Samstag, 22. Januar 2011

Priesterweihe auch für verheiratete Männer


Katholische Politiker der CDU haben sich dafür ausgesprochen, dass auch verheiratete Männer die Priesterweihe erhalten können. Zu den Verfassern des Briefes, der der F.A.Z. vorliegt, gehören Bundestagspräsident Lammert und Bildungsministerin Schavan.
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15 Kommentare:

Pfiffikus hat gesagt…

Natürlich Politiker. Den eigenen Job nicht können, aber anderen Vorgaben machen wollen, wie sie ihren machen sollen. Na die CDU ist sowieso unwählbar für Katholiken.
Kardinal Meisner hat denen schon mehrfach gesagt, sie sollten sich entweder wieder besinnen oder das C aus dem Namen streichen.

Schillebeeckx hat gesagt…

Hi Pfiffikus,

hab einen ganz guten Umgang (will sagen einige Erfahrung) mit katholischen Fundis, möchte also auch mal meinen Senf zu Ihren Ergüssen dazu geben.

Leute wie Sie und einige Kardinäle wie der gute Joachim Meisner verkennen leider, dass die katholische Kirche im 21. Jahrundert endlich einmal eine Runderneuerung anpacken muss, die vor viereinhalb Jahrzehnten das Zweiten Vatikanische Konzil anpackte, wo von der Umsetzung her durch den Vatikan und nicht wenige Bischofskonferenzen aber leider viel verschleppt und ignoriert wurde. Dazu gehört auch die überfällige Reform des katholischen Klerus. So lange es das Wichtigste an der Zulassung zur Priesterweihe ist, dass nur ehe- und kinderlose Männer diese Weihe empfangen können, und zahllose genauso geeignete Männer mit Frauen und Kindern nicht, herrscht Bedarf nach Veränderung!!!

Und falls Ihnen der Zusammenbruch der Seelsorge und eine starke Reduzierung der Eucharistie lieber ist, bekennen Sie sich doch ruhig dazu.

Im Namen des Konzils, Ihr Schillebeeckx

Pfiffikus hat gesagt…

Damit auch die anderen zu Wort kommen:

Der "Arbeitskreis engagierter Katholiken in der CDU" hat eine Gegendarstellung zu diesem hirnrissigen Appell der Parteikollegen herausgegeben.

http://www.aek-online.de/

http://www.aek-online.de/AEK%20PM%20zu%20Zoelibat.pdf

Christian hat gesagt…

@Pfiffikuss "hirnrissig?"
... und der Vorhang im Tempel riss entzwei...

Es gibt eben solche und andere Ansichten.
Aber auch der "AK engagierter Christen in der CDU" weiß, da auf ihrem Header zu lesen:
"Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist" (Victor Hugo)
Und die Zeit ist nahe, ja da.
Oder wie das heutige Evangelium Mt 4,16 sagt:
denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, ist ein Licht erschienen... weil sie Ohren haben zu hören auf Jesu Worte.
Jesus hat seinerzeit ja nicht bei Vertretern der Priesterkaste Gehör gefunden, sondern bei einfachen Arbeitern und Fischern.

Pfiffikus hat gesagt…

Wenn es solche und andere Ansichten gibt, wäre es schön, wenn die Zölibatsgegner endlich mal darlegen würden, welche Argumente sie haben, dass durch die Abschaffung des Zölibats der Glaubensverdunstung in Europa irgendwie entgegengewirkt werden kann?

Oder anders gefragt wieso sollten Menschen plötzlich Christus als ihren Herrn annehmen, nur weil der Priester vö...en darf?

Wieso sind dann die evangelischen Kirchen ganz ohne Zölibat so menschenleer?

Fragen, die mir noch niemand beantwortet hat! Machen Sie es, Christian?

Die Zeit für die Abschaffung des Zölibats ist jedenfalls nicht gekommen. Dafür die Zeit für eine katholische Erneuerung der Kirche in Christo.

Elisabeth hat gesagt…

es ist beschämend, dass jemand so etwas schreibt. bzw. sich so schreiben traut! die ehe der priester ist aus menschlichen und gesellschaftlichen gründen notwendig geworden, und nicht weil einer darf oder nicht ... einsamkeit können die wenigsten menschen aushalten, und aus diesem grunde würde die ehe auch einen gewissen schutz für die priester bedeuten ...

