischöfe sind deutlich luxoriöser unterwegs als der Papst. Häufig wird allerdings betont, man habe zu einem besonders günstigen Preis kaufen können. Vergelt's Gott!
Ägidius Zsifkovics, Bischof von Eisenstadt ist in der Oberklasse unterwegs. Das Auto wurde 2010 angeschafft, angeblich als "Schnäppchen". VW Phaeton >>
Was denkt sich eigentlich der Bischof wenn er hört, was Papst Franziskus u. a. zum Thema Auto sagt:
Papst Franziskus: 'Wenn ich einen Priester im nagelneuen Auto sehe…'
Papst beim Treffen mit Seminaristen und jungen Ordensfrauen: «Es tut mir weh, wenn ich einen Priester oder eine Nonne in einem nagelneuen Auto sehe. So etwas geht nicht!»
Die Kirche soll nach den Worten des Papstes stärker auf die Menschen zugehen. «Ich will eine Kirche, die missionarischer ist. Ich will keine leise Kirche, sondern eine schöne Kirche, die vorwärts geht!», rief er den jungen Leuten zu und ermutigte sie, auf ihrem Lebensweg engagiert das Evangelium zu verkünden. «Bleibt authentisch, mutig und konsequent», sagte Franziskus den Gästen in der großen Audienzhalle.
kath.net >>
Neues, altes Auto für Franziskus
Eine alte Kuh für den Papst
Protz und Papst passen nicht zusammen, hat Franziskus immer wieder klar gemacht. Daher ist sein "neues" Auto auch weder eine glitzernde Limousine noch ein spritfressender SUV. Eine päpstliche Farbe hat "la mucca" aber allemal.
Tagesschau >>
Papst fährt gebrauchten Renault R4 - mit Schneeketten
Der Fuhrpark von Franziskus I. umfasst jetzt auch einen gebrauchten Renault Baujahr 1984. Ein italienischer Priester schenkte dem Papst den Wagen - vorsichtshalber mit Schneeketten im Kofferraum.
Weiterlesen >>
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Ing. Ulrich Hantsch aus Siegendorf hat sich am 15.04.2013 mit einem Brief an Bischof Zsifkovics gewandt. Herr Hantsch hat bis heute (26.07.2013) keine Antwort auf sein Schreiben erhalten und mich gebeten, dass ich dieses als Leserbrief auf dem Blog veröffentliche.
Hier sein Brief an Bischof Zsifkovics im PDF-Format >>
Die aktuelle Ausgabe des Nachrichtenmagazins NEWS vom 25.07.2013 widmet sich auf den Seiten 16 und 17 den Autos der österreichischen Bischöfe:
Fahren wie Gott in Österreich. Der Papst fährt im gebrauchten Ford. Und unsere Bischöfe?
"Mir tut es weh, wenn ich einen Priester oder eine Schwester mit dem neuesten Automodell sehe: Das geht doch nicht!" erklärte Papst Franziskus vor wenigen Tagen in Rom angehenden Priestern: "Ich denke, wir brauchen Autos für die Arbeit, wenn wir unterwegs sind. Aber nehmt bitte ein bescheideneres Modell, ja?" Der Pontifex selbst geht mit gutem Beispiel voran und ließ sich jüngst in einem gebrauchten Ford Focus ablichten. NEWS hat nun bei Österreichs Bischöfen nachgefragt, welche Dienstautos sie verwenden. Viele Bischöfe sind deutlich luxoriöser unterwegs als der Papst. Häufig wird allerdings betont, man habe zu einem besonders günstigen Preis kaufen können. Vergelt's Gott!
Ägidius Zsifkovics, Bischof von Eisenstadt ist in der Oberklasse unterwegs. Das Auto wurde 2010 angeschafft, angeblich als "Schnäppchen". VW Phaeton >>
Was denkt sich eigentlich der Bischof wenn er hört, was Papst Franziskus u. a. zum Thema Auto sagt:
Papst Franziskus: 'Wenn ich einen Priester im nagelneuen Auto sehe…'
Papst beim Treffen mit Seminaristen und jungen Ordensfrauen: «Es tut mir weh, wenn ich einen Priester oder eine Nonne in einem nagelneuen Auto sehe. So etwas geht nicht!»
Die Kirche soll nach den Worten des Papstes stärker auf die Menschen zugehen. «Ich will eine Kirche, die missionarischer ist. Ich will keine leise Kirche, sondern eine schöne Kirche, die vorwärts geht!», rief er den jungen Leuten zu und ermutigte sie, auf ihrem Lebensweg engagiert das Evangelium zu verkünden. «Bleibt authentisch, mutig und konsequent», sagte Franziskus den Gästen in der großen Audienzhalle.
kath.net >>
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Papst Franziskus
Donnerstag, 25. Juli 2013
Pfarrer bekommt mobile Kapelle
Die südburgenländische Pfarre Deutsch Schützen (Bezirk Oberwart) ist um eine kuriose Privatkapelle reicher: Pfarrer Josef Kroiss hat sich eine mobile Kapelle angeschafft.
Burgenland ORF >>
Linienflüge und Automatenkaffee
Der neue Papst Franziskus wirft Traditionen über Bord und krempelt den Vatikan um
Mit seiner allerersten Reise nach Lampedusa konnte Papst Franziskus zufrieden sein: Über 10.000 Gläubige jubelten ihm zu, sein Solidaritätsaufruf mit den Flüchtlingen sorgte weltweit für Diskussionen. Doch ein Wunsch war ihm verweigert worden: ein ganz normaler Linienflug auf die Insel. Zum Weltjugendtreffen in Brasilien will Franziskus mit einer Alitalia-Maschine fliegen.Vergangene Woche kreuzte das Kirchenoberhaupt plötzlich in der Garage des Vatikans auf. Dort stehen mehrere Nobelkarossen, deren Benützung Franziskus bisher strikt verweigerte. Seither wagt auch kein kirchlicher Würdenträger mehr, da einzusteigen. Gut möglich, dass Jorge Mario Bergoglio nun deren Verkauf anordnet. Erst kürzlich hatte er vor Jugendlichen sein Unbehagen geäußert, wenn er "Priester oder Nonnen in glänzenden Karossen fahren" sehe.
Für die intrigenreiche Kurie, die "Regierung" des Vatikans, die um ihren Einfluss bangt, ist der argentinische Papst gefährlich und unberechenbar. Wen er treffen will, bestimmt er selbst, häufig bleibt Franziskus mit seinem Gast allein. Der mächtige Staatssekretär Tarcisio Bertone hat sich vorsorglich,
in Erwartung seiner Absetzung, schon eine kleine Wohnung an den vatikanischen Mauern ausgesucht.
Letzthin mussten IOR-Direktor Paolo Cipriani und sein Stellvertreter zurücktreten. Im Eiltempo soll nun ein Reformplan für die in Verruf geratene Vatikanbank entstehen. Ermittlungen italienischer Staatsanwälte im Falle illegaler Transaktionen werden im Kirchenstaat nun nicht mehr boykottiert.
Was der Papst will, formuliert er meist unmissverständlich: "eine arme und erneuerte Kirche". Die Umwälzung erfolgt weniger durch Dekrete von oben, sondern eher durch Gesten und Worte. Seine Predigten verfasst Franziskus selbst, häufig spricht er frei. Auch um das Protokoll kümmert sich Bergoglio nicht: Er will ungehinderte Begegnung mit den Gläubigen.
Und das unter Benedikt XVI. endlose Tauziehen mit den Piusbrüdern wurde kurzerhand eingestellt: keine Eile mehr mit der Heiligsprechung von Papst Pius XII.
"Ich beiße nicht"
Mit seiner Weigerung, in die päpstlichen Gemächer im Apostolischen Palast zu ziehen, hat sich das Kirchenoberhaupt eine im Vatikan bisher unvorstellbare Unabhängigkeit gesichert: Wenn der Papst Lust auf einen Espresso hat, ruft er keine Haushälterin: Er steigt in den Aufzug. "Ich beiße nicht", beruhigte er unlängst, so hört man, im Lift zwei erschrockene Bischöfe. Dann fährt er hinunter, fingert eine Münze aus dem weißen Talar und bedient sich beim Automaten - für erzkonservative Kurienprälaten ein absolut unerträglicher Anblick.
Der Standard >>
Mittwoch, 24. Juli 2013
Papst-Vertraute: Franziskus möchte Zölibat abschaffen
Clelia Luro gilt als enge Freundin des Papstes, mit dem sie seit vielen Jahren in Kontakt steht. Im Gespräch mit der "Presse" lässt sie durchblicken, dass Franziskus langfristig auch den Zölibat zum Thema machen will.
Der Anruf kommt stets sonntags, morgens um elf. „Buenos Dias“, grüßt dann eine sanfte, etwas hohe Männerstimme, „darf ich mit der Señora Clelia sprechen?“ Er ist der Mann, den Clelia Luro in ihren Briefen mit „Lieber Freund“ anschreibt. Den sie duzt, den sie „Jorge“ nennt. Er ist der Papst.
„Er ist der erste Papst, der mich mag“, sagt die Frau, die mehr als die Hälfte ihrer 87 Lebensjahre mit den Päpsten kämpfte, mit deren Apparat in Rom, den sie „die Institution“ nennt. Im Vatikan liegt eine Akte über sie, eine der wenigen Frauen, die jemals einen Bischof ehelichten, die Lateinamerikas Vereinigung verheirateter Priester anführte. Die Rebellin Clelia Luro zählt zu den engsten Freunden von Franziskus. Früher rief er sie jeden Sonntag an. Nun alle zwei Wochen. „Du bist eine Hexe“, sagt er manchmal zu ihr und lacht. Andere in Rom sagen das ohne zu lachen.
