Kardinal Meisner ist mit Köln nie besonders warm geworden – und die Domstädter nicht mit ihm. In einer Denkschrift haben nun führende Kölner Katholiken heftige Kritik am Kardinal geübt.
Eine Gruppe von reformorientierten Katholiken hat Papst Franziskus um einen dialogbereiten Erzbischof als Nachfolger für den scheidenden Kölner Kardinal Joachim Meisner gebeten. Sie wünscht sich zugleich eine "spirituelle und intellektuelle Erneuerung im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils".
In einer am Mittwoch (27.11.) in Köln veröffentlichten "Denkschrift Kölner Katholiken an Papst Franziskus anlässlich der bevorstehenden Wahl des neuen Erzbischofs von Köln" kritisiert die Gruppe die kirchenpolitische und theologische Ausrichtung Meisners, der das Erzbistum seit einem Vierteljahrhundert führt.
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Kritische Kölner Katholiken (von links): Rudolf Hoppe, Hannelore Bartscherer, Bernd Wacker und Rudolf Lill. Foto: Günther Meisenberg |
Prominente Kölner Katholiken bitten Papst um Hilfe
Spätestens im nächsten Jahr wird Joachim Kardinal Meisner mit dann 80 Jahren sein Amt als Erzbischof von Köln verlassen. Sechs führende Katholiken aus dem Erzbistum haben nun Papst Franziskus in einem Brief um dessen "starke Hilfe für eine Erneuerung auch in unserer Erzdiözese" gebeten.
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Die Denkschrift im Wortlaut:
Wir wollen zur Kirche des Konzils zurück >>
Kritik am Kölner Kardinal Meisner:
"Pseudobarocker Pomp"
Nach fast 25 Jahren im Amt will der Kölner Kardinal Joachim Meisner abtreten. Noch bevor der Papst seinen Rücktritt angenommen hat, stellen sechs kritische Katholiken Forderung für den Neuen auf - und teilen kräftig aus in Richtung des noch amtierenden Erzbischofs.
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Prominente Kölner Katholiken wünschen sich dialogfähigen neuen Erzbischof
Eine Reihe namhafter Kölner Katholiken hat sich in einem Appell an Papst Franziskus für einen basisorientierten neuen Erzbischof eingesetzt. "Er muss dialogfähig sein und das Rheinland verstehen."
Sie werfen Meisner vor, "vielen Errungenschaften des Konzils mehr als kritisch gegenüberzustehen". Der Kardinal habe in Köln eine Art "bürokratischen Zentralismus" eingeführt und stütze sich auf einflussreiche Minderheiten wie Opus Dei und die Legionäre Christi. Er neige dazu "die Moderne zu negieren", und handele aus einem "autoritären Amtsverständnis, das ergebnisoffene Diskussionen nicht zulässt", heißt es weiter.
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Eine weitere Initiative zur Nachfolge in Köln:
Initiative: Kirchenvolk bei Bischofswahl in Köln beteiligen : Laien, Diakone und Priester
Eine neue "Kölner Kircheninitiative" fordert die Mitbeteiligung der Katholiken im Erzbistum Köln bei der Wahl eines neuen Erzbischofs.
In einem am Mittwoch (4.12.) in Köln veröffentlichten Brief an den Papst und das Kölner Domkapitel heißt es, Laien, Diakone und Priester beziehungsweise diözesane Beratungsgremien seien bei der Bischofswahl einzubeziehen. Zu den Unterstützern der Erklärung gehören die Pfarrer-Initiative Deutschland, die Theologen Hans Küng, Paul Michael Zulehner, Thomas Schüller, Norbert Mette, Hermann Häring, der Frankfurter Dompfarrer Johannes zu Eltz sowie der Jesuit Klaus Mertes, der 2010 Missbrauchsfälle am Berliner Canisius-Kolleg öffentlich machte und damit die bundesweite Aufarbeitung ins Rollen brachte.
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Reformer fordern Laien-Einfluss auf Bischofswahl
Eine "Kölner Kircheninitiative" fordert in einem Brief an den Papst mehr Einfluss für Laien bei der Bischofswahl. Sie hat prominente Unterstützer. Ihr wirkliches Ziel allerdings verrät sie nicht.
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1 Kommentar:
Meisner hat die Vertreibung aus seiner Heimat Schlesien durchgestanden, ebenso die harte Zeit als Bischof in der DDR. Er wird auch die Kritik der "sechs führenden Kölner Katholiken" gut überstehen. Jesus von Nazareth hatte mehr.
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