Freitag, 28. März 2014

Rücktritt von KA-Präsidentin Schaffelhofer gefordert

Katholische Aktion für Rücktritt ihrer Präsidentin
Die katholischen Laien der Diözese Linz wollen „keine Leibeigenen“ ihrer Präsidentin Gerda Schaffelhofer sein.
Bert Brandstetter, dem Präsidenten der Katholischen Aktion der Diözese Linz, reicht es. „Wir ersuchen Gerda Schaffelhofer, als gesamtösterreichische Präsidentin zurückzutreten. Die Katholische Aktion ist keine Firma und wir sind keine Leibeigenen.“ Seit ihrem Amtsantritt vor eineinhalb Jahren gebe es mit Schaffelhofer Probleme, sagt Brandstetter im Gespräch mit dem KURIER. Sie vertrete stets ihre persönliche Meinung als die der Laienorganisation. Gleich zu Beginn habe sie sich mit den Reformkräften um Helmut Schüller angelegt, die der Katholischen Aktion nahe stünden. Und: „Immer dieser ein bisschen herrische Ton, das will ich nicht und andere auch nicht.“ Man könne die Katholische Aktion nicht wie eine Generaldirektorin führen. Schaffelhofer ist von Beruf Geschäftsführerin der Styria Buch AG.
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Katholischer Aufstand nach "Fundi-Position"

Die Frage, ob Homosexuelle ein Adoptionsrecht bekommen sollen, entzweit Österreichs größte katholische Laienorganisation
"Ich werde dazu jetzt gar nichts sagen. Das ist eine rein interne Angelegenheit": Gerda Schaffelhofer, Präsidentin der Katholischen Aktion Österreichs (KAÖ), zeigt sich dieser Tage wenig auskunftsfreudig. Doch eine "rein interne Angelegenheit" ist der Grund für den Unmut an der Spitze der größten katholischen Laienorganisation Österreichs längst nicht mehr.

Innerhalb der KAÖ hängt nämlich schon seit geraumer Zeit der Haussegen gewaltig schief. So soll sich Schaffelhofer - die Geschäftsführerin der Styria-Buchverlage und der Wochenzeitung Die Furche ist seit 2012 KAÖ-Präsidentin - mit einem allzu autoritären Führungsstil und diversen öffentlichen Aussagen den Unmut von vielen KA-Verantwortlichen in den Diözesen und in der Bundesorganisation zugezogen haben.
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Anlass der Kritik an Schaffelhofer:

Adoption: Wohl des Kindes hat Vorrang vor Erwachsenenrechten
Kritik von KAÖ-Präsidentin Schaffelhofer an Forderung von Minister Rupprechter
Kritik an der von Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (VP) erhobenen Forderung nach einem Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare übt die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Gerda Schaffelhofer. „Die Debatte kreist wieder einmal um das falsche Thema. Bei der Adoption geht es zuallererst um das Wohl des Kindes, nicht um die Rechte von Erwachsenen“, betonte die KAÖ-Präsidentin am Dienstag. „Für Kinder ist es nachweislich wichtig, eine männliche und eine weibliche Identifikationsfigur zu haben. Mit welchem Recht enthält der Staat einem Kind von vorneherein die Beziehung zu Vater und Mutter vor?“, fragte die KAÖ-Präsidentin.
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Adoptionsrecht: Schaffelhofer weist Kritik zurück
Gerda Schaffelhofer, Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ) weist die internen Rücktrittsaufforderungen des Linzer KA-Präsidenten Bert Brandstetter zurück und kritisiert seine Vorgangsweise.
Das Thema Adoptionsrecht für homosexuelle Paare sorgt jetzt für einen massiven Konflikt innerhalb der Katholischen Aktion: Der Linzer KA-Präsident Bert Brandstetter richtete mit einem Schreiben am 19. März eine Rücktrittsforderung an die KA-Präsidentin auf Bundesebene, Gerda Schaffelhofer - und ließ das Schreiben mit Kritik an mangelnder interner Abstimmung von Positionen auch ausgewählten Medien zukommen.
Zu diesem Thema gebe es in der KA keine einhellige Meinung, so Brandstetter, und das müsse man auch sichtbar machen. „Man kann die Katholische Aktion, die sehr basisdemokratisch orientiert ist, nicht wie eine Generaldirektorin führen.“ Die Präsidentin habe sich bereits 2012 ohne Absprache mit den Gremien sehr kritisch über die Pfarrer-Initiative um Helmut Schüller geäußert.