Sie war aus der Provinz Salta nach Buenos Aires zurückgekehrt, damals 1966, allein, mit 40 Jahren, sechs Töchtern und voller Wut über Armut und soziale Ungleichheit, die sie in den Zuckerrohrfeldern von Ledesma erlebte. Schnell fand die Tochter aus katholischem, großbürgerlichem Haus zu einem anderen wütenden Katholiken, er hieß Jerónimo Podestá und war der Bischof des Industrievorortes Avellaneda. Clelia wurde die Sekretärin des Bischofs und seine Kampfgefährtin, beide hatten sich der Befreiungstheologie verschrieben, jener lateinamerikanischen „Stimme der Armen“ gegen den Großgrundbesitz, gegen die Militärs und gegen die Amtskirchen, die zumeist mit den Mächtigen im Bunde standen.
Nähe zu einer geschiedenen Frau
Es waren unruhige Zeiten, nach der kubanischen Revolution gärte es in ganz Lateinamerika. Argentiniens Militärs erputschten sich 1967 die Macht und deren Anführer bestellte den charismatischen Armenbischof zu sich, um ihm zu sagen, er sei ab jetzt Staatsfeind Nummer eins. Die Militärs und der verbündete apostolische Nuntius bewegten Rom, Podestá 1967 zum Rücktritt zu drängen. Papst Paul VI. und dessen Staatssekretär Giovanni Bennelli machten Druck, auch wegen des Bischofs Nähe zu dieser geschiedenen Frau.
Bis zu Podestás Rücktritt war die Zuneigung zwischen dem Geistlichen und seiner Sekretärin rein platonisch. Dass daraus danach eine offen gelebte Liebe zwischen Mann und Frau wurde, brachte Rom 1972 schließlich dazu, Podestá zu exkommunizieren. 1974 musste das vom brasilianischen Befreiungs-erzbischof Helder Camara getraute Ehepaar nach Morddrohungen aus Argentinien fliehen, es folgten Exil und Armut. „Die Kirche hatte uns verstoßen“, sagt Clelia Luro. Auch als 1983 die Demokratie nach Argentinien zurückkam, bekam Podestá keine Chance mehr. Alle Briefe an Johannes Paul II. blieben ebenso unbeantwortet wie jene an den Leiter der Glaubenskongregation Joseph Ratzinger. Der Bannstrahl traf den Bischof, dessen größte Sünde die Liebe war, beinahe bis zu seinem Tod.
In Podestás 80. Lebensjahr empfing ihn der Erzbischof von Buenos Aires. Die Audienz, die eine Stunde dauern sollte, währte wesentlich länger. Doch Jerónimo Podestás krankes Herz erlaubte nur dieses eine Treffen. Als der Erzbischof den Rebellen 15 Tage später wiedersah, lag dieser im Koma. „Ich hielt seine Hand und er drückte sie“, erzählte er später der Witwe. „Dass der oberste Kirchenvertreter des Landes an sein Sterbebett kam, muss für Jerónimo eine wirkliche Erlösung gewesen sein“, sagt Clelia Luro heute und sie glaubt, dass ihr Mann nur deshalb erlöst wurde, weil dieser Erzbischof Jorge Mario Bergoglio war – der heutige Papst.
Sonntägliche Gespräche
Die Audienz nach dem Tode ihres Mannes war der Grundstein für jene Freundschaft, die Clelia Luro und Jorge Bergoglio bis zum heutigen Tage verbindet. Am Anfang war er der Seelsorger, der ihre Trauer auffing mit seinen Anrufen, immer sonntags um drei Uhr nachmittags. Bergoglio half auch konkret, bei Schwierigkeiten in ihrer bröckelnden Villa oder vor Gericht, wo sie erstritt, dass die katholische Kirche ihr bis heute die Bischofspension ihres Gatten auszahlen muss, gewiss ein weltweiter Einzelfall.
„Bergoglio half mir, zumindest einen Teil jener Ungerechtigkeit gutzumachen, die uns die katholische Kirche angetan hat“, erklärt Clelia Luro. Doch allmählich wurden die sonntäglichen Gespräche ein Geben und Nehmen. Clelia Luro wurde für Bergoglio zur Bastion. „Ich war die Einzige, die ihn verteidigte, als alle Welt schlecht über ihn redete“, sagt sie. Es ging um die Gerüchte über seine angebliche Mitschuld an der Verhaftung von zwei Armenpriestern 1976. „Bergoglio hat die beiden nicht ausgeliefert.“
Clelia Luro drängte Bergoglio jahrelang, sich zu wehren. Mit ihrer resoluten Art sagt sie über den Mann, den „Time“ gerade zum „Papst des Volkes“ ausrief: „Manchmal muss ich ihn tadeln. Einmal sagte ich ihm: Niemand spricht zu dir wie ich – und er gab mir recht und dankte dafür.“ Schon in einem ihrer ersten Gespräche sagte er zu ihr: „Jerónimo hat dich zurückgelassen, damit du mir beim Denken hilfst.“
Gebete für Bergoglio
Clelia Luro hat sehr viel nachgedacht und sehr viel gearbeitet, ungeachtet ihres hohen Alters. Sie verfasste ihre Autobiografie und jene ihres Mannes, im April erschien eine Auswahl ihrer Briefe in Buchform. Zwei davon sind an den Papst Franziskus gerichtet, den sie immer noch mit „Lieber Freund“ anschreibt. Ehe Bergoglio zum Konklave nach Rom aufbrach, bat er Clelia wie immer darum, für ihn zu beten. Und sie bat in ihren Gebeten den Herrgott darum, Bergoglio zum Papst zu machen. „Die Kirche brauchte dringend einen Papst wie ihn“, sagt sie.
In seinem ersten Anruf nach der Papstwahl scherzte Franziskus: „Nun, jetzt bist du sicher erschrocken. Aber ich bin dir nicht gram, denn du hast mich ja nicht gewählt.“ Clelia Luro weiß, dass Bergoglio nie Papst werden wollte. Und sie weiß, dass Franziskus seine Mission voller Freude erfüllt. Sie sieht es ihm an – auf den Fernsehbildern vom Petersplatz.
Kürzlich hat sie ihn getadelt, weil er mit seinem Jeep im strömenden Regen zu seinen Schäfchen fuhr. „Ohne Schutz, nicht mal eine Plastikplane hatte er auf dem Auto!“ Er antwortete, dass diese Leute ja auch nass geworden seien, während sie auf ihn gewartet haben. Dabei ist der Regen nur ihre kleinste Sorge. „Er muss durchgreifen, in der Vatikanbank und in der Kurie“, sagt Clelia, die sicher ist, dass alle Briefe, die sie nach Rom schickt, gelesen werden, ehe sie den Adressaten erreichen, und dass ihre Telefonate – wie früher schon in Argentinien – auf irgendwelchen Speicherchips landen. Sie hofft, dass das von Franziskus nominierte Kardinalskollegium ab Oktober tatsächlich die Vormacht der Kurie brechen kann.
Luro will Zölibat fallen sehen
Und natürlich hofft sie darauf, dass sie es noch erleben darf, den Zölibat fallen zu sehen. Wird der Papst den Zölibat anfassen? „Ja, aber jetzt noch nicht. Ich habe ihn gebeten, jetzt noch nichts zu unternehmen“, sagt Clelia Luro. „Er sagt mir, du hast recht. Bitte deine Pfarrer, dass sie Ruhe bewahren.“ Clelia hat angeboten, dass ihr Verband von mehr als 100.000 verheirateten Priestern mindestens ein Jahr lang das Thema nicht aufbringt. Sie weiß, welche Reaktionen eine Entscheidung rund um den Zölibat nach sich zöge: „Mehr als einer schneidet dir dafür den Kopf ab“, sagt sie.
Franziskus' erste Auslandsreise diese Woche bereitet ihr Unbehagen – auch, weil der Papst nicht im kugelsicheren Papamobil chauffiert werden möchte. „In Brasilien brodelt es und er fliegt nach Rio, ins Zentrum der Unzufriedenheit.“ In ihrem letzten Gespräch war Freund Franziskus voller Vorfreude. Er sagte: „Mach dir bitte keine Sorgen, mir passiert nichts. Gott wird mich beschützen.“
Die Presse >>
Der Anruf kommt stets sonntags, morgens um elf. „Buenos Dias“, grüßt dann eine sanfte, etwas hohe Männerstimme, „darf ich mit der Señora Clelia sprechen?“ Er ist der Mann, den Clelia Luro in ihren Briefen mit „Lieber Freund“ anschreibt. Den sie duzt, den sie „Jorge“ nennt. Er ist der Papst.
„Er ist der erste Papst, der mich mag“, sagt die Frau, die mehr als die Hälfte ihrer 87 Lebensjahre mit den Päpsten kämpfte, mit deren Apparat in Rom, den sie „die Institution“ nennt. Im Vatikan liegt eine Akte über sie, eine der wenigen Frauen, die jemals einen Bischof ehelichten, die Lateinamerikas Vereinigung verheirateter Priester anführte. Die Rebellin Clelia Luro zählt zu den engsten Freunden von Franziskus. Früher rief er sie jeden Sonntag an. Nun alle zwei Wochen. „Du bist eine Hexe“, sagt er manchmal zu ihr und lacht. Andere in Rom sagen das ohne zu lachen.
Sie war aus der Provinz Salta nach Buenos Aires zurückgekehrt, damals 1966, allein, mit 40 Jahren, sechs Töchtern und voller Wut über Armut und soziale Ungleichheit, die sie in den Zuckerrohrfeldern von Ledesma erlebte. Schnell fand die Tochter aus katholischem, großbürgerlichem Haus zu einem anderen wütenden Katholiken, er hieß Jerónimo Podestá und war der Bischof des Industrievorortes Avellaneda. Clelia wurde die Sekretärin des Bischofs und seine Kampfgefährtin, beide hatten sich der Befreiungstheologie verschrieben, jener lateinamerikanischen „Stimme der Armen“ gegen den Großgrundbesitz, gegen die Militärs und gegen die Amtskirchen, die zumeist mit den Mächtigen im Bunde standen.
