Donnerstag, 2. April 2015

Glockenstreit in Unterlamm: Keine Strafe für Pfarrer Brei


70 Euro wegen Lärmerregung hat Unterlamm mit Pfarrer Brei ausgefasst. Im Berufungsverfahren wird die Strafe für nichtig erklärt. Für Brei ist das "abgehakt", sagt er nach der Entscheidung.

Wenige Tage vor Ostern zieht das Landesverwaltungsgericht Steiermark den Schlussstrich unter einen bemerkenswerten Clinch zwischen Franz Brei, ehemals „singender Pfarrer“ von Unterlamm und Anrainern, denen das Glockengeläut schlichtweg die Nerven geraubt hatte. Wie ein Gerichtssprecher bestätigt, ist die von der Bezirksbehörde verhängte Strafe hinfällig: Das Berufungsverfahren hat Mängel ans Tageslicht gebracht, die Sache wurde aus Formalgründen nun eingestellt. Ergo: Der Pfarrer – im Jahr 2009 gefierter Teilnehmer Österreichs am Grand Prix der Volksmusik – muss keine Verwaltungsstrafe über 70 Euro wegen Lärmerregung berappen. Gegen diese Entscheidung ist nur mehr eine außerordentliche Revision möglich.

Streit für Brei "abgehakt"
Der Pfarrer nimmt die Nachricht natürlich positiv auf. Er hat es via Kleine Zeitung erfahren, eine Benachrichtigung des Gerichtes habe er noch nicht erhalten. Überhaupt: Die Auseinandersetzung mit Anrainern hat er abgehakt. Ein Gefühl der Genugtuung? „Ich will das nicht mehr kommentieren.“

Sehr wohl spricht Brei "über viel Positives und Schönes, dass ich in Unterlamm erlebt habe." Bis heute kommen "gute Bekannte aus allen Teilen der Steiermark" zu ihm ins Burgenland. Brei leitet ja seit 1. April 2014 den Pfarrverband Deutschkreutz-Neckenmarkt.

"Störender Lärm"
Ein Rückblick: Im südoststeirischen Unterlamm wurde das Landessicherheitsgesetz ("Wer ungebührlicherweise störenden Lärm erregt, begeht eine Verwaltungsübertretung") exekutiert, nachdem zwischen September und November 2012 sehr eifrig die Glocken geläutet worden sind.
"Brei ließ zum Empfang der Buswallfahrer immer die Glocken läuten", erzählte der Bürgermeister später von mehr als 200 (!) Bussen pro Jahr. Aber das war einmal, 2013 ist der Pfarrer aus- und umgezogen. Der Krach mit den Anrainern, noch dazu die Verwaltungsstrafe durch die Bezirksbehörde . . .

In Graz stand unterdessen ein übereifriger Hilfsarbeiter, der die Gegner des Glockengeläuts via Facebook mit dem „Ausräuchern“ bedroht hatte, vor das Straflandesgericht. Der Brei-Fan wurde im Zweifel vom Vorwurf der gefährlichen Drohung freigesprochen.
Quelle: Kleine Zeitung >>



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Aktualisiert am 5.4.:

Ostern mit dem singenden Pfarrer
Viele Christen im Burgenland haben am Vormittag den Ostersonntag mit einem Festgottesdienst gefeiert. In Neckenmarkt und Deutschkreutz bekamen die Gläubigen zum Ostersegen noch einen Genuss für die Ohren. Denn dort steht der singende Pfarrer Franz Brei hinter dem Altar.
burgenland.orf.at >>

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