Auf der Titelseite der letzten Ausgabe des martinus (Nr. 21 v. 25. Mai 2014) ist Bischof Zsifkovics mit Kindern aus Müllendorf abgebildet. Im Kommentar dazu heißt es:
Bischof Ägidius führte mit ihnen eine angeregte Dialogpredigt und lud die Kinder dazu ein, mehr „Du-Mensch“ als „Ich-Mensch“ zu sein. „Du-Mensch“ zu sein bedeutet Offen-Sein für andere.
Ich würde auch gerne eine „angeregte Dialogpredigt“ mit Bischof Ägidius führen. Seit beinahe zwei Jahren (!) ersuche ich um ein persönliches Gespräch mit ihm – ohne Erfolg (siehe „Korrespondenz“!). Bischof Ägidius sollte die „Einladung“ an die Kinder auch an sich selbst richten! „Du-Mensch“ zu sein bedeutet Offen-Sein für andere. Wie wahr! Zu den "anderen" sollten freilich auch solche gehören, die es gewohnt sind, einen Dialog auf „Augenhöhe“ zu führen!
16.12.2012:
Beilage: Offener Brief vom 01.08.2012
Ich weiß nicht, ob Sie das Haus jemals persönlich betreten haben; mit Ihrem Urteil haben Sie es jedenfalls „mit Füßen getreten“! Und vielleicht empfinden dies auch alle so, die jemals „Gäste“ im Christophorus-Haus waren, besonders die vielen Schülerinnen und Schüler. Zu den pastoralen „Highlights“ zählten meines Erachtens die ökumenischen Abschlussgottesdienste mit unseren Maturanten am letzten Schultag ihres Lebens vor der schriftlichen Matura. Sie können Ihren Vorgänger, Bischof Iby, befragen, der im Rahmen der bischöflichen Visitation zweimal dabei war. Beim letzten Gottesdienst im Mai hatten wir den Philipperhymnus als zentrale Bibelstelle gewählt (Phil 2, 5 -11).
Ich brauche Ihnen wohl nicht zitieren, von welcher „Gesinnung“ dort die Rede ist! Legt man dieses „Maß“ an, dann stimmt wohl das Urteil „niemals auch nur annähernd“!
Ich habe heuer bei der mündlichen Matura im Juni einer Kandidatin die folgende Frage gestellt:
19.03.2013:
14.04.2013:
Sehr geehrter Herr Diözesanbischof!
Mit Freude habe ich Ihrem Schreiben vom 26. März 2013, das ich am Karfreitag erhielt, den Dank für mein „Engagement in der Vergangenheit“ entnommen. Ich würde Ihnen gerne viel mehr über die 7 Jahre dieses Engagements erzählen, die ich als harte, aber auch sehr glückliche Zeit in Erinnerung behalte. Vielleicht würden Sie meine heutigen Sorgen dann auch besser verstehen. Mein Engagement währt bis heute und meine „Korrespondenz mit Ihnen“ sehe ich auch als einen Teil davon.
Die Wahl Ihrer Worte (Aggression, Vorurteil und Respektlosigkeit) hat mich etwas erschreckt; anscheinend sind Sie durch meine Wortwahl aber doch auch betroffen?
Wir haben ja beide eine humanistische Bildung genossen: aggredior … ich gehe heran.
Vielleicht bin ich Ihnen etwas zu Nahe getreten; aber es gehört zu meinem Wesen, nahe heranzugehen! „Fürchtet euch nicht!“ (Lk 2,10; Mt 28,10) schließt sich für mich wie eine „Klammer“ um das Evangelium, die für mich einen besonderen „Halt“ bedeutet.
Jesus ist für mich ein Vorbild, wie er furchtlos und sehr nahe den unterschiedlichsten Menschen begegnet. Vielleicht bin ich daher auch leichter „respektlos“. Im Duden wird Respekt erklärt mit „Ehrerbietung, schuldige Achtung und Scheu“. Ich habe tatsächlich keine Scheu, offen meine Meinung zu sagen – gegenüber wem auch immer! Ich habe dies auch in der Vergangenheit gegenüber Ihren Amtvorgängern im Bischofsamt unserer Diözese so gehalten – und es war dennoch ein persönliches Gespräch mit ihnen möglich.
Eine Offenheit/ein Angebot in diese Richtung vermisse ich in Ihrem Brief. Ich hoffe aber nach wie vor auf eine solche Möglichkeit.