Nähe zu einer geschiedenen Frau
Es waren unruhige Zeiten, nach der kubanischen Revolution gärte es in ganz Lateinamerika. Argentiniens Militärs erputschten sich 1967 die Macht und deren Anführer bestellte den charismatischen Armenbischof zu sich, um ihm zu sagen, er sei ab jetzt Staatsfeind Nummer eins. Die Militärs und der verbündete apostolische Nuntius bewegten Rom, Podestá 1967 zum Rücktritt zu drängen. Papst Paul VI. und dessen Staatssekretär Giovanni Bennelli machten Druck, auch wegen des Bischofs Nähe zu dieser geschiedenen Frau.
Bis zu Podestás Rücktritt war die Zuneigung zwischen dem Geistlichen und seiner Sekretärin rein platonisch. Dass daraus danach eine offen gelebte Liebe zwischen Mann und Frau wurde, brachte Rom 1972 schließlich dazu, Podestá zu exkommunizieren. 1974 musste das vom brasilianischen Befreiungs-erzbischof Helder Camara getraute Ehepaar nach Morddrohungen aus Argentinien fliehen, es folgten Exil und Armut. „Die Kirche hatte uns verstoßen“, sagt Clelia Luro. Auch als 1983 die Demokratie nach Argentinien zurückkam, bekam Podestá keine Chance mehr. Alle Briefe an Johannes Paul II. blieben ebenso unbeantwortet wie jene an den Leiter der Glaubenskongregation Joseph Ratzinger. Der Bannstrahl traf den Bischof, dessen größte Sünde die Liebe war, beinahe bis zu seinem Tod.
In Podestás 80. Lebensjahr empfing ihn der Erzbischof von Buenos Aires. Die Audienz, die eine Stunde dauern sollte, währte wesentlich länger. Doch Jerónimo Podestás krankes Herz erlaubte nur dieses eine Treffen. Als der Erzbischof den Rebellen 15 Tage später wiedersah, lag dieser im Koma. „Ich hielt seine Hand und er drückte sie“, erzählte er später der Witwe. „Dass der oberste Kirchenvertreter des Landes an sein Sterbebett kam, muss für Jerónimo eine wirkliche Erlösung gewesen sein“, sagt Clelia Luro heute und sie glaubt, dass ihr Mann nur deshalb erlöst wurde, weil dieser Erzbischof Jorge Mario Bergoglio war – der heutige Papst.
Sonntägliche Gespräche
Die Audienz nach dem Tode ihres Mannes war der Grundstein für jene Freundschaft, die Clelia Luro und Jorge Bergoglio bis zum heutigen Tage verbindet. Am Anfang war er der Seelsorger, der ihre Trauer auffing mit seinen Anrufen, immer sonntags um drei Uhr nachmittags. Bergoglio half auch konkret, bei Schwierigkeiten in ihrer bröckelnden Villa oder vor Gericht, wo sie erstritt, dass die katholische Kirche ihr bis heute die Bischofspension ihres Gatten auszahlen muss, gewiss ein weltweiter Einzelfall.
„Bergoglio half mir, zumindest einen Teil jener Ungerechtigkeit gutzumachen, die uns die katholische Kirche angetan hat“, erklärt Clelia Luro. Doch allmählich wurden die sonntäglichen Gespräche ein Geben und Nehmen. Clelia Luro wurde für Bergoglio zur Bastion. „Ich war die Einzige, die ihn verteidigte, als alle Welt schlecht über ihn redete“, sagt sie. Es ging um die Gerüchte über seine angebliche Mitschuld an der Verhaftung von zwei Armenpriestern 1976. „Bergoglio hat die beiden nicht ausgeliefert.“
Clelia Luro drängte Bergoglio jahrelang, sich zu wehren. Mit ihrer resoluten Art sagt sie über den Mann, den „Time“ gerade zum „Papst des Volkes“ ausrief: „Manchmal muss ich ihn tadeln. Einmal sagte ich ihm: Niemand spricht zu dir wie ich – und er gab mir recht und dankte dafür.“ Schon in einem ihrer ersten Gespräche sagte er zu ihr: „Jerónimo hat dich zurückgelassen, damit du mir beim Denken hilfst.“
Gebete für Bergoglio
Clelia Luro hat sehr viel nachgedacht und sehr viel gearbeitet, ungeachtet ihres hohen Alters. Sie verfasste ihre Autobiografie und jene ihres Mannes, im April erschien eine Auswahl ihrer Briefe in Buchform. Zwei davon sind an den Papst Franziskus gerichtet, den sie immer noch mit „Lieber Freund“ anschreibt. Ehe Bergoglio zum Konklave nach Rom aufbrach, bat er Clelia wie immer darum, für ihn zu beten. Und sie bat in ihren Gebeten den Herrgott darum, Bergoglio zum Papst zu machen. „Die Kirche brauchte dringend einen Papst wie ihn“, sagt sie.
In seinem ersten Anruf nach der Papstwahl scherzte Franziskus: „Nun, jetzt bist du sicher erschrocken. Aber ich bin dir nicht gram, denn du hast mich ja nicht gewählt.“ Clelia Luro weiß, dass Bergoglio nie Papst werden wollte. Und sie weiß, dass Franziskus seine Mission voller Freude erfüllt. Sie sieht es ihm an – auf den Fernsehbildern vom Petersplatz.
Kürzlich hat sie ihn getadelt, weil er mit seinem Jeep im strömenden Regen zu seinen Schäfchen fuhr. „Ohne Schutz, nicht mal eine Plastikplane hatte er auf dem Auto!“ Er antwortete, dass diese Leute ja auch nass geworden seien, während sie auf ihn gewartet haben. Dabei ist der Regen nur ihre kleinste Sorge. „Er muss durchgreifen, in der Vatikanbank und in der Kurie“, sagt Clelia, die sicher ist, dass alle Briefe, die sie nach Rom schickt, gelesen werden, ehe sie den Adressaten erreichen, und dass ihre Telefonate – wie früher schon in Argentinien – auf irgendwelchen Speicherchips landen. Sie hofft, dass das von Franziskus nominierte Kardinalskollegium ab Oktober tatsächlich die Vormacht der Kurie brechen kann.
Luro will Zölibat fallen sehen
Und natürlich hofft sie darauf, dass sie es noch erleben darf, den Zölibat fallen zu sehen. Wird der Papst den Zölibat anfassen? „Ja, aber jetzt noch nicht. Ich habe ihn gebeten, jetzt noch nichts zu unternehmen“, sagt Clelia Luro. „Er sagt mir, du hast recht. Bitte deine Pfarrer, dass sie Ruhe bewahren.“ Clelia hat angeboten, dass ihr Verband von mehr als 100.000 verheirateten Priestern mindestens ein Jahr lang das Thema nicht aufbringt. Sie weiß, welche Reaktionen eine Entscheidung rund um den Zölibat nach sich zöge: „Mehr als einer schneidet dir dafür den Kopf ab“, sagt sie.
Franziskus' erste Auslandsreise diese Woche bereitet ihr Unbehagen – auch, weil der Papst nicht im kugelsicheren Papamobil chauffiert werden möchte. „In Brasilien brodelt es und er fliegt nach Rio, ins Zentrum der Unzufriedenheit.“ In ihrem letzten Gespräch war Freund Franziskus voller Vorfreude. Er sagte: „Mach dir bitte keine Sorgen, mir passiert nichts. Gott wird mich beschützen.“
Die Presse >>
Montag, 22. Juli 2013
Das Kirchenvolk lässt sich das Hören nicht verbieten
Auf Einladung von zehn kirchenreformorientierten katholischen Organisationen aus den USA ist Helmut Schüller, Vorsitzender und Sprecher der österreichischen Pfarrer-Initiative, zu einer dreiwöchigen Vortragsreihe mit dem Titel ”The Catholic Tipping Point” (zu deutsch: “Der katholische Wendepunkt”) aufgebrochen.
Vom 16. Juli bis zum 7. August wird Schüller in insgesamt 15 US-amerikanischen Städten von New York bis Los Angeles öffentliche Vorträge zur Zukunft der katholischen Kirche halten und das Gespräch mit reforminteressierten Kirchenmitgliedern und Laien suchen.
„Die Veranstaltungen möchten möglichst vielen ein Forum bieten für eine offene Aussprache über die Zukunftsfragen unserer Kirche. Eine Offenheit, vor der manche in der Kirchenleitung offensichtlich Angst haben“, beschreibt Schüller die Zielsetzung der Vortragsreihe. Darüber hinaus wolle die Pfarrer-Initiative die Gelegenheit nutzen, mit den beteiligten US-Kirchenreformgruppen „weitere Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit auszuloten und sichtbar zu machen, dass unsere Anliegen weltkirchliche sind“.
Während der Tour werden die Beteiligten rote Bänder tragen, die den Pfingstgeist symbolisieren und zur Einbindung von Laien auf allen Ebenen kirchlicher Entscheidungsprozesse aufrufen. Die Bänder sollen zum Abschluss der Tour an den Erzbischof von New York und Vorsitzenden der US-amerikanischen Bischofskonferenz, Kardinal Timothy Dolan, überreicht werden.
Helmut Schüllers Blog >>
Vom 16. Juli bis zum 7. August wird Schüller in insgesamt 15 US-amerikanischen Städten von New York bis Los Angeles öffentliche Vorträge zur Zukunft der katholischen Kirche halten und das Gespräch mit reforminteressierten Kirchenmitgliedern und Laien suchen.
„Die Veranstaltungen möchten möglichst vielen ein Forum bieten für eine offene Aussprache über die Zukunftsfragen unserer Kirche. Eine Offenheit, vor der manche in der Kirchenleitung offensichtlich Angst haben“, beschreibt Schüller die Zielsetzung der Vortragsreihe. Darüber hinaus wolle die Pfarrer-Initiative die Gelegenheit nutzen, mit den beteiligten US-Kirchenreformgruppen „weitere Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit auszuloten und sichtbar zu machen, dass unsere Anliegen weltkirchliche sind“.
