Ohne Worte.....
Die Kirche untersagt Militärpfarrern in den USA, die Beerdigung
verstorbener Schwuler oder Lesben zu leiten, wenn damit der Eindruck vermittelt
werde, die Kirche unterstütze die Homo-Ehe.
Den 234 katholischen
Militärpfarrern ist von der Kirchenleitung untersagt worden, Dienstleistungen
für Schwule und Lesben anzubieten, sofern diese als Unterstützung für die
Gleichbehandlung angesehen werden könnten. Das berichtet der "Religion News Service". Zu den Dienstleistungen gehören unter anderem die Segnung von
Homo-Paaren und die Ehe-Beratung für Schwule und Lesben, aber auch Beerdigungen.
Damit reagiert die Kirche auf die Gleichstellung von
gleichgeschlechtlichen Paaren im US-Militär, die vor drei Wochen in Kraft
getreten ist (queer.de berichtete). Diese beinhaltet
unter anderem die Krankenmitversicherung und ein gemeinsames Wohnrecht auf der
Militärbasis. Grund für diesen Schritt war die Entscheidung des Supreme Courts
vom Juni, dass verheiratete Homo-Paare von Bundesbehörden anerkannt werden
müssen (queer.de berichtete).
Die neuen
Regelungen wurden bereits vor einer Woche von Erzbischof Timothy Broglio, dem
Chef der US-Militärdiözese, herausgegeben. In dem Schreiben heißt es, dass
katholische Beerdigungen von Nicht-Heterosexuellen verboten seien, weil sie den
Eindruck vermitteln könnten, "dass die Kirche gleichgeschlechtliche 'eheliche'
Beziehungen billigt". Die Richtlinien sollten die "Lehren der katholischen
Kirche gegenüber Homosexualität" verdeutlichen.
Broglio: Kommandanten müssen nicht Karriere für Kirche riskieren
Broglio erlaubt jedoch katholischen Kommandanten, Schwule und Lesben in ihrem
Regiment gleich zu behandeln und ihnen die gleichen Vorsorgeleistungen zu
gewähren. Laut Broglio verstoße das nicht gegen den Glauben, falls die
Kommandanten anderweitig ihre Karriere gefährden würden.
In den neuen
US-Militärrichtlinien heißt es, dass "die kleine Gruppe [der Homosexuellen]
nicht die Politik für alle bestimmen" dürfe. Daher strebe die Kirche eine klare
Abgrenzung an: Jeder Angestellte im katholischen Militärdienst, der sich als
homosexuell erweise, müsse seinen Posten verlieren, so Broglio. Allerdings,
erklärte der Erzbischof, aus dieser Regelung dürfe nicht Hass auf Schwule und
Lesben erwachsen: "Vergesst nie, dass wir die Sünde hassen, nicht den Sünder."
Die Praxis steht im krassen Gegensatz zur warmen Rhetorik des neuen
Papstes: Franziskus hatte fast zur gleichen Zeit, als die US-Kirche das
Beisetzungsverbot ausgesprochen hatte, in einem Interview erklärt, dass die
Kirche das Thema Homosexualität nicht überbewerten solle (queer.de berichtete). Er sagte unter
anderem: "Sag mir: Wenn Gott eine homosexuelle Person sieht, schaut er die
Tatsache mit Liebe an oder verurteilt er sie und weist sie zurück?". In der
Praxis hat die Kirche allerdings noch keine Veränderungen eingeleitet. (dk)
Quelle: queer.de
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