Mit hoffnungsvollen Grüßen
Sehr geehrter Herr Diözesanbischof!
Im Sommer habe ich Ihnen einen „offenen Brief“ gesendet, der auch in mehreren Medien veröffentlicht worden ist. Von vielen ehemaligen Schülerinnen und Schülern, Kolleginnen und Kollegen, Freunden und Verwandten, Priestern, …. habe ich daraufhin wunderbare und ermutigende Rückmeldungen erhalten.
Vielleicht ist mein Brief im Trubel der sommerlichen „Umbauarbeiten“ im Bischofshof nicht zu Ihnen gelangt? Ich lege ihn daher nochmals bei und greife mein Angebot darin auf, Ihnen in einem Gespräch mehr über die Geschichte des St. Christophorus-Hauses zu erzählen.
Ich bitte daher um einen persönlichen Gesprächstermin, um mit Ihnen als einfacher Christ (mit theologischer Basis) auch über aktuelle Entwicklungen in unserer Kirche zu sprechen.
Mit „adventlichem“ Gruß
Im Sommer habe ich Ihnen einen „offenen Brief“ gesendet, der auch in mehreren Medien veröffentlicht worden ist. Von vielen ehemaligen Schülerinnen und Schülern, Kolleginnen und Kollegen, Freunden und Verwandten, Priestern, …. habe ich daraufhin wunderbare und ermutigende Rückmeldungen erhalten.
Vielleicht ist mein Brief im Trubel der sommerlichen „Umbauarbeiten“ im Bischofshof nicht zu Ihnen gelangt? Ich lege ihn daher nochmals bei und greife mein Angebot darin auf, Ihnen in einem Gespräch mehr über die Geschichte des St. Christophorus-Hauses zu erzählen.
Ich bitte daher um einen persönlichen Gesprächstermin, um mit Ihnen als einfacher Christ (mit theologischer Basis) auch über aktuelle Entwicklungen in unserer Kirche zu sprechen.
Mit „adventlichem“ Gruß
Bildungshaus aufgelöst (martinus Nr. 30 , 29. Juli 2012, S. 18)
„Niemals auch nur annähernd“ – hätten sich die Erwartungen an das Christophorus-Haus erfüllt!
Mit diesen Worten in Ihrem Dekret, Herr Diözesanbischof, fällen Sie ein pauschales und hartes Urteil. Bedenken Sie, was dazu schon in der Bergpredigt zu lesen ist: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird euch zugeteilt werden.“ (Mt 7, 1 -2).
Sie haben gerade maturiert, als das Haus eingeweiht wurde, und weit weg von Oberschützen Theologie studiert, als ich in den 80er Jahren das Haus betreut habe. Ich würde Ihnen in einem persönlichen Gespräch mehr erzählen über die bescheidenen Anfänge. Nur ein kleines Beispiel: in meinem ersten Arbeitsjahr ab September 1982 hat es bis zum Aschermittwoch im Jahr 1983 gedauert, bis ein Bildungsbudget genehmigt war. Die Veranstaltungen, die ich trotzdem bis dahin organisiert hatte, haben wir aus unseren privaten familiären Ersparnissen vorfinanziert!
Ich weiß nicht, ob Sie das Haus jemals persönlich betreten haben; mit Ihrem Urteil haben Sie es jedenfalls „mit Füßen getreten“! Und vielleicht empfinden dies auch alle so, die jemals „Gäste“ im Christophorus-Haus waren, besonders die vielen Schülerinnen und Schüler. Zu den pastoralen „Highlights“ zählten meines Erachtens die ökumenischen Abschlussgottesdienste mit unseren Maturanten am letzten Schultag ihres Lebens vor der schriftlichen Matura. Sie können Ihren Vorgänger, Bischof Iby, befragen, der im Rahmen der bischöflichen Visitation zweimal dabei war. Beim letzten Gottesdienst im Mai hatten wir den Philipperhymnus als zentrale Bibelstelle gewählt (Phil 2, 5 -11).
Ich brauche Ihnen wohl nicht zitieren, von welcher „Gesinnung“ dort die Rede ist! Legt man dieses „Maß“ an, dann stimmt wohl das Urteil „niemals auch nur annähernd“!
Aber darf ich dieses „Maß“ auch an den Bischofshof anlegen, auch an Ihre Art das Bischofsamt auszuüben!?
