Vor der außerordentlichen Bischofssynode hat Papst Franziskus die Teilnehmer zu einer „aufrechten, offenen und brüderlichen“ Debatte aufgerufen. Aus Österreich nimmt Kardinal Christoph Schönborn an der Synode teil.
Die Sonntags-Predigt von Papst Franziskus zum Weinberg-Gleichnis ist lesenswert!
Vor Beginn der Synode hatten sich am Samstagabend tausende Familien auf dem Petersplatz zu einer Gebetswache versammelt. Papst Franziskus betete mit ihnen das Abendgebet.
Die Bischöfe müssten mit Gott den „Schrei des Volkes“ hören, sagte Franziskus. Bei seiner Ansprache äußerte er auch die Hoffnung, dass die Weltbischofssynode eine „gottgewollte Gelegenheit“ sei, um die „Kirche und Gesellschaft zu erneuern“.
Die Kirchengeschichte kenne zahlreiche ähnliche Situationen, die von früheren Generationen mit „großer Geduld und Kreativität“ überwunden worden seien, erklärte Franziskus in seiner Ansprache weiter. Um zu erkennen, was Gott von seiner Kirche wolle, müssten sich die Bischöfe mit den „Freuden, Hoffnungen, Traurigkeiten und Ängste“ der Menschen von heute „imprägnieren“.
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Synode: „Großherzig, in wahrer Freiheit und in demütiger Kreativität“
Mit einem feierlichen Pontifikalamt im Petersdom ist am Sonntag die Sonderversammlung der Bischofssynode eröffnet worden. Zwei Wochen lang debattieren die Synodenteilnehmer über die „Pastoralen Herausforderungen im Hinblick auf die Familie im Kontext der Evangelisierung“.
In seiner Predigt forderte der Papst zu Großherzigkeit und demütiger Kreativität auf. Mit Blick auf das Sonntagsevangelium von den Arbeitern im Weinberg sagte er, die Bischöfe dürften nicht den Fehler machen, den Weinberg als ihr Eigentum zu betrachten und ihre eigenen Vorstellungen durchzusetzen. Gott habe einen eigenen Traum mit seinem Volk, der nicht durch die Habgier und Herrschsucht der Hirten durchkreuzt werden dürfe. Die schlechten Hirten legten den Menschen unerträgliche Lasten auf, die selber noch nicht mal mit einem Finger bewegen könnten.
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Ende der Heuchelei
Endlich diskutiert der Vatikan offen über Ehe und Familie. Doch revidiert er auch seine Sexualmoral?
Seit
wann ist die Familie eigentlich ein Problem? Lange Zeit war die Furcht
vor ihrer Zerrüttung, ja vor ihrem Verschwinden nur ein Thema für die
gehobene Literatur, ein Gedankenspiel für die Fans von Thomas Mann und
Heimito von Doderer, von John Updike und Ian McEwan. In der wirklichen
Welt war die Familie eine Lebenstatsache und als solche unumstößlich.
Sie machte glücklich oder unglücklich, sie konnte den Einzelnen zur
Verzweiflung treiben, aber das stellte ihre Existenz nicht infrage. Dass
sie eines Tages nicht mehr existieren könnte, war als politische Sorge
ungefähr so populär wie das Verlöschen der Sonne.
Doch irgendwann
schlich sich die Schreckensvision vom Ende der Familie auch in die
Politik ein. Die Debatte begann mit der Angst vor der berufstätigen
Mutter, setzte sich fort im Neid auf die angeblich hedonistischen
Kinderlosen und führte alsbald zu der Schockfrage "Kinder oder
Karriere?" (als sei Kinderhaben eine Tretmühle und weibliche
Erwerbsarbeit per se Karriere). Dann kam die Frauenquote und mit ihr die
Wut der neuerdings benachteiligten Männer.
Ist es ein Wunder, wenn nun auch der Vatikan in Rom über "Familienfragen" debattiert?
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