„El Universal“. Parolins Aussagen wurden am Mittwoch von der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ zitiert.
„Man kann über jene Themen diskutieren und nachdenken, die keine Dogmen sind und Änderungen überlegen, diese müssen allerdings stets im Dienst der Einheit und nach dem Willen Gottes erfolgen“, so Parolin. Diese Frage sei „eine große Herausforderung“ für den Papst. Man müsse „Gottes Willen und der Geschichte der Kirche folgen“.
Problem Priestermangel nicht ignorieren
Er verteidigte den Wert des Zölibats, der sich in den ersten Jahrhunderten der Kirche etabliert habe. Man könne jedoch nicht das Problem des Priestermangels ignorieren, aufgrund dessen die Kirche gezwungen werden könnte, die Regel des Zölibats zu revidieren.
Vor zehn Tagen ernannte Papst Franziskus Parolin zur neuen „Nummer zwei“ im Vatikan. Der italienische Kirchendiplomat löst damit den seit 2006 amtierenden Kardinal Tarcisio Bertone ab. Der 58-Jährige stammt aus dem norditalienischen Vicenza und ist seit 1980 Priester. Als engster Mitarbeiter des Papstes wird Parolin künftig für die Leitung von dessen zentralem Sekretariat, für die Koordination der Kurie und für die vatikanische Diplomatie zuständig sein. Bei nächster Gelegenheit dürfte er die Kardinalswürde erhalten.
Parolin, dessen Ernennung aufgrund seines jungen Alters etwas überraschend kam, zählt zu den profiliertesten Diplomaten des Heiligen Stuhls. Der Italiener, der mit seiner Berufung zum Nuntius 2009 zugleich zum Erzbischof ernannt wurde, gilt als an der vatikanischen Kurie sehr gut vernetzt. Neben seiner italienischen Muttersprache beherrscht er Französisch, Englisch und Spanisch.
Diskussion über Abschaffung
Der Zölibat (vom lateinischen caelebs: allein, unvermählt) ist die aus religiösen Gründen gewählte Ehelosigkeit und geschlechtliche Enthaltsamkeit. Zahlreiche Glaubensgemeinschaften kennen die zeitweilige oder permanente Zölibatspflicht für Priester. Aus der Zeit der frühen christlichen Kirche gibt es keine Belege für einen allgemeinen Priesterzölibat.
Mehr dazu in: Zölibat: Zeichen der Nachfolge und Stein des Anstoßes
Besonders aufgrund des zunehmenden Priestermangels ist seit langem eine Diskussion über die Abschaffung des Zölibats in der römisch-katholischen Kirche im Gange. Der Zölibat galt von Anfang an als besonderes Zeichen der Nachfolge des angeblich ehelosen Jesus Christus und der Verfügbarkeit für die Kirche.
Quelle: Religion.ORF.at
Interview:
Pietro Parolin: "La renovación implica una vuelta al cristianismo primitivo"
El universal >>
Übersetzung des Interviews auf kath.net >>
Vatikan lässt über Zölibat diskutieren
Meilenstein: Die designierte Nummer zwei nach dem Papst sieht Ehelosigkeit nicht als Dogma.
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Wie ist das jetzt mit dem Gulasch im Burgenland?
Endlich: Papst Franziskus ermöglicht eine Diskussion über die Abschaffung des Pflichtzölibats. Bin gespannt, wie diese Debatte in der Diözese Eisenstadt weitergeht.
Wie Bischof Zsifkovics mit der Diskussion über dieses Thema umgeht ist dem burgenländischen Kirchenvolk hinlänglich bekannt: Er strapazierte am 26.09.2010 sogar einen Vergleich mit dem Gulasch für dieses wichtige und berechtigte Reformanliegen >>
Zölibat: Zsifkovics offen für Diskussion
Man kann über den Priesterzölibat diskutieren, er ist kein Dogma - mit dieser Aussage hat der designierte Staatssekretär im Vatikan Pietro Parolin für Aufsehen gesorgt. Auch der burgenländische Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics zeigt sich für eine Diskussion darüber offen.
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Angst um Papst wegen Zölibatsdebatte
In der katholischen Kirche beginnt eine neue Debatte über den Zölibat, ausgelöst vom Vatikan selbst. Pastoraltheologe Paul Zulehner hofft, dass sich der Papst mit Reformen durchsetzen könne und nicht von seinen Gegnern umgebracht werde.
Vorarlberg.ORF.at >>
Der Zölibat im Fokus
Die Aussagen des künftigen Kardinalstaatssekretärs, Erzbischof Pietro Parolin, zum Zölibat führen in der katholischen Kirche Deutschlands zu einer neuen Debatte über die verpflichtende Ehelosigkeit der Priester. Sowohl Gegner als auch Befürworter der aktuellen Regel melden sich zu Wort und bringen ihre Argumente vor.
Katholisch.de >>
Man könne darüber diskutieren, weil es sich um eine kirchliche Tradition handle, sagte Parolin. „Das bedeutet aber nicht, dass der Zölibat einfach der Vergangenheit angehört“, antwortete Parolin auf eine Frage der venezolanischen Tageszeitung
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