„Neuen Wein muss man in neue Schläuche füllen. Was bringt uns das Evangelium? Freude und Neuheit. Jene Rechtsgelehrten waren versponnen in ihre Gebote und Vorschriften. Der Heilige Paulus sagt uns mit Blick auf sie, dass wir alle, bevor der Glaube und das heißt Jesus kam, wie beschützte Gefangene unter dem Gesetz waren. Die Gesetze jener Leute waren nicht schlecht: Die Menschen waren beschützt, wenn auch gefangen, in Erwartung des Glaubens. Jenes Glaubens, der sich in Jesus Christus selbst offenbaren sollte.“
Das Volk habe unter dem Gesetz Mose gelebt, das Gelehrte dann mit allerlei „Gewohnheiten und kleinen Gesetzen“ angereichert hätten, erklärte Franziskus. Freilich kennten auch die Christen Gesetze.
„Jesus hat gesagt: Ich komme nicht, um das Gesetz aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Und die Fülle des Gesetzes sind zum Beispiel die Seligpreisungen, das Gesetz der Liebe, der umfassenden Liebe, so wie er – Jesus – uns geliebt hat. Und als Jesus diesen Schriftgelehrten Vorwürfe macht, wirft er ihnen vor, das Volk mit dem Gesetz nicht behütet, sondern versklavt zu haben mit so vielen kleinen Dingen, die sie befolgen mussten.“
Das Evangelium sei Fest, Freude, Freiheit, betonte Franziskus. Deshalb habe das Volk es als die ersehnte Befreiung wahrgenommen. Jesus wolle uns sagen, fuhr der Papst fort:
„Neuer Wein braucht neue Schläuche. Und habt keine Angst, die Dinge nach dem Gesetz des Evangeliums zu ändern. … Das Gesetz einhalten – das Gesetz, das Jesus zur Erfüllung gebracht hat – im Gebot der Liebe, in den Geboten, die aus den Seligpreisungen kommen. Gott gebe uns die Gnade, keine Gefangenen zu bleiben. Er gebe uns die Gnade der Freude und der Freiheit, die uns die Neuheit des Evangeliums bringt.“
Quelle: Radio Vatikan
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