Dienstag, 29. Mai 2012

Die Frauen zu brüskieren, gefährdet das System Kirche

Wieder einmal ein grandioser Kommentar von Bert Brandstetter. Brandstetter ist seit kurzem der neue Präsident der Katholischen Aktion Oberösterreich. Wiederholt hat er bereits mit klaren Aussagen aufhorchen lassen. Es ist wunderbar, dass so ein Mann eine bedeutende Funktion für die Laien in der Kirche hat!


Nichts gegen eine feierliche Messgestaltung. Pfingsten ist ein idealer Anlass für Außergewöhnliches in der Kirche. Was in manchen Domkirchen allerdings angeboten wird, verstehen viele Gläubige nur noch schwer.

Wenn Kolonnen von mit Brokat bekleideten Männern einziehen, dann ist das wohl kirchliche Dramaturgie vom Feinsten. Dann ist das aber auch die Demonstration einer Kirche, die in ihren Ausdrucksformen vom Zeremonien- und Feiergefühl ihrer Gläubigen meilenweit entfernt ist. Eine Kirche, die vor allem Schauspiel bietet und damit hofft, den Feiertag zu retten. Es ist auch eine Demonstration der Männerkirche. Wohl gibt es unter den Ministranten immer öfter auch Mädchen, am Altar unter den Zelebranten steht aber kaum irgendwo ein weibliches Wesen, geschweige denn, eine Frau käme dort zu Wort. Manches Mal schafft es eine Frau bis zur Lesung inklusive Fürbitten, am Ambo ihre Stimme zu erheben. Das Evangelium ist für sie aber tabu. Die Predigt sowieso. Zumindest offiziell. Frauen dürfen das nicht, Rom sieht das so vor.
Immer weniger Katholiken haben aber Verständnis für diese Vorgabe, für die es meiner Meinung nach auch keine logische Erklärung gibt. Bei allem Bemühen um Loyalität zum Papst in Rom: aber er und die gesamte Kirchenleitung verscherzen es sich auf diese Weise mit der Hälfte ihrer treuesten Anhänger. Als Gläubige sind die Frauen wohl gelitten, als mögliche Amtsträgerinnen sind sie nicht einmal zweite Wahl. Sie so zu brüskieren und aus Prinzip nicht zum Weiheamt zuzulassen, bedeutet in unseren Breitengraden eine massive Existenzgefährdung des Systems Kirche.

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