Montag, 13. August 2012

Religionssoziologe Casanova für zivilen kirchlichen Ungehorsam

Berichte von den "Salzburger Hochschulwochen":


Dankesrede des renommierten spanisch-amerikanischen Religionssoziologen nach Verleihung des "Theologischen Preises" der "Salzburger Hochschulwochen"

Zum zivilen kirchlichen Ungehorsam angesichts eines Auseinanderdriftens von kirchlicher und säkularer Moral hat der renommierte spanisch-amerikanische Religionssoziologe Jose Casanova bei einem Vortrag am Mittwochabend in Salzburg aufgerufen. "Wie moderne demokratische Gesellschaften sich das Prinzip des zivilen Ungehorsams zueigen machen müssen, so muss sich auch die katholische Kirche in einer modernen Welt das Prinzip 'faithful dissent' in ihren Reihen aneignen und sich dem internen Pluralismus öffnen." Der Vortrag fand im Rahmen der "Salzburger Hochschulwochen" statt und war zugleich die Dankesrede Casanovas auf die Verleihung des "Theologischen Preises" der Hochschulwochen. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung war ihm zuvor von Erzbischof Alois Kothgasser überreicht worden.
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NEU: Die Rede des Religionssoziologen Prof. Dr. José Casanova bei den Salzburger Hochschulwochen 2012 als PDF >>

US-Soziologe: "Religion und Modernität schließen sich nicht aus"
US-Religionssoziologe Casanova im "Kathpress"-Gespräch über religionssozilogische "Ausnahme Europa", Problem der Kirche mit religiösem Pluralismus, Piusbrüder und wahre Revolution des Konzils
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Zollitsch: "Salzburger Hochschulwochen" sind "Ort der Bestärkung"
Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Zollitsch, zum Abschluss der Hochschulwochen: Auch "Ort der kritischen Selbstvergewisserung in moderner Lebenswelt"
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Evangelischer Theologe Friedrich W. Graf
Theologe Graf: Kirche leidet an "Phantasma der All-Zuständigkeit"
Salzburg (KAP) Mit einer scharfen Kritik am Kirchenverständnis Papst Benedikts XVI. und der Forderung nach einer Rückbesinnung der katholischen Kirche "auf ihre Kernkompetenz" hat sich der Münchener evangelische Theologe Friedrich W. Graf zu Wort gemeldet. Die katholische Kirche leide unter einem "Phantasma der All-Zuständigkeit" und begegne daher jeder Außenansicht auf die Welt - etwa durch die Brille der modernen Sozialwissenschaften - mit äußerster Skepsis, konstatierte Graf im Rahmen eines Vortrags bei den am Montag gestarteten diesjährigen "Salzburger Hochschulwochen".
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Evangelische Kritik an katholischer Kirche
Scharfe Kritik am katholischen Kirchenverständnis übte der evangelische Theologe Friedrich W. Graf bei den Salzburger Hochschulwochen.
Die katholische Kirche leide unter einem „Phantasma der All-Zuständigkeit“, so Graf. Auch wenn die Kirche an der plural gewordenen Moderne leide: die Idee einer Kirche als „Avantgarde-Modell einer moralischen Idealgemeinschaft“, wie sie Papst Benedikt XVI. laut Graf vorschwebe, trage heute nicht mehr. Notwendig sei vielmehr eine Rückbesinnung: „Kirchen neigen oft dazu, sich zu allem und jedem zu äußern.“ Dabei sei weniger oft mehr: „Wer ständig redet, betreibt lediglich seine eigene Entwertung.“
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