Samstag, 15. Juli 2017

Halbfas wirft Bischöfen Untätigkeit in der Kirchen-Krise vor


Zum 85. Geburtstagvon Hubert Halbfas: Ein »Kirche+Leben«-Interview aus dem Jahr 2016

Halbfas wirft Bischöfen Untätigkeit in der Kirchen-Krise vor
Am Mittwoch, 12. Juli, wird der Theologe und Religionspädagoge Hubertus Halbfas 85 Jahre alt. Im Juli 2016 hat er der Wochenzeitung »Kirche+Leben« ein viel beachtetes Interview gegeben, das wir zu seinem Geburtstag erneut veröffentlichen.

Aktualisiert:

Sind Priester und Bischöfe das "größte Hindernis" für Franziskus' Vision der Kirche?
Noch schlagen die Wellen hoch über den Artikel aus "Civilta Cattolica", der eine "Ökumene des Hasses" zwischen konservativen Protestanten und Katholiken in den USA beschreibt. Nun ist ein neuer Artikel erschienen, der vermutlich die eine oder andere Stirn in Falten wirft: In der italienischen Wochenend-Ausgabe des "Osservatore Romano" stellt ein Text die These auf, dass das größte Hindernis für die Umsetzung der Vision von Papst Franziskus für die Kirche "ein großer Teil des Klerus ist, auf den oberen wie unteren Ebenen".
CNA-Deutsch >>

HINTERGRUND:

Private Begegnungen mit Ratzinger
Karl Gabriel erlebte Joseph Ratzinger als Professor in Tübingen 1967/68
Die Deutsche Bischofskonferenz hatte 1968 unter Beteiligung Ratzingers dem Religionspädagogen aus dem benachbarten Reutlingen, Hubertus Halbfas, wegen dessen Buches Fundamentalkatechetik – Sprache und Erfahrung im Religionsunterricht die Lehrerlaubnis entzogen. Ratzinger stellte sich in einer eigens von studentischer Seite einberufenen Vollversammlung der Debatte und verteidigte vehement den Entzug der Lehrerlaubnis. Der meines Wissens erste Entzug der Lehrerlaubnis für einen Theologen in Deutschland nach dem Konzil traf dabei keinen Theologen mit marxistischen Neigungen, sondern einen, der den traditionellen Katechismusunterricht kritisierte und durch eine erfahrungsbezogene Hermeneutik des Glaubens zu ersetzen suchte. Dies macht deutlich, dass Ratzinger auch im Jahr 1968 nicht allein im Eindringen marxistischer Strömungen Gefahren für Glaube und Kirche sah. In Ratzingers Erinnerungen an die Tübinger Zeit fehlt ein Hinweis auf den Fall Halbfas. Seine Assoziationen zum Jahr 1968 kreisen ausschließlich um die Gefahren des Marxismus und der marxistisch orientierten Studenten und Dozenten für Theologie und Kirche.
Katholisch.de, 7.1.2023

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