Ich habe heuer bei der mündlichen Matura im Juni einer Kandidatin die folgende Frage gestellt:
Vor 50 Jahren – im Oktober 1962 – wurde das Zweite Vatikanische Konzil eröffnet. Für Tomás Halik, katholischer Priester, Theologe und Soziologe an der Karls-Universität in Prag, stellen sich angesichts dieses Jubiläums mehr Fragen als Antworten:
… man denke an die festlichen Worte, mit denen das Konzilsdokument
„Über die Kirche“ beginnt: dass eben „Freude und Hoffnung, Trauer
und Angst der Menschen unserer Zeit auch Freude und Hoffnung,
Trauer und Angst der Kirche“ sind.
Diese Worte klingen fast wie ein Ehe-Gelöbnis. Die katholische Kirche
gelobt dem modernen Menschen Liebe, Achtung und Treue in guten wie
in schlechten Zeiten. Ist sie diesem Versprechen jedoch treu geblieben?
Kann sie heute mit gutem Gewissen eine „Goldene Hochzeit“ mit der
modernen Gesellschaft feiern? Auf der anderen Seite muss man
allerdings auch nüchtern fragen: War für den modernen Menschen
eine solche „Ehe“ je begehrenswert? (Publik-Forum Nr. 10, 2012, S. 32)
Versuche Antworten auf die gestellten Fragen von Tomás Halik zu geben!
Wie könnte eine Vision für die (katholische) Kirche in Europa aussehen –
ähnlich etwa des von lateinamerikanischen Bischöfen während des Konzils
an den Grabstätten der Urchristen Roms beschlossenen „Katakombenpakts“:
die Selbstverpflichtung einfach und solidarisch aufseiten der Armen zu
leben?
Die Kandidatin hat die Frage nicht beantwortet, weil sie die andere Frage wählte. Herr Diözesanbischof, wie würden Sie diese Frage beantworten?
Die lateinamerikanischen Bischöfe haben zu Hause ihre Konsequenzen gezogen: Dom Helder Camara zum Beispiel ist aus seinem Palast ausgezogen. Die Kirchenzeitung hätte damals einen Bericht darüber schreiben können mit dem Titel „Bischofshof aufgelöst“!
Was ich mir schließlich bezüglich Christophorus-Haus wünschen würde, Herr Diözesanbischof, ist, dass Sie den wahren Grund für die Auflösung nennen, nämlich Sparmaßnahmen! Und nicht Gründe vorschieben, über die Sie „auch nicht annähernd“ urteilen können. (Siehe dazu vielleicht auch Mt 7, 5 !).
Oberschützen, am 1. August 2012
Mag. Ludwig Leitner
Berggasse 8
7432 Oberschützen
„Offener Brief“ an den Herrn Diözesanbischof Dr. Ägidius Zsifkovics; an folgende Redaktionen: martinus, Die Furche, Kurier, Der Standard, Wir sind Kirche
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19.03.2013:
Sehr geehrter Herr Diözesanbischof!
Da ich auf meine beiden Briefe im Sommer bzw. vor Weihnachten im vorigen Jahr keinerlei Antwort erhielt, nehme ich an, dass diese Sie entweder nicht „erreicht“ haben oder von Ihnen bewusst ignoriert worden sind.
Für den ersteren Fall lege ich nochmals eine Kopie meines ersten Briefes bei – durch unseren neuen Papst haben die darin formulierten Anliegen ja noch an Aktualität gewonnen!
Im anderen Fall ersuche ich nochmals um ein persönliches Gespräch – ermutigt durch den von ihnen geäußerten Wunsch an den neuen Papst, dass „er die Fähigkeit des Hinhörens und des Dialogs so einbringen kann, dass er mit seinen Mitarbeitern und den Bischöfen aus aller Welt befreit und offen reden könne.“ (Radio Burgenland, 14. 3. 2013)
Ich hoffe, dass auch Sie für meine Anliegen, die vielen Menschen unserer Diözese am Herzen liegen, ein „offenes Ohr“ haben werden.
Mit „österlichem“ Gruß
26.03.2013:
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14.04.2013:
Sehr geehrter Herr Diözesanbischof!
