Erzbischof Albert Jean-Marie Rouet |
Albert Rouet, seit 2011 emeritierter Bischof von Poitiers, wird noch deutlicher: „Nur eine Zusammenlegung funktioniert – auf dem Friedhof.“ Die deutschen Bischöfe begreifen trotz ihrer aufwändigen Visitationen offenbar nicht, dass sie mit den Gemeinden auf dem Weg zur Friedhofsruhe sind:
Wenn drei Pfarrgemeinden zusammengelegt werden, verdreifacht sich nicht das Engagement. Es geht auf weniger als ein Drittel zurück. Das ist die Erfahrung.
Wie managte Erzbischof Rouet, dessen Bistum etwas kleiner ist als das Würzburger, die Herausforderung? Die Anerkennung durch die Herbert-Haag-Stiftung begründet es: Der Bischof hat in seinem Bistum Anstöße und Räume gegeben für ein wegweisendes Modell von Seelsorge vor Ort.
Rouet passte die Seelsorgestrukturen nicht wie hierzulande dem Priestermangel an. Im Gegenteil: Für jede Gemeinde gibt es ein kleines Team, drei bis fünf Frauen und Männer. Sie werden für die Seelsorge und Verwaltung beauftragt und übernehmen Verantwortung vor Ort. Das gilt für zwei bis drei Jahre, dann wird das Team durch andere Freiwillige abgelöst. So lebt die christliche Gemeinde als Nachbarschaft; alle kennen sich.
Und die Priester? Sie wohnen in kleinen Gemeinschaften, besuchen regelmäßig die Ortsgemeinden, feiern mit ihnen die Sakramente und öffnen sie für die weltweite Gemeinschaft der Kirche. „Sie sind wie Gelenke und Bänder: sie verbinden die verschiedenen Begabungen zu einem Ganzen.“ Fünf Frauen und Männer für ein Team gäbe es auch in jeder fränkischen Gemeinde. Allerdings nicht mehr lange.
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„Herbert-Haag-Preis“ ergeht erstmals an einen Erzbischof
Albert Jean-Marie Rouet ist nicht nur der erste Erzbischof der französischen Diözese Poitiers, sondern auch der erste Erzbischof, der den 1985 gegründeten Herbert Haag-Preis „Für Freiheit in der Kirche“ erhalten wird. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird ihm gemeinsam mit dem deutschen Jesuitenpater Klaus Mertes am 16. März 2014 in Luzern überreicht.
Albert Rouet hält von Pfarrzusammenlegungen gar nichts
„Nur eine Zusammenlegung funktioniert – auf dem Friedhof“
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Zentralisieren heisst vereinnahmen
Ein Hilton-Hotel sieht aus wie das andere, bis in die Möblierung der Zimmer: Die Globalisierung setzt auf weltweit gleiche Muster. Alles unterwirft der Westen seiner wirtschaftlichen Logik. Sie gilt ja überall! Alles dient dem schnellen Geld. Vor dem Eiseshauch dieses einheitlichen Zwecks gefrieren Gesellschaft, Politik und Kultur. Bewegen dürfen sich nur noch Börsenkurse. Der Starkult gibt dieser schrecklichen Einförmigkeit ein Gesicht. Nur den Stars gilt Aufmerksamkeit und Respekt. Nur sie haben etwas zu sagen. Vermittler und Übersetzer scheinen überflüssig: So sieht Albert Rouet, emeritierter Erzbischof von Poitiers, unsere Zeit.
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Zum Thema "Seelsorgeraum":
Niederländische Reformgruppen wenden sich an den Papst
Anlässlich des am Montag stattgefundenen Ad-limina-Besuchs der niederländischen Bischöfe in Rom richten sich die niederländischen Reformbewegungen Bezield Verband Utrecht (BVU) und Vereinigung Professorenmanifest in einem gemeinsamen Schreiben an Papst Franziskus. Darin bringen sie ihre „Sorge“ über die Lage der Kirche in den Niederlanden sowie über die Entwicklung zu Seelsorgeräumen zum Ausdruck.
Das Dokument ist derzeit nur auf Englisch verfügbar.
Aber bereits im April 2013 wurde das Professorenmanifest "Die Aushöhlung der Glaubensgemeinschaften in der katholischen Kirche" veröffentlicht, mit analogem Inhalt.
Erzbischof Albert Rouet sprach in Saint-Maurice vor Vertretern des Laien-Apostolates
«Die Kirche neu und anders erfinden»
Saint-Maurice VS, 20.1.14 (Kipa) Erzbischof Albert Rouet (77), bis 2011 Bischof von Poitiers, gehört zu den bekanntesten und profiliertesten Oberhirten Frankreichs. Vor Vertretern des Westschweizer Laien-Apostolates («Communauté Romande de l'Apostolat des Laïcs» – Cral) rief er am Wochenende in Saint-Maurice dazu auf, «die Kirche neu und anders zu erfinden». Rouet tritt für übersichtliche christliche Gemeinschaften ein, die in der unmittelbaren Nachbarschaft verankert sind und auch dort ihr Wirken entfalten. Er erhält am 16. März in Luzern den Herbert-Haag-Preis 2014.
Kipa >>
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