Freitag, 7. Juni 2019
Therapeut: Fast alle Priester haben Probleme mit Zölibat
"95 Prozent halten sich nicht lebenslang an den Zölibat"
Therapeut: Fast alle Priester haben Probleme mit Enthaltsamkeit
Nach Einschätzung des Berliner Therapeuten Joachim Reich haben fast alle katholischen Priester Probleme mit sexueller Enthaltsamkeit. "Ich würde sagen: 95 Prozent halten sich nicht lebenslang an den Zölibat", sagte Reich im Interview der "Welt" (Mittwoch). "Zu welchem Grad und in welchen Phasen sie sexuell aktiv sind, ist aber unterschiedlich." Manche hätten Affären oder im Urlaub Sex und lebten dann wieder lange Zeit enthaltsam. "Andere führen konsequent ein Doppelleben."
Viele Priester seien "mit viel Idealismus" in ihr Amt gestartet, sagte Reich, der Priester berät. Dass sie Probleme mit dem Zölibat bekämen, dauere mitunter mehrere Jahre. Wer keine Beeinträchtigung erfahre, sei "zölibatär hochbegabt". Das sei eine "ganz kleine" Minderheit. Die Mehrheit werde oft allein gelassen: Beichtväter seien für solche Fragestellungen nicht ausgebildet, geistlichen Begleitern fehle "jeder sexualpsychologische Hintergrund". Seminaristen klagten über fehlende oder nicht ernsthafte Vorbereitung auf den Zölibat.
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D: „Fast alle Priester haben Probleme mit Zölibat“
95 Prozent der Priester in Deutschland „halten sich nicht lebenslang an den Zölibat“. Das schätzt der Berliner Therapeut Joachim Reich in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“.
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Enthaltsamkeit
Halten sich nur fünf Prozent der Priester lebenslang an den Zölibat?
Der Sexualtherapeut Joachim Reich (Berlin) schätzt, dass sich nur fünf Prozent der katholischen Priester lebenslang an den Zölibat halten. Das sagte er in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ (Ausgabe 5. Juni). Reich berät Geistliche, die Probleme damit haben, sexuell enthaltsam zu leben. Nach seinen Worten sind Kleriker sehr selten, die sagten: „Ich empfinde ab und zu sexuelles Verlangen, aber ich kann das schnell runterfahren, und es beeinträchtigt meine Lebensqualität auch nicht.“ Der Therapeut, der früher selbst Priester war, nennt diese Gruppe „zölibatär hochbegabt“. Das sei eine kleine Minderheit. Die Mehrheit leide irgendwann unter der verordneten und selbstgewählten Beziehungs- und Sexlosigkeit.
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