Samstag, 8. Juni 2019

Reformen: Kircheninitiativen verlieren Geduld


Vier katholische Initiativen haben sich mit der Frage an die österreichischen Bischöfe gewandt, welche Vorschläge diese machen, um Reformen einzuleiten (Stichwort Missbrauchskrise). Mehr als zwei Monate erhielten sie keine Antwort, jetzt gehen sie damit an die Öffentlichkeit.

Die Reformbewegungen Wir sind Kirche, Priester ohne Amt, die Laieninitiative und die Pfarrerinitiative kämpfen seit Jahren für Änderungen in der Kirche, die sie für nötig halten, um eine Kirche für alle zu sein und das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit in die römisch-katholische Kirche wiederherzustellen. Ausgangspunkt ist die massive weltweite Missbrauchskrise, die auch strukturelle Ursachen hat - mehr dazu in Missbrauch: Schönborn kritisiert kirchliche Strukturen und: Missbrauchsvertuschung: „Klerikale Kultur“ schuld.

„Mit der Ausrede, es handle sich um einzelne Entgleisungen, ist die Krise nicht mehr zu bewältigen. Wir wissen längst, dass tiefgreifende Reformen notwendig sein werden, um die Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche wieder zu gewinnen“, schrieben die Unterzeichnenden in einem dem ORF vorliegenden Brief am 25. März an jeden österreichischen Bischof. „Was gedenken Sie nun zu tun? ... Papst Franziskus hat schon vor langer Zeit um mutige Vorschläge der Bischöfe gebeten: Wie sehen Ihre Vorschläge aus?“, lautete die Frage.

Bis Juni sei keine einzige Antwort, nicht einmal eine Empfangsbestätigung eingegangen, schrieb Peter Pawlowsky, aktiv in der Laieninitiative, in einer Information an die Medien.
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„Macht, Kontrolle, Missbrauch – Zeit für eine systemische Neustrukturierung der Kirche“
Pressekonferenz der österreichischen Reformgruppen, Wien, 27. Februar 2019
Diözesane Aufräumarbeiten in Kärnten, Anti-Missbrauchs-Gipfel im Vatikan: Das System Kirche krankt immer offenkundiger an einem unzeitgemäßen Machtgefälle, fehlender Gewaltenteilung, nicht-vorhandenen Kontrollinstanzen und Intransparenz in der Leitungsstruktur. Mit Opferschutz alleine ist es nicht getan, wenn weitere Missbrauchsfälle – ob sexueller oder wirtschaftlicher Art – verhindert werden wollen. Not tut eine umfassende systemische Neustrukturierung der römisch-katholischen Kirche, einschließlich verbriefter Grundrechte für alle.
Die Pfarrer-Initiative, Priester ohne Amt, Laien-Initiative und Plattform „Wir sind Kirche“ luden zu einer gemeinsamen Pressekonferenz – mit konkreten Vorschlägen und Forderungen für eine tatsächlich am Menschen orientierte Kirche Jesu.
Wir-sind-kirche.at

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