Montag, 19. Dezember 2016

Weitere Unterschriftenaktion nun gegen orthodoxes Kloster in St. Andrä

Dieses Grundstück soll umgewidmet werden
St. Andrä: Weiter Zwist um Kloster

Das geplante orthodoxe Kloster in St. Andrä am Zicksee (Bez. Neusiedl am See) bleibt umstritten. Im Februar sprach sich bei einer Bürgerbefragung eine knappe Mehrheit dafür aus. Nun gibt es aber eine Unterschriftenaktion dagegen.

Vor rund zwei Jahren hatte die Diözese Eisenstadt eines ihrer Grundstücke am Ortsrand von St. Andrä am Zicksee für den Bau des Klosters zur Verfügung gestellt, was für Diskussionen gesorgt hatte - mehr dazu in Kloster: Geteilte Meinungen in St. Andrä.

Das erste christlich orthodoxe Kloster Österreichs soll auf einem 7,6 Hektar großen Grundstück am Ortsrand von St. Andrä errichtet werden - und zwar im Bereich zwischen bestehenden Wohnhäusern und dem Campingplatz. Geplant sind außerdem eine Kirche und eine 20-Zimmer-Herberge für Gäste.

Knappe Mehrheit für Bau
Bei einer Bürgerbefragung im vergangenen Februar sprach sich dann aber eine knappe Mehrheit für den Bau ausgeprochen - mehr dazu in St. Andrä mehrheitlich für Kloster. Dennoch sind die Kritiker nicht verstummt. Sie sprechen von einem gravierenden Eingriff in das Dorfleben und sammeln deshalb Unterschriften, sagt Gerhard Mauersics.

„An den Christlich-Orthodoxen stört uns persönlich nichts. Es stört uns aber die geplante Umwidmung eines Gebietes von zirka sieben Hektar. Wenn man das umrechnet, sind das ungefähr 100 Hausplätze. Das ist eine Dimension, die nicht vom Tisch zu wischen ist“, so Mauersics.

Korpitsch: „Verpachtet, nicht verkauft“
Konkret richtet sich seine Kritik gegen die Diözese Eisenstadt, die das betreffende Grundstück - ein Bestand aus sogenannten Pfarr-Pfründen - verwaltet. Generalvikar Martin Korpitsch betont neuerlich, das Grundstück sei nicht verkauft worden.

„Der Grund ist Kirchen- und Pfarrgrund. Das bleibt der Kirche und der Pfarre hier. Er ist auf bestimmte Zeit verpachtet und außerdem ist in diesem Vertrag drinnen, wenn das mit dem Kloster nicht funktionieren würde, muss das zurückgegegeben werden“, so der Generalvikar.

Abt: „Kein Ablehnung zu spüren“
Acht Patres wohnen bereits in St. Andrä - und zwar in einem Haus gegenüber des Bahnhofs, das sie gekauft haben und nun renovieren. Ablehnung spüren die Patres rund um Abt Pasisios Jung aber nicht. „Ich weiß natürlich von einigen, die immer noch kritisch sind oder auch stark kritisch sind. Das ist deren Recht. Solange alles mit Wahrheit und mit Ehrfurcht dem anderen gegenüber vonstattengeht, bin ich gar nicht dagegen“, so der Abt.

Die Unterschriften-Aktion gegen den Klosterbau in St. Andrä läuft noch. Um eine Volksabstimmung zu erwirken, sind insgesamt 329 Unterschriften nötig.
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