Freitag, 31. Mai 2013

Bischof Zsifkovics entlässt seinen einstigen "Mann fürs Grobe"

Bischof Zsifkovics entlässt seinen einstigen "Mann fürs Grobe"
Petar Ivandic wurde sämtlicher Funktionen in der Diözese enthoben. Über die Gründe wurde der Mantel des Schweigens gehüllt.

Als Ägidius Zsifkovics im September 2010 Bischof der Diözese Eisenstadt wurde, war Petar Ivandic stets an seiner Seite. Er galt als sein Intimus, im weltlichen Jargon hätte man gesagt „der Mann fürs Grobe.“ Die Zeiten ändern sich. Denn nach „reiflicher Überlegung“ und im „vollsten Einvernehmen“ mit der Personalkommission (Vorsitzender ist der Bischof selbst) und den übrigen Mitgliedern der Diözesanleitung hat Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics gestern, Mittwoch (29.5.2013), „aus schwerwiegenden Gründen“ Petar Ivandic mit sofortiger Wirkung sämtlicher Ämter und diözesaner Funktionen enthoben. Ivandic war unter anderem Leiter des Diözesangerichts und Rektor des Hauses der Begegnung.

Welche schwerwiegenden Gründe das wären, darüber hüllt die Kirche den Mantel des Schweigens. Es dringt kaum etwas nach außen. Bischof Zsifkovics selbst war nicht erreichbar. Der Leiter des Pastoralamtes und Pfarrer in Wiesen, Michael Wüger, „bittet um Verständnis, dass ich zu dieser Causa derzeit nichts sagen möchte“. Wann wird es soweit sein? „Das weiß ich nicht.“ Laszlo Pal, ebenfalls im Pastoralamt tätig, verweigerte eine Stellungnahme. Die Pressesprecherin der Diözese, Barbara Horvath, war selbst „überrascht“ von der Entscheidung der Personalkommission. Sie habe es erst Mittwochfrüh erfahren, sagt sie. Mehr nicht. Eine Strafanzeige gegen Petar Ivandic liege nicht vor: „Davon wüsste ich nichts.“ Das bestätigt auch die Kripo in Eisenstadt.

Am späten Nachmittag konnte der KURIER dann den designierten Generalvikar Martin Korpitsch am Telefon erreichen. Die Enthebung von sämtlichen Ämtern habe ausschließlich kircheninterne Gründe. „Es gibt keinerlei strafrechtlich relevante Verfehlungen“, trat Korpitsch den nach der kryptischen Aussendung der Diözese um sich greifenden Gerüchten mit Entschiedenheit entgegen. Das Kirchenvolk der Diözese hingegen ist mehr als irritiert. „Da soll sich wer auskennen. Einst war er derjenige (Ivandic, Anm.) nach dessen Anordnungen wir uns zu halten hatten und jetzt ist er weg vom Fenster“, wundert sich eine Pfarrgemeinderätin aus Wulkaprodersdorf, wo Ivandic einst die Sonntagsmesse las.

Kurier >> 

Ivandic-Enthebung: Bischof schweigt
Auch zwei Tage nach der überraschenden Enthebung des Leiters des Diözesangerichts, Petar Ivandic, aus allen seinen Funktionen und Ämtern hüllt sich der Bischofshofes in Schweigen. Es gehe allein um kircheninterne Vorgänge, heißt es aber.
Die Nachricht über die Enthebung von Petar Ivandic aus all seinen Ämtern in der Diözese Eisenstadt hat in den katholischen Kreisen des Landes für Verunsicherung und Gerüchte gesorgt - mehr dazu in Bischof enthebt Ivandic seiner Ämter.

Keine Auskunft vom Bischofshof
Über die genauen Gründe, die den Ausschlag für die überraschende Entscheidung von Bischof Ägidius Zsifkovics gegeben haben, gibt es auch am Freitag keine Auskunft von Seiten der Diözese. Betont wird nur, dass es auf keinen Fall um Missbrauchsvorwürfe gehe, sondern ausschließlich um „kircheninterne Vorgänge“.

Stellungnahme erst nach Verfahren
Rein formal hat Ivandic eine Frist von zehn Tagen, um gegen sein Enthebungsdekret zu berufen. Das wäre dann der Beginn eines internen organisationsrechtlichen Verfahrens, das auch Rom beschäftigen kann.
Erst wenn das kirchenrechtliche Verfahren abgeschlossen sei, könne der Bischof eine Stellungnahme dazu abgeben, sagt der designierte Generalvikar der Diözese, Martin Korpitsch. Ivandic selbst ist in der Zwischenzeit beurlaubt.
Burgenland ORF >>

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was für einen Hochverrat hat dieser Ivan begangen???

Anonym hat gesagt…

wenn man so manchen gerüchten im burgenland glauben schenken darf, dann war der "wadlbeisser" des bischofs neben seinen kirchlichen tätigkeiten auch dafür zuständig, dass im bischofshof mobbing und zwietracht ihre blüten feierten. verdienstvolle, langjährige mitarbeiter - hauptsächlich frauen - hielten den druck nicht aus und längere krankenstände bis hin zu kündigungen waren die folge. als dem bischof dies zu ohren kam war er wohl gefordert so rasch wie möglich zu handeln bevor ihm alles unter den händen davon läuft und er als großer loser dasteht. ich hoffe, dass die kirche des bgld. nun den mum dazu hat diesen personen die nun evtl. sogar therapeutische hlfe in anspruch nehmen müssen auch dabei zu helfen und ihnene finanziell unter die arme zu greifen. es kann nicht sein, dass man bei solch psychischer belastung (und mobbing ist eine der extremsten formen der psychischen belastung) seiner arbeit nachgeht und dann auch noch aus der eigenen börse die kosten für die therapie bezahlen muss!!!
sollten dies nur gerüchte aus dem bischofshof sein, und die wahren hintergründe doch woanders zu suchen sein, so frage ich mich: wie können solche gerüchte entstehen? also irgendwas muss dran sein, bekanntlich steckt ja oft ein körnchen wahrheit dahinter, auch wenn das drumherum zu heftig ausgeschmückt wurde.

Anonym hat gesagt…

OK. Mobbing ist aber sehr schwer nachweisbar. Außerdem ist das nichts Neues in kirchlichen und auch weltlichen Institutionen. Da steckt noch mehr dahinter.

Kritisch hat gesagt…

Zitat: Ein Körnchen Wahrheit MUSS an dem Gerücht schon sein. - Das ist eine Behauptung. Nun aber die Probe auf ihren Wahrheitsgehalt: Jemand behauptet (anonym) von Ihnen, Sie hätten ein Mädchen vergewaltigt. Ein anderer sagt: Naja, das hätte ich nicht so leicht angenommen. Aber wenn nicht alles stimmt: Ein Körnchen Wahrheit wird schon dahinter sein. Der Dritte: Ich hab mir das schon immer gedacht, dass mit dem etwas nicht stimmt. Der Vierte... -
Herr Anonymus, stehen Sie jetzt auch noch zu Ihrer flotten Behauptung?