Während der Tour werden die Beteiligten rote Bänder tragen, die den Pfingstgeist symbolisieren und zur Einbindung von Laien auf allen Ebenen kirchlicher Entscheidungsprozesse aufrufen. Die Bänder sollen zum Abschluss der Tour an den Erzbischof von New York und Vorsitzenden der US-amerikanischen Bischofskonferenz, Kardinal Timothy Dolan, überreicht werden.
Helmut Schüllers Blog >>
Sonntag, 21. Juli 2013
Zeit
Zeit
ist ein Geschenk deines Lebens.
Vertreibe sie nicht sinnlos mit Dingen,
die im Grunde genommen nicht wichtig sind,
und schlag sie nicht tot,
weil du damit ein Stück von dir selbst
unwiederbringlich zerstören würdest.
Nimm dir hingegen immer wieder Zeit
für dich selbst;
sei wachsam für den richtigen Augenblick,
wenn du einem Menschen
etwas Wesentliches sagen
oder eine Entscheidung
für dein Leben treffen willst,
damit du später nicht
Versäumtes bereuen musst,
und verschiebe das,
was dir wirklich wichtig ist,
nicht auf morgen,
weil dein Leben HEUTE ist.
Werkmappe Jugend-GD, ZN, 97.
ist ein Geschenk deines Lebens.
Vertreibe sie nicht sinnlos mit Dingen,
die im Grunde genommen nicht wichtig sind,
und schlag sie nicht tot,
weil du damit ein Stück von dir selbst
unwiederbringlich zerstören würdest.
Nimm dir hingegen immer wieder Zeit
für dich selbst;
sei wachsam für den richtigen Augenblick,
wenn du einem Menschen
etwas Wesentliches sagen
oder eine Entscheidung
für dein Leben treffen willst,
damit du später nicht
Versäumtes bereuen musst,
und verschiebe das,
was dir wirklich wichtig ist,
nicht auf morgen,
weil dein Leben HEUTE ist.
Werkmappe Jugend-GD, ZN, 97.
Freitag, 19. Juli 2013
Donnerstag, 18. Juli 2013
Franziskus: „Im Vatikan gibt es viele ‚Herrscher‘“
Selbstbestimmung
Franziskus betonte, dass ihn jegliche Änderung viel Anstrengung gekostet habe. Das Schwierigste sei es gewesen, dass andere über seine Tagesagenda bestimmen wollten. „Ich allein, nicht meine Sekretäre, muss entscheiden, wen ich treffen soll“, betonte Franziskus. Daher habe er beschlossen, nicht im Apostolischen Palast, sondern im Gästehaus Santa Marta zu wohnen, um zu verhindern, dass er wie andere Päpste zu einem ‚Gefangenen‘ seiner Sekretäre werde, berichtete Milia.
Außerdem fand Jorge Mario Bergoglio lobende Worte für seinen Vorgänger Benedikt XVI.. „Du kannst Dir die Weisheit und die Demut dieses Menschen nicht vorstellen“, so Franziskus.
Religion ORF >>
Interview auf Englisch:
A CALL FROM THE POPE.
It does not sound very humble to say that the Pope called me, or that he called me again, but there is no euphemism for it…
Interview auf Italienisch:
MI HA TELEFONATO IL PAPA.
Anzi, mi ha ritelefonato. Capisco che suona poco umile dire così, ma per una cosa di questo tipo non ci sono eufemismi…
Mittwoch, 17. Juli 2013
Kardinal Marx mahnt Reformen in der Kirche an
Kardinal
Reinhard Marx hat erneut Reformen in der katholischen Kirche angemahnt. „Es ist
ein großes Geschenk, dass wir eine Weltkirche sind, und sehr wichtig, dass wir
den Nachfolger des Heiligen Petrus haben“, sagte der Erzbischof von München und
Freising am Samstagabend bei einem Glaubensgespräch in Berchtesgaden: „Wie das
aber organisiert ist, wie die Zentrale mit den Ortskirchen zusammenarbeitet,
das ist höchst verbesserungsfähig.“ Es sei wichtig, dass Gläubige und Suchende
„nicht beim Wort ‚Vatikan’ ein negatives Bild im Kopf haben“, so Kardinal Marx:
„Mittlerweile ist es bei vielen so. Wir sind in einer Verteidigungshaltung, und
manches kann ich gar nicht verteidigen, weil ich es auch schrecklich finde.“
Als Beispiel nannte der Kardinal die aktuellen Geschehnisse um die Vatikanbank:
„Es wird der Kirche wirklich zum Schaden. Dass man eine Bank hat, ist noch
nicht das Schlimme. Wir wollen nur wissen, ob das Geld sauber ist, und wir
wollen auch wissen, wie es verwendet wird.“
Radio Vatikan >>
Radio Vatikan >>
Dienstag, 16. Juli 2013
Franziskus auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten
Das lässt einen irgendwie perplex zurück. ‚Vanity Fair’ kürt Papst Franziskus zum „Mann des Jahres“. ‚Vanity Fair’ heißt übersetzt ‚Jahrmarkt der Eitelkeit’ und ist ein Mode- und Stilmagazin, dass sonst eher minderbekleidete Frauen präsentiert. Ich weiß, das wissen Sie, das muss an dieser Stelle aber einfach wiederholt werden. Und: Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Mann des Jahres. Ausgerechnet Papst Franziskus.
Ist der Papst eine Stilikone? Es steht doch mit allem was er sagt in diametralem Gegensatz zu den Grundsätzen, nach denen ‚Fanity Fair’ die Welt gestaltet sehen will. Oder sehe ich das falsch? Ist das zynisch, dass man nun den Papst auf seinen ‚Stil’ reduziert? Elton John darf im Heft was sagen, außerdem Andrea Bocelli, also keine genuin religiösen Redner. Schaut man auf die Webseite, sieht man allerlei Größen und A, B, C und sonstige Promis, die gerade irgend was gemacht haben und sich dabei haben fotografieren lassen, damit sie in die Zeitung kommen. Nein, nicht die Zeitung: Vanity Fair. Da gehört Franziskus doch eigentlich gar nicht hin.
Oder haben wir den Papst auch da unterschätzt, dass seine Persönlichkeit und Botschaft nun auch auf nichtreligiösem Gebiet ihre Spuren hinterlassen? Immerhin wird er als jemand gewürdigt, der in nur kurzer Zeit eine „Führungspersönlichkeit, die Geschichte gemacht hat“ geworden sei.
Bislang wurde der Papst als innerer Reformer wahrgenommen, als jemand, der das Christentum neu mit Dynamik versorgt und sich um Kurienreform etc. kümmere, also ad intra. Gerne und zufrieden haben wir wahrgenommen, dass auch außerhalb der Kirche andere religiöse oder spirituelle Menschen ihn als einen der „Ihren“ erkannt haben, seien es Muslime, Buddhisten oder keiner Religion zugehörige. Aber alles bleibt irgendwie Religion.
Nun aber auch ‚Vanity Fair’. Seien wir einmal nicht zynisch und nehmen wir an, dass das bedeutet, dass sich dem Papst auch die Modekreise nicht entziehen können. Ein so ausgemacht unmodischer Mensch auf dem Cover einer Mode- und Eitelkeitszeitschrift: Die Welt ist noch nicht verloren!
Radio Vatikan >>
Ist der Papst eine Stilikone? Es steht doch mit allem was er sagt in diametralem Gegensatz zu den Grundsätzen, nach denen ‚Fanity Fair’ die Welt gestaltet sehen will. Oder sehe ich das falsch? Ist das zynisch, dass man nun den Papst auf seinen ‚Stil’ reduziert? Elton John darf im Heft was sagen, außerdem Andrea Bocelli, also keine genuin religiösen Redner. Schaut man auf die Webseite, sieht man allerlei Größen und A, B, C und sonstige Promis, die gerade irgend was gemacht haben und sich dabei haben fotografieren lassen, damit sie in die Zeitung kommen. Nein, nicht die Zeitung: Vanity Fair. Da gehört Franziskus doch eigentlich gar nicht hin.
Oder haben wir den Papst auch da unterschätzt, dass seine Persönlichkeit und Botschaft nun auch auf nichtreligiösem Gebiet ihre Spuren hinterlassen? Immerhin wird er als jemand gewürdigt, der in nur kurzer Zeit eine „Führungspersönlichkeit, die Geschichte gemacht hat“ geworden sei.
Bislang wurde der Papst als innerer Reformer wahrgenommen, als jemand, der das Christentum neu mit Dynamik versorgt und sich um Kurienreform etc. kümmere, also ad intra. Gerne und zufrieden haben wir wahrgenommen, dass auch außerhalb der Kirche andere religiöse oder spirituelle Menschen ihn als einen der „Ihren“ erkannt haben, seien es Muslime, Buddhisten oder keiner Religion zugehörige. Aber alles bleibt irgendwie Religion.
Nun aber auch ‚Vanity Fair’. Seien wir einmal nicht zynisch und nehmen wir an, dass das bedeutet, dass sich dem Papst auch die Modekreise nicht entziehen können. Ein so ausgemacht unmodischer Mensch auf dem Cover einer Mode- und Eitelkeitszeitschrift: Die Welt ist noch nicht verloren!
