Dienstag, 7. Januar 2014

Ordensmann für Frauen als Priester


Seit einem Monat ist der gebürtige Oberösterreicher Abt Christian Haidinger Vorsitzender der 85 Männerorden Österreichs. Der Benediktiner, der Pfarrer in Buchkirchen war, glaubt fest daran, dass auch Frauen einmal zum Priesteramt zugelassen werden.

Er liest die jüngsten päpstlichen Botschaften von der Dezentralisierung der Kirche als Aufforderung an die Bischöfe: „Ich höre aus den Botschaften der letzten Monate vor allem heraus, dass das, was auch das zweite Vatikanum schon besagt hat, nämlich dass die Ortskirchen auch eine große Eigenständigkeit haben, dass Bischofe eben die Verantwortlichen sind, die in ihrem Umfeld und Kulturkreis einfach die Kirche leiten müssen. Und das kann nicht alles weltweit von Rom aus geleitet werden. Das sagt Papst Franziskus in einer ganz großen Deutlichkeit, dass er diesen Aspekt einfach betonen möchte und den Bischöfen Mut macht, nehmt Eure Leitungsaufgabe wahr. Nicht nur hörig sein, was in Rom berufen wird, sondern tun, was hier und jetzt notwendig ist.“

"Frauen als Priester nicht nur ein Traum"
Abt Christian Haidinger ist offenbar für eine Öffnung der Kirche - nicht nur was Leitungsämter betrifft, sondern auch die Stelle der Frau in der Kirche wird sich seiner Meinung nach entscheidend verändern: „Ich glaube auch, zu den Leitungsämtern müssten auch Laien noch viel mehr Zugänge haben. Ich bin oft ein bisschen geprügelt worden, dass ich in den letzten Wochen öfter auch davon gesprochen habe, dass ich fest daran glaube, dass auch Frauen einmal zum Priesteramt zugelassen werden. Dass dies derzeit nicht möglich ist, ist klar. Aber ich bin sicher, dass dies nicht nur ein Traum ist, sondern dass das auch Zeichen des Geistes Gottes sind.“
"Eine von Männern geleitete Frauenkirche"
„Wir sind eine von Männern dominierte und geleitete Frauenkirche. An der Basis sind, ich weiß nicht, 80 Prozent Frauen und einige sehr engagierte Männer. Aber ich meine auch, dass die Frau, wenn sie mehr in Leitungsämter kommt – und das verlangt ja auch der Papst Franziskus immer wieder -, auch andere Erfahrungen mitbringt. Und vor allem, wo Frauen mitarbeiten, verändert sich atmosphärisch sehr viel in einer Gemeinde oder Gemeinschaft. Da wird sich sicher viel ändern, auch durch diese Impulse, die jetzt von Rom kommen.“
 

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