Kirche im Burgenland:
Ein Pfarrer für mehrere Gemeinden
SchauTV aktuell vom 6.11.2015
Der Beitrag aus dem Burgenland mit markanten Aussagen von Dr. Dominik Orieschnig beginnt bei Minute 5:40.
SchauTV: Priestermangel - das bedeutet auch im Burgenland neue Wege einer Seelsorge. Die Zeiten, wo ein Pfarrer ständig in seiner Gemeinde anzutreffen war, sind vorbei. Als "eilige Pater" versorgen sie immer gleich mehrere Gemeinden. Die Diözese wünscht sich aber auch von den Gläubigen mehr Engagement. Groß war die Aufregung im mittelburgenländischen Großwarasdorf, als voriges Jahr der Pfarrer abberufen worden ist. Willkür und Freunderlwirtschaft haben Gläubige der Diözese vorgeworfen. Die Katholiken im Burgenland werden sich allerdings daran gewöhnen müssen, dass sie sich ihre Seelsorger nicht aussuchen können.
Dominik Orieschnig: "Es ist verständlich, dass Pfarren einen Lieblingspfarrer haben, aber man muss ganz klar sagen: ein Pfarrer gehört nicht seiner Pfarre!"
Man soll zwar die Kirche im Dorf lassen, aber das ist leichter gesagt als getan, wenn es immer weniger Priester und letztlich immer weniger Gläubige gibt.
"Es ist die Chance wegzukommen von einem alten Versorgungsdenken und - entschuldigen Sie das offene Wort - von einer Art Wohlstandskatholizismus, so quasi: da muss ich jetzt unbedingt meine Messe haben, gleich nebenan."
Dass ein Priester für mehrere Gemeinden zuständig ist, ist nicht neu.
"Ich glaube, die Menschen sind im Burgenland so, dass sie grundsätzlich eine Zeit brauchen, um mit Neuem umzugehen. Aber ich glaube, dass es da keine Rolle spielt, ob der neue Priester aus Afrika kommt oder aus Indien, oder ob das ein Priester wäre, der aus einer anderen burgenländischen Gemeinde kommt."
Die katholischen Christen im Burgenland werden in Zukunft flexibler sein müssen, nicht nur in Bezug auf ihre Pfarrer. Auch eine Garantie auf die H. Messe zur gewohnten Uhrzeit in ihrer gewohnten Kirche wird es nicht mehr geben.
"Wenn es jemand wichtig ist, einen Gottesdienst zu besuchen, die Hl. Messe zu feiern, zur Eucharistie zu gehen, gibt es im Burgenland sicherlich keine Überforderungen. Vielleicht jetzt nicht in der eigenen Ortskirche das haben zu können, sondern vielleicht auch in die Nachbarkirche einmal zu gehen."
Der Anfang vom Ende mancher Pfarren oder Gotteshäuser soll damit aber nicht gemacht sein.
"Es werden Pfarren weder als Einheiten zusammengelegt zu einer Einheit, und es wird schon gar keine Kirche verkauft, wie es in anderen Diözesen der Fall ist, vor allem in Deutschland."
Dafür will die Diözese Burgenland auch die Gläubigen selbst in die Pflicht nehmen.
"Jeder getaufte und gefirmte Katholik ist ein Seelsorger und trägt wirklich eine aktive Verantwortung zur Gestaltung der kirchlichen Gemeinschaft."
Que vadis? Wie wird die katholische Kirche im Burgenland 2035 aussehen?
"Das wird eine Kirche sein, in der es viel mehr Menschen gibt, die Eigenverantwortung übernehmen, und die diese Eigenverantwortung deshalb übernehmen können, weil sie sich von einem Traditionschristentum, von einem Gewohnheitschristentum, das ihre Eltern und Großeltern noch vertreten haben, verabschiedet haben, und wirklich kritisch, vielleicht auch aus einer ursprünglich kritischen Distanz heraus, ihr Christentum hinterfragt haben, und dann aber zu Antworten kommen werden, die sie wirklich im Leben tragen können."
Wer in der Bibel ganz genau liest wird merken, dass das eigentlich von Anfang an so gedacht war. Die von oben herab predigenden Priester haben zwar eine lange Zeit für sich gehabt. Diese Zeit geht nun aber zu Ende.
6 Kommentare:
Die Gläubigen in Großwarasdorf waren schon flexibel bevor es ihnen Herr Orieschnig angeordnet hat. Eigenverantwortung wurde groß geschrieben. Mit der Nachbarkirche zusammengearbeitet. Dann wurde der Kirchenrat entlassen, wo sich viele junge Menschen engagiert haben. Wie es weiter gegangen ist, muss nicht mehr erwähnt werden.
Was ist das für ein Schmarrn Herr Orieschnig. Alles selber machen und dann von oben herab die Keule schwingen.
Wo bleibt die Leistung? Dürfens dann Kirchenbeitrag kassieren?
Die Fragen- und Themenauswahl der Moderatoren waren gut - schade nur wegen des schlechten Schlusses. Es gab in der Vght nicht nur "von oben herab predigende Priester", und einige davon wird es immer geben.
In den Evangelien ist von "Priestern" keine Rede, und die Apostel stehen meistens auf der Seife. Das spannende ist das gemeinsame Ringen von Juden-Heiden-Christen um die sakramentale Gegenwart Gottes im Anschluss an Jesus.
Interessant:
Dr. Seifner lässte immer wieder ein Haar in den pastoralen Suppentopf fallen (vgl. seinen Martinus-Beitrag zum Wortgottesdienst in Zeiten wie diesen).
Nun gibt auch Dr. Orieschnig seinen Senf zum neuen Weg (in alten Schläuchen) dazu.
Und vom Pastoralamt kommt bestenfalls Schluckauf.
"... tut was Er Euch sagt! .." Das Motto des Bischofs - gnadenlos ausgereizt. Was übrigt bleibt sind verletzte Priester, verstörte Gläubige und zerstörte Pfarren. Und das soll der "neue" Weg sein? Mit Vollgas in den Abgrund. Was macht der Priesterrat? Die Herren Pröpste und Kanoniker? Tolle Mannschaft! Nur weiter so, dann wird sich in ein paar Jahren sehr vieles von alleine erübrigt haben. Es wird kaum noch was da sein was man geldmäßig auspressen und mit Priestermangel erpressen wird können. Und das ist die einzige Sprache die diese gewissenlose Mannschaft versteht. ....
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