Radio Vatikan >>
Montag, 15. Juli 2013
Besprechung im Bischofshof
Gastbeitrag von Gregor Görtler
Im Bischofssitz in Zeisenstadt haben sich der hochwürdigste Herr Diözesanbischof Magister Doktor Zägidius Zwitschkowitsch, der provisorische Leiter des Diözesangerichts Kanonikus Lizenziat Magister Aszlo Zal und der designierte Generalvikar Kanonikus Konsistorialrat Magister Martin Zorpitsch nie getroffen. Daher kann auch folgendes Gespräch so nie stattgefunden haben:
Kan. Kons.R. Mag. Martin Zorpitsch: „Guten Morgen hochwürdigster Herr Diözesanbischof Magister Doktor. Guten Morgen Herr Kanonikus Lizenziat Magister.“
Kan. Lic. Mag. Aszlo Zal: „Guten Morgen Herr Kanonikus Konsistorialrat Magister.“
Hochwst. Diözesanbischof Mag. Dr. Zwitschkowitsch: „Guten Morgen Herr Kanonikus Konsistorialrat Magister. Guten Morgen Herr Kanonikus Lizenziat Magister. Mir kam zu Ohren, dass ein ganz offensichtlich verwirrter Schreiberling aus Zinkafeld, ein gewisser Regorg Zörtler, abfällige Artikel über die Diözese für den Blog des Unruhestifters Frosch Fredi schreibt. Was sagen Sie dazu meine Herren Kanoniker Magistri?“
Kan. Lic. Mag. Aszlo Zal: „Hochwürdigster Herr Diözesanbischof Magister Doktor, ich kann dazu leider nichts sagen. Vielleicht weiß ja der Kanonikus Konsistorialrat Magister Zorpitsch etwas.“
Kan. Kons.R. Mag. Martin Zorpitsch: „Ich kenne diesen Regorg Zörtler noch von meiner Zeit in Zinkafeld. Dort erschien er mir harmlos. Ich könnte mich ja einfach brieflich an ihn wenden. Wäre ihnen das Recht, hochwürdigster Herr Diözesanbischof Magister Doktor?“
Hochwst. Diözesanbischof Mag. Dr. Zwitschkowitsch: „Gute Idee, Herr Kanonikus Konsistorialrat Magister. Aber bitte vergessen sie mir nicht die korrekte Anrede!“
Freitag, 12. Juli 2013
Enzyklika "Lumen Fidei"
ENZYKLIKA LUMEN FIDEI
VON PAPST FRANZISKUS
AN DIE BISCHÖFE
AN DIE PRIESTER UND DIAKONE
AN DIE GOTTGEWEIHTEN PERSONEN
UND AN ALLE CHRISTGLÄUBIGEN
ÜBER DEN GLAUBEN
Vatikan >>
VON PAPST FRANZISKUS
AN DIE BISCHÖFE
AN DIE PRIESTER UND DIAKONE
AN DIE GOTTGEWEIHTEN PERSONEN
UND AN ALLE CHRISTGLÄUBIGEN
ÜBER DEN GLAUBEN
Vatikan >>
Kommentar:
Licht des Glaubens, Grauzonen des Lebens
«Lumen fidei», die erste Enzyklika des neuen Papstes über das «Licht des Glaubens», ist das Werk einer besonderen pontifikalen Kooperation: Franziskus bringt zum Abschluss, was seinVorgänger Benedikt begonnen hat.
Eine Enzyklika der vier Hände – das hat es in der zweitausendjährigen Kirchengeschichte noch nicht gegeben. Franziskus hat, wie er selbst freimütig einräumt, in seiner Antrittsenzyklika «Lumen fidei» weithin auf Vorarbeiten seines Vorgängers zurückgegriffen. Benedikt XVI. hatte das Jahr des Glaubens ausgerufen, wegen seines freiwilligen Amtsverzichts im Februar 2013 aber seine fast fertiggestellte Enzyklika über den Glauben nicht mehr veröffentlichen können. Dies hat Franziskus nun nachgeholt. Er zeichnet als amtierender Papst für die Enzyklika verantwortlich, die sich an die Bischöfe, Priester, Diakone und alle Christgläubigen des Erdkreises wendet. Dennoch tragen faktisch grosse Partien des Lehrschreibens die Handschrift Benedikts, dessen Unvollendete so in Franziskus' Erste Eingang gefunden hat.
Jan-Heiner Tück in der Neuen Züricher Zeitung >>
Eine Enzyklika der vier Hände – das hat es in der zweitausendjährigen Kirchengeschichte noch nicht gegeben. Franziskus hat, wie er selbst freimütig einräumt, in seiner Antrittsenzyklika «Lumen fidei» weithin auf Vorarbeiten seines Vorgängers zurückgegriffen. Benedikt XVI. hatte das Jahr des Glaubens ausgerufen, wegen seines freiwilligen Amtsverzichts im Februar 2013 aber seine fast fertiggestellte Enzyklika über den Glauben nicht mehr veröffentlichen können. Dies hat Franziskus nun nachgeholt. Er zeichnet als amtierender Papst für die Enzyklika verantwortlich, die sich an die Bischöfe, Priester, Diakone und alle Christgläubigen des Erdkreises wendet. Dennoch tragen faktisch grosse Partien des Lehrschreibens die Handschrift Benedikts, dessen Unvollendete so in Franziskus' Erste Eingang gefunden hat.
Jan-Heiner Tück in der Neuen Züricher Zeitung >>
Donnerstag, 11. Juli 2013
Umarmung für die Aussätzigen der Gegenwart
Papst Franziskus hat einen Kranz ins Mittelmeer geworfen, zum Gedenken an 20.000 Ertrunkene. Es werden trotzdem wieder Menschen beim Versuch sterben, Lampedusa, das gelobte Land, zu erreichen; sich trotzdem immer neue Menschen in Somalia und Eritrea auf den Weg machen und gewissenlosen Schleppern ihr letztes Geld geben. Europa wird trotzdem neue Mauern bauen, um diese Menschen abzuschrecken.
Und doch ändert es die Wirklichkeit, wenn die erste Reise von Papst Franziskus ins Flüchtlingslager an die Außengrenze des Wohlstands führt. Jorge Mario Bergoglio durchbricht, wie er formuliert hat, die "Globalisierung der Gleichgültigkeit", die das Erschrecken verdrängt und das Weinen verlernt hat.
Er lenkt die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die Existenzen am Rande und damit in die Mitte der Menschlichkeit. Politiker und Bürger, so sie ihr Christsein ernst nehmen, müssen sich von nun an etwas einfallen lassen, wenn sie das Flüchtlingselend für unerheblich halten wollen.
Am Freitag hat Franziskus eine wohlformulierte Enzyklika übers "Licht des Glaubens" veröffentlicht; am Montag zeigt er, wie die Theologie in die Tat umzusetzen ist. Jesus tat einst etwas Unerhörtes: Er berührte den Aussätzigen, der zu ihm kam, den die Leute für körperlich wie moralisch unrein hielten, vor dem sie sich ekelten. Franziskus hat die Aussätzigen der Gegenwart umarmt.
Süddeutsche Zeitung >>
Papst Franziskus besucht Lampedusa
"Ein Stachel in meinem Herzen"
Es ist ein Besuch mit großer Symbolwirkung: Als erstes Kirchenoberhaupt besuchte Papst Franziskus Lampedusa. Die süditalienische Insel ist Ziel Tausender afrikanischer Bootsflüchtlinge. Viele starben auf ihrem Weg über das Mittelmeer.
Tagesschau.de >>
Franziskus erschüttert über Flüchtlingsschicksale
Papst Franziskus hat Tausender ertrunkener Flüchtlinge vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa gedacht. Mit einem Motorboot ließ sich das Oberhaupt der katholischen Kirche am Montag auf das offene Meer fahren, um dort einen Kranz für die Opfer abzuwerfen. Gemeinsam mit Bewohnern des Aufnahmelagers von Lampedusa und Inselbewohnern feierte Franziskus anschließend auf einem Fußballfeld am Hafen eine Messe.
Frankfurter Allgemeine >>
Mittwoch, 10. Juli 2013
Besser- und Nichtswisser
Priester müssen in die Randzonen hinausgehen, unter den Menschen leben und ihnen dienen, hat Papst Franziskus in seinen bisherigen Äußerungen zum Priestertum dargelegt. Genau deshalb setzt sich die Pfarrer-Initiative vehement gegen das Zerstören der überschaubaren Pfarren und für Kirchenreformen ein.
Einer, der das offenbar nicht versteht, ist der derzeitige Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller. In einem Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ kritisiert er die österreichischen Pfarrer jetzt wieder einmal heftig. Deren „Aufruf zum Ungehorsam gegenüber der Glaubenswahrheit“ widerspreche dem Dienst des Priesters. Bereits im Februar 2012 hat er die Pfarrer „ganz und gar unchristlich und unserem katholischen Glauben diametral entgegengesetzt“ genannt.
Er, der damals der „Pfarrer-Initiative“ Besserwisserei unterstellte, zeigt sich im jüngsten Interview bemerkenswert einsilbig, ja unwissend, was die höhere Ebene der Kirche anbelangt.
Auf die Frage nach der Bilanz der ersten Tage von Franziskus sagt er ausweichend: „Es wäre mit meinem Amt unvereinbar, öffentliche Urteile über Päpste, denen ich in ihrem Lehramt diene, abzugeben.“ Die Frage, ob es das vom Papst angesprochene Schwulennetzwerk im Vatikan gibt, antwortet er kleinlaut: „Das weiß ich nicht.“ Weiß er es wirklich nicht besser?
Erstaunlich, denn sein Name ist ja Müller, nicht Hase.
Einer, der das offenbar nicht versteht, ist der derzeitige Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller. In einem Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ kritisiert er die österreichischen Pfarrer jetzt wieder einmal heftig. Deren „Aufruf zum Ungehorsam gegenüber der Glaubenswahrheit“ widerspreche dem Dienst des Priesters. Bereits im Februar 2012 hat er die Pfarrer „ganz und gar unchristlich und unserem katholischen Glauben diametral entgegengesetzt“ genannt.
Er, der damals der „Pfarrer-Initiative“ Besserwisserei unterstellte, zeigt sich im jüngsten Interview bemerkenswert einsilbig, ja unwissend, was die höhere Ebene der Kirche anbelangt.
Auf die Frage nach der Bilanz der ersten Tage von Franziskus sagt er ausweichend: „Es wäre mit meinem Amt unvereinbar, öffentliche Urteile über Päpste, denen ich in ihrem Lehramt diene, abzugeben.“ Die Frage, ob es das vom Papst angesprochene Schwulennetzwerk im Vatikan gibt, antwortet er kleinlaut: „Das weiß ich nicht.“ Weiß er es wirklich nicht besser?
Erstaunlich, denn sein Name ist ja Müller, nicht Hase.
