Dienstag, 8. Juli 2014

Papst-Interview im Messaggero: "Der Kommunismus hat uns die Fahne geraubt"

Papst im Interview:
„Nichts habe ich allein getan“
Der Bischof von Rom kennt Rom nicht. Das hat Papst Franziskus in einem Interview mit der römischen Tageszeitung „Il Messaggero“ eingeräumt, das an diesem Sonntag – zum römischen Patronatsfest Peter und Paul – veröffentlicht wurde. Die Sixtinische Kapelle von innen habe er zum ersten Mal beim Konklave von 2005 gesehen, in den Vatikanischen Museen sei er noch nie gewesen, sagte Franziskus in dem Interview. Als Kardinal sei er nicht oft nach Rom gekommen. Er kannte Santa Maria Maggiore – „denn dorthin bin ich immer gegangen“ – und die Piazza Navona, weil er bei seinen Aufenthalten stets im Priesterhaus um die Ecke gewohnt habe, in der Via della Scrofa. Nun langsam beginne er sich „als Römer“ zu fühlen, sagte der Papst in dem Interview, das wir hier auszugsweise in Übersetzung wiedergeben.
[...]
Sie gelten als kommunistischer und populistischer Papst. Die Zeitschrift „Economist“ hat Ihnen eine Titelseite gewidmet und festgehalten, Sie sprechen wie Lenin. Erkennen Sie sich wieder?

„Ich sage nur, die Kommunisten haben uns die Fahne geraubt. Die Fahne der Armen ist christlich. Die Armut ist im Mittelpunkt des Evangeliums. Die Armen sind im Mittelpunkt des Evangeliums. Nehmen wir Matthäus 25, die Fragen, nach denen wir gerichtet werden: ich hatte Hunger, ich hatte Durst, ich war im Gefängnis, ich war krank, ich war nackt. Oder sehen wir auf die Seligpreisungen – noch eine Fahne. Die Kommunisten sagen, das alles sei kommunistisch. Ja, sicher, zweitausend Jahre später! Also könnte man ihnen sagen, wenn sie reden: Aber ihr seid doch Christen!“ (Lacht)

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Im Original:
Papa Francesco:
«Il comunismo ci ha rubato la bandiera»
("Der Kommunismus hat uns die Fahne geraubt")

Il Messaggero >>


Papst-Interview:
„Theologie der Frau“ verstärken
Papst Franziskus hat sich dafür ausgesprochen, die Frauenfrage in der Kirche zu vertiefen. Die Kirche spreche zu wenig über die Rolle der Frau, sagte er im Interview der Tageszeitung „Il Messaggero“ (Sonntag-Ausgabe).
Er plädierte dafür, intensiver an einer „Theologie der Frau“ zu arbeiten. „Die Frauen sind das Schönste, was Gott geschaffen hat“, schwärmte Franziskus in dem Interview mit der römischen liberalen Zeitung. Und der Papst weiter: „Die Kirche ist weiblich, es ist ein weiblicher Begriff. Man kann nicht Theologie ohne diese Weiblichkeit machen.“ Er stimme zu, so der Papst, „dass man die Frauenfrage vertiefen muss, sonst kann man die Kirche selbst nicht verstehen“. Auf die Frage nach vatikanischen Leitungsämtern für Frauen ging er jedoch nicht näher ein.
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Papst:
Ich beginne mich jetzt als Römer zu fühlen
Franziskus in einem Interview mit der römischen Tageszeitung "Il Messaggero"
Kathpress >>

Aktuell:

So half Papst Franziskus, einen Mord aufzuklären
Der Vatikan übergab brisante Briefe an die Justiz Argentiniens. Jetzt wurden zwei ehemalige Offiziere wegen des Mordes an einem Bischofs verurteilt worden. Papst Franziskus musste einen Ex-Kardinal beschuldigen.
Hamburger Abendblatt >>

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