Donnerstag, 23. Juli 2015

Offener Brief zur Absetzung des Eisenstädter Domorganisten

Ich hatte meine Verwunderung über die Enthebung von Mag. Robert Kovacs als Domorgnist bereits am 10. Juli gepostet.  Es freut mich sehr, dass nun Männer und Frauen den "künstlerischen Aderlass in der Kirchenmusik der Diözese" beklagen und Bischof Ägidius Zsifkovics in einem offenen Brief um ein klärendes Gespräch über die Absetzung des Domorganisten bitten.
Der Offene Brief mit weiteren UnterzeichnerInnen >>

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Pressemeldungen:

Offener Brief an Bischof nach Abgang von Domorganist Robert Kovács
Das Ausscheiden von Domorganist Robert Kovacs sorgt bei einigen Mitgliedern der Eisenstädter Pfarrgemeinde für Unmut.

EISENSTADT. Mit einem von rund 40 Personen unterzeichneten offenen Brief an Bischof Ägidius Zsifkovics reagieren Christian Leitgeb und Peter Buzanits auf das Ausscheiden von Robert Kovács als Domorganist. Laut den Initiatoren des offenen Briefes sei Kovács zur einvernehmlichen Auflösung seines Dienstverhältnisses gezwungen worden (bei sonstiger Kündigung). Sie orten eine „künstlerische Bankrotterklärung“ und wollen ein klärendes Gespräch mit den kirchlichen Entscheidungsträgern. Die Diözese widerspricht dieser Darstellung, vielmehr habe Kovács Ende Mai bei der Personalabteilung der Diözese Eisenstadt (Generalvikar) um einvernehmliche Auflösung seines Dienstverhältnisses ersucht.

„Dem wurde mit Einverständnis der Dompfarre (Dompfarrer) entsprochen und wurde in Folge – als kirchlicher Formalakt parallel zur arbeitsrechtlichen Auflösung – das Enthebungsdekret des Herrn Diözesanbischofs ausgestellt. Dies geschieht immer, wenn eine diözesane Funktion (eines Laien oder Geistlichen) beendet wird. Von einer Enthebung im Sinne einer arbeitsrechtlichen „Kündigung“ kann keine Rede sein“, heißt es in einer Stellungnahme von Dominik Orieschnig, Pressesprecher der Diözese, auf Anfrage von Tips. Die Initiatoren wiederum argumentieren mit einem „künstlerischen Aderlass in der Kirchenmusik der Diözese. Nun wurde auch der letzte anerkannte Musiker, der von der Diözese angestellt war, aus seiner Position gedrängt“, heißt es in dem offenen Brief. Die Initiatoren würden Kovács und seine Arbeit außerordentlich schätzen, weshalb die Entscheidung für sie nicht nachvollziehbar sei.

Diözese: Niemand muss sich um Qualität der Dommusik sorgen

Dem Vorwurf des „künstlerischen Aderlasses“ entgegnet Orieschnig: „Das Ausscheiden von Herrn Mag. Kovács als für einen Teil der Gottesdienste im Dom zuständigen Organisten bedeutet keinerlei Abbruch für die hohe Qualität der Dommusik Eisenstadt, die mit jährlich über hundert (!) musikalisch besonderen Gottesdienstgestaltungen (unter Teilnahme von zahlreichen anderen Organisten, Chor, Vokal-Substituten, Solisten, Haydn-Orchester etc.) unter ihrem Dommusikdirektor Mag. Thomas Dolezal eine nachweislich noch nie dagewesene Höhe und Dichte erreicht hat. Sogar Gastauftritte des Eisenstädter Domchores im Stephansdom und an der Wiener Kaisergruft im Vorjahr waren die Folge. Sorgen um die Dommusik, wie die Unterzeichner des Briefes sie zu haben scheinen, braucht man sich also nicht zu machen, wenn man nur ein bisschen was von Musik versteht und sich das beeindruckende Programm der Dommusik unvoreingenommen vor Augen führt.“

Quelle: Christoph Breitenfelder, Tips Redaktion

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was kosten eigentlich die "musikalisch bersonderen Gottesdienstgestaltungen"?
Angeblich gibt es ein Budget von 60.000.

Anonym hat gesagt…

OFFIZIELLES STATEMENT DER DIÖZESE EISENSTADT

Die Diözese Eisenstadt bedauert zutiefst, dass Dom-Organist Mag. Robert Kovács, dessen musikalische Kompetenz unbestritten ist, für sich keinen Weg mehr gefunden hat, mit seinem direkten Vorgesetzten, dem Direktor der Dommusik, organisatorisch und inhaltlich zusammenzuarbeiten. Bis zuletzt hatten der Personalchef der Diözese (Generalvikar Martin Korpitsch), Dompfarrer und sogar der Diözesanbischof in direkten Gesprächen mit Mag. Kovács alles versucht, um eine doch noch konstruktive Zusammenarbeit herbeizuführen.
Da dies leider nicht gelungen ist, hat Herr Mag. Kovács Ende Mai dieses Jahres die Personalabteilung der Diözese Eisenstadt (Generalvikar) um einvernehmliche Auflösung seines Dienstverhältnisses ersucht. Dem wurde mit Einverständnis der Dompfarre (Dompfarrer) entsprochen und wurde in Folge - als kirchlicher Formalakt parallel zur arbeitsrechtlichen Auflösung - das Enthebungsdekret des Diözesanbischofs ausgestellt. Dies geschieht immer, wenn eine diözesane Funktion (eines Laien oder Geistlichen), egal aus welchem Grund, endet. Von einer Enthebung im Sinne einer arbeitsrechtlichen "Kündigung" bzw. "Absetzung durch den Bischof" kann im Fall von Herrn Mag. Kovács daher keine Rede sein.

Zum Thema "künstlerischer Aderlass" in der Dommusik, von dem im Brief die Rede ist: Das Ausscheiden von Herrn Mag. Kovács als für einen Teil der Gottesdienste im Dom zuständiger Organist bedeutet keinerlei Abbruch für die hohe Qualität der Dommusik Eisenstadt, die mit jährlich über hundert (!) musikalisch besonderen Gottesdienstgestaltungen (unter Teilnahme von zahlreichen anderen Organisten, Chor, Vokal-Substituten, Solisten, Haydn-Orchester etc.) unter ihrem Dommusikdirektor Mag. Thomas Dolezal eine nachweislich noch nie dagewesene Höhe und Dichte erreicht hat. Sogar Gastauftritte des Eisenstädter Domchores im Stephansdom und an der Wiener Kaisergruft im Vorjahr waren die Folge. Ein Dommusik-Folder, die Dommusik-Monatsplakate, Zeitungs- und Onlineberichte sowie die Homepage der Diözese Eisenstadt (www.martinus.at) geben weitere Auskunft dazu.

Sorgen um die Dommusik, wie die Unterzeichner des Briefes sie zu haben scheinen, braucht man sich also nicht zu machen, wenn man nur ein bisschen was von Musik versteht und gleichzeitig auch bereit ist, sich das beeindruckende Programm der Dommusik fair und unvoreingenommen vor Augen zu führen.

Anonym hat gesagt…

Es sind immer 2 "schuld" im Speziellen Fall 2 Alphamänner.....