P. Udo
Dienstag, 9. Juli 2013
Leerer Stuhl voller Symbolik
Die Politik des leeren Stuhls war schon, als sie in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts erfunden wurde, mehr als Bildproduktion. Papst Franziskus hat es geschafft, mit starken Gesten das Amt neu zu definieren.
Eine große Halle, Dutzende Prälaten, die katholische Creme der italienischen Politik. Und mittendrin: ein leerer Stuhl. Nicht irgendeiner, es ist der Stuhl des Ranghöchsten. Der Papst kommt nicht. Er hat, lässt er mit etwas höflicheren Worten ausrichten, Besseres zu tun, als eine Gala in der Audienzhalle des Vatikans zu garnieren.
Es gibt Bilder, die sind ein ganzes politisches Programm, und sie prägen sich besser ein als Worte. Vermutlich sogar besser als die seiner ersten Enzyklika, die er an diesem Freitag veröffentlichen will. Papst Franziskus hat es in wenigen Monaten geschafft, über starke Bilder und Gesten seine Rolle förmlich auf den Kopf zu stellen.
Es gibt Bilder, die sind ein ganzes politisches Programm, und sie prägen sich besser ein als Worte. Vermutlich sogar besser als die seiner ersten Enzyklika, die er an diesem Freitag veröffentlichen will. Papst Franziskus hat es in wenigen Monaten geschafft, über starke Bilder und Gesten seine Rolle förmlich auf den Kopf zu stellen.
Er hat nicht die Prachtfluchten des vatikanischen Palasts bezogen, sondern ein Zimmer im Gästehaus nebenan, er lässt sich nicht von einer Küchenbrigade von Nonnen bekochen, sondern setzt sich quasi in die Kantine, ein Gast wie alle anderen. Er sagt Feste und Events ab und wird stattdessen am Montag nach Lampedusa reisen, die Insel zwischen Italien und Nordafrika, die zum Symbol für das Massensterben von Flüchtlingen im Mittelmeer geworden ist. Er wolle „die Toten beweinen“ und auf die Kluft zwischen Nord und Süd, Reichen und Armen hinweisen, die die Welt teilt. Es ist Franziskus’ erste Reise seit seiner Wahl zum Papst.
Tagesspiegel >>
Tagesspiegel >>
Montag, 8. Juli 2013
Da, um die Menschen aufzurichten – Die Diözese Feldkirch hat mit Benno Elbs wieder einen Bischof
Mit Dr. Benno Elbs wurde im Dom St. Nikolaus der vierte Diözesanbischof von Feldkirch geweiht. Freude und das bedingungslose Vertrauen auf Gott bestimmten den Festgottesdienst. In seiner Predigt betonte Erzbischof Dr. Christoph Kardinal Schönborn ebenso dieses Vertrauen wie auch das Vertrauen Gottes in unser Mitwirken an seinen Plänen.
„Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm; er wird es fügen. Dieser Satz - so schreibst Du mir - 'prägt meine Haltung auch bei den vielen Wallfahrten nach Göfis zum Gedenkort von Provikar Lampert. Das Vertrauen, dass Gott alles fügt und dass wir Ihm in diesem Vertrauen auch unseren Weg übergeben und empfehlen dürfen. Ein Gedanke, der Hoffnung gibt.‘ Am Beginn Deines bischöflichen Dienstes steht also dieser starke Ausdruck Deines Vertrauens auf den Herrn und auf Seine Fügung“, stellte Christoph Kardinal Schönborn den zentralen Gedanken des Festgottesdienstes zur Bischofsweihe von Benno Elbs an den Anfang seiner Predigt, um davon ausgehend auch die Herausforderungen, vor denen die Kirche überall in Österreich stehe, zu betonen.
„Mit dem gesellschaftlichen geht auch der kirchliche Wandel einher. (…) In dieser so stark gewandelten Zeit übernimmst Du, lieber Benno, das Hirtenamt. Viel Liebe, viel Freude, viel Hoffnung wird Dir entgegen gebracht. Der Herr, dem Du Deinen Weg anvertraust, wird Dich dabei führen. Aber Du weißt auch, dass dieses Vertrauen in den Herrn, der alles fügt, auch Dein Mitwirken erfordert. Der Hl. Thomas von Aquin hat wunderbar herausgearbeitet, dass das Vertrauen in Gottes Vorsehung auch einschließt, dass Gott uns das Mitwirken an Seinen Plänen zutraut und anvertraut.“
Die Wege, die Gott anvertraut sind, sind in Wahrheit die Wege Jesu zu den Menschen. „Das ist die erste Aufgabe des Bischofs“ und gleichzeitig soll der Hirte selbst sich immer bewusst sein, dass auch er „selber ein sündiger, fehlbarer Mensch ist, dem Jesus Barmherzigkeit und Vergebung geschenkt hat.“
Katholische Kirche Vorarlberg >>
Benno Elbs zum Bischof von Feldkirch geweiht
Benno Elbs ist am Sonntag zum vierten Bischof der jüngsten Diözese Österreichs geweiht worden. Er ist der erste von Papst Franziskus ernannte Bischof, der wie dieser die Bedürftigen in den Mittelpunkt der Kirche rücken will.
Religion.orf.at >>
„Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm; er wird es fügen. Dieser Satz - so schreibst Du mir - 'prägt meine Haltung auch bei den vielen Wallfahrten nach Göfis zum Gedenkort von Provikar Lampert. Das Vertrauen, dass Gott alles fügt und dass wir Ihm in diesem Vertrauen auch unseren Weg übergeben und empfehlen dürfen. Ein Gedanke, der Hoffnung gibt.‘ Am Beginn Deines bischöflichen Dienstes steht also dieser starke Ausdruck Deines Vertrauens auf den Herrn und auf Seine Fügung“, stellte Christoph Kardinal Schönborn den zentralen Gedanken des Festgottesdienstes zur Bischofsweihe von Benno Elbs an den Anfang seiner Predigt, um davon ausgehend auch die Herausforderungen, vor denen die Kirche überall in Österreich stehe, zu betonen.
„Mit dem gesellschaftlichen geht auch der kirchliche Wandel einher. (…) In dieser so stark gewandelten Zeit übernimmst Du, lieber Benno, das Hirtenamt. Viel Liebe, viel Freude, viel Hoffnung wird Dir entgegen gebracht. Der Herr, dem Du Deinen Weg anvertraust, wird Dich dabei führen. Aber Du weißt auch, dass dieses Vertrauen in den Herrn, der alles fügt, auch Dein Mitwirken erfordert. Der Hl. Thomas von Aquin hat wunderbar herausgearbeitet, dass das Vertrauen in Gottes Vorsehung auch einschließt, dass Gott uns das Mitwirken an Seinen Plänen zutraut und anvertraut.“
Die Wege, die Gott anvertraut sind, sind in Wahrheit die Wege Jesu zu den Menschen. „Das ist die erste Aufgabe des Bischofs“ und gleichzeitig soll der Hirte selbst sich immer bewusst sein, dass auch er „selber ein sündiger, fehlbarer Mensch ist, dem Jesus Barmherzigkeit und Vergebung geschenkt hat.“
Katholische Kirche Vorarlberg >>
Benno Elbs zum Bischof von Feldkirch geweiht
Benno Elbs ist am Sonntag zum vierten Bischof der jüngsten Diözese Österreichs geweiht worden. Er ist der erste von Papst Franziskus ernannte Bischof, der wie dieser die Bedürftigen in den Mittelpunkt der Kirche rücken will.
Religion.orf.at >>
Sonntag, 7. Juli 2013
Leben aus Gottes Kraft
Leben aus Gottes Kraft
eintauchen
in die Wirklichkeit
des Getragenseins
Leben aus Gottes Kraft
schöpfen
aus der Zusage
im Schweren begleitet zu sein
Leben aus Gottes Kraft
staunen
über die alltäglichen Wunder
die uns eine neue Weite schenken
Leben aus Gottes Kraft
aufbrechen
mit Gottes Traum
einer zärtlicheren Welt
Leben aus Gottes Kraft
aufstehen
ruhen
zupacken
genießen
miteinander das Leben feiern
Pierre Stutz, Du hast mir Raum geschaffen,
Verlag Herder, Fr. i. Br. 2003, 227.
eintauchen
in die Wirklichkeit
des Getragenseins
Leben aus Gottes Kraft
schöpfen
aus der Zusage
im Schweren begleitet zu sein
Leben aus Gottes Kraft
staunen
über die alltäglichen Wunder
die uns eine neue Weite schenken
Leben aus Gottes Kraft
aufbrechen
mit Gottes Traum
einer zärtlicheren Welt
Leben aus Gottes Kraft
aufstehen
ruhen
zupacken
genießen
miteinander das Leben feiern
Pierre Stutz, Du hast mir Raum geschaffen,
Verlag Herder, Fr. i. Br. 2003, 227.
Freitag, 5. Juli 2013
Papst Franziskus als Reformer: Katastrophe für die Eminenzen
Der Papst macht Ernst: Franziskus will die katholische Kirche tatsächlich umkrempeln, nicht nur in reinen Stilfragen. Mit der skandalträchtigen Vatikanbank fängt er an. Geradezu demonstrativ umgeht er den alten Apparat. Das Establishment ist entsetzt.
Ein Kardinal in Rom verdient knapp 3000 Euro im Monat. Weniger als ein deutscher Pfarrer. Dabei ist das Kardinalsleben in Rom sehr teuer: die Restaurantbesuche, die Einkäufe in den Nobelboutiquen für die gehobene Kleidung der Kirchenmänner, der Schmuck am Finger und am Hals, die Antiquitäten im Apartment. Da ist es gut, Freunde zu haben, die einen hin und wieder einladen oder unterstützen.
Auch die Freunde finden es gut, einem Kardinal zu helfen - nicht nur aus religiösen Erwägungen. Ein Kardinal kann politisch und mitunter auch wirtschaftlich hilfreich sein. So hat sich in Rom ein symbiotisches Verhältnis von Teilen der Kurie mit der weltlichen Oberschicht herausgebildet, vereint in Bildung, Luxus und Macht. Diese schöne Tradition will der neue Papst Franziskus nun beenden - für das katholische Establishment bahnt sich eine Katastrophe an.
