Montag, 3. Januar 2011

Kirche ist kein Ort zum Rechthaben

Leserbrief von Hanns Peters, München:

Jesus Christus hat zu seinen Lebzeiten ganz klar allem, was mit Hierarchie, Strukturen und vor allem Einstufungen menschlicher Daseins- und Entscheidungsberechtigung in von Menschen wiederum zum eigenen persönlichen Vorteil erdachten Kategorien zu tun hat, eine klare Absage erteilt. Diese Absage haben die religiösen Führungseliten seiner Zeit natürlich ahnen lassen, was auf sie zukommt, wenn dieser Jesus entsprechenden Zulauf erhält. Und deswegen haben sie seiner Botschaft dadurch eine klare Absage erteilt, indem sie verkündeten: "Wir haben ein Gesetz, und nach diesem Gesetz muss er sterben." Und dazu kam es.

Seine von ihm gegründete Kirche ist aber als Gemeinschaft von Menschen gegründet worden, die ihm in Umsetzung dieser Botschaft nachfolgen. Diese Botschaft lautet klar und unmissverständlich: "Du sollst den Herrn Deinen Gott lieben und Deinen Nächsten, wie Dich selbst." Dies ist das Gesetz in der Nachfolge Jesu Christi und es gibt kein anderes. Von alleiniger Entscheidungsmacht, die nur in den Händen von auf einer Weihe basierenden zölibatär lebenden Männern ruht, war nie die Rede.

Und deswegen brauchen wir "Kirche". Aber nicht als Gegengesellschaft zur Welt oder Ort zum Rechthaben.

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