Protest gegen höhere Pacht für Pfarrpfründe
Mit einem regelrechten Bauernaufstand haben am Freitag 50 Landwirtinnen und Landwirte in St. Margarethen gegen die Diözese Eisenstadt protestiert. Es geht dabei um die Neuvergabe der Pfarrpfründe. Dabei seien die Pachtbeträge für die Grundstücke massiv gestiegen, so die Kritik.
burgenland.orf.at, 2.8.2024
Pachtvergabe
Pfarrpfründe - Demonstration in St. Margarethen
Die Aufregung um die Neuvergabe der Pfarrpfründe geht weiter. Landwirtinnen und Landwirte von Oberpullendorf bis Neusiedl am See versammelten sich in St. Margarethen, nahe dem Sportplatz und inmitten von Feldern, um ihren Ärger klar kundzutun. Sie alle waren der Einladung von Josef Freismuth, Sprecher für die Gemeinschaft der burgenländischen Bäuerinnen und Bauern gefolgt.
MeinBezirk, 2.8.2024
ONLINE-PETITION:
Nein zum Umgang der Diözese Eisenstadt mit der Verpachtung der Pfarrpfründe im Burgenland!
Wir fordern von der Diözese Eisenstadt bezüglich der Verpachtung der Pfarrpfründe:
1) Die Entfernung des Online-Portals und die persönliche Kontaktaufnahme mit den einzelnen Pächtern auf Gemeindeebene.
2) Den Verzicht auf eine jährliche Pachtzins-Anpassung gemäß dem VPI
Begründung
Diese Petition ist wichtig, weil es sonst zum Standard in der Verpachtung von Ackerland wird, dass der VPI den Pachtzins jährlich erhöht und dass durch Ausschreibungen viel zu hohe Pachtpreise verlangt werden. Viele Bauern stecken jeden übrig gebliebenen Euro in nachhaltige Maßnahmen wie die Ausbringung von Komposten, Bodenbeprobungen, den Kauf teurer, aber vielfältiger Zwischenfruchtmischungen sowie die Anlage dieser und die Erprobung von neuen, nachhaltigeren Verfahren, um Umwelt und Klima zu schützen. Jeder Euro, der weniger zur Verfügung steht, bedeutet unweigerlich, dass auf den gepachteten Böden nur noch gezehrt und nichts mehr zurückgegeben werden kann. Das unterstützt die Degradierung der Böden bis zur Unfruchtbarkeit.
Weiters kann der VPI nicht in die Pacht fließen, da der erzielbare Deckungsbeitrag pro Hektar für die Bauern jährlich eher weniger als mehr wird. Diese Schere geht solange auseinander, bis die Pachtzinsen nicht mehr leistbar sind.
Die Aktion der Diözese Eisenstadt ist ein Startschuss für ein noch schnelleres Bauernsterben und die Übernahmen der Landschaft durch Großkonzerne, die riesige, eintönige Flächen bewirtschaften, ohne persönlichen Bezug und Sorgfalt im Umgang mit der wertvollsten Ressource, die die Menschheit hat: FRUCHTBARER BODEN.
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