Burgenländische Reformbewegungen in der katholischen Kirche protestieren auf das Schärfste gegen die Vorgangsweise bei der Bischofsernennung.
"Wir sind schockiert über die Art und Weise, wie die Kirchenleitung die Nachfolge von Bischof Paul Iby geregelt hat. Dass Paul aus der Zeitung erfahren muss wer sein Nachfolger wird, ist ein Affront gegen unseren hochverdienten und geschätzten Bischof aber auch gegen die ganze Diözese Eisenstadt," erklären die Sprecher der burgenländischen Reformbewegungen Georg Stockinger von der Plattform "Wir sind Kirche" und Eduard Posch von der "Laieninitiative".
Bischof Iby stand für Dialog und sprach sich deutlich für notwendige Reformen in der katholischen Kirche aus. "Iby wird jetzt für seine Dialog- und Reformbereitschaft von der vatikanischen Hierarchie und deren österreichischen Handlangern abgestraft. Die Anliegen der Ortskirche wurden wieder einmal nicht gehört," betonen Stockinger und Posch. Sämtliche erst in den letzten Wochen erfolgten Befragungen dienten scheinbar nur zur Ablenkung, die Entscheidung war längst gefallen. Die Hoffnungszeichen der letzten Wochen mit den mutigen Worten von Bischof Iby sind Vergangenheit - ob sein designierter Nachfolger das niedergetrampelte Pflänzchen Hoffnung und Aufbruch wieder zum Blühen bringen kann bleibt abzuwarten und ist mehr als fraglich.
Jedenfalls zeigt die Vorgangsweise rund um die Bischofsnachfolge einmal mehr das wahre Gesicht der vatikanischen Hierarchie mit ihrem totalen Machtanspruch und Allmachtsfantasien. "Die Ereignisse bestätigen die Notwendigkeit tiefgreifender Reformen sowie einer neuen Kirchenverfassung in der katholischen Kirche in der Mitsprache und Mitwirkung der Gläubigen gewährleistet sind."
Presseinformation von Laieninitiative - Burgenland und Plattform "Wir sind Kirche" - Burgenland vom 08.07.2010
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