Pfiffikus hat gesagt…

Sie schwatzen in Allgemeinplätzen, Elisabeth, aber beantworten nicht meine Fragen.

"die ehe der priester ist aus menschlichen und gesellschaftlichen gründen notwendig geworden"

Die gesellschaftliche Realität:
- es gibt so viele Singlehaushalte wie nie zuvor
- jede dritte bis zweite Ehe wird geschieden
- kein Bock auf Kinder, Europa stirbt aus
- Familienstrukturen und Familienzusammenhalt sind zerbrochen
- völlige Vereinsamung vieler Menschen im Alter

Und was sind da nun die "menschlichen und gesellschaftlichen Gründe", warum Priester heiraten sollen?

Die anderen Fragen hätte ich auch noch gerne beantwortet!

Begründet eure Forderungen endlich mal mit Fakten!

Ich sehne mich danach, endlich mal was gehaltvolles von euch zu hören!

Elisabeth hat gesagt…

das macht die sprache des herrn pfiffikus auch nicht besser. gerade wegen der vorbildwirkung: wenn es noch so viele singlehaushalte gibt, das heißt noch lange nicht, dass diese menschen auch alleine leben. und etwas interessantes, wenn man die ehen ehemalige priester anschaut: ich weiß einige und alle leben in vorbildlicher partnerschaft. das alleine spricht schon eine sprache für sich!
übrigens, europa stirbt nicht aus: es kommen genügend leute zu uns, die es vielleicht besser machen werden als wir, oder bessere europäer werden als wir. es war immer schon so in der weltgeschichte, große kulturen sterben, wenn sie sich nicht erneuern können! (konserven verderben nur!)

Pfiffikus hat gesagt…

Aha, Elisabeth ist auch Islamisten- und Schariafreundin wie der feine Herr Posch, die sich auf das "bessere" islamische Eurabia freut. Ihr Vergnügen über den heutigen Anschlag in Moskau kann ich mir gut vorstellen.

Meine Fragen bleiben aber weiter unbeantwortet.
Was seid ihr nur für Leute!

Anonym hat gesagt…

@Pfiffikus
Was für Unterstellungen Sie hier formulieren?
Wo lernt man derartige demagogische Verunglimpfung eigentlich?

Elisabeth hat gesagt…

der herr pfiffikus hat offenbar noch nichts über die inquisition gehört ... die war auch nicht ohne! so etwas könnte uns auch wieder blühen, wenn katholische und protestantische fundis die macht ergreifen könnten ... die würden den islamisten keineswegs nachstehen, was die diktion betrifft, ganz bestimmt nicht!

Pfiffikus hat gesagt…

Am 22. Januar 2011 berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung, eine Reihe katholischer Unionspolitiker habe die deutschen Bischöfe aufgefordert, sich für die Weihe von verheirateten Männern zu Priestern einzusetzen. Diese Forderung wird von den besagten CDU-Politikern mit dem Priestermangel begründet.

Dazu erklären die Vereinigung der Initiativkreise katholischer Laien und Priester im deutschen Sprachraum e. V. und die Initiative Pro Sancta Ecclesia e.V.:

Die Ehelosigkeit oder der Zölibat ist im Kirchenrecht der katholischen Kirche, dem Codex Iuris Canonici von 1983, für Kleriker (Bischöfe, Priester) verpflichtend vorgeschrieben (CIC 277 §1, CIC 1037). Die Wertschätzung des Zölibats und die Zölibatsverpflichtung ist zudem in den Texten des II. Vatikanischen Konzils zu finden: Lumen gentium Nr. 42, Optatam totius Nr. 10, Presbyterorum ordinis Nr. 16. Auch auf der II. und XI. Ordentlichen Generalversammlung der Weltbischofssynode in Rom 1971 und 2005 sprach sich die Mehrheit der Bischöfe für die Beibehaltung des Zölibats aus (2005 waren ca. 4/5 der Bischöfe für den Zölibat der Priester, eine überwältigende Mehrheit).

