Dienstag, 6. Mai 2014

Zweite Vollversammlung der Synode im Bistum Trier

Trierer Bistumssynode startet mit der inhaltlichen Arbeit
Trier (dpa/lrs) - Rund fünf Monate nach dem Start der Synode im Bistum Trier hat das Gremium mit seiner inhaltlichen Arbeit begonnen. Die Empfehlungen, die die Laien und Geistlichen erarbeiten, würden anschließend umgesetzt, sagte Triers Bischof Stephan Ackermann am Samstag zum Ende der zweiten Vollversammlung der Synode. «Die Voten binden mich.» Mit der Gründung von zehn Kommissionen wurden die Themen festgelegt, mit denen sich die rund 280 Mitglieder der Synode bis Ende 2015 beschäftigen werden.

Es ist die erste Synode der katholischen Kirche in Deutschland seit mehr als 20 Jahren und die erste in Trier seit fast 60 Jahren. Am stärksten besetzt seien die Kommissionen «Zukunft der Pfarrei», «Missionarisch sein» und «Diakonisches Wirken». Zu neun Themen, die der Bischof vorgeschlagen hatte, kam auf Wunsch der Synode noch die Sachkommission «Wandel der Geschlechterrollen und Familie» hinzu.

«Ich bin mit dem Ergebnis und dem Verlauf zufrieden», sagte Ackermann. «Die Synode lernt laufen.» Der Bischof hatte die Synode ausgerufen, weil er zu bestimmten Themen beraten werden möchte. «Ich habe kein umfassendes Zukunftsbild für die Kirche im Bistum Trier, aber ich habe Optionen. In der Synode müssen wir Optionen vergemeinschaften.»

Die Versammlung könne aber nur Dinge beschließen, die das Bistum betreffen, sagte der Bischof. Themen wie wiederverheiratete Geschiedene, Sexualmoral der Kirche und Ämter von Frauen in der Kirche würden am Rande der Synode in Foren behandelt. «Es gibt keine Tabus für das Gespräch», sagte Ackermann.
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Trierer Bistums-Synode schart sich um Themen und Personen
Zähes Ringen um Kompromisse

Vier Tage lang haben sich 250 Trierer Katholiken zur zweiten Vollversammlung ihrer Synode getroffen. Am Ende waren sich alle einig: "Demokratie ist mühsam". Und für den Trierer Bischof Ackermann gab es einige Überraschungen.

"Demokratie ist mühsam!" Immer wieder war dieser Stoßseufzer in der ehemaligen Abteikirche Sankt Maximin zu hören, wo sich am verlängerten Wochenende um den 1. Mai rund 250 Trierer Katholiken zur zweiten Vollversammlung ihrer Synode trafen. Vier Tage lang robbten Laien und Priester, Kirchenfunktionäre und Professoren,
Gemeindereferentinnen und Jugendverbandsaktivisten in Rede- und Antragsscharmützeln durch das Gestrüpp der Synodengeschäftsordnung und beschlossen am Ende die Besetzung von zehn Sachkommissionen. Diese haben nun fünf Monate Zeit, um Vorlagen für die nächste Vollversammlung zu erarbeiten, die im Oktober in Saarbrücken tagen soll.

Festgelegt und formiert
Mit ihren Kommissionen hat sich die Trierer Synode thematisch und personell festgelegt und formiert. Zugleich hat das Gremium zu sich selbst gefunden. In einer Mischung aus Debatte, Streit, Sacharbeit und der Bereitschaft, Kompromisse einzugehen, hat sich ein Synodenklima herausgebildet, das die weitere Arbeit erleichtert. Dazu gehörte auch die immer wieder aufblitzende Fähigkeit, über sich selbst zu lachen, wenn die Debatte allzu verbissen wurde.

Nicht ohne Weiteres der Leitung folgen
Selbst die beiden großen Überraschungen der Vollversammlung konnten die Synode nicht aus der Bahn werfen. Ein Paukenschlag kam gleich am ersten Tag. Auf Antrag einer jungen Synodalen wurde ein zentrales Dokument der Vorbereitungskommission zu den Herausforderungen der Gegenwart (im Kirchendeutsch: "Zeichen der Zeit") lediglich als unverbindliches Perspektiv-Papier zur Kenntnis genommen. Damit war klar, dass die Synode nicht bereit war, ohne weiteres den Vorgaben der Leitung zu folgen.

Ein verdutzter Bischof Ackermann
Diese bemerkenswerte Eigenständigkeit kam auch in der Debatte über die Sachkommissionen zum Ausdruck. Wieder waren es Frauen, die sich mit einer Forderung durchsetzten. Sie beantragten, eine eigene Kommission zum Thema "Wandel der Geschlechterrollen" einzurichten. Mit knapper Mehrheit wurde dies beschlossen, und ein verdutzter Bischof Stephan Ackermann musste erklären, wie er sich dazu verhalten wolle. Er räumte ein, zu diesem Thema habe er eigentlich keine Beratung durch die Synode gewünscht, begrüßte dann aber die Erweiterung des Spektrums, sofern das Thema Familie dabei in den Blick komme. Prompt erhielt die Sachkommission den Titel: "Familie in all ihrer Vielfalt in Kirche und Gesellschaft und der Wandel der Geschlechterrollen".
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