Priestern ist Passauer Bischof zu zögerlich
20 Priester aus dem Bistum Passau haben sich mit einem kritischen Brief an Bischof Stefan Oster gewandt. Darin beklagen sie, dass das Bistum Passau die neue Ordnung des kirchlichen Arbeitsrechts nicht sofort umsetzen will, so wie es die Deutsche Bischofskonferenz beschlossen hat.
Den Eingang des Schreibens hat Bistumssprecherin Monika Wagmann gegenüber dem Bayerischen Rundfunk bestätigt. Bischof Stefan Oster habe den Passauer Priestern auch umgehend geantwortet und sie zu einem Gespräch eingeladen. Einen Termin dafür gibt es noch nicht. Oster ist derzeit wegen einer Hüft-Operation nicht im Dienst.
Dem Ärger Luft gemacht
Einer der Brief-Schreiber ist Pfarrer Josef Göppinger aus Schöllnach (Lkr. Deggendorf). Mit dem Brief machen sich er und seine Kollegen ihrer Enttäuschung Luft, sagt er dem Bayerischen Rundfunk. Von einem jungen, dynamischen und lebenserfahrenen Bischof erhofften sie sich etwas anderes. Sie fordern, dass die Neuordnung des kirchlichen Arbeitsrechts auch im Bistum Passau zeitnah umgesetzt wird.
Oster habe sich zuvor auf Facebook geäußert
Das Bistum Passau macht darauf aufmerksam, dass der kritische Brief der "Passauer Priester im Dialog" mit dem Datum 20. Juli 2015 versehen ist. Nur zwei Tage später habe Bischof Oster - bis dahin ohne Kenntnis von der Existenz des Briefes - im sozialen Netzwerk Facebook umfangreich Stellung zum Thema "kirchliches Arbeitsrecht" genommen. Tatsächlich findet sich hier eine ausführliche Stellungnahme von Bischof Oster, in der er die Entscheidung, den Beschluss der Bischofskonferenz nicht sofort umzusetzen, begründet. Laut Bischöflicher Pressestelle seien darin die meisten Fragen der Dialog-Priester bereits beantwortet.
Osters Stellungnahme auf Facebook
Neben Bischof Oster haben auch die Bischöfe von Eichstätt und Regensburg die Umsetzung bisher verweigert. Ein Mehrheitsbeschluss der katholischen Bischöfe sieht vor, dass die liberaleren Regelungen eigentlich ab August gelten sollen.
Quelle: BR.de >>
Der Brief der 20 Priester an ihren Oberhirten im Wortlaut im Wochenblatt >>
Drei Bischöfe gegen ein liberaleres Arbeitsrecht
In der katholischen Kirche Bayerns ist ein Richtungsstreit um die Liberalisierung des Arbeitsrechts entbrannt – auf dem Rücken der Arbeitnehmer. Drei Bischöfe wollen an den alten Reglungen festhalten.
Die Welt >>
Bayerische Bischöfe gegen liberaleres Arbeitsrecht
Zum 1. August werden 23 katholische Bistümer in Deutschland ein neues kirchliches Arbeitsrecht in Kraft setzen. Es sieht vor, dass Wiederverheiratete und Homosexuelle nur in Ausnahmefällen entlassen werden können.
Die Bistümer Passau, Regensburg und Eichstätt sprechen sich gegen liberaleres Arbeitsrecht aus: Ihnen scheinen die Regelungen zu weit zu gehen.
Süddeutsche Zeitung >>
Passauer Bischof verteidigt Festhalten am alten Arbeitsrecht
Oster: Geht nicht darum, "Menschen in schwierigen Lebenssituationen in Zukunft einfach besser rausschmeißen" zu können
Kathpress >
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