Christus selbst rät jenen, die ihm in besonderer Weise nachfolgen wollen, zur Ehelosigkeit: „Wer das erfassen kann, der erfasse es!“ (Mt 19,12) und Paulus bekräftigt diesen Rat (vgl. 1 Kor 7).

Zwar ist in der Gegenwart die Zahl der Priesterberufungen in Mitteleuropa tatsächlich stark zurückgegangen, doch weist vieles darauf hin , dass dieser Rückgang nur in geringem Umfang dem Zölibat anzulasten ist.

Die Gemeinschaften nämlich, welche die Liturgie in der außerordentlichen Form feiern, können über zahlreiche Priesterberufungen berichten. Und gerade die strengsten Orden mit Keuschheitsgelübde erfreuen sich eines regen Zustroms. Ein Beispiel ist das Trappistenkloster Novy Dvur in Tschechien, eine Gründung der letzten Jahre. In kurzer Zeit hat sich die Trappisten-Gemeinschaft „mehr als verdoppelt, der Altersdurchschnitt halbiert. Wie kann das sein? Wie kann –zumal in einem Land mit weniger als 25 Prozent Katholiken, einer der strengsten Orden der katholischen Kirche für junge Menschen attraktiv sein?“ (Die Tagespost, 22.01.11)

Pfiffikus hat gesagt…

- Fortsetzung -

Da, wo man die Heiligkeit Gottes noch begreift, da wird der Zölibat, die Ganzhingabe an Christus attraktiv. Der Priester lebt nämlich nicht nur aus paktischen Gründen zölibatär (ein hl. Pfarrer von Ars ist in seiner Hingabe an die ihm anvertrauten Seelen verheiratet so nicht denkbar, allein schon aus praktischen Gründen), sondern aus einer tiefen Ergriffenheit, die das Profane übersteigt. Die Salbung des Geistes befähigt den Priester, “in persona Christi Capitis”, in der Person Christi, des Hauptes, zu handeln. Er „repräsentiert“ somit Christus, auch in seiner Ehelosigkeit. Dabei handelt der Priester niemals im Namen eines Abwesenden, sondern in der Person des auferstandenen Christus selbst, der sich mit seiner real wirksamen Tätigkeit gegenwärtig macht. Christus handelt wirklich und realisiert das, was der Priester nicht tun könnte – die eucharistische Wandlung und die Vergebung der Sünden (vgl. Ansprache Benedikts XVI., im Bericht von kath.net/detail.php?id=26375).

Schwer wiegt bei dem Rückgang der Priesteramtskandidaten daher die geänderte Sicht des Priestertums im Bewusstsein der meisten Menschen: Sie sehen in ihm in erster Linie einen Gemeindevorsteher oder Katecheten, wenn nicht gar eine Art von Sozialarbeiter. Für diese Funktionen bedarf es in der Tat keines verpflichtenden Zölibats. Wo diese gebrochene Sicht des Priestertums Einzug gehalten hat, da wird es kaum Priesterberufungen geben.

Abschließend läßt sich feststellen: Eine Aufgabe des Zölibats löst die grundlegenden Probleme des Priestermangels nicht, sondern schafft neue schwerwiegende Probleme. Das zeigt das Beispiel der protestantischen Pastoren mit ihrer überproportionalen Scheidungsrate. Selbst die sogenannten evangelischen „Bischöfinnen“ sind fast alle geschieden.

Diese und andere Probleme wären mit Sicherheit auch im katholischen Bereich unausweichlich.
Daher appellieren wir an unsere Bischöfe:

Halten Sie in Übereinstimmung mit Papst Benedikt XVI. auch in der öffentlichen Auseinandersetzung am Zölibat fest.

Sorgen Sie in der Verkündigung sowie in der Priesterausbildung in Seminarien und Universitäten dafür, dass wieder das genuin katholische Priesterbild vermittelt wird.

Begegnen Sie den mit der überlieferten Liturgie verbundenen Katholiken wohlwollend, aus deren Reihen schon jetzt eine weit überproportionale Zahl an Priester- und Ordensberufungen hervorgeht.

