"Barmherzigkeit! Jetzt!": Erst im Januar hat sich ein Priester aus Oberfranken zu seiner erwachsenen Tochter bekannt. Nun bittet er Papst Franziskus in einem offenen Brief darum, ihn aus dem Zölibat zu befreien. Die Enthaltsamkeit entspreche "nicht der Konstitution meiner Person."
Als er sich Anfang des Jahres im Fernsehen zu seiner erwachsenen Tochter bekannte, hat Pfarrer Stefan Hartmann der lange währenden Debatte um den Zölibat für katholische Priester neuen Schwung verpasst. Nicht unbedingt zum Gefallen seines Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick. Der wusste, ebenso wie Hartmanns Gemeinde, längst von der Tochter, nun aber kritisierte Hartmann öffentlich die Ehelosigkeit als "Anachronismus, der vielen Menschen und der Kirche schadet".
Nun hat der Pfarrer aus dem oberfränkischen Oberhaid bei Bamberg nachgelegt: In einem offenen Brief bittet er Papst Franziskus, ihn vom Zölibat zu befreien. Auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte der Pfarrer am Donnerstagabend das Schreiben, das er mit "Barmherzigkeit! Jetzt!" betitelt hat. Er beantrage die Dispens "im Bewusstsein meiner Schwäche, meiner Fehler und in aller geschuldeten Demut", schreibt Hartmann. Er habe nach langen Jahren eingesehen, dass das Zölibatsversprechen, dass er bei seiner Diakonatsweihe 1981 in Trier gegeben hatte "voreilig war und nicht der Konstitution meiner Person entspricht".
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