Freitag, 25. Mai 2012

Pontifikat der Scharlatane

Diskussionsbeitrag von Peter Bürger am Katholikentag in Deutschland:

Kleinbürgerliche Heimathorizonte und das Ende der katholischen Weite: Der Papst aus Bayern und der Zentralkomitee-Katholizismus sind den Herausforderungen des 3. Jahrtausends nicht gewachsen. – Eine fromme Polemik.

Angesichts des römischen Kamikaze-Kurses, der in absehbarer Zeit zum großen Knall führen muss, kann man sich über die Blauäugigkeit und Zaghaftigkeit mancher Laienfunktionäre nur wundern. Restituiert ist trotz des letzten Konzils ein repressiver Machtapparat, durch den sich Hans Küng - sehr zu Recht - "an Leitungskader in totalitären und diktatorischen Systemen" erinnert fühlt.

Vom Papst ernannte Kardinäle, deren Amt in Bibel und frühchristlicher Praxis nirgendwo vorgesehen ist, wählen jeweils den nächsten Papst, der wiederum allein die neuen Kardinäle kreiert und überall in der Weltkirche alles befehlen kann. Auch die Bischöfe auf dem ganzen Erdkreis werden vom Papst so ausgewählt, dass sie - von sehr seltenen "Unfällen" abgesehen - durchweg aus willigen Befehlsempfängern und Ausführungsbeamten bestehen …

Das sich selbst reproduzierende, auf einen einzelnen Übermenschen zugeschnittene Machtsystem ist jedoch in jesuanischer, biblischer und altkirchlicher Perspektive schlichtweg illegal. Es ersetzt die Formen rechtmäßiger Kirchenleitung durch einen Götzendienst der Macht und bedarf aus Glaubensgründen zwingend der Heilung. Dies gilt umso mehr, als Willkür und Selbstherrlichkeit dieses Systems nun wieder ungeschminkt ihr Gesicht zeigen. Zu predigen ist heute der römischen Kurie die Weisung Jesu: "Die in der Welt als Herrscher gelten, willküren nach unten herunter auf die Menschen und setzen sich ohne Rücksicht auf Verluste durch. So jedoch darf es bei euch nie sein." (vgl. Markus-Evangelium 10, 42-43)
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Theologe Küng: Papst droht zum Kirchenspalter zu werden
Der deutsche Theologe Hans Küng hat Papst Benedikt XVI. davor gewarnt, durch zu großes Entgegenkommen gegenüber den ultrakonservativen Piusbrüdern selbst zum Schismatiker zu werden und innerkirchlichen Ungehorsam zu provozieren. Benedikt bereite in der Pfingstzeit offensichtlich „die definitive Versöhnung“ der Kirche mit den Piusbrüdern, deren Bischöfen und Priestern vor, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Küng-Text.
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Hintergund:
Papst Pius IX. - vom Reformer zum Reaktionär und "Unfehlbaren"

Im Exil hat sich Pius IX. vom Reformer zum Reaktionär gewandelt. Von nun an, so der Historiker Lill, "führt Pius jene Zentralisation herbei, auf der das moderne, autoritäre, monarchische Papsttum beruht." Die politische Bühne überlässt Pius fortan ganz seinem gewieften Kardinalstaatssekretär Antonelli.
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