Montag, 1. Februar 2016

Nuntius in der Schweiz kritisiert Papst und Deutsche Bischofskonferenz

Nuntius in der Schweiz bekommt viel Gegenwind
Verwunderung und Kopfschütteln

Ein Papstbotschafter, der den Papst kritisiert und die Deutsche Bischofskonferenz öffentlich der Häresie bezichtigt? Im Schweizer Katholizismus gibt es Verwunderung über den neuen Nuntius Erzbischof Thomas Edward Gullickson.

Der neue päpstliche Nuntius in der Schweiz, Erzbischof Gullickson, sorgt für Schlagzeilen. Die Gemüter erhitzen sich etwa über seine Kritik an den Schweizer Kirchenverhältnissen. Zudem gibt es bereits Gerüchte, der 65-jährige US-Amerikaner könnte zum Wegbereiter für einen erneut sehr konservativen Nachfolger des Churer Bischofs Vitus Huonder werden - der mit bald 74 Jahren auf die kirchenrechtliche Altersgrenze zusteuert.

Allianz "Es reicht!" appelliert an Bischöfe
Eine breite Allianz aus zumeist linkskatholischen Organisationen mit Namen "Es reicht!" fordert nun die Schweizer Bischöfe auf, sich klar zu den Aufbrüchen des Konzils zu bekennen. Zudem sollten sie die Äußerungen des Erzbischofs wachsam verfolgen. Die Allianz kritisiert "mit Befremden", der Botschafter sei einem "völlig überholten Kirchenbild verpflichtet". Der Vatikan-Vertreter stehe der traditionalistischen Piusbruderschaft nahe und empfehle via Twitter ein "fundamentalistisches Standardwerk" und einen "kriegerisch anmutenden Katholizismus". Für die Schweiz habe er bereits vorgeschlagen, alle Pfarreien ohne Priester aufzuheben.

Gullickson, seit September im Amt, stelle sich "klar gegen Errungenschaften, die für die große Mehrheit der ... Katholiken unseres Landes längst selbstverständlich sind". Damit verweist die Allianz vor allem auf Pfarreien, die von Laientheologen geleitet werden, und auch auf Frauen, die in Seelsorge und Liturgie Verantwortung tragen. Verwunderung herrscht darüber, dass die theologischen Positionen des Nuntius in einem "großen Kontrast zu den Reformbemühungen von Papst Franziskus" stünden - den Weiterlesen auf domradio.de >>



Ein Nuntius sorgt für Schlagzeilen
US-Amerikaner erhält viel Gegenwind in der Schweizer Kirche

Der neue päpstliche Nuntius in der Schweiz, Erzbischof Thomas Edward Gullickson, sorgt für Schlagzeilen. Die Gemüter erhitzen sich etwa über seine Kritik an den Schweizer Kirchenverhältnissen. Zudem gibt es bereits Gerüchte, der 65-jährige US-Amerikaner könnte zum Wegbereiter für einen erneut sehr konservativen Nachfolger des Churer Bischofs Vitus Huonder werden - der mit bald 74 Jahren auf die kirchenrechtliche Altersgrenze zusteuert.
Einen neuen Blog eröffnete der Nuntius unter admontemmyrrhae.blogspot.ch. Darin äußerte er sich zuletzt etwa zu Gender-Fragen und über einen Relativismus, der die "Toleranz auf den Kopf stellt".
Katholisch.de >>



Neuer Nuntius – die kirchliche Allianz «Es reicht!» will Konsequenzen
Zürich, 28.1.16 (kath.ch) Der neue Nuntius in der Schweiz, Erzbischof Thomas Edward Gullickson, sorgt für Schlagzeilen. Einerseits regen sich die Gemüter über seine Kritik an der Kirche Schweiz auf. Andererseits wird befürchtet, dass er Wegbereiter für einen konservativen Nachfolger von Bischof Huonder in Chur sein könnte. Die Allianz «Es reicht!» fordert die Schweizer Bischöfe auf, sich klar zu den Aufbrüchen des Zweiten Vatikanischen Konzils zu bekennen. Zudem sollen die politisch Verantwortlichen die Äusserungen des Erzbischofs wachsam verfolgen.


Hintergrund:

Der Nuntius im Zwielicht
Der neue Botschafter des Vatikans in Bern entpuppt sich als Traditionalist und Verfechter eines totalitären Katholizismus. Für die Katholiken in der Schweiz eine Hypothek.
Erwin Koller auf Journal21.ch vom 05.01.2016

Neuer Apostolischer Nuntius
Der konservative Botschafter des Papstes
Erzbischof Thomas Gullickson findet, dass die Traditionalisten den Sinn des Zweiten Vatikanischen Konzils vielleicht besser verstanden hätten als andere.
NZZ vom 24.12.2015

Apostolischer Nuntius über Piusbruderschaft und Exkommunikation
Katholisches.info vom 29.9.2012

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