Die Laieninitiative in einer neuen Kirchenära
Die Laieninitiative hat in den letzten Jahren wie viele andere der weltweit auftretenden Reformkräfte mit Enttäuschung und auch Verbitterung feststellen müssen, dass sich das vatikanische Regime in Rom der Notwendigkeit verschlossen hat, die Kirche zu erneuern und zukunftsfähig zu machen. Unzählige Appelle, die auch von der theologischen Wissenschaft kamen, wurden ignoriert oder abqualifiziert. So hat sich bei vielen Katholiken Resignation ausgebreitet. Insbesondere erwies sich die Jugend immer mehr an einer offensichtlich überholten "Amtskirche" uninteressiert.
Diese Situation hat sich mit dem Amtsantritt von Papst Franziskus sehr geändert. Bergoglio bekundet eine völlig neue Auffassung vom Petrusdienst und eine deutlich jesuanische Prägung seines Redens und Handelns. Dabei geht es um viel mehr als um Stilfragen. Franziskus hat erklärt, dass es im Leben der Christen sowie der Kirche antiquierte Strukturen gäbe, die erneuert werden müssten: "Habt keine Angst vor dem Neuen, das der Heilige Geist in uns bewirkt!"
Das alles gibt heute vielen Menschen Hoffnung. Es ist ganz unzweifelhaft auch dadurch ermöglicht worden, dass es den Reformkräften gelungen ist, jenes Problembewusstsein zu schaffen, welches allen Veränderungen zum Besseren vorangeht. Das darf aber keineswegs bedeuten, von einem bereits erreichten Erfolg auszugehen oder gar zu meinen, man brauche nun nur mehr zusehen, wie der Mann aus Argentinien gleichsam aufräumen werde!
Es liegt noch ein langer und sehr schwieriger Weg vor der Kirche. Die Laieninitiative hat von Anfang an darauf hingewiesen, dass deren bisherige Ordnung schwere Mängel aufweist. Missachtung der heute allgemein anerkannten Grundsätze des Zusammenlebens bis hin zu Menschenrechtsverletzungen müssen überwunden werden. Das betrifft insbesondere den Zwang zur Ehelosigkeit der Priester sowie die untragbar gewordene Zurücksetzung der Frau in der Kirche.
Der neue Papst, der sich wieder stärker als Bischof von Rom sieht, hat wiederholt festgestellt, dass er keine Alleinherrschaft ausüben will, sondern auf kooperatives und kollegiales Vorgehen baut. Es ist sehr zu wünschen, dass er sich bei diesem Vorhaben auch der Mitwirkung der Erneuerungskräfte vergewissert. Diese werden in ihren Bemühungen nun keineswegs nachlassen.
Die neue Situation bedeutet für die Reformbewegungen in der Kirche eine neue Herausforderung! Die Laieninitiative ist sich dieser bewusst und wird sich ihr stellen.
Beschluss des LI Vorstandes vom 27. Sept. 2013
www.laieninitiative.at
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