Donnerstag, 24. Februar 2011

Zu spät! Schade um einen jungen Bischof.

Gastbeitrag von Dr. theol. Lothar Müller, Tirol:
Zu spät! Schade um einen jungen Bischof.

Soeben werde ich über die sehr verdienstvolle und unverzichtbare „Blog – Seite“ von Herrn Mag. Edi Posch (Martinsdiözese – Burgenland) auf den Standard – Artikel des jungen Eisenstädter Bischofs Bruder Ägidius Zsifkovics aufmerksam gemacht. (Zum Standard - Artikel>>)
So weit ich weiß hat es Bruder Bischof ja nicht ganz einfach – auch seine Weihe hat offensichtlich keinen „Return“ bei den Austrittszahlen bewirkt.

Bruder Bischof Ägidius will nach „Standard“ „keine eigenen Wege gehen“. Frauen seien „eigentlich Substanz und Großteil“ der Kirche, aber beim Nein zum Frauenpriestertum sieht sich Zsifkovics „auf dem Boden der kirchlichen Lehre“.

Tut mir echt leid, Bruder Bischof Ägidius. Damit hast Du die Zukunft versäumt! Schon in wenigen Jahren wird Dein Chef im Vatikan die erste Entschuldigung dafür aussprechen. Für den Umgang mit den Frauen, der „eigentlichen Substanz“. Du weißt, Bruder Bischof, daß der Vatikan ja in den letzten Jahren „entschuldigungsgewöhnt“ wurde. Weil`s einfach nicht mehr anders ging.

Unter der auch mir bekannten Wucht der vatikanischen Architektur und der Erhabenheit etlicher dort -im vatikanischen „Weinberg“ - Arbeitender dürfte Bruder Bischof wohl etwas zu abgehoben – zentralistisch geworden zu sein. Probleme der Diözese, Vereinsamung von Priestern, letztlich Geringschätzung der Frauen usw. – das wird unter dieser Wucht relativiert.
Mag sich auch der Geist noch so sehr bemühen! Der Heilige Geist. Er unterliegt dem eigentlich sehr säkularen Eindruck Roms. Keine Chance!

Auch Bruder Bischof Ägidius soll eines, nein zweierlei wissen und bedenken: was macht er – als noch junger Bischof – nach der – derzeit noch nicht terminisierbaren aber sicher kommenden – Entschuldigung gegenüber den Frauen? Da hat er ja noch etwas Zeit. Keine hat er aber mehr bei den „Viri Probati“! Ja, wer glaubt denn noch, die wirklich Engagierten und Fähigen warten jahrelang auf einen „Ruf“ aus Rom? Auf die Herablassung „Ihr dürfte auch eine Gemeinde und einen Gottesdienst leiten“. Bruder Bischof – diese „Viri“ sind schon längst weg.
Höchst engagiert in verschiedensten Einrichtungen. Höchst gottgefällig. Das Leben ist zu kurz, um auf „Herablassungen“ zu warten.

Es ist sicher: Im Gegensatz zum Spruch „Wer zu spät kommt, den bestraft die Geschichte“ wird der wirklich liebe Gott keinen bestrafen, der zu spät kommt. Er wird ihn aber schon sehr eingehend danach fragen, ob er die Gaben des von Ihm gesandeten Geistes benützt hat.
Könnte peinlich werden. Und da gibt es kein „Bischofsprivileg“. Richtig so.

Mit herzlichem Gruß ins Burgenland
Lothar Müller, Tirol

2 Kommentare:

elisabeth hat gesagt…

in der diözese eisenstadt steht alles, bei der neuen leitung darf man erst gar nicht nach gaben fragen, vielleicht nach verantwortung. aber ob diese leute schon etwas über verantwortung gehört haben, auch das bleibt dahingestellt...
und entschuldigung auch noch dazu? es ist doch fasching! gaben und verantwortung sind nicht gefragt, romtreu muss man sein, das ist alles!

Peter hat gesagt…

"Strebt ... vor allem nach der prophetischen Rede." (2Kor 14,1) Endlich hat jemand doch Paulus ernst genommen und prophezeit: "Schon in wenigen Jahren wird Dein Chef im Vatikan...") Aber sind es wirklich Prophetien oder doch nur eigener Frust?