Dienstag, 30. April 2013

Franziskus hält Ausnahmen vom Zölibat für denkbar

Demütig, wenig belehrend, emotional: Zwei Bücher von Papst Franziskus sind gerade auf Deutsch erschienen. Es geht um Barmherzigkeit, Satan und Verhütung. Die Texte sind kämpferisch – und bergen Überraschungen.

Er gehe zwar davon aus, dass der Zölibat bestehen bleibe. "Aber gesetzt den Fall, die Kirche entschließt sich, diese Norm zu revidieren, dann, glaube ich, wird sie es nicht wegen des Priestermangels tun." Sondern sie würde es "wegen eines kulturellen Problems an einem bestimmten Ort in Angriff nehmen, aber nicht für alle gültig und nicht als persönliche Option".

Die ausführliche Antwort des Papstes auf die Frage nach der Zukunft des Zölibats lautet:

"Wenn die Kirche irgendwann einmal den Zölibat überprüfen wird… Zunächst möchte ich hervorheben, dass ich nicht gern den Wahrsager spiele. Aber gesetzt den Fall, die Kirche entschließt sich, diese Norm zu revidieren, dann, glaube ich, wird sie es nicht wegen des Priestermangels tun. Und ich glaube auch nicht, dass eine Regelung für alle, die den Priesterberuf anstreben, gelten würde. Wenn sie es – hypothetisch gesprochen – irgendwann einmal tun würde, dann wohl aus kulturellen Gründen, wie es in den Ostkirchen der Fall ist, wo verheiratete Männer zu Priestern geweiht werden. Im Orient war dies in einer bestimmten Kultur üblich, und es ist dort bis heute so. Ich betone: Wenn die Kirche eines Tages diese Norm revidieren sollte, dann würde sie es wegen eines kulturellen Problems an einem bestimmten Ort in Angriff nehmen, aber nicht für alle gültig und nicht als persönliche Option. Das ist meine Überzeugung."

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