Seit
einem Monat ist der gebürtige Oberösterreicher Abt Christian Haidinger
Vorsitzender der 85 Männerorden Österreichs. Der Benediktiner, der Pfarrer in
Buchkirchen war, glaubt fest daran, dass auch Frauen einmal zum Priesteramt
zugelassen werden.
Er liest
die jüngsten päpstlichen Botschaften von der Dezentralisierung der Kirche als
Aufforderung an die Bischöfe: „Ich höre aus den Botschaften der letzten Monate
vor allem heraus, dass das, was auch das zweite Vatikanum schon besagt hat,
nämlich dass die Ortskirchen auch eine große Eigenständigkeit haben, dass
Bischofe eben die Verantwortlichen sind, die in ihrem Umfeld und Kulturkreis
einfach die Kirche leiten müssen. Und das kann nicht alles weltweit von Rom aus
geleitet werden. Das sagt Papst Franziskus in einer ganz großen Deutlichkeit,
dass er diesen Aspekt einfach betonen möchte und den Bischöfen Mut macht, nehmt
Eure Leitungsaufgabe wahr. Nicht nur hörig sein, was in Rom berufen wird,
sondern tun, was hier und jetzt notwendig ist.“
"Frauen als Priester nicht nur ein Traum"
Abt
Christian Haidinger ist offenbar für eine Öffnung der Kirche - nicht nur was
Leitungsämter betrifft, sondern auch die Stelle der Frau in der Kirche wird
sich seiner Meinung nach entscheidend verändern: „Ich glaube auch, zu den
Leitungsämtern müssten auch Laien noch viel mehr Zugänge haben. Ich bin oft ein
bisschen geprügelt worden, dass ich in den letzten Wochen öfter auch davon
gesprochen habe, dass ich fest daran glaube, dass auch Frauen einmal zum
Priesteramt zugelassen werden. Dass dies derzeit nicht möglich ist, ist klar.
Aber ich bin sicher, dass dies nicht nur ein Traum ist, sondern dass das auch
Zeichen des Geistes Gottes sind.“
"Eine von Männern geleitete Frauenkirche"
„Wir sind
eine von Männern dominierte und geleitete Frauenkirche. An der Basis sind, ich
weiß nicht, 80 Prozent Frauen und einige sehr engagierte Männer. Aber ich meine
auch, dass die Frau, wenn sie mehr in Leitungsämter kommt – und das verlangt ja
auch der Papst Franziskus immer wieder -, auch andere Erfahrungen mitbringt.
Und vor allem, wo Frauen mitarbeiten, verändert sich atmosphärisch sehr viel in
einer Gemeinde oder Gemeinschaft. Da wird sich sicher viel ändern, auch durch
diese Impulse, die jetzt von Rom kommen.“
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