"Egoistisch" und "krank"
Schon vor seiner Inthronisierung als Papst hatte Kardinal Jorge Mario Bergoglio Klartext geredet: "Egoistisch" und "krank" sei die Kirche, hielt er den versammelten Kardinälen vor, "verkündend" müsse sie sein, "nicht mondän". Und das meint der Papst aus Argentinien offenbar ernst. Er demonstriert es jeden Tag.
Statt eines Goldkreuzes trägt er ein Kreuz aus Stahl am Hals. Statt im Apostolischen Palast wohnt er in einem spartanisch eingerichteten Apartment im Gästehaus Santa Marta. Und statt seinen Platz im vatikanischen Konzertsaal einzunehmen und klassischer Musik zu lauschen, blieb er neulich am Schreibtisch hocken und arbeitete an der Schlussfassung eines Dekrets zur kirchenstaatseigenen Bank IOR (Istituto per le Opere di Religione, zu Deutsch: "Institut für die religiösen Werke"). Mit dem Schriftstück schuf er eine schlagkräftige Untersuchungskommission, die die Aktivitäten der Bank überprüfen soll. Dem neuen Gremium gab er mit auf den Weg, es müsse sich alles ändern im IOR. Man brauche durchaus eine Bank im Vatikan, deren Geschäftsfeld dürfe "aber nur bis zu einem gewissen Punkt" reichen.
Päpstliche Bank mit Mafiakontakten
Seit Jahrzehnten macht das IOR immer wieder mit Affären Schlagzeilen. Anfang der achtziger Jahre stand es im Zentrum eines der finstersten Krimis der italienischen Nachkriegsgeschichte. Es ging um Milliardengeschäfte mit der Mafia; ein Vatikan-Bankier wurde von einem Killerkommando an einer Londoner Brücke erhängt.
Die Kette der Skandale riss nie ab. Als im Herbst 2010 erneut der Verdacht der Geldwäsche in dreistelliger Millionenhöhe aufkam, versprach der damalige Papst Benedikt XVI. Aufklärung und strengere Regeln für seine Finanzverwalter. Tatsächlich änderte sich nichts. Im sogenannten Vatileaks-Skandal kündeten bald darauf geschmuggelte Geheimdokumente von einem wirren Intrigenspiel im Kirchenstaat. Dabei ging es häufig auch um das päpstliche Bankhaus. Benedikt XVI. war entsetzt - und völlig überfordert. Gegen die mächtigen Kardinäle, die hinter dem IOR standen, konnte er sich nicht durchsetzen. Sein Rücktritt war die logische Konsequenz.
Schlossherr als Bankchef
Sein Nachfolger geht nun entschlossener ans Werk. Erst feuerte er mit Nunzio Scarano den obersten Buchhalter der vatikanischen Immobilienverwaltung, nachdem dieser unter Geldwäsche- und Korruptionsverdacht geraten und verhaftet worden war. Dann schickte er, quasi über Nacht, den IOR-Chef Paolo Cipriani und dessen Vize nach Hause. Nun soll, vorübergehend, ein schwäbischer Schlossherr die Problembank leiten: Ernst von Freyberg, früherer Unternehmensberater, Ritter des Malteser-Ordens und bereits seit Mitte Februar Präsident des IOR-Aufsichtsrats.
Bis Oktober will Franziskus sich Klarheit verschaffen und entscheiden, wie das kirchliche Geldinstitut künftig seine Finanzaufgaben in Einklang mit der "Mission der Kirche" wahrnehmen kann. Dann gibt es eine neue Unternehmensstruktur und einen neuen Chef.
"Wen haben wir da nur gewählt, der glaubt ja, was er predigt!", tuschelt man in der Kurie. Die hatte Franziskus wieder einmal völlig überrumpelt. Geradezu demonstrativ lässt er den vatikanischen Apparat außen vor, wo immer es geht. Zuletzt bei seinem für kommenden Montag angekündigten Besuch auf der süditalienischen Insel Lampedusa: Der Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone erfuhr davon erst aus der päpstlichen Presseerklärung. Statt nach monatelanger Vorarbeit, wie bislang die Katholiken-Oberhäupter zu reisen pflegten, wies der argentinische Sonderling einfach seinen kleinen Stab an, ein Flugzeug zu besorgen, morgens hin, mittags zurück.
Tausende Flüchtlinge kommen auf Lampedusa immer wieder an, Verzweifelte, die den Trip aus Nordafrika in unsicheren Bötchen gewagt haben. Mit ihnen will Franziskus beten und für diejenigen einen Kranz ins Meer werfen, die auf der Überfahrt ihr Leben verloren haben. Bürgermeister und andere Obrigkeiten will der Papst nicht treffen, auch kirchliche Würdenträger sollen sich fern halten, ließ er verlauten.
Spiegel online Panorama >>
Ein Kardinal in Rom verdient knapp 3000 Euro im Monat. Weniger als ein deutscher Pfarrer. Dabei ist das Kardinalsleben in Rom sehr teuer: die Restaurantbesuche, die Einkäufe in den Nobelboutiquen für die gehobene Kleidung der Kirchenmänner, der Schmuck am Finger und am Hals, die Antiquitäten im Apartment. Da ist es gut, Freunde zu haben, die einen hin und wieder einladen oder unterstützen.
Auch die Freunde finden es gut, einem Kardinal zu helfen - nicht nur aus religiösen Erwägungen. Ein Kardinal kann politisch und mitunter auch wirtschaftlich hilfreich sein. So hat sich in Rom ein symbiotisches Verhältnis von Teilen der Kurie mit der weltlichen Oberschicht herausgebildet, vereint in Bildung, Luxus und Macht. Diese schöne Tradition will der neue Papst Franziskus nun beenden - für das katholische Establishment bahnt sich eine Katastrophe an.
"Egoistisch" und "krank"
Schon vor seiner Inthronisierung als Papst hatte Kardinal Jorge Mario Bergoglio Klartext geredet: "Egoistisch" und "krank" sei die Kirche, hielt er den versammelten Kardinälen vor, "verkündend" müsse sie sein, "nicht mondän". Und das meint der Papst aus Argentinien offenbar ernst. Er demonstriert es jeden Tag.
Statt eines Goldkreuzes trägt er ein Kreuz aus Stahl am Hals. Statt im Apostolischen Palast wohnt er in einem spartanisch eingerichteten Apartment im Gästehaus Santa Marta. Und statt seinen Platz im vatikanischen Konzertsaal einzunehmen und klassischer Musik zu lauschen, blieb er neulich am Schreibtisch hocken und arbeitete an der Schlussfassung eines Dekrets zur kirchenstaatseigenen Bank IOR (Istituto per le Opere di Religione, zu Deutsch: "Institut für die religiösen Werke"). Mit dem Schriftstück schuf er eine schlagkräftige Untersuchungskommission, die die Aktivitäten der Bank überprüfen soll. Dem neuen Gremium gab er mit auf den Weg, es müsse sich alles ändern im IOR. Man brauche durchaus eine Bank im Vatikan, deren Geschäftsfeld dürfe "aber nur bis zu einem gewissen Punkt" reichen.
Päpstliche Bank mit Mafiakontakten
Seit Jahrzehnten macht das IOR immer wieder mit Affären Schlagzeilen. Anfang der achtziger Jahre stand es im Zentrum eines der finstersten Krimis der italienischen Nachkriegsgeschichte. Es ging um Milliardengeschäfte mit der Mafia; ein Vatikan-Bankier wurde von einem Killerkommando an einer Londoner Brücke erhängt.
Die Kette der Skandale riss nie ab. Als im Herbst 2010 erneut der Verdacht der Geldwäsche in dreistelliger Millionenhöhe aufkam, versprach der damalige Papst Benedikt XVI. Aufklärung und strengere Regeln für seine Finanzverwalter. Tatsächlich änderte sich nichts. Im sogenannten Vatileaks-Skandal kündeten bald darauf geschmuggelte Geheimdokumente von einem wirren Intrigenspiel im Kirchenstaat. Dabei ging es häufig auch um das päpstliche Bankhaus. Benedikt XVI. war entsetzt - und völlig überfordert. Gegen die mächtigen Kardinäle, die hinter dem IOR standen, konnte er sich nicht durchsetzen. Sein Rücktritt war die logische Konsequenz.
Schlossherr als Bankchef
Sein Nachfolger geht nun entschlossener ans Werk. Erst feuerte er mit Nunzio Scarano den obersten Buchhalter der vatikanischen Immobilienverwaltung, nachdem dieser unter Geldwäsche- und Korruptionsverdacht geraten und verhaftet worden war. Dann schickte er, quasi über Nacht, den IOR-Chef Paolo Cipriani und dessen Vize nach Hause. Nun soll, vorübergehend, ein schwäbischer Schlossherr die Problembank leiten: Ernst von Freyberg, früherer Unternehmensberater, Ritter des Malteser-Ordens und bereits seit Mitte Februar Präsident des IOR-Aufsichtsrats.
Bis Oktober will Franziskus sich Klarheit verschaffen und entscheiden, wie das kirchliche Geldinstitut künftig seine Finanzaufgaben in Einklang mit der "Mission der Kirche" wahrnehmen kann. Dann gibt es eine neue Unternehmensstruktur und einen neuen Chef.
"Wen haben wir da nur gewählt, der glaubt ja, was er predigt!", tuschelt man in der Kurie. Die hatte Franziskus wieder einmal völlig überrumpelt. Geradezu demonstrativ lässt er den vatikanischen Apparat außen vor, wo immer es geht. Zuletzt bei seinem für kommenden Montag angekündigten Besuch auf der süditalienischen Insel Lampedusa: Der Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone erfuhr davon erst aus der päpstlichen Presseerklärung. Statt nach monatelanger Vorarbeit, wie bislang die Katholiken-Oberhäupter zu reisen pflegten, wies der argentinische Sonderling einfach seinen kleinen Stab an, ein Flugzeug zu besorgen, morgens hin, mittags zurück.