Schaffelhofer: „Keine Diskriminierung“
Die KAÖ-Präsidentin lehnte in einem tags darauf formulierten Antwortbrief (der „Kathpress“ ebenfalls vorliegt) einen Rücktritt ab und unterstrich im Blick auf eine mögliche Liberalisierung des Adoptionsrechtes ihre Priorität für das Kindeswohl, „ohne die Betroffenen zu diskriminieren“. Damit wisse sie sich „auf kirchlichem Boden und eins mit Grundaussagen des Papstes“.
Unmittelbarer Anlass für den Konflikt war eine „ZIB2“-Diskussion am 5. März, in der Schaffelhofer bereits davor geäußerte Vorbehalte gegenüber einem Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare bekräftigte. Es fehlten Langzeitstudien, die über das Wohlbefinden betroffener Kinder (die Adoption leiblicher Kinder eines gleichgeschlechtlichen Partners sowie die Pflegeelternschaft durch homosexuelle Paare sind bereits jetzt legal) auch nach längeren Zeiträumen Auskunft geben. Ihr Vorrang für das Kindeswohl sei aber nicht als Diskriminierung von Menschen zu verstehen, die ihre homosexuellen Neigungen leben, so Schaffelhofer damals.

Brandstetter: Präsidentin im Alleingang

Brandstetter warf der KAÖ-Präsidentin vor, jenseits der „Kultur des gewachsenen Miteinanders in der KA“ Fakten und Positionierungen zu schaffen, die von vielen KA-Verantwortlichen nicht mitgetragen werden könnten. Durch Schaffelhofers Haltung zum Adoptionsrecht laufe die KA Gefahr, „in der Wahrnehmung von aufgeschlossenen Menschen in eine fundamentalistische Ecke zu geraten, wo wir sicher nicht hingehören“. Die Katholische Aktion müsse als weltoffene, vorwärtsgewandte Bewegung den „Mut“ haben, „wenn dies notwendig ist, Positionen zu vertreten, über die sich unsere Bischöfe nicht freuen“.
Auch Schaffelhofers mehrfach kritisierter Führungsstil sei für die KA-Oberösterreich Anlass für die Bitte an die KAÖ-Präsidentin, durch Rücktritt „den Weg für vorgezogene Neuwahlen freizumachen“.

Schaffelhofer: „Wohl kaum fundamentalistisch“

Schaffelhofer bestritt in ihrem Antwortschreiben an Brandstetter, zum Adoptionsrecht Positionen vertreten zu haben, die „für die KA unannehmbar“ seien. Sie habe als „Anwältin der Schwächsten - und das sind die Kinder! - die Frage des Kindeswohls thematisiert“, dies könne „wohl kaum als fundamentalistisch abqualifiziert“ werden.
Die KAÖ-Präsidentin bekannte sich zu einem „Aggiornamento im Sinne des II. Vaticanums“, und versicherte: „Bei allen Entscheidungen und Wortmeldungen weiß ich mich in meinem Gewissen Gott, der Kirche und der KA verpflichtet, und zwar in dieser Reihenfolge. So werde ich es auch in Zukunft halten.“ Mit anderen Meinungen innerhalb der KA könne sie „durchaus leben, solange sie nicht zum Dogma erklärt werden“, betonte Schaffelhofer. „Einer KA-Identität hingegen, die den Widerspruch zu den Bischöfen sucht, wo er nicht gegeben ist, kann ich nichts abgewinnen.“
religion.ORF.at/KAP

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Der Bitte, zurückzutreten, muss voll und ganz zugestimmt werden. Diese Frau ist als Führungskraft einer katholischen Laienorganisation untragbar, ihr Leizungsstil indiskutabel.