Papst Franziskus hat tiefgreifende Änderungen in der vatikanischen Medienlandschaft verfügt. Alle Medien des Heiligen Stuhles werden zu einer neuen Behörde zusammengelegt, dem „Sekretariat für Kommunikation“. Das steht in einem „Motu Proprio“ des Papstes, das an diesem Samstag veröffentlicht wurde. Betroffen sind der Päpstliche Medienrat, der Pressesaal des Heiligen Stuhles, der vatikanische Internet-Service, Radio Vatikan, das Vatikan-Fernsehen CTV, die Zeitung L´Osservatore Romano mit ihrem Fotodienst, die vatikanische Druckerei und der Verlag Libreria Editrice Vaticana. Die einzelnen Einrichtungen arbeiten weiter wie bisher, sind aber in Zukunft an die Weisungen des Sekretariats für Kommunikation gebunden, ordnet Papst Franziskus an.
Das neue Dikasterium wird den schon lange bestehenden Webauftritt des Vatikans - www.vatican.va - übernehmen und auch den Twitterdienst des Papstes @pontifex bestücken. Zum Präfekten der neuen Behörde ernannte der Papst den italienischen Priester Dario Edoardo Vigano, den Direktor des Vatikanfernsehens CTV. Sekretär wird Pater Lucio Adrian Ruiz, Büroleiter des Internetdienstes. Auf die Stellen des Generaldirektors und seines Stellvertreters berief der Papst zwei italienische Laien: Paolo Nusiner, Generaldirektor der Zeitung der italienischen Bischofskonferenz Avvenire, sowie Giacomo Ghisani, Büroleiter für internationale und juristische Fragen bei Radio Vatikan.
Die Entwicklung der digitalen Medien und die fortschreitende Interaktivität habe ein Überdenken der vatikanischen Außenkommunikation erforderlich gemacht, begründete Papst Franziskus seine Entscheidung. Eine einheitliche Verwaltung aller historisch gewachsenen vatikanischen Medien sei nötig geworden. Die von ihm eingesetzte Medienkommission habe die Lage untersucht und Vorschläge erarbeitet. Vor dem Reformschritt habe er auch die Meinung der Kardinäle eingeholt, die einstimmig ausgefallen sei, schreibt der Papst.
Das Sekretariat für Kommunikation nimmt seinen Dienst am 29. Juni auf, dem Fest der römischen Stadtpatrone Petrus und Paulus. Sitz der Behörde ist das Gebäude von Radio Vatikan an der Piazza Pia 3.
Es handelt sich um den zweiten großen Schritt von Papst Franziskus zur Reform der römischen Kurie. Das vatikanische Wirtschaftssekretariat unter Leitung von Kardinal George Pell hatte der Papst - ebenfalls per „Motu proprio“ - im Februar 2014 ins Leben gerufen. Noch ausständig ist die geplante Neugruppierung der Päpstlichen Räte mit Ausnahme des Medienrates. Der Rat der neun Kardinäle („K9“), die Franziskus bei der Kurienreform unterstützen, erarbeitet derzeit Vorschläge dazu.
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„Vatikan-Medienreform soll Peripherie stärken“
Wenn es nach Papst Franziskus geht, dann sollen künftig die vatikanischen Mendieneinrichtungen eine neue strategische Ausrichtung bekommen: „Die Peripherie der Kirche soll sich durch das Zentrum äußern können, damit sich dadurch an den Rändern von Kirche und Gesellschaft etwas ändert.“ Mit diesen Worten beschrieb Erzbischof Claudio Mario Celli, Präsident des Päpstlichen Medienrates, die päpstliche Vorgabe für die Reform der Vatikan-Medien.
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Kurienreform – der nächste Schritt
Papst Franziskus hat heute ein Sekretariat für Kommunikation eingerichtet. Das neue Medienministerium soll in den nächsten vier Jahren die verschiedenen Medienaktivitäten des Heiligen Stuhls unter einem Dach zusammenführen.
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Mediensekretariat im Vatikan
Bessere Presse für Franziskus
Der Papst sortiert seine Medienabteilung durch: Das neue „Sekretariat für die Medien und Kommunikation“ soll weniger verbergen und die kirchlichen Belange offen in die Welt tragen. Zumindest der neue Leiter gilt als weltoffener Theologe.
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