Dienstag, 10. Dezember 2019

Für Menschenrechte und für Grundrechte in der Kirche


Internationaler Tag der Menschenrechte
„Für Menschenrechte und für Grundrechte in der Kirche!“
Neue Charta für Grundrechte in der Kirche

Pressemitteilung von Wir-sind-Kirche.de / Rom, 9. Dezember 2019

Anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte fordert die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche erneut die Umsetzung der Menschenrechte auch innerhalb der römisch-katholischen Kirche ein. Der absolute Ausschluss der Frauen von Weiheämtern, das Heiratsverbot für Priester sowie die Forderung der Enthaltsamkeit an homosexuelle Menschen widersprechen in eklatanter Weise den individuellen Menschenrechten wie auch dem biblisch geprägten Menschenbild.

Auch wenn die Menschenrechte nach der Französischen Revolution ursprünglich gegen den Widerstand der Großkirchen durchgesetzt wurden, haben sie bezüglich Freiheit, Gleichheit und Solidarität durchaus auch christliche Wurzeln. Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist ganz explizit in der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte genannt, die zunächst von Papst Johannes XXIII. und vom Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) anerkannt worden sind.

Neue Charta für Grundrechte in der Kirche

Mit der neuen Charta für Grundrechte in der Kirche des International Church Reform Networks (ICRN) werden alle Katholiken und Katholikinnen aufgerufen, die Einhaltung der Menschenrechte in allen kirchlichen Gemeinschaften auf allen Ebenen zu beachten. Dies gelte besonders für die Leiter der Kirche. Die Rechte müssten schriftlich festgehalten und bei unabhängigen Gerichten einklagbar sein.

Die auf der ICRN-Konferenz 2018 in Bratislava beschlossene und auf der ICRN-Konferenz 2019 in Warschau bekräftigte Charta für Grundrechte in der Kirche umfasst 15 konkrete Punkte wie die Gleichberechtigung aller Katholiken und Katholikinnen; die Meinungsfreiheit; das Recht auf und die Verpflichtung zur Teilnahme an der eucharistischen Gemeinschaft und Seelsorge; wirkliche Teilnahme und Teilhabe an Entscheidungen – auch in der Wahl ihrer Vorgesetzten; notwendige und gerechte Verfahren, wenn Anklagen vorliegen; den Schutz von Kindern und anderen Betroffenen.

Zur Unterstreichung dieser Rechte sollte der Vatikan endlich die Deklaration der Menschenrechte mittels eines offiziellen Dekretes übernehmen und sich für deren weltweite Umsetzung verstärkt einsetzen. ICRN fordert die Kirchenleitung auf, diese Synodalität auf allen Ebenen zu praktizieren. ICRN steht in fester Solidarität zu Papst Franziskus und seinen Bemühungen, eine synodale Kirche zu schaffen.

ICRN wurde 2012 gegründet, um beispielgebende Modelle christlicher Gemeinden weltweit zu sammeln, um mitzuwirken an einer Kirche, die einladend, offen und inklusiv ist, die im Geist des Evangeliums dem Reich Gottes in unserer Welt Raum schafft.

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