Elisabeth hat gesagt…

herr pfiffikus und seinesgleichen vertreten eine buchstaben- bzw. gesetztesreligion. sie marschieren mit kanonen auf und feuern auf vermeintliche feinde mit einer ballung von vorschriften, verordnungen und gesetzten, die allesamt römisches machwerk sind. die befolgung diser gesetzte macht mitunter stark, sie brauchen nicht um die wahrheit ringen, MAN besitzt die wahrheit.
JESUS ist gegen solche gesetzte ins felsd gezogen. er wurde dafür gekreuzigt. heute würde er für die gleiche tat von seinem stellvertreter auf erden exkommuniziert.
es ist nichts einfacher, als sich auf solche gesetzte zu berufen. das entlastet einem das gewissen. man braucht nicht ringen und zweifeln, MAN ist immer im recht. das gebet dieser mensch heißt: "Danke Herr, dass ich nicht so bin, wie der dort hinten."
und das macht auch den unterschied aus: der zöllner dort hinten ringt um die gnader, der dort vorne besitzt sie.
die als linke verunglipfte katholiken versuchen die welt menschlicher zu gestalten, wärmer, lebenswerter zu machen. die welt der pharisäer ist kalt und lebens-unwert.
sie können sie zwar katholisch preise, aaber ihre welt ist lieblos, daher unchristlich.
wer die kirche tatsächlich ruiniert, das werden wir erfahren, wer alle miteinader vor gott stehen...

Anonym hat gesagt…

Kardinal Brandmüller wendete sich in einem offenen Brief (der auch in der FAZ veröffentlicht wurde) an die Verfasser (katholische CDU-Politiker) der „Zölibatsinitiative“-Petition.

Kardinal Brandmüller war über 30 Jahre Mitglied und über 10 Jahre Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften.


Der Brief von Kardinal Brandmüller im Wortlaut:

Da Sie sich mit Ihrer Antizölibatsinitiative an die Öffentlichkeit gewandt haben, bedarf diese auch einer öffentlichen Antwort.

Sie besteht zunächst in einer Frage:
Was legitimiert Sie als Politiker, zu einem innerkirchlichen Thema Stellung zu beziehen, das Sie weder von Amts wegen noch persönlich betrifft?

Ihre Berufung auf den Priestermangel erscheint dabei in einem merkwürdigen Licht, bedenkt man die immer geringer werdende Zahl von Gottesdienstbesuchern und Gläubigen, die die Sakramente empfangen wollen.

Wenn Sie dennoch auf Ihrem Begehren bestehen, nähren Sie den Verdacht, es gehe dabei nicht nur um den Zölibat, sondern um erste Schritte hin zu einer „anderen Kirche“. In diesem Zusammenhang einen nationalen deutschen Sonderweg ins Spiel zu bringen, führt in die Nähe eines Schismas, einer Nationalkirche.

Sind Sie sich auch dessen bewußt, daß Sie damit nur eine Kampagne fortsetzen, die in Deutschland seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts in Gang ist – und die bis heute gescheitert ist?

Sie stellen damit eine Lebensform in Frage, die von der überwältigenden Zahl der Priester überlegt und aus freien Stücken übernommen wurde und treu gelebt wird. Für sie alle bedeutet Ihre Kampagne eine persönliche Beleidigung.

Es kommt Ihnen anscheinend nicht in den Sinn, daß Sie damit auch Jesus Christus, den Sohn Gottes, selbst beleidigen. Der ehelos lebende Priester tut als Jünger Jesu doch nichts anderes als die Lebensweise des Meisters sich zu eigen zu machen.

Anscheinend ist Ihnen auch nicht bekannt, daß der Zölibat der Priester auf apostolischer Tradition beruht. Es ist gesichertes Forschungsergebnis, daß anfangs gewiß verheiratete Männer zu Bischöfen und Priestern geweiht wurden, diese aber vom Tag der Weihe an zwar das Familienleben, nicht aber die eheliche Gemeinschaft fortsetzten. Das bedeutet auch, daß die „Weltkirche“, das heißt auch ein ökumenisches Konzil, eine apostolische Überlieferung nicht ignorieren darf und kann.

Es sei darum die dringende Bitte ausgesprochen, diese Diskussion, die uns schon zum Überdruß belästigt und beleidigt und darüber hinaus die Verwirrung unter den Gläubigen vermehrt, zu beenden.