Dienstag, 29. März 2011

Abt von Einsiedeln geht mit der katholischen Kirche hart ins Gericht

Abt Martin: «Die katholische Kirche hat die Chance nicht gepackt»
Abt Martin Werlen geht mit der katholischen Kirche hart ins Gericht. Im Zusammenhang mit den Fällen von sexuellem Missbrauch habe der Papst zwar Stellung bezogen - aber erst sehr spät.
Abt Martin: "Wir leben als Kirche weit hinter unseren Möglichkeiten. Die Menschen interessieren sich für unsere Botschaft. Aber in der Kirche fehlen Visionen und der Mut, den Menschen und Situationen von heute auf Augenhöhe zu begegnen und bei Schwierigkeiten angemessen zu reagieren. Die Kirche – auch die Weltkirche – fährt mit angezogener Handbremse. Und das ist primär das Problem der Führung."
Zum Interview in der Aargauer Zeitung >>

Ein wohltuendes Interview von jemandem, der als Abt in seinem Kloster in Einsiedeln einiges aufzuarbeiten hatte - sicher auch wegen der jahrzehntelangen "Zurückhaltung" des Vatikans beim Gewaltmissbrauch an Minderjährigen. Die Untersuchungskommission hat ergeben, dass sich im Kloster Einsiedeln über einen Zeitraum von 60 Jahren 15 Mönche sexueller Übergriffe schuldig gemacht hatten.

Beitrag in der NZZ:
Einsiedler Abt unzufrieden mit Aufarbeitung von Missbrauch
Martin Werlen kritisiert katholische Kirche – fehlende Visionen beklagt

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