Mittwoch, 31. Juli 2019
Pfarrer legt aus Enttäuschung über Kirche Priesteramt nieder
Pfarrer tritt zurück:
"Erzbistum hatte kein Interesse an mir"
Aus Protest legt ein Pfarrer aus dem Sauerland sein Amt nieder. Er vermisst Reformen in der Kirche und wirft ihr vor, auf die Gläubigen nicht einzugehen. Die Gespräche mit dem Erzbischof bezeichnete er als angenehm. Dennoch übt er Kritik.
In einer persönlichen Stellungnahme schreibt Wohlgemuth nun, er sei in seiner Hoffnung auf eine Reformfähigkeit "immer wieder enttäuscht" worden. Bei seit Jahrzehnten bekannten Themen komme die Kirche nicht voran, das Kirchenvolk sei in diesem Punkt weiter als Bischöfe und Papst. Außerdem beklagt er, dass sich die Kirche von der Lebenswirklichkeit der Menschen entfernt habe. "Wir erleben in der Kirche zu oft eine Art von Frömmelei, wo mit floskelhaften Worten Menschen abgespeist werden, anstatt ihnen konkret und tatkräftig zu helfen", so Wohlgemuth. Es sei an der Zeit, "Überheblichkeit, Arroganz, Klerikalismus, Priesterfixierung, Selbstüberschätzung und Selbstgefälligkeit abzulegen". Die Zustände von heute seien oft deckungsgleich mit jenen im Judentum, die Jesus zu seiner Zeit kritisiert habe.
Weiter beklagt Wohlgemuth Grabenkämpfe in der Kirche, unter anderem zwischen "Progressiven" und "Traditionalisten". Dass es diese Gruppierungen gebe, sei nicht das Problem. "Problematisch wird es erst, wenn sich gegenseitig die Rechtgläubigkeit abgesprochen wird und man meint, nicht mehr zusammen Eucharistie feiern zu können. Das ist Sünde am Leib des Herrn."
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Pfarrer legt aus Protest sein Amt nieder
Es ist ein Paukenschlag für die katholische Kirche. Norbert Wohlgemuth, Pfarrer einer katholischen Gemeinde in Fröndenberg, ist zurückgetreten.
WDR >>
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