Tausende Flüchtlinge kommen auf Lampedusa immer wieder an, Verzweifelte, die den Trip aus Nordafrika in unsicheren Bötchen gewagt haben. Mit ihnen will Franziskus beten und für diejenigen einen Kranz ins Meer werfen, die auf der Überfahrt ihr Leben verloren haben. Bürgermeister und andere Obrigkeiten will der Papst nicht treffen, auch kirchliche Würdenträger sollen sich fern halten, ließ er verlauten.
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Donnerstag, 4. Juli 2013
Personalveränderungen 2013 in der Diözese - 1. Nachtrag
Personalnachrichten
3. Juli 2013
Diözese Eisenstadt
3. Juli 2013
Diözese Eisenstadt
1. Der hochwürdigste Herr Diözesanbischof hat ernannt die hochw. Herren
Stipe Mlikotić, bisher Pfarrmoderator, zum Pfarrer der Pfarre Kleinwarasdorf;
Mag. Lic. Damian Prus, Dechant, bisher Pfarrmoderator, zum Pfarrer der Pfarren Mischendorf, Kirchfidisch und Hannersdorf;
Mag. Karl Schlögl, bisher Pfarrmoderator, zum Pfarrer der Pfarren Eberau, Gaas und Bildein. (1. September 2013
2. Diözesane Mitarbeiterinnen
a) In Dienstverwendung der Diözese genommen wurde
Frau Lieselotte Vinczenz (L), Wallern i. B., bisher Mitarbeiterin im Generalsekretariat der Österreichischen Bischofskonferenz, und zur Kanzleileiterin des Bischöflichen Sekretariates bestellt. (1. Juli 2013)
b) Aufgrund ihres Eintrittes in den dauernden Ruhestand scheiden aus dem Dienst der Diözese
Frau Lydia Knor (L), Leiter-Stellvertreterin der KB-Stelle Güssing,
Frau Brigitte Pomper (L), Leiter-Stellvertreterin der KB-Stelle Oberwart und
Frau Christine Presch (L), Mitarbeiterin der KB-Stelle Mattersburg. (31. August bzw. 1. September 2013)
3. Korrektur im Zusammenhang mit den Personalnachrichten vom 29. Juni 2013
Hochw. MMag. Dr. Mattias Platzer ist gegenwärtig natürlich als Kaplan in Großpetersdorf, Jabing und Neumarkt i. T. tätig (und nicht mehr in Pinkafeld und Grafenschachen).
Mittwoch, 3. Juli 2013
Vatikanbank: Generaldirektor und Vize zurückgetreten
Dienstag, 2. Juli 2013
Behörden verhaften Bischof im Vatikanbank-Skandal
Aktualisierung:
Handelsblatt, 2.10.2013
Bischof hinter Gittern: Italien bittet Schweiz um Hilfe
Italien hat die Schweiz im Falle des in Ungnade gefallenen Bischofs Nunzio Scarano um Rechtshilfe gegeben. Dabei geht es um den Vorwurf der Geldwäscherei.
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Blogbeitrag vom 2.7.2013
Behörden verhaften Bischof im Vatikanbank-Skandal
Im Zuge von Ermittlungen zur Vatikanbank ist der Bischof von Salerno Medienberichten zufolge festgenommen worden. Gegen den Geistlichen Nunzio Scarano werde wegen Betrugs und Korruption ermittelt, berichteten die Zeitung "Corriere della Sera" und der Sender Sky TG-24.
Zudem seien ein Mitarbeiter des italienischen Geheimdienstes und ein Finanzdienstleister festgenommen worden.
Welt.de >>
Inhaftierter Vatikan-Prälat weist Vorwürfe zurück
Der im Zuge von Ermittlungen zur Vatikanbank IOR am Freitag festgenommene Prälat Nunzio Scarano beteuerte bei einem Verhör am Montag seine Unschuld. Er soll am Schmuggel von 20 Millionen Euro beteiligt gewesen sein.
Religion.orf.at >>
Generaldirektor der Vatikanbank tritt zurück
Der Generaldirektor der Vatikanbank, Paolo Cipriani, und sein Stellvertreter Massimo Tulli haben ihren Rücktritt erklärt. Die Rücktrittsgesuche seien vom Aufsichtsgremium der Bank und von der Kommission der Kardinäle angenommen worden, teilte der Vatikan am Montagabend mit.
Ihre Amtsgeschäfte soll vorerst der Deutsche Ernst von Freyberg übernehmen, der im Februar in den Vatikan berufen worden war, um die skandalbelastete Bank in neue Bahnen zu lenken.
Welt.de >>
Vatikan macht Ernst mit Reform seiner Finanzinstitute
Affäre Scarano brachte offenbar Fass zum Überlaufen - Der inhaftierte langjährige Rechnungsprüfer wurde von niemand bei seinen fragwürdigen Geldgeschäften gehindert
Kathpress >>
Der Pakt des Nunzio Scarano mit dem Teufel
Ein Prälat, ein Spion, Schwarzgeld: Eine neue Affäre erschüttert den Vatikan. Der kleine Staat wird sein Image als schmutziger Finanzplatz nicht los. Jetzt will Papst Franziskus durchgreifen.
Die Welt >>
Handelsblatt, 2.10.2013
Bischof hinter Gittern: Italien bittet Schweiz um Hilfe
Italien hat die Schweiz im Falle des in Ungnade gefallenen Bischofs Nunzio Scarano um Rechtshilfe gegeben. Dabei geht es um den Vorwurf der Geldwäscherei.
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Blogbeitrag vom 2.7.2013
Verhaftet: Nunzio Scarano |
Im Zuge von Ermittlungen zur Vatikanbank ist der Bischof von Salerno Medienberichten zufolge festgenommen worden. Gegen den Geistlichen Nunzio Scarano werde wegen Betrugs und Korruption ermittelt, berichteten die Zeitung "Corriere della Sera" und der Sender Sky TG-24.
Zudem seien ein Mitarbeiter des italienischen Geheimdienstes und ein Finanzdienstleister festgenommen worden.
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Vatikan bestätigt Ermittlungen gegen APSA-Rechnungsprüfe
Der Heilige Stuhl hat den italienischen Behörden bei den laufenden Ermittlungen gegen einen früheren Rechnungsprüfer der vatikanischen Güterverwaltung APSA „volle Bereitschaft“ zur Zusammenarbeit versichert. Das gab Vatikansprecher Federico Lombardi in einer Presseerklärung am Freitagmorgen bekannt.
Der frühere Rechnungsprüfer des APSA, Nunzio Scarano, sei bereits vor über einem Monat von seinem Dienst bei der APSA ordnungsgemäß suspendiert worden, nachdem seine Vorgesetzten von Ermittlungen gegen ihn erfahren hatten, so Lombardi. Die Römische Kurie sehe die Suspendierung von Angestellten vom Dienst vor, gegen die eine Strafverfolgung eingeleitet worden sei, erklärte Lombardi. Der Heilige Stuhl habe von den italienischen Behörden allerdings noch keine Anfragen bezüglich Scarano erhalten. Man sei aber zur Zusammenarbeit bereit. Auch die vatikanische Finanzaufsichtsbehörde (AIF) habe sich der Frage angenommen und werde, wenn nötig, ihrer Kompetenzen gemäß tätig werden, so Lombardi weiter.
Im Zentrum der Ermittlungen gegen den früheren Rechnungsprüfer der vatikanischen Güterverwaltung stehen – laut Angaben italienischer Medien – undurchsichtige Geschäfte mit einer Immobilienfirma in Salerno. Die Tageszeitung „Il Messaggero“ hatte im Kontext der Suspendierung Scaranos vom Verdacht auf Geldwäsche gesprochen.
Mediale Verwirrung um Scarano
Italienische Agenturen hatten am Freitagmorgen derweil berichtet, dass die Staatsanwaltschaft wegen Betrug und Korruption im Umfeld der Vatikanbank IOR gegen den Erzbischof von Salerno ermittele und dieser festgenommen worden sei. Das süditalienische Erzbistum wies dies umgehend zurück. Es handele sich um eine Verwechslung, teilte es am Freitag auf seiner Internetseite mit. Der in den Meldungen genannte Scarano sei fälschlich als Erzbischof von Salerno bezeichnet worden. Erzbischof sei jedoch Luigi Moretti. Gegen ihn würden keinerlei Ermittlungen geführt.
Inhaftierter Vatikan-Prälat weist Vorwürfe zurück
Der im Zuge von Ermittlungen zur Vatikanbank IOR am Freitag festgenommene Prälat Nunzio Scarano beteuerte bei einem Verhör am Montag seine Unschuld. Er soll am Schmuggel von 20 Millionen Euro beteiligt gewesen sein.
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Generaldirektor der Vatikanbank tritt zurück
Der Generaldirektor der Vatikanbank, Paolo Cipriani, und sein Stellvertreter Massimo Tulli haben ihren Rücktritt erklärt. Die Rücktrittsgesuche seien vom Aufsichtsgremium der Bank und von der Kommission der Kardinäle angenommen worden, teilte der Vatikan am Montagabend mit.
Ihre Amtsgeschäfte soll vorerst der Deutsche Ernst von Freyberg übernehmen, der im Februar in den Vatikan berufen worden war, um die skandalbelastete Bank in neue Bahnen zu lenken.
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Vatikan macht Ernst mit Reform seiner Finanzinstitute
Affäre Scarano brachte offenbar Fass zum Überlaufen - Der inhaftierte langjährige Rechnungsprüfer wurde von niemand bei seinen fragwürdigen Geldgeschäften gehindert
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Der Pakt des Nunzio Scarano mit dem Teufel
Ein Prälat, ein Spion, Schwarzgeld: Eine neue Affäre erschüttert den Vatikan. Der kleine Staat wird sein Image als schmutziger Finanzplatz nicht los. Jetzt will Papst Franziskus durchgreifen.
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