Mit Freude habe ich Ihrem Schreiben vom 26. März 2013, das ich am Karfreitag erhielt, den Dank für mein „Engagement in der Vergangenheit“ entnommen. Ich würde Ihnen gerne viel mehr über die 7 Jahre dieses Engagements erzählen, die ich als harte, aber auch sehr glückliche Zeit in Erinnerung behalte. Vielleicht würden Sie meine heutigen Sorgen dann auch besser verstehen. Mein Engagement währt bis heute und meine „Korrespondenz mit Ihnen“ sehe ich auch als einen Teil davon.
Die Wahl Ihrer Worte (Aggression, Vorurteil und Respektlosigkeit) hat mich etwas erschreckt; anscheinend sind Sie durch meine Wortwahl aber doch auch betroffen?
Wir haben ja beide eine humanistische Bildung genossen: aggredior … ich gehe heran.
Vielleicht bin ich Ihnen etwas zu Nahe getreten; aber es gehört zu meinem Wesen, nahe heranzugehen! „Fürchtet euch nicht!“ (Lk 2,10; Mt 28,10) schließt sich für mich wie eine „Klammer“ um das Evangelium, die für mich einen besonderen „Halt“ bedeutet.
Jesus ist für mich ein Vorbild, wie er furchtlos und sehr nahe den unterschiedlichsten Menschen begegnet. Vielleicht bin ich daher auch leichter „respektlos“. Im Duden wird Respekt erklärt mit „Ehrerbietung, schuldige Achtung und Scheu“. Ich habe tatsächlich keine Scheu, offen meine Meinung zu sagen – gegenüber wem auch immer! Ich habe dies auch in der Vergangenheit gegenüber Ihren Amtvorgängern im Bischofsamt unserer Diözese so gehalten – und es war dennoch ein persönliches Gespräch mit ihnen möglich.
Eine Offenheit/ein Angebot in diese Richtung vermisse ich in Ihrem Brief. Ich hoffe aber nach wie vor auf eine solche Möglichkeit.
Mit hoffnungsvollen Grüßen
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02.02.2014:
Sehr geehrter Herr Diözesanbischof!
Ich hatte ja schon die Hoffnung aufgegeben, da ich auch auf das Versprechen unseres neuen Generalvikars (ich kenne Martin seit meiner Gymnasialzeit in Mattersburg und schätze ihn nach wie vor) gleich nach seiner Amtseinführung im September, sich um einen Gesprächstermin für mich mit Ihnen zu bemühen, seither keinerlei Reaktion erhielt.
Der Besuch der österreichischen Bischöfe in den vergangenen Tagen in Rom und die Berichte darüber ermutigen mich aber – ich formuliere es jetzt bewusst so – mein Gesprächsangebot zu erneuern. Wie auf einem Foto ersichtlich (Die Presse, 27.1.2014, S. 3), waren Sie ja auch schon 2005 dabei; und so sollte Ihnen der Unterschied zu heute noch mehr bewusst sein, welchen Umgangston unser (neuer) Bischof in Rom im Vergleich zu früheren Zeiten pflegt: „Sein kommunikativer Stil muss auch für uns Bischöfe Vorbild sein.“ (Kardinal Schönborn in: Die Presse, 1.2.2014, S. 4). Auch Sie schreiben zur Fragebogenaktion: „Der Heilige Vater hat die Menschen um ihre Meinung gefragt, er verdient es auch, Antworten zu bekommen, egal, wie heiß ein Eisen auch ist. Und die Gläubigen, die sich der Mühe der Auseinandersetzung mit den Fragen unterzogen haben, haben es verdient, an zentraler Stelle gehört zu werden.“ (martinus, 2.2.2014, S. 3).
So habe ich wieder Hoffnung, auch in Eisenstadt Gehör zu finden – auch zu sogenannten „heißen Eisen“. Sie wurden in Rom ja auch nach den Reformgruppen in Österreich gefragt (Die Presse, 28.1.2014, S. 8). Als diözesane Kontaktperson und Vorstandsmitglied der Plattform „Wir sind Kirche“ würde ich Ihnen gerne unsere ursprünglichen und aktuellen Anliegen vortragen – und auch nur zu gerne erfahren, was Franziskus oder auch Sie von uns erwarten.
Ich freue mich auf eine hoffentlich positive Antwort – könnte mir vorstellen, dass auch Martin bei einem Gespräch mit dabei ist – und grüße Sie aus dem (noch) winterlichen Südburgenland.
Oberschützen, am Fest der Darstellung des Herrn, 2.2.2014
Kopie an Generalvikar Mag. Martin Korpitsch
Kopie an Generalvikar Mag. Martin Korpitsch
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