Dienstag, 14. Mai 2013

Küng: Radikaler Wandel mit Franziskus

Der neue Papst überrascht die Welt mit Demut und einem sympathischen Hang zur Unabhängigkeit. Sieben Fragen an den Theologen und Vatikan-Kenner Hans Küng
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D: Küng würdigt Papst Franziskus
Der Schweizer katholische Theologe und Kirchenkritiker Hans Küng hat dem neuen Papst hohes Lob gezollt. „Es ist erstaunlich, wie Papst Franziskus von der ersten Minute an einen neuen Stil gewählt hat“, schrieb Küng in einem Beitrag für die „Süddeutsche Zeitung“ am Samstag. Zudem rede der neue Papst in der Sprache des Volkes. Der Theologe rief Franziskus zugleich zu einer Erneuerung und Reform der Kirche auf. „Wenn Papst Franziskus Reformen anpackt, wird er breite Zustimmung weit über die katholische Kirche hinaus finden“, so Küng.
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D: ZdK-Präsident sieht Chancen für Reformen in der Kirche

RealAudioMP3 Nach der Wahl von Papst Franziskus sieht der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, Chancen für strukturelle Reformen in der katholischen Kirche. Glück ging in seinem Bericht zur Lage bei der ZdK-Vollversammlung an diesem Freitag zunächst aber auf den Rücktritt Benedikt XVI. und die Wahl von Papst Franziskus ein:

„Beide Ereignisse, Rücktritt und Neuwahl, haben eine außerordentlich hohe Zustimmung gefunden. Maßgeblich dafür sind sicher die hohe Glaubwürdigkeit der beiden Persönlichkeiten, aber auch die Vertrauenskrise gegenüber der Kurie und der damit verbundene Wunsch nach tief greifenden Veränderungen. Das sind wichtige Voraussetzungen für die Chancen und die Akzeptanz von strukturellen Reformen in der katholischen Kirche, beispielsweise im Hinblick auf die Aufgabenverteilung zwischen der Zentrale und den Ortskirchen.“

Als weiteres Beispiel für mögliche Reformen nannte Glück zudem die Berufung eines Beraterkreises von acht Kardinälen aus den Regionen der Weltkirche, sowie das Amtsverständnis des Papstes:

„Papst Franziskus setzt dafür von Anfang an Signale, beispielsweise durch die Betonung seiner Rolle als Bischof von Rom. Dies hat eine Signalwirkung und Bedeutung für die innerkatholische Situation und ebenso für die Ökumene. Warum gibt es diese spontane große Zustimmung zu Papst Franziskus? Es ist seine so glaubwürdige Zuwendung zu den Menschen. In der Reaktion der Menschen drückt sich ihre Sehnsucht nach einer dem Menschen dienenden Kirche aus. Dieser Papst passt nicht in die Schubladen von ‚modern’ oder ‚konservativ’. Seine zentrale Botschaft lautet: Die Kirche ist für die Menschen da, sie ist nicht Selbstzweck.“

Alois Glück rief dazu auf, dies auch als Auftrag für das ZdK und die gesamte Laienarbeit in Deutschland zu verstehen. Man dürfe nicht vergessen, dass sich die Laien ebenfalls fragen müssten: ‚Sind nicht auch wir zu sehr mit unserem eigenen Tun, mit unseren eigenen Strukturen und Mechanismen, mit unserer eigenen Selbstbestätigung beschäftigt?’.

Glück würdigte in seinem Bericht zur Lage auch noch einmal ausdrücklich das Wirken Benedikt XVI.:

„Der Rücktritt von Papst Benedikt ist ein Zeichen menschlicher Größe, ein Akt der Demut und ein Ausdruck seines Glaubens. Darin kommt höchstes Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Kirche zum Ausdruck. Benedikt war Zeit seines Lebens ein Diener des Glaubens, ein Diener Gottes, ein Diener der Kirche. Wir danken Papst Benedikt für seinen lebenslangen Dienst für die Verkündigung der Botschaft Jesu, für seinen Dienst an unserer Kirche! Wir wünschen ihm für diesen neuen Lebensabschnitt eine gesegnete Zeit.“

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken trifft sich vom 26. bis zum 27. April zur Frühjahrsvollversammlung in Münster. Diskutiert werden soll unter anderem auch über die Themen Sterbehilfe und Sexualethik.
Quelle: Radio Vatikan

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