Mehr als einhundert Kleriker der evangelisch-methodistischen Kirche der USA (United Methodist Church) haben sich in einem offenen Brief als homo- oder transsexuell geoutet.
In dem Brief zum Auftakt der Kirchen-Generalversammlung in Portland im US-Bundesstaat Oregon heißt es, die bestehenden Kirchenregeln bedeuteten, „dass wir nicht alle unsere Talente in den Dienst an der Kirche einbringen können und wir unsere sexuellen Orientierung und Geschlechter-Identitäten verstecken müssen“.
„Den Bann aufheben“
Die Unterzeichner beschreiben in dem Brief die Schwierigkeiten, die das Verstecken ihrer Sexualität für die Betroffenen, deren Familien und die Gemeinden selbst mit sich bringe. „Sie erhalten nicht die Fülle der Gaben ihrer Pastoren, weil diese einen Teil zurückhalten müssen.“ Die Kleriker wollen erreichen, dass die 800 Delegierten des alle vier Jahre anberaumten Treffens den Bann für lesbische, schwule und transsexuelle Pastoren aufheben.
Ein Sprecher des „Reconciling Ministries Network“, das den Brief organisiert hat, erklärte, rund 80 Prozent der Unterzeichner seien zum ersten Mal mit ihrer sexuellen Orientierung an die Öffentlichkeit getreten. Die Methodisten verurteilen in ihrem „Book of Discipline“ offiziell homosexuelle Praktiken. Kleriker, die sich zu ihrer Sexualität öffentlich bekennen, können aus dem Amt abberufen werden.
Aktivist: „Rezept für Spaltung“
Die Aussichten für eine Aufhebung des Homo-Banns für Klerikale bleiben gering. Versuche in der Vergangenheit scheiterten an den eher konservativen Kirchenregionen im Mittleren Westen und im Süden der USA. „Das ist ein Rezept für eine Spaltung“, beurteilt der methodistische Aktivist Thomas Lambrecht. Viele konservative Mitglieder würden sich damit niemals abfinden.
Der United Methodist Church gehören in den USA etwa sieben Millionen Menschen an; darunter Hillary Clinton und George W. Bush. Hinzu kommen weitere fünf Millionen Gläubige in Afrika.
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111 US-Kleriker outen sich als homosexuell
Pastoren und Dekane der methodistischen Kirche, die auch Hillary Clinton und George W. Bush zu ihren Anhängern zählt, haben ein großes Tabu gebrochen. Die Geistlichen outeten sich jetzt – öffentlich.
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