1.
September 2013
„Mein Sohn, bei
all deinem Tun bleibe bescheiden, und du wirst mehr geliebt werden als einer,
der Gaben verteilt“. (Heutige Lesung – Jesus Sirach).
Herrn
Bischof
Dr.
Franz – Peter Tebartz – van Elst
Diözese
Limburg
Sehr
geehrter Herr Bischof!
Sie
vergeben mir dieses Mail – es ist bei aller weltkirchlicher Bedeutung
jeweiligen kirchlichen Handelns keinesfalls Absicht, sich in die Angelegenheiten
einer doch weit entfernten Diözese einzumischen.
Aber
Sie, sehr geehrter Herr Bischof, konnten aufgrund zahlreicher auch bei uns
gelesener Beiträge kein Unbekannter bleiben. Dazu kommt noch, daß Sie,
Exzellenz, auch in Österreich (Diözese Eisenstadt/Burgenland) offensichtlich ausbildend
tätig werden. Zumindest punktuell wie ich dem sehr bewährten und vielgelesenen
Blog „Begegnung und Dialog“ entnehmen kann.
Sie
haben soeben einen schon vielbeachteten Brief an „Ihre“ Pfarren, Gremien,
Gläubigen und wohl auch „an die Öffentlichkeit“ gerichtet!
In
diesem weisen Sie auf „viele offene Fragen“, aber auch auf „Unmut und Kritik“
hin. Das spricht für Sie, Exzellenz! Sie scheinen den Wandel in unserer Kirche
zu spüren. Sie merken, daß es auch (!!) in der Kirche vorbei ist mit
hingenommenen, nichthinterfragten hierarchischen Positionen und Entscheidungen.
Sie merken, daß auch das Bischofsamt eine „Dienstleistungsfunktion“ im Sinne
der aufgetragenen Botschaft ist. Nicht mehr und auch nicht weniger.
Da
Sie, Herr Bischof, das alles ja merken und erkennen, sollten Sie bitte auch
einige kleinere Aspekte berücksichtigen.
Etwa
in Ihrem Schreiben, in dem festgehalten wird, daß Sie sich gerne Zeit für
Besuche „Ihrer“ Pfarren nehmen. Angesichts der Dienstleistungsfunktion klingt
das noch etwas herablassend! Sie müssen (!!) sich Zeit nehmen – das ist Ihre
Pflicht gegenüber den Gläubigen, den Interessierten und wohl auch den (gleichzeitigen)
BeitragszahlerInnen. Ohne all diese geht gar nichts! Ohne sie wären Sie nicht Bischof
geworden.
Was
Sie – ich trau mich das als „Kommunikationsmensch (beruflich!) zu sagen – noch
ändern sollten: Ihren „Teil“ in der Homepage der Diözese. Natürlich ist Ihre
Biographie unumgänglich. Aber die der nachfolgenden Informationen über „Wappen
und Wahlspruch“, „Ring und Mitra“, „Brustkreuz und Stab“ scheinen doch recht
wenig über Ihren eigentlichen Auftrag bezüglich Botschaft und Seelsorge
auszusagen. Diesen sollten Sie zumindest anführen!
Ich
wünsche Ihnen alles Beste, Gottes Segen ruht ja über den Bescheidenen!